Das Ziel des Windows-Shutdownprozesses sieht so aus, dass es sicherstellt, dass sämtlicher Datentransfer eingestellt und alle Caches geleert sind. Am effektivsten erreicht man das, in dem man jedes laufende Programm beendet und die Treiber anweist, die Caches zu leeren. Und dann passiert dasselbe, wie wenn man den Netzschalter drückt: Der Prozess weist das Mainboard an, einen Soft-Off auszuführen, also die Stromversorgung zu kappen.
Der Hardware macht es also nichts, wenn man den Stecker zieht oder ähnliches. Die Festplatten haben alle eine Schaltung, die erkennt, ob die Stromversorgung getrennt wurde. Wird das erkannt, reicht die Restkapazität eines Kondensators auf der Festplattenplatine aus, um den Lese-/Schreibkopf noch rechtzeitig in die Ruheposition zu bewegen. Das ist extra so designt und sollte in jeder aktuellen Festplatte verbaut sein. Ok, bei 10 Jahre alten Platten wäre es durchaus möglich, dass diese Technologie noch nicht mit drin steckt.
Dann wurde noch die Behauptung aufgestellt, dass Windows per Powerknopf "aggressiver" herunterfährt. Das ist falsch. Das ist das ganz normale Herunterfahren, dass auch per Mausklick ausgelöst wird. Und beim Soft-Off muss man den Netzschalter nicht 2 sondern 4 Sekunden lang drücken, bevor das Mainboard die Stromversorgung kappt.
Schließlich wurde noch erwähnt, dass ein USB-Stick eventuell durch einfaches Herausziehen Schaden genommen hat. Das halte ich für ein Gerücht. Genauso gut kann man nämlich auch behaupten, dass der Stick zwischen An- und Abklemmen (externe Gewalteinwirkung, etc.) oder beim Wiederanschluss an einen Rechner (statische Elektrizität am USB-Port?) kaputt gegangen ist.
Fazit:
Zieht man den Stecker, gehen maximal Daten verloren, die sich in irgendeinen Cache befinden und/oder gerade geschrieben werden. Das kann Windows beschädigen, muss es aber nicht.
Anekdote:
Früher gab es keinen Shutdownprozess. Der Rechner wurde immer per Powerknopf ausgeschaltet. Aber da lief noch DOS oder das Mainboard unterstützte kein ACPI.