News Java-Patente: Oracle verklagt Google

Also ich hab in einem Buch über Android gelesen, dass Google sich durch die DVM vor Lizenzproblemen schützt, ums mal zu zitieren:

Obwohl Android-Programme in Java programmiert werden, fallen für Google keine Lizenzgebühren an, da Google einen Trick angewandt hat. Die Java-VM und der original Java-Bytecode sind lizenzrechtlich geschützt, die Programmiersprache Java hingegen nicht. (...) Die DVM selbst wird explizit nicht als Java-VM dargestellt, da der Name »Java« von Sun geschützt ist. Da sie auch keinen Java-Bytecode verarbeitet, sondern Android-eigenen Dex-Bytecode, fällt sie nicht unter die Lizenz von Sun.

(Quelle: Android 2 - Grundlagen und Programmierung, 2. Auflage, S.22. Arno Becker, Marcus Pant)

Ich hoffe mal sehr das das stimmt und Oracle mit der Klage scheitert, die haben doch jetzt nur einen fetten Kuchen gerochen nachdem die Zahlen raus sind was für ein wahnsinns Wachstum Android hingelegt hat und wollen nun versuchen möglichst viel Geld rauszuholen.
 
mshawn schrieb:
Software-Patente.... meh.

Ice-Eis 1.1 schrieb:
Patente und Open-Source - wie passt das denn zusammen???


Genau. Damit fängst ja schon mal an.
Definitiver Hindernis des technologischen Fortschritts.

Sun war für mich, wie ein Verbund enthusiastischer Entwickler, Oracle hingegen ist wie ein Schwarm geldgieriger Anwälte, meiner Meinung nach zumindest.

Schade, dass Sun aufgekauft wurde... sehr schade.

"Google == evil" hin oder her, aber die fordern Technologie zumindest und das mag ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
kugel. schrieb:
Das sind die Bedingungen für Java VM. Aber Google hat ja keine Java VM, sondern die Dalvik VM, welche explicit nicht Java im Namen hat und auch offiziel inkompatibel. Man darf also gespannt sein.
Stimmt schon, aber Google arbeitet hier schon mit einem ganz heiklen Trick, den Sun bisher einfach so hat durchgehen lassen.
Die Dalvik VM ist wirklich nichts anderes als eine Java VM. Ich denke mal, dass jedes Gericht erkennen wird, dass die Entwicklung von Dalvik ausschließlich die Umgehung von Lizenzbedingungen zum Ziel hatte.

Man darf wirklich gespannt sein, wie die Geschichte ausgehen wird. Ich bin mit dem Verhalten von beiden Unternehmen nicht einverstanden. Google handelt nicht richtig indem es mit solchen doofen Tricks versucht sich um Lizenzbedingungen zu drücken und Oracle soll gefälligst die Füße still halten und am besten die Lizenzbedingungen weiter lockern.



Ob man will oder nicht, aber hier wäre Microsoft sogar mal ein Vorbild. Mit .NET wäre das Ganze nicht passiert. Im Gegensatz zu Java ist .NET und C# ein offener ECMA Standard und Microsoft erlaubt auch die Erweiterung des Frameworks um eigene Funktionen, wie man ja an Mono sehen kann. Das ist ja teilweise auch ein Superset von Microsofts .NET Implementation. Da hätte Google machen können, was sie wollen.
 
@noxon : Mono ist keineswegs außer Gefahr von Patent-Angriffen. Microsoft hat bisher lediglich "versprochen" nicht gegen Mono rechtlich vorzugehen. Aber ein Versprechen ist in dieser (Patent-)Welt nichts Wert.

So ist Novell (OpenSuse) bzw. deren Anwender/User nur deswegen vor Klagen geschützt, weil Novell ein hoch umstrittenes Patentabkommen mit Microsoft abgeschlossen hat. Wer weiß aber schon wie lange das Abkommen gilt. Alle anderen Distributionen (außer noch 2 oder 3 weitere Distris) sind von diesem Abkommen aber ausgeschlossen

http://de.wikipedia.org/wiki/Mono-Projekt#Standardisierung_und_Patente
 
Ich halte es nicht für Off-Topic, sich mal http://en.wikipedia.org/wiki/Larry_Ellison anzuschauen.
Darf man denn nicht den Lebenslauf des fünftreichsten Mannes der Welt interessant finden?
Einem der Mitbegründer von Oracle? Dort ist ja auch die Info zu finden, warum Oracle "Oracle" heißt.

Oracle hat Sun gekauft und das findet nicht mein Wohlwollen.
Sun hat ja z.B. auch OpenOffice entwickelt. Also auch etwas, das mich etwas mehr tangiert als Java. (Gab's von OpenOffice eigentlich früher (vor der Übernahme) den Quellcode zum Download? Ist das jetzt Closed-Source?)

Da passt das mit der Patent-Klage gegen Google doch in's Bild.

[Nun sind wir aber im 3. Jahrtausend und nichts wird so bleiben wie es ist.]

Software-Patente sind so eine Sache. Hängt wohl von der Relevanz und der Schöpfungshöhe ab.

Technik und Geld. Passt das denn zusammen?
Wer es immer noch nicht rafft: das mit dem Aufkaufen an sich halte ich für ziemlich mitleiderregend. Da brauchen wir uns über solche Side-Effekte, wie die Patent-Klage hier nicht zu wundern.
 
Zuletzt bearbeitet:
noxon schrieb:
Die Dalvik VM ist wirklich nichts anderes als eine Java VM.

Das stimmt meines Wissens so nicht. Gibt hier ein Paper der FHNW in der die DVM ein bisschen erklärt wird (Seite 5-12). Ein Experte darin bin ich sicher nicht, aber es gibt schon einige größere Unterschiede zur normalen JVM. (z.B Register vs. Stack basiert)
 
Mal ne Frage: ist ne Programmiersprache nicht schon auf Grund ihrer komplexität ein druch das Urheberrecht geschütztes Werk? Sicher gibts unterschiede zwischen der DVM und einer JavaVM, aber ob das ausreicht? Wenn google Klassen, Bibliotheken und Konzepte von Java verwendet, auch nur Teilweise verletzen diese damit möglicherweise das urheberrecht von Oracle.

Noch was zum Thema Open Source: Es sollte ja wohl jedem hier klar sein, dass google das nur macht, um das Betriebssystem gratis abgeben zu können. Off Topic: ich würd mich nciht wundern, wenn es deswegen zu einer Wettbewerbsklage käme.
 
Kampfkeks schrieb:
@noxon : Mono ist keineswegs außer Gefahr von Patent-Angriffen. Microsoft hat bisher lediglich "versprochen" nicht gegen Mono rechtlich vorzugehen. Aber ein Versprechen ist in dieser (Patent-)Welt nichts Wert.
Naja. Bisher hat es noch keiner darauf ankommen lassen. Es wird davon ausgegangen, dass diese "Versprechen" vor Gericht bestand haben und Microsoft nicht einfach nach 10 Jahren daher kommen kann und Mono die Implementation gewisser Funktionen untersagen kann, nachdem es dies explizit jahrelang erlaubt hat.

Außerdem wüsste ich auch nicht, warum MS dies tun sollte. Die gehen ja auch nicht gegen die Fat32 Treiber in Linux vor, obwohl sie ein Patent auf das Dateisystem haben. Patente sind eigentlich keine offensive Waffe sondern ein Verteidigungsmittel.

Wenn ich als Softwareunternehmen etwas Neues erfinde, dann habe ich überhaupt keine andere Wahl als es patentieren zu lassen, denn sonst kommt ein anderes Unternehmen daher, meldet ein Patent auf meine Erfindung an und verlangt Lizenzgebühren für die Nutzung meiner eigenen Erfindung.
Ich MUSS also alle meine "Erfindungen" patentieren, allein aus dem Grunde um mich zu schützen. Sonst passiert sowas hier.
Nicht um bößwillig der OpenSource Welt das Leben schwer zu machen.

MS hat sich in der Richtung in letzter Zeit wirklich sehr zum Guten entwickelt. Das fing damit an, dass das .NET Framework unter einer Open Source Lizenz freigegeben wurde. Man hat zwar nicht das Recht den Code zu ändern und neu zu kompilieren, aber man darf ihn sich ansehen. (Das Ganze ist eigentlich dafür gedacht, damit Entwickler im .NET Framework debuggen können). Anschließend wurden die Compiler Sourcen freigegeben und seit dem werden immer mehr Bestandteile des .NET Frameworks unter der MS-Public Licence veröffentlicht, welche es auch dem Mono-Team erlaubt Dinge, ohne große Arbeit in ihre Implementation mit zu übernehmen. IronPython und IronRuby zum Beispiel.

Mono wird übrigens aktiv von MS promoted und User werden auch über neue Features in Mono von MS informiert.
Moonlight wird ebenfalls aktiv von MS unterstützt. Bei der Entwicklung wurde eng mit Novell zusammengearbeitet und auch bei den Codecs wurde geholfen. Zwar haben sie nicht ihre Patente für ihre Video-Codecs (wmv,...) aufgegeben, aber MS bietet ein Media Pack für Linux an, dass einem mit den patentgeschützten Codecs versorgt, damit man mit Moonlight auch den vollen Umfang genießen kann, den man mit Silverlight hat.

Man kann MS also nicht nachsagen, dass sie der Open Source Welt Steine in den Weg legen. Das Verhalten seitens Microsoft verbessert sich von Jahr zu Jahr. Mittlerweile ist es sogar soweit, dass Teile des .NET Framework 4 als Open Source in der Beta veröffentlicht wurden, wodurch Mono die .NET4 Features sogar schon vor MS implementiert hatte. :p


Ach der Stallman mal wieder. Zu dem hab ich auch noch einen netten Artikel


Aber das man vor Patenten nicht sicher ist zeigt einem ja diese Geschichte hier, wobei wir wieder beim Thema wären. Sicher ist man nirgends, solange es Softwarepatente gibt.

Das Dumme an den Patenten ist ja, dass man nicht nur darauf achten muss, dass man selbst nicht dagegen verstößt, sondern dass auch die Plattform die man verwendet nicht gegen Patente verstößt.

Wirklich wohl kann man sich erst fühlen, wenn eine Firma ihre Framework komplett freigegeben hat und auch komplett standardisiert hat und nicht nur Teile davon.

Patentfrei muss das Ganze nicht sein, solange rechtsverbindliche Stellungnahmen dazu eingenommen werden, dass die Patente nicht gegen die Entwickler eingesetzt werden.

Ich kann verstehen, dass Unternehmen Patente zum Selbstschutz benötigen. Was sonst passiert sieht man ja an diesem Apple Beispiel


Bender86 schrieb:
Das stimmt meines Wissens so nicht. Gibt hier ein Paper der FHNW in der die DVM ein bisschen erklärt wird (Seite 5-12). Ein Experte darin bin ich sicher nicht, aber es gibt schon einige größere Unterschiede zur normalen JVM. (z.B Register vs. Stack basiert)
Die Funktionsweise der VM unterscheidet sich an einigen Stellen schon, das stimmt. Ich habe da jetzt auch nicht den aller tiefsten Einblick, aber hier habe ich noch einen schönen Artikel gefunden.
Trotz all der kleinen Unterschiede, so scheint das Vorbild doch die JVM zu sein und die DVM ist nur eine Art Mutation davon und genau das ist eventuell, was Oracle an der Sache nicht schmeckt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke noxon, super Text. Sowas sinnvolles ließt man hier nur noch selten... :daumen:
 
Genau das ist das Problem mit Oracle. Da sitzen halt so gut wie nur Idioten (also Wirtschaftler), denen es um was ganz anderes geht wie es damals bei Sun. Einfach aus Geld noch mehr Geld machen, egal wie sehr man sich wie ein **** benehmen muss. Geld ist toll, aber dass Java für viele jetzt "ungeil" wird ist nicht so toll. Bald ist es auch dank Oracle RIP. Die wichtigsten Leute sind schon zum Beispiel weg. Jaja danke Oracle, eines der dreckigsten Unternehmen auf der Erde. Es wäre ja alles nicht so schlimm, aber Oracle kauft einfach alles auf was gut ist und zerstört es.
 
Dreckige Parasiten. Entschuldigung für meine Wortwahl, aber etwas anderes fällt mir zu Oracle im Moment nicht ein. Bei Oracle hatte ich immer geldgierige Blutsauger als Bild, nun scheinen sich meine Vorurteile zu bestätigen. Die Bereichern sich mit Unbreakable Linux an der Community und im Gegenzug verklagen sie diese. Egal ob Google good oder evil ist, in Bezug auf Android tritt Google als Community auf. Denn ich besitze ein völlig Google freies HTC Desire und dies wäre mit einem nicht freien System nicht möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
noxon schrieb:
Außerdem wüsste ich auch nicht, warum MS dies tun sollte. Die gehen ja auch nicht gegen die Fat32 Treiber in Linux vor, obwohl sie ein Patent auf das Dateisystem haben. Patente sind eigentlich keine offensive Waffe sondern ein Verteidigungsmittel.

Oh doch. Microsoft ist schon gegen den FAT32-Treiber in Linux vorgegangen. Nicht direkt gegen den/die Entwickler dieser Treiber, aber gegen TomTom, weil die diesen Treiber auf ihren Navigations-Geräten einsetzen...

http://en.wikipedia.org/wiki/Microsoft_v._TomTom

Das ganze endete damit, dass TomTom für die Benutzung dieser Treiber nun Lizenzgebühren an Microsoft bezahlt. Soweit ich weiß wurde auch noch eine andere Firma wegen den FAT32-Treibern verklagt. Mir fällt aber gerade der Name der Firma nicht ein.

Auf Stallmans Aussage wollte ich gar nicht hinaus. Ich wollte mit dem ganzen nur andeuten dass man sich einfach nicht sicher sein kann, dass Microsoft nicht doch irgendwann die Patentkeule gegen Mono schwingt. Ein "Versprechen" und "davon ausgehen können, dass nichts passiert", sind nichts Wert. Eine Unsicherheit bleibt da. Das dachte man bisher bei Java auch. Aber nun da Oracle die Rechte/Patente besitzt, besteht für die die Möglichkeit viel Geld da raus zu schlagen. Genau so könnte es auch Microsoft machen. Bei Mono bringt es nichts, da dort kein Geld zu holen ist. Da ist es Microsoft natürlich lieber, wenn sich .NET weiter verbreitet. Aber wenn Android eine .NET Implementierung verwenden würde, hätte genau dasselbe mit Microsoft passieren können.

noxon schrieb:
Man kann MS also nicht nachsagen, dass sie der Open Source Welt Steine in den Weg legen. Das Verhalten seitens Microsoft verbessert sich von Jahr zu Jahr.

Also das ist Falsch. Das klingt fast schon ein wenig Naiv. Wie oft hat Microsoft schon behauptet, dass Linux Patente von Microsoft verletzen würde? Warum haben Novell und Xandros ein Patentabkommen mit Microsoft geschlossen, damit sie und deren Linux-Anwender vor Patentansprüchen seitens Microsoft sicher sind?

Sobald Microsoft eine Gelegenheit sieht, Geld zu verdienen, werden sie diese Gelegenheit auch ergreifen. Daran ist anversich ja nichts schlimmes, denn das würde jeder machen. Aber genau das macht .NET eben auch unsicher für Open Source. Zu behaupten dass Microsoft Open Source keine Steine in den Weg legt, ist weit ab der Realität.
 
Der Oracle Manager ist wohl der Ansicht, das er zu wenig verdient.

Oracle hat auch die Preise für Mysql erhöht. Diese zahlen alle Anbieter die kommerzielle Produkte mit Mysql einsetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben