Kann man ein virtuelles Netzwerk für Server/Client auf gleichem PC einrichten?

Ich schrieb es ja schon:

Cool Master schrieb:
Na da würde ich dem Dienstleister mal sagen wie er sein Job zu machen hat.

Wie du selber schreibst verliert Ihr Arbeitszeit und damit Geld das kann man nicht einfach hinnehmen. Erkläre das deinem Vorgesetztem und gehe zur Not bis zum Big-Boss hoch und erkläre ihm, dass Geld und Arbeitszeit verloren geht.
 
Die verlorene Arbeitszeit ist gering. Die Messung neu zu starten kostet 10-30 min. Die Ergebnisse kommen dann halt einen Tag später. Leider reicht das nicht für radikale und teure Neulösungen. Zumal die IT es oft "nicht nachvollziehen kann", sprich die Überwachung keine Fehler zeigt. Bringt mir halt garnichts.
Wer in einem größeren Konzern arbeitet oder mal gearbeitet hat, weiss auch, dass sowas mehr Zeit und Geld frisst, als einfach die Messung zu wiederholen.
Mir persönlich ist es aber ein Dorn im Auge und deshalb möchte ich das für mich selbst lösen.

Ihr seht also keine Softwarelösung für den Server selbst? Loopback Adapter o.ä.? Die Verbindung zum Netzwerk muss halt gewahrt werden, damit alle anderen normal zugreifen können und der Server zusätzlich auf Netzlaufwerke zugreifen kann.
 
AleXSR700 schrieb:
Ihr seht also keine Softwarelösung für den Server selbst? Loopback Adapter o.ä.? Die Verbindung zum Netzwerk muss halt gewahrt werden, damit alle anderen normal zugreifen können und der Server zusätzlich auf Netzlaufwerke zugreifen kann.

Nun gut, dafür müsstest du aber nun die bereits gestellten fragen beantworten wie genau die Software arbeitet.
 
Natürlich kann der Client nicht mehr auf den Server zugreifen, auch wenn das auf ein und der selben Maschine läuft. In dem Moment, in dem der Switch die Verbindung verliert, deaktiviert sich die Netzwerkkarte, da ja angeblich kein Kabel eingesteckt ist.

Einfachste Lösung wäre ein Switch zwischen dem "Hausnetz" und Deinem Server. Dieser würde nicht ausfallen, wenn der Etagen-Switch einen Neustart macht. Rechtlich müsste es aber geprüft werden ob Ihr das dürft. Eine weitere Möglichkeit wäre, bei Windows zu verhindern, dass der Netzwerkport bei fehlendem Netzwerkabel inaktiv geht - leider habe ich aktuell den Trick nicht parat.

Eine weitere Möglichkeit wäre, wenn der lokale Client nicht über die IP bzw. dem Namen auf den lokalen Server zugreift, sondern über die Localhost-IP 127.0.0.1. Diese IP ist immer verfügbar, selbst wenn absolut keine Netzwerkkarte verbaut ist.
 
Was passiert, wenn du im Client "localhost" als Name einträgst? Funktioniert das nicht?

Wenn der Server wirklich immer nur auf einem Interface horcht, welches ab und zu komplett zusammenbricht, dann hilft es nur, den Server auf einem virtuellen Interface horchen zu lassen und die Pakete entsprechend geschickt umzuleiten. Das lässt sich vermutlich auf mehreren Wegen bewerkstelligen.
 
Würde bei localhost auch der Port offen bleiben, wenn die Netzwerkkarte die Verbindung "verliert"? Oder wäre der Port trotzdem betroffen?
 
Ja der würde auf bleiben weil du der Server ja auf dem Gerät ist. Stell es dir so vor:

Du hast ein Datenbank Server der auf localhost läuft. Das Netz fällt aus. Du kommst nun nicht mehr extern auf die DB drauf. Wenn du aber auf dem Server selber bist kannst du nach wie vor alles machen. Sei es eine DB einspielen, Backup machen usw.
 
Localhost ist 127.0.0.1 und bezieht sich auf den loopback Adapter, also sogesehen eine andere Netzwerkschnittstelle.

Selbst wenn die Firewall und/oder der Router überlastet ist, sollte der Switch aber normal weiterarbeiten. Solange der Server und die Clients im selben Subnetz liegen und via IP Adresse miteinander reden, sind Router und Firewall mehr oder weniger egal, weil die Verbindungen von den Switches direkt durchgeswitcht werden und je nach Netzaufbau gar niemals beim Router bzw. der Firewall vorbeikommen. Die werden ja prinzipiell nur für den Netzübergang in andere Subnetze bzw das www benötigt.

Wenn die Clients jedoch den Server über den Namen ansprechen, kann die Namensauflösung einen Strich durch die Rechnung machen. Du könntest dem Server eine feste IP verpassen und die Clients dann auf dessen IP verbinden lassen statt auf den Namen. Wenn letzteres nicht geht, könnte man in der hosts-Datei einen Eintrag für den Servernamen nebst seiner festen IP erstellen und gucken ob das geht.

Übrigens: Es mag für dich unverständlich sein, aber dass ein Server auf sich selbst als Client zugreift ist absolut nicht ungewöhnlich, sondern eher schon normal. Man programmiert einmal das Server-Interface und dann den Client dazu. Warum sollte man den Server dann nochmal programmieren, dass er anders auf die Daten zugreift als ein x-beliebiger Client?!? DAS wäre unklug programmiert, weil man damit doppelte Arbeit hat.

Wie dem auch sei, viel mehr als das Gesagte gibt es zu dem Thema mangels ausreichender Informationen leider nicht zu sagen. Netzwerke sind komplexer als Otto Normal denkt und so sind auch die Fehlerquellen bzw. -behebungen vielschichtig. Hinzu kommt, dass etwaige Änderungen am Netzwerk - zB die manuelle feste IP des Servers - sowie den PCs (zB hosts-Datei) ggfs nicht vorhandene Adminrechte benötigen oder im Falle eines IP-Konflikts sogar noch größere Probleme verursachen können. Daher muss der IT-Dienstleister mit ins Boot geholt werden.
 
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Übrigens: Es mag für dich unverständlich sein, aber dass ein Server auf sich selbst als Client zugreift ist absolut nicht ungewöhnlich, sondern eher schon normal. Man programmiert einmal das Server-Interface und dann den Client dazu. Warum sollte man den Server dann nochmal programmieren, dass er anders auf die Daten zugreift als ein x-beliebiger Client?!? DAS wäre unklug programmiert, weil man damit doppelte Arbeit hat.
Nein, unverständlich für mich ist, wieso man nicht die Option einbaut, dass der Server zugleich als Client läuft und das Routing über das Netzwerk ignoriert. Man holt sich damit ja nur Fehlerquellen rein, denn ein Netzwerkausfall kann immer mal vorkommen. Wenn dann die Software nicht auf die Netzwerkverbindung wartet bzw. einfach Prozesse stoppt und nicht wieder startet, dann ist das ein Problem.

Sprich, beide unabhängig programmieren: Okay.
Auf eine Direktkommunikation ohne Netzwerk verzichten: Suboptimal, aber noch okay.
Die Prozesse, die NICHT Realtime-kritisch laufen, einfach abzutöten, weil 20 sec das Netzwerk fehlt, DAS ist blöd. Wenn du also die ersten beiden so umsetzt aber dann das dritte einbaust, dann war es eben schlecht programmiert.

Ich werde mal versuchen auf localhost umzustellen. Wenn das klappt, dann wäre es eine Option.
 
AleXSR700 schrieb:
Würde bei localhost auch der Port offen bleiben, wenn die Netzwerkkarte die Verbindung "verliert"?
Die Eingabe von "localhost" im Client dient dazu, herauszufinden, ob der lokale Server auf allen Netzwerkschnittstellen lauscht oder nicht. Wenn er das tut, dann ist dein Problem sofort behoben. Denn dann würde der Client, wenn du "localhost" als Servername einträgst, "intern" mit dem Server sprechen, so wie du es gerne hättest.
 
AleXSR700 schrieb:
Nein, unverständlich für mich ist, wieso man nicht die Option einbaut, dass der Server zugleich als Client läuft und das Routing über das Netzwerk ignoriert.

Das klingt nach falscher Konfiguration durch euch!

Wenn ihr auf dem Client, der auf der Server Hardware mit läuft, nicht localhost oder 127.0.0.1 als Server IP angebt, habt ihr die eingebaute "Option ... , dass der Server zugleich als Client läuft und das Routing über das Netzwerk ignoriert" umgangen.
 
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AleXSR700 schrieb:
Sprich, beide unabhängig programmieren: Okay.
Auf eine Direktkommunikation ohne Netzwerk verzichten: Suboptimal, aber noch okay.
Jein. Natürlich kann man den ClientAufDemServer auch so vorkonfigurieren, dass er generell über localhost geht und somit "intern" über den TCP/IP stack kommuniziert - also statt ServerName:12345 oder (W)LAN-IP:12345 bereits bei der Installation auf localhost:12345 oder eben 127.0.0.1:12345 läuft. Allerdings kannst du euer Netzwerk auch in keinster Weise als normal bezeichnen, weil euer IT-Dienetleister scheinbar sonst eher so Kaffeemaschinen wartet und Wasserspender auffüllt. Wenn ein Netzwerk derart störanfällig ist, kann man die Probleme einer Netzwerkanwendung nur bedingt dem Programmierer anlasten, weil der natürlich von einem halbwegs zuverlässigen Netzwerk ausgeht.

Dass die Software nach 20 Sekunden tabula rasa macht, ist sicherlich etwas strange, aber das ist aus der Ferne nur schwierig zu beurteilen.
 
Aber so wie ich das verstanden habe, gibt es doch auch weitere Clients, die sich mit diesem Server verbinden, oder doch nicht? Localhost bzw 127.0.0.1 geht nämlich nur für die lokale Instanz des Clients, aber nicht für jene auf anderen Systemen bzw. dort zeigt localhost eben auf dieses Gerät selbst und nicht auf den Server.
 
Old Knitterhemd schrieb:
Das klingt nach falscher Konfiguration durch euch!

Nope. So wurde es vom Hersteller bei uns vor Ort eingerichtet. War vor meiner Zeit.

Raijin schrieb:
Wenn ein Netzwerk derart störanfällig ist, kann man die Probleme einer Netzwerkanwendung nur bedingt dem Programmierer anlasten, weil der natürlich von einem halbwegs zuverlässigen Netzwerk ausgeht.

Dass die Software nach 20 Sekunden tabula rasa macht, ist sicherlich etwas strange, aber das ist aus der Ferne nur schwierig zu beurteilen.
Das Netzwerk fällt ja nicht dauernd aus. Aber es reicht, dass mal über das Wochenende eine Minute das Netzwerk gewollt oder ungewollt down ist und schon ist das komplette Wochenende futsch und statt 6 12h Messungen laufen halt genau 0 durch den Probenwechsler durch. Da kannst du schlecht dem Kunden sagen "Ja, mei, dauert bissl, weil verschiedene blöde Sachen zusammengetroffen sind" :-D

Raijin schrieb:
Aber so wie ich das verstanden habe, gibt es doch auch weitere Clients, die sich mit diesem Server verbinden, oder doch nicht? Localhost bzw 127.0.0.1 geht nämlich nur für die lokale Instanz des Clients, aber nicht für jene auf anderen Systemen bzw. dort zeigt localhost eben auf dieses Gerät selbst und nicht auf den Server.
Korrekt. Es würde nur den einen Server betreffen. Ich versuche aber parallel zu schauen, ob es möglich wäre, dass auf jedem Computer ein Server läuft.
Dann könnte jeden via localhost anmelden lassen. Denn die Verarbeitung erfolgt zunächst lokal. Sprich, die Kommunikation während der Messung läuft rein zwischen den PCs und nicht zwischen PC und Messgerät.

Letztlich laufen da drei Prozesse:
1. Messung. Hierfür muss nur zum Start- und Endzeitpunkt eine Kommunikation zwischen PC und Messgerät vorhanden sein. Die Messung wird gestartet und läuft dann autonom auf der Messgerätehardware. Am Ende der Messung holt die Messsoftware die Daten ab und wertet sie aus. Letzteres erfolgt nicht, wenn das Netzwerk zwischendurch ausfiel, selbst wenn zum Endzeitpunkt das Netzwerk längst wieder da ist.

2. Kommunikation zwischen Client und Server. Hierbei kommuniziert nur die Messsoftware miteinander. Und hier ist das Problem mit dem Netzwerk. Fällt dies kurzzeitig aus, dann werden Punkt 1 (Holen der Daten und Auswertung nach Messende) und Punkt 3 hinfällig, weil die Punkte dann nicht ausgeführt werden.

3. Schreiben der Daten in eine SQL Datenbank.

Meine Idee ist nun:
1. Auf jedem PC einen Server und einen Client.
2. Jeden Client per localhost mit dem Server verbinden.
3. Jeden Server in dieselbe SQL Datenbank schreiben lassen.

Die SQL Datenbank wird nämlich unabhängig von den restlichen Verbindungseinstellungen eingestellt. Sprich, die SQL Datenbank kann an einem Remoteserver liegen. Falls es also möglich ist, dass mehrere Server auf die gleiche Datenbank schreiben (dazu muss ich den Hersteller fragen), dann wäre die sicherste Lösung, dass jeder PC autonom als Server + Client läuft.
 
0-8-15 User schrieb:
Hast du schon ausprobiert, ob das funktioniert? Damit steht und fällt ja das gesamte Konzept.
Ich muss bis morgen warten. Dann enden die aktuellen Messungen. Falls ich jetzt die Verbindung trenne, dann habe ich den Salat selbst gebaut :D
 
AleXSR700 schrieb:
Das Netzwerk fällt ja nicht dauernd aus. Aber es reicht, dass mal über das Wochenende eine Minute das Netzwerk gewollt oder ungewollt down ist
Also unserer Netz fällt nicht mal ansatzweise so oft aus, ich würde jetzt leiber sagen gar nicht aber das wäre gelogen ;) Zuletzt ist uns eine USV gestorben.
0-8-15 User schrieb:
Hast du schon ausprobiert, ob das funktioniert? Damit steht und fällt ja das gesamte Konzept.
Dito
AleXSR700 schrieb:
Falls ich jetzt die Verbindung trenne, dann habe ich den Salat selbst gebaut :D
Vielleicht hast du Glück und das Netz fällt aus ;), Spass.

Trotzdem, Wie muss man sich das vorstellen, Steht der Server in einem anderen Raum, Gebäude, Ort (via VPN) und die Clients verbinden sich dann mit dem Server?
 
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