Was für Quellen? Bei Xiaomi und Anker weiß ich es zufällig genau, weil ich da schon nicht mehr benötigte Powerbanks auf der Suche nach 18650er Zellen zerlegt habe. Ebenso hab ich günstige Powerbanks zerlegt (Xiaomi-Klon und Poweradd), die so günstig waren, dass ich sie extra dafür gekauft habe um mal zu testen was man da kriegt. Die Xiaomi-Klone von finoo waren bei unter 9 Euro für 10400 mAh (vier Zellen), die Poweradd bei 16 Euro für 20000 mAh (acht Zellen). Zu dem Kurs (~2 Euro pro Zelle) kriegst du nur NoName-Zellen und das ist definitiv ein Qualitätsmerkmal. Markenzellen (Samsung, Panasonic/Sanyo, Sony, LG) sind etwas teurer im Einkauf, daher sind Produkte, die diese Zellen verwenden, auch teurer im Verkauf.
Die Zellen, die man bei den günstigen Powerbanks kriegt, sind vermutlich chinesischer Herkunft. Kein Name, kein Datenblatt und so weiter. Aber es waren, in meinem Fall, zumindest immer neue Zellen. Das ist bei günstigen Produkten nicht immer selbstverständlich, es gibt z.B. auch Xiaomi-Klone mit sehr fragwürdigen, gebrauchten und neu gelabelten Zellen. Das ist natürlich nichts was jeder normaler Kunde sieht oder merkt, manche sind auch mit absoluten traurigen Laufzeiten zufrieden und merken garnicht, was da für ein Müll verkauft wurde. Das zeigen einige postive Bewertungen von bekannten, fragwürdigen Produkten.
Hier mal als Beispiel die Poweradd X7 Pilot 20000 mAh bei Amazon:
https://www.amazon.de/gp/product/B00P7QM5UK
Ist jetzt nicht mehr verfügbar, Ende April hab ich aber noch eine gekauft für 15,99 Euro. Und das ist einfach kein Markenprodukt. Die Bewertungen zeigen, dass die Kunden im wesentlichen trotzdem zufrieden sind und das ist auch sehr gut möglich, denn die Produkte sind ja nicht unbedingt schlecht, nur weil es keine Markenprodukte sind. Aber so wie überall muss man sich auch da einfach überlegen, ob es in Frage kommt günstige Produkte zu kaufen oder bekannte Markenprodukte alternativlos sind. Die meisten Bewertungen sind sicherlich nach kurzer Zeit geschrieben, vielleicht macht es sich in der Langlebigkeit aber bekannt. Ob Langlebigkeit für Kunden ein Thema ist, das ist wiederum eine andere Frage. Gerade bei Powerbanks, ich wette die meisten kommen nie in Bereiche wo die Anzahl der Ladezyklen relevant hoch wird. In dem Fall ist es vielleicht sinnvoll nicht das teure Markenprodukt zu kaufen.
Aber wie man es nimmt, die Unterschiede, die zum Teil auch den Preisunterschied rechtfertigen, sind nicht von der Hand zu weisen. Sechs Panasonic NCR18650B mit 3400 mAh (Anker PowerCore 20100 mAh, ~30 Euro) sind einfach teurer als acht NoName Chinazellen mit 2500 mAh (Poweradd Pilot X7 20000 mAh). Die Panasonics lagen alle im engen Rahmen ihrer Spezifikationen und die Chinazellen zwischen 2600 und 2800 mAh. Also sogar mehr als versprochen, aber an der Schwankung sieht man die Unregelmäßigkeiten in der Produktion. Große Toleranzen, typisches Zeichen für günstige Produktion. Datenblatt gibt es nicht, zur Haltbarkeit weiß man nichts und so weiter. Bei den Panasoniczellen hat sogar Anker die Specs sehr genau genommen, denn die NCR10650B von Panasonic gelten gemeinhin als 3400 mAh Zellen und 6x3400 wären 20400 und nicht 20100 die Anker angibt. Panasonic sagt in den Specs aber klar, typisch 3400 mAh, mindestens 3350 mAh. Und Anker hat die Mindestkapazität angegeben bei der Spezifizierung ihrer Powerbank, nicht die typischer Kapazität. Das sind so die Details an denen man die Profis erkennt und von den Amateuren unterscheiden kann.
Sich nur auf die Leistung zu beziehen funktioniert da nicht, wenn man zwei neue Powerbanks vor sich hat. Die werden funktionieren in den meisten Fällen und scheinbar ist erstmal alles gut. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn es nach 1000 50%-DoD-Zyklen eklatante Unterschiede gibt. Oder auch schon nach 500 oder 200 oder 100, man weiß es eben nicht.