Re: Zwei Radiator mit einer Pumpe?
bensen schrieb:
das ist physikalsich gesehen unsinn, da die fläche gleichbleibt ob nun als ein radiator oder aufgeteilt in 2 kühlflächen
Nein, das ist kein Unsinn. Ich versuche mal, es etwas deutlicher zu machen, obwohl ich das sicherlich nicht physikalisch sauber hinbekommen werde.
Neben der Kühlfläche ist auch entscheidend, welche Temperaturdifferenz zwischen der Kühlflüssigkeit und der Umgebungsluft besteht. Je größer der Unterschied ist, desto wirksamer arbeitet der Radiator. Vergleicht mal einen Kühler im Auto mit einem größeren Radiator für eine PC-Wasserkühlung. Im Auto muss das Teil mehrere dutzend kW abführen, während es im PC schlimmstenfalls um eine niedrige dreistellige Watt-Zahl handelt. Da das Kühlwasser im Auto aber eine Temperatur von 90 °C hat, kann der Kühler - natürlich auch unterstützt durch eine große Luftmenge - sehr effektiv arbeiten. Ohne diesen Effekt müßten die Kühler in Autos wesentlich größer sein.
Oder andersrum gesagt: Wenn das Kühlwasser nicht oder nur geringfügig wärmer ist als die Umgebungsluft, dann kann ich auch einen Radiator von der Größe eines Fussballplatzes verwenden, und habe trotzdem keine nennenswerte Kühlleistung.
Ich habe leider keine Formel gefunden, die die Wirkungsweise eines Radiators beschreibt, und die ich auch verstehen würde.
Jedenfalls steigert natürlich eine größere Fläche zunächst die Wärmeabgabe. Dadurch sinkt aber wiederum die Temperatur des Kühlwassers, was gleichzeitig den Wirkungsgrad verringert und somit wieder zur Erhöhung der Kühlwassertemperatur führt. Beide Faktoren sollen sich bei zwei baugleichen Radiatoren gegenseitig aufheben, so dass beide bei sonst gleichen Bedingungen genauso gut kühlen wie ein einziger. Bei unterschiedlichen Radis wird sich der gemeinsame Wirkungsgrad vermutlich irgendwo in der Mitte zwischen den Wirkungsgraden der einzelnen Radis liegen. Bei stark unterschiedlichen Wirkungsgraden kann es auch sein, dass der schlechtere Radi nahezu wirkungslos ist.
Bei dem Vergleich einzelner unterschiedlicher Radiatoren gilt das im Prinzip natürlich auch, allerdings heben sich dort beide Wirkungen nicht wechselseitig auf. Somit ist ein größerer Radiator natürlich insgesamt wirksamer als ein vergleichbarer kleinerer.
Sorry, dass ich es nicht besser erklären kann. Vielleicht hilft aber noch der folgende Link:
http://www.henrik-reimers.de/kuehlung/radiatoren.htm
Viel hilft viel! und
Größer ist besser! gilt bei Radiatoren nur sehr eingeschränkt. Aus eigener Erfahrung kann ich jedenfalls sagen, dass sich ein übertaktetes P4-System mit eingebundener Graka und Northbridge problemlos mit einem internen und minimal angeblasenen 120-er-Single-Radiator kühlen läßt. Bei größerem Kühlungsbedarf kann man den Propeller einfach etwas schneller drehen lassen. Was insgesamt auch nicht lauter ist, als den 120-Lüfter an der unteren Regelgrenze weiterlaufen zu lassen und zusätzlich zwei 80-er Propeller an anderer Stelle zu betreiben.
Viele Grüße, Tiguar