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Job gibt mir keinerlei Freude und Kollegen sind nicht vertrauenswürdig
Überstunden werden bei uns nur ausgezahlt wenn man sie beantragt bevor sie gemacht werden und Projektleitung diese bewilligt ansonsten nicht aka Niemals.
Ist auch gut so und somit selbst schuld, wenn du es einfach so machst. Und dich dann darüber ärgerst.
dudeludu schrieb:
Geschäftsführer tut so als wären wir eine Familie -> Ist mal unhöflich geworden als die Leistung nicht gepasst hat obwohl er Anforderung jenseits von Gut und Böse gefordert hat
Die Frage ist wer die Aufwandschätzungen macht und in wieweit die Entwickler mit eingeweiht sind.
dudeludu schrieb:
Von Kollegen erfahre ich da keine Rückendeckung und die Seniors verdienen alle 6 stellig+, können sich alles erlauben da sie unersetzbar sind auch in Sachen sozialer Behandlung.
Was du da auflistest, sind aber nicht die Kernprobleme, mit denen der TE kämpft. Es sind Aspekte der Realität, die nicht mit der Fantasievorstellung cooler Techbros vereinbar sind, aber das heißt noch nicht, dass Entwickler deshalb dauerhaften Crunch, schlechte Führung und deprimierenden Alltag als normal hinnehmen sollten.
Ich bin ja mittlerweile auch ein paar Jahre in der Branche. Dabei habe ich - offenbar - das Glück, dass Crunch bei uns ernsthaft vermieden wird und über die "Ränge" hinweg in beide Richtungen respektvoll gehandelt wird.
Und die Jahre sowie Erfahrung mit dem Rest der Arbeitswelt an sich helfen sicherlich auch zu verstehen, dass kein Job ewig ist oder sein muss. Gerade in der IT.
Ergänzung ()
dudeludu schrieb:
Vielleicht ist das auch einfach die Regel und es passiert überall
Deswegen mein Rat: mach keine Überstunden. Eiskalt. Dein Vertrag ist nicht zum Spaß da. Du kannst nicht alle Fehler auf deinen Schultern tragen, daran gehst du zuallererst kaputt. Und wofür, für irgendeine Deadline irgendeiner Software?
Wenn sich darüber jemand beschwert, weise auf deine vertraglichen Arbeitszeiten hin. Wer da grantig wird, muss selbst umdenken.
Zugegeben, bei mir hat es auch einen aufreibenden Crunch sowie ein gescheitertes Projekt gebraucht, das vollends zu verstehen. Aber kein Projekt und keine Firma ist dein Wohlbefinden wert. Wenn der Laden sich nicht halten kann, ohne die Mitarbeiter zu verheizen, dann sollte er sich so vielleicht auch einfach nicht halten. Klingt drastisch und die Vorstellung, den Job zu verlieren, ist einschüchternd. Aber irgendwann wirds nahezu jedem mal passieren, und normalerweise findet man auch wieder einen Job. Wenn man sich darüber bewusst wird, dass das global gesehen eigentlich Alltag ist, nimmt die Dramatik plötzlich stark ab.
(Neben all dem: sollte es doch so sein, dass die Arbeitslast nur spezifisch für dich zu viel ist, lässt ein guter Vorgesetzter da auch mit sich reden. Und wenn das nicht fruchtet, ist es auch nicht verwerflich, deshalb auf neue Jobsuche zu gehen und etwas zu finden, das besser klappt.)
Manche Menschen mögen und brauchen es erniedrigt und als Last-/Arbeitstier ausgenutzt zu werden. Die jammern und beschweren sich am Stammtisch jedoch wird auf der Arbeit alles geleistet was der Chef sagt. Jammern, Mimimi hier und da, Problem hier Problem da, aber sich aus diesem Teufelskreis zu befreien, ach ne, dann doch lieber business as usual
Ohne Witz, bei so einem Arbeitspensum und keiner Vergütung der Überstunden, wäre ich beim Chef und würde sagen: "So nicht, mein Freund!"
Und wenn es ihm nicht interessiert, wäre ich beim Arzt und würde mir einen Gelben nach dem anderen holen und in der Zeit mir einen neuen Job gesucht.
Entweder Du kannst Dich weiterhin selbst kasteien oder die Eier in der Hose haben und Gelben + neuer Job.
Ein Tipp, Dein schludern in dieser Sache wird Dir Dein Körper später danken, davon kannst Du ausgehen und die eigene Gesundheit und Freude im Leben ist mit nix auszugleichen oder zu erkaufen.
Ich kenne aus meinem eigenen Berufsleben genügend Kollegen die aufgrund Frustrationen im beruflichen Umfeld eine Suchterkrankung entwickelt haben. Da ging es dann während der Arbeitszeit auch nicht ohne Alkohol oder Cannabis oder sogar härtere Substanzen.
Die eigene Gesundheit sollte es einem wert sein dass man sich aus toxischen Arbeitsverhältnissen verabschiedet.
Die Nummer ist halt oftmals aufgebauscht.
Ich reg mich jede Woche über meinen AG auf, aber wenn ich dann Storys von Kumpels höre denke ich mir oft: "So schlecht hast du es gar nicht"
Ich bin in einer ähnlichen, aber besseren Lage als du.
Mein Job wird gut bezahlt, aber unterfordert mich. Ich spüre daher auch eine starke mentale Belastung, die aber in Richtung Boreout geht, anstatt Burnout.
Nach einem Jahr habe ich beschlossen, dass sich was ändern muss. Und selbst das war zu spät. Ich wurde für DevOps eingestellt, aber mache kein DevOps. Ich muss alle Aufgaben übernehmen, die beim Projektteam hinten runter fallen. Das sind meistens Aufgaben, auf die kein anderer Bock hat.
Mehrere Gespräche mit meinem Chef haben zu keiner Besserung geführt. Ich wurde bislang nur hingehalten. Da ich die mentale Belastung auch körperlich spürte, war ein sofortiger Richtungswechsel erforderlich.
Mein Rat:
Wechsle die Stelle. Wenn intern ein passender Job verfügbar ist, drauf bewerben. Falls nicht, extern bewerben. Nicht den Frust herunterschlucken. Irgendwann kommen Symptome hoch, die man nicht mehr verdrängen kann. Bei mir waren es 4 schlaflose Nächte hintereinander und starkes Herzklopfen, dass 1 Woche lang blieb.
Das war bei mir das Warnsignal, sofort meine Situation zu evaluieren und Änderungen herbeizuführen.