Kampfkeks schrieb:
@noxon : Mono ist keineswegs außer Gefahr von Patent-Angriffen. Microsoft hat bisher lediglich "versprochen" nicht gegen Mono rechtlich vorzugehen. Aber ein Versprechen ist in dieser (Patent-)Welt nichts Wert.
Naja. Bisher hat es noch keiner darauf ankommen lassen. Es wird davon ausgegangen, dass diese "Versprechen" vor Gericht bestand haben und Microsoft nicht einfach nach 10 Jahren daher kommen kann und Mono die Implementation gewisser Funktionen untersagen kann, nachdem es dies explizit jahrelang erlaubt hat.
Außerdem wüsste ich auch nicht, warum MS dies tun sollte. Die gehen ja auch nicht gegen die Fat32 Treiber in Linux vor, obwohl sie ein Patent auf das Dateisystem haben. Patente sind eigentlich keine offensive Waffe sondern ein Verteidigungsmittel.
Wenn ich als Softwareunternehmen etwas Neues erfinde, dann habe ich überhaupt keine andere Wahl als es patentieren zu lassen, denn sonst kommt ein anderes Unternehmen daher, meldet ein Patent auf meine Erfindung an und verlangt Lizenzgebühren für die Nutzung meiner eigenen Erfindung.
Ich MUSS also alle meine "Erfindungen" patentieren, allein aus dem Grunde um mich zu schützen. Sonst passiert sowas
hier.
Nicht um bößwillig der OpenSource Welt das Leben schwer zu machen.
MS hat sich in der Richtung in letzter Zeit wirklich sehr zum Guten entwickelt. Das fing damit an, dass das .NET Framework unter einer Open Source Lizenz freigegeben wurde. Man hat zwar nicht das Recht den Code zu ändern und neu zu kompilieren, aber man darf ihn sich ansehen. (Das Ganze ist eigentlich dafür gedacht, damit Entwickler im .NET Framework debuggen können). Anschließend wurden die Compiler Sourcen freigegeben und seit dem werden immer mehr Bestandteile des .NET Frameworks unter der MS-Public Licence veröffentlicht, welche es auch dem Mono-Team erlaubt Dinge, ohne große Arbeit in ihre Implementation mit zu übernehmen. IronPython und IronRuby zum Beispiel.
Mono wird übrigens aktiv von MS promoted und User werden auch über neue Features in Mono von MS informiert.
Moonlight wird ebenfalls aktiv von MS unterstützt. Bei der Entwicklung wurde eng mit Novell zusammengearbeitet und auch bei den Codecs wurde geholfen. Zwar haben sie nicht ihre Patente für ihre Video-Codecs (wmv,...) aufgegeben, aber MS bietet ein Media Pack für Linux an, dass einem mit den patentgeschützten Codecs versorgt, damit man mit Moonlight auch den vollen Umfang genießen kann, den man mit Silverlight hat.
Man kann MS also nicht nachsagen, dass sie der Open Source Welt Steine in den Weg legen. Das Verhalten seitens Microsoft verbessert sich von Jahr zu Jahr. Mittlerweile ist es sogar soweit, dass Teile des .NET Framework 4 als Open Source in der Beta veröffentlicht wurden, wodurch Mono die .NET4 Features sogar schon vor MS implementiert hatte.
Ach der Stallman mal wieder. Zu dem hab ich auch noch einen netten
Artikel
Aber das man vor Patenten nicht sicher ist zeigt einem ja diese Geschichte hier, wobei wir wieder beim Thema wären. Sicher ist man nirgends, solange es Softwarepatente gibt.
Das Dumme an den Patenten ist ja, dass man nicht nur darauf achten muss, dass man selbst nicht dagegen verstößt, sondern dass auch die Plattform die man verwendet nicht gegen Patente verstößt.
Wirklich wohl kann man sich erst fühlen, wenn eine Firma ihre Framework komplett freigegeben hat und auch komplett standardisiert hat und nicht nur Teile davon.
Patentfrei muss das Ganze nicht sein, solange rechtsverbindliche Stellungnahmen dazu eingenommen werden, dass die Patente nicht gegen die Entwickler eingesetzt werden.
Ich kann verstehen, dass Unternehmen Patente zum Selbstschutz benötigen. Was sonst passiert sieht man ja an diesem
Apple Beispiel
Bender86 schrieb:
Das stimmt meines Wissens so nicht. Gibt
hier ein Paper der FHNW in der die DVM ein bisschen erklärt wird (Seite 5-12). Ein Experte darin bin ich sicher nicht, aber es gibt schon einige größere Unterschiede zur normalen JVM. (z.B Register vs. Stack basiert)
Die Funktionsweise der VM unterscheidet sich an einigen Stellen schon, das stimmt. Ich habe da jetzt auch nicht den aller tiefsten Einblick, aber hier habe ich noch einen schönen
Artikel gefunden.
Trotz all der kleinen Unterschiede, so scheint das Vorbild doch die JVM zu sein und die DVM ist nur eine Art Mutation davon und genau das ist eventuell, was Oracle an der Sache nicht schmeckt.