News Itanium und Xeon in Zukunft doch nicht sockelkompatibel

Volker

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Ist schon lustig zu sehen, wie Intel und HP sich winden.

Was ich da aus Intels Statement eigentlich rauslese:
"Wir machen uns nicht mal mehr die Mühe, die Itaniums mit dem Xeons zu verschmelzen um die dann da leise aussterben zu lassen, sondern wir sparen uns die Ressourcen dafür komplett und bringen nur einen Refresh innerhalb der Itanium Serie um da keine neue Infrastruktur entwickeln zu müssen. Das muss dann lediglich noch in weniger schlimm klingende Worte verpackt werden und dann passt das schon so!"

Und HP greift das dann natürlich auf und verkauft das als Innovation und verspricht andauerndes Commitment bei der Integrity Baureihe.

Die verzetteln sich regelrecht in dem Unfug, ich bin mal gespannt wie der Absrpung am Ende wirklich aussieht. Sicherheitshalber sollte man schonmal das Popcorn bereithalten.
 
Die Kunden, die Itanium-Systeme im Betrieb haben, interessieren sich nicht sonderlich dafür, ob und/oder wie Intel Ressourcen sparen möchte. Kommen keine neuen und verbesserten Itanium-CPUs mehr oder wird der Support geschmälert, kaufen die einfach wo anders ihre HPC- und Mission-Critical-Systeme ein und dann können Intel und HP richtig Ressourcen sparen ;)
 
Die Kunden, die Itanium Systeme in Betrieb haben, werfen die Dinger aus dem Rechenzentrum und ersetzen sie durch x86 Systeme. So siehts in der Realität aus. Man kauft nicht ähnliche Systeme woanders, genau das ist ja der Punkt, was jeder, inklusive Intel, aber außer HP, verstanden hat. Deswegen verkauft doch kaum noch jemand entsprechende Hardware und es supportet auch niemand mehr richtig bis auf wenige Ausnahmen.

Und HPC ist sowieso ein fast reines x86 Umfeld.

Und "Mission Critical" ist so ein übel veralteter Begriff im Hardwareumfeld, dass ich ihn so langsam nicht mehr hören kann. Es gibt da nurnoch wirklich wenige Ausnahmen.
Ein enorm großer Teil von dem, was früher mal "Mission Critical" in Hardware war, ist heutzutage ein reines Service Thema.

Die einzige, relevante CPU Architektur neben x86 für die kommenden Jahre wird ARM sein.
 
Diese unsägliche Geschichte um Itanium nimmt wohl nun letztendlich ihre wahre Gestalt an. Eigentlich war das Joint-Venture "Intel-HP" ähnlcih ausgelegt wie "Microsoft-Intel" oder kurz Wintel. HP wollte, so erinnere ich mich gemäß einer Pressekonferenz, die PA-RISC Architektur zugunsten einer neuen, effizienteren und besseren Architektur aus dem Hause Intel ersetzen. Es war bereits Ender der 1990iger Jahre klar, worauf dieser Stoß abzielte: DEC hatte mit der Alpha AXP eine der scheinbar erfolgreichsten bzw. Erfolg versprechenden 64Bit RISC CPUs am Markt und mit Windows-NT für die Alpha sah es auch ganz danach aus, als könne man diese Architektur breiter etablieren.

Wir kennen die Geschichte. DEC ist nebst Alpha nicht mehr, Intel ist der Haupterbe der AXP Architektur und seither fließen stetig Architekturmerkmale in den x86-Schrott. Damals hat niemand im Bereich "Mission Criticial" auch nur im Traume daran gedacht, Intels x86-SiO2 einzusetzen. Das sollte man bei der Bewertung im Auge behalten.

Heute setzt HP nach wie vor seine PA-RISC Architektur in "Mission-Critical" Systemen ein, der breitgefächerte Entsatz durch Itanium kam nie richtig zustande. In unserem Rechenzentrum kam dereinst ein HP Superdome zum Einsatz, ein Protoyp. Die Maschine war bis zu ihrem Abbau nur mit PA-RSIC bestückt, obwohl sie hätte auch auf Itanium umgerüstet werden sollen. Soweit ich noch weiß ging das in den nachfolgenden Modellen, aber Mischbetrieb in der selben Partition von PA-RISC und Itanium war nicht möglich.

wirklich obsolet und seiner eigentlichen Funktion beraubt, war Itanium eigentlich dann, als HP in einem ausgeklügelten Manöver den DEC Erben Compaq übernommen hatte und den gesamten Entwicklerstab der Alpha an Intel "vererbt" hat. Im "Mission-Critical" Sektor, ein Begriff, der gerne von Bankkaufleuten und Wirtschaftlern verwendet wird, mahlen die Mühlsteine nun mal sehr langsam. Darüberhinaus sind Entwicklungen in diesem Bereich mit hohen Summen dotiert.

Ich versuche gerade zu überlegen, wie lange schon der (T)Itanium im Schneckentempo entwickelt wird. Und wirklich Schritt hält dessen Technologie mit den Fortschritten im Bereich der Fertigungstechniken nun auch nicht wirklich. Manchmal sind die "Neuerungen" auf Itanium im Vergleich zu anderen RISC Architekturen, im Kontext der Zeit, einfach lächerlich gewesen, SMT mit zwei Threads, während SUN seinerzeit bereits vier auf einem CPU Kern verarbeitet hat und IBMs POWER ebenso etwas mehr "kann".

Warum sich HP so schlangenhaft aus der Sache zu winden versucht, ist mir nicht ganz klar, wer sind HPs Kunden, die, wenn HP bekannt gäbe, daß man Itanium abdanken läßt, verprellt sein könnten? Und vor allem welchen langfristigen Geschäftsvereinbarung sind maßgebend in dieser "Windungssache"?

Also, letztlich kann man den Fakten nur ins Auge blicken und schmunzeln.

Trotzdem bleibt da noch ein Gedanke, den ich im Hinblick auf ARM habe. Die ehemals "Acorn RISC Machine" ist eine der wenigen RISC Architekturen, die bis heute überlebt hat und da ich davon überzeugt bin, daß RISC nicht aufgrund seiner Schwächen, sondern wegen WINTEL verschwunden ist, könnte man sich bei Intel eine Tür offen halten: Immerhin hat Intel mit dem Itanium eine echte reinrassige 64Bit Architektur in peto, die keine genetischen Krebszellen wie x86 mit sich herumschleppt. Man weiß nicht, wie sich die kommenden Jahre entwickeln werden. Die Chinesen kopieren/adaptieren kräftig das MIPS RISC Design und drängen ebenfalls auf den Markt. Solange HP und Intel zahlende Kunde haben, kann man "Mission Critical" ja solange warm halten, wie es notwendig erscheint, Hauptsache, man zahlt die Parkposition nicht selbst.
 
DunklerRabe schrieb:
Die Kunden, die Itanium Systeme in Betrieb haben, werfen die Dinger aus dem Rechenzentrum und ersetzen sie durch x86 Systeme. So siehts in der Realität aus. Man kauft nicht ähnliche Systeme woanders, genau das ist ja der Punkt, was jeder, inklusive Intel, aber außer HP, verstanden hat.
Nicht jeden Itanium Rechner kann man durch ein x86 Gerät ersetzen.

Und warum sollte jeder erkannt haben, dass x86 besser geeignet ist?

Komisch das IBM noch genug geld mit POWER, System-Z,... macht und auch Fujitsu mit seinen CPUs soviel verdient das sich die Entwicklung auszahlt.

x86 ist dagegen Spielzeug...
 
Elkinator schrieb:
Nicht jeden Itanium Rechner kann man durch ein x86 Gerät ersetzen.

Wird man langfristig aber müssen, denn das Ende von Itanium ist absehbar. Diejenigen, die ihre Hobel jetzt schon abgelöst haben oder gerade dabei sind haben es richtig gemacht, denn ansonsten klatscht man am Ende der Itanium Straße einfach vor die dort stehende Wand.

Elkinator schrieb:
Und warum sollte jeder erkannt haben, dass x86 besser geeignet ist?

Hab ich nicht gesagt, wobei da schon viel Wahrheit drin steckt.
Ich sagte nur, dass es eine Tatsache ist, dass dieser Wechsel gerade passiert bzw. in Vergangenheit schon bei vielen passiert ist. Ob Itanium hier zu Recht ausstirbt mag ich garnicht beurteilen wollen, weil es völlig unerheblich ist, da der Niedergang von Itanium so oder so eine Tatsache ist.

Elkinator schrieb:
Komisch das IBM noch genug geld mit POWER, System-Z,... macht und auch Fujitsu mit seinen CPUs soviel verdient das sich die Entwicklung auszahlt.

Wo genau ist hier das Argument und was genau ist da komisch?
Power findet man noch im HPC Bereich und in den aktuellen Spielekonsolen, die z Architektur ist halt spezifisch in IBMs Mainframes zu finden und zusammen mit dem gesamten Gerätetyp eher ein Relikt als alles andere und SPARC ist auch auf dem besten Wege in die Bedeutungslosigkeit. Eigentlich ist sie dort schon angekommen, nur das Ableben steht noch aus.

Elkinator schrieb:
x86 ist dagegen Spielzeug...

Das lass ich mal weitestgehend unkommentiert. Schade halt, dass sich das Spielzeug an breiter Front durchgesetzt hat.
 
warum sollte man das müßen?

es gibt ja ausser x86 auch noch andere architekturen die sich gut verkaufen.

hast du überhaupt eine ahnung welche technischen vorteile diese richtigen server architekturen gegenüber x86 bieten?
 
Warum? Steht doch schon mehrfach hier. Weil der Support an allen Enden früher oder später enden wird.

An welche sich gut verkaufenden Architekturen denkst du denn gerade so?

Und die Frage nach den technischen Vorteilen halte ich, ehrlich gesagt, für eine Fangfrage. Mag aber auch davon abhängen welche Architekturen du unter "diese" so zusammenfasst.
 
wo steht das der support bei POWER, Sparc,... enden wird?

IBM hat gerade erst kleinere POWER systeme vorgestellt weil sie die architektur eben nicht aufgeben wollen und da preislich die billigeren x86 systeme etwas bedrängen wollen.

das die itanium architektur tot ist, wusste man schon vor jahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht doch vorrangig um Itanium bei dem Thema der Ablösung. Bei Power seh ich das noch nicht, SPARC ist aber definitiv auch schon angezählt...
 
solange intel dem xeon nicht etwas aufwertet wird immer ein platz für teurere architekturen bleiben.

und ich traue mich wetten, das es auch in 10 jahren noch sparc gibt.
 
solange intel dem xeon nicht etwas aufwertet wird immer ein platz für teurere architekturen bleiben.

So weit ich weiß, gibt es das schon in der Ex-Serie. Also aktuell beim leider etwas veralteten WestmereEx mit bis zu zehn Kernen.
Die Ex Serie enthält schon viele viele Itanium Funktionen, die in den Bereich von höchster Verfügbarkeit, Redundanz und Austauschbarkeit im laufenden Betrieb (wenn da eine CPU im Schrank abraucht, kann man die im laufenden Betrieb austauschen ohne, dass irgendwas verloren geht) angesiedelt sind.
Die Ex Serie ist hier nur etwas unbeachtet. Aber gerade die Roadmaps zeigen die Marscheichtung: Ex ersetzt definitiv den Itanium.

PS:
Eisenfaust - du hast definitiv Ahnung von dem Thema. Schon allein beruflich scheinbar. Und auch von den Architekturen von gestern (auch, wenn du das nicht wahrhaben willst) scheinst du ja mehr Ahnung zu haben, als die meisten anderen hier.
Aber bitte... Aus deinen Posts sticht zu dem Thema jedes mal eine unerträgliche Arroganz und es wirkt sehr sehr egozentrisch (im Sinne von "meine Meinung ist die einzig wahre" - das ganze kann man in einer noch viel überhöhteren Form in deinen "politischen" Ergüssen erkennen).
Verschone uns doch bitte damit. Wahre fachliche Kompetenz äußert sich eher durch Neutralität. Und jedes mal gebetsmühlenartig die Wiederholung von dem "Kinderspielzeug" x86. Xeon ist also Spielzeug? Hat dir x86 irgendwas getan, dass du es so vehement angreifst? Ist es eine latente Wut bedingt dadurch, dass x86 immer mehr deine Pseudoreligion von irgendwelchen exotischen RISC Architekturen verdrängt?

Es hat seine Gründe, dass x86 sich immer mehr durchsetzt. Sogar im HPC Bereich. Ein guter Teil der Top Systeme läuft auf Opteron (Cray eben) oder auch mehr und mehr Xeon. Klar - IBM ist scheinbar sehr effizient. Aber x86 hat schlicht auf- wenn nicht gar überholt.
Ich ich nehme mal an, die Leute, die x86 Server und Mainframes entwickeln und einkaufen sind wohl kaum Idioten. Das ist auch nicht mit irgendwelchen ominösen Manipulationen des Marktes zu begründen (damit machst du es dir ja schön einfach). Es liegt einfach daran, dass sich x86 deutlich schneller Entwickelt als das RISC Zeug. Irgendwann überholt man so eben auch grundsätzlich "bessere" Architekturen. All die RISC Hersteller bis auf IBM fristen nicht umsonst ein Schattendasein.

E:
Ich habe mal hervorgehoben, was ich über Ex sagte. Es ist eine Serie - wo genau sagte ich etwas von eigener Architektur? Gerade der Verweis auf Westmere Ex sollte auch verdeutlichen, dass mir die "Quellen" der Serie bekannt sind - eine die jeweils aufgebohrte Xeon (also im Prinzip Core) Architektur.
Sie laufen eben auf einem eigenen Sockel und haben exklusive Funktionen, die ihnen ermöglichen Itanium zu substituieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
EX hat aber nichts mit der Architektur zu tun. Das ist Intels Benennung für die CPUs für Systeme mit vier Sockeln aka Xeon MP. Sind auch x86 CPUs.

Ich finde übrigens auch nicht, dass Eisenfaust hier sonderlich arrogant auftritt.
 
Vergrault mir den @Eisenfaust nicht. Ich finde Seine Beiträge informativ und seine Art zu schreiben einen Genuss zu lesen.
 
[F]L4SH schrieb:
... Aber x86 hat schlicht auf- wenn nicht gar überholt.
...
Ich sehe dafür keinen Beleg. Itanium hinkt immer mehr hinterher und x86 hat bei HPC nahezu vollständig Itanium ersetzt, aber imho nur Itanium - ich sehe den schrumpfenden Power-Anteil nicht. Die selben Argumente die hier schon wieder für den Siegeszug von x86 in allen Märkten sprechen, wurden schon 1 zu 1 exakt genauso vor fünf Jahren gehalten. Passiert ist in dieser Zeit aber nicht viel in der Richtung, abgesehen davon, dass PowerXCell zugunsten von GPGPU vom Markt verschwunden ist. Gegen x86 im Desktop-Markt stinkt nichts an, weil zu viel ("wichtige") Desktop-Softare trotz Hochsprachenprogrammierung nur mit Aufwand portierbar ist*, aber bei HPC, Mainframe und (Groß-) Datenbanksystemen (also die, für die Oracle vor der Übernahme von Sun Ms die dringende Notwendigkeit verspürte, Linux ein zukunftsfähiges Dateisystem zu spendieren) gilt das nicht.

Und wer auch immer hier glaubt, Mainframe wäre ein "Relikt", soll doch mal gern die Cashgroup oder die Sparkasse fragen, ob die ihr Automaten-System auf nem Xeon-Rechner fahren würden. Mainframes sind nur auch eine Sache, an die Itanium nie so richtig rangekommen ist.

Itanium stirbt, aber das bedeutet nicht, dass x86 hier alles überrennt, sondern vielleicht nur, dass Intel hier versucht hat, sich in ein Geschäftsfeld auszudehnen, in dem Intel nicht klar kommt. Vielleicht ist in diesem Sinne Intel Itanium vergleichbar mit VW Phaeton.

P.S.
* Dieser Aufwand hält sich aber vermutlich auch bei vielen Dingen in Grenzen, siehe Macs switch to Intel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist völlig klar, wo Mainframes (oder auch andere nicht x86 Systeme) noch verwendet werden. Und trotzdem ist das für mich mehr Relikt als moderne Technik, auch wenn da natürlich immer noch neue Produkte daherkommen.

Von einem Verschwinden von Power hat afair übrigens auch niemand gesprochen, sogar im Gegenteil. Im Gegensatz zu anderen Architekturen hält sich Power noch.
435 Systeme der TOP500 sind x86. Liegt aber vermutlich auch daran, dass man die kleineren Systeme eher mal auf x86 aufbaut und das man sie aus Kostengründen jetzt eher für die Organisation der GPU Cluster nutzt. Power hält sich mit nur 58 Systemen noch einigermaßen, stellt dafür aber auch mit die größten Systeme.
 
Elkinator schrieb:

IBM hat erst vor kurzem auch die Einstiegsklasse seiner Server extrem halbherzig auf aktuellen Stand gebracht. Alle fünf verbliebenen Kunden jubilieren!

(selber Schuld IBM, eure P650 laufen hier seit 8 Jahren durch. Aber sobald man die Kosten und Bedingungen für einen Wartungsvertrag anschaut und bei einer Störung 7 (!) mal die gleichen Daten an unterschiedliche Gymnasiale Hilfskräfte (Studentische Hilfskräfte gabs früher, die hatten mehr Ahnung) übergeben hat ist klar "nie wieder was anderes als x86")
 
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