@Summerbreeze
Insgesamt muss man ein bisschen zwischen "Linux", "den Programmen (wie z.b. der Desktop, oder Webbrowser)" und den "Distirbutionen" unterscheiden.
Bei Distributionen die kein Rolling-Release sind - also normale Point Release Distibutionen wie Debain oder Ubuntu, oder etc machen im Grunde folgendes.
Sie nehmen einen Linux Kernel in einer bestimmten Version, plus ein paar Programme in bestimmten Versionen und packen das alles in ein Komplettpaket. Sie entwickeln vielleicht noch eigene Programme oder Bugfixes so das alles miteinander funktioniert. Dieses Komplettpaket hauen sie dann als Release raus.
Dieses Release erhält dann einen garantierten Supportzeitraum: z.b. 5 Jahre. In diesen 5 Jahren gibt es (in der Regel) keine Versionssprünge der einzelnen Komponenten mehr. Wenn also eine Distribution mit Lbreoffice in Version 5.1 rausgekommen ist - wird während der gesamten 5 Jahre die Version bei 5.1 bleiben.
Falls LibreOffice eine Version 6.0 rausbringt und dort Sicherheitslücken flickt, portet der Distributor diese Sicherheitslücken in die Version 5.1 rein und liefert so Updates aus. Aber die neuen Funktionen von Version 6.0 wirst du nicht erhalten.
Oft gibt es aber auch Programme die einen langristigen Support bieten. Z.b. der Linux Kernel - das Kernel Team hat z.B. Version 5.4 mit Langzeitsupport versehen. Daher hat z.B. Ubuntu für ihr neustes Release den 5.4 Kernel genutzt (obwohl schon neuere verfügbar waren) - somit hat der Distributor weniger Arbeit, weil die Arbeit mit dem rückporten der Sicherheitslücken direkt vom Kernel-Team übernommen wird.
In unserer Desktop-Welt hört sich das ales ein bisschen merkwürdig an, weil wir ja gerne z.B. ein neues LibreOffice mit den neuen Funktionen hätten. In der Serverwelt macht das aber Sinn. Einen Server willst du in der Regel einmal aufsetzen und danach einfach nur noc "laufen" lassen. Wenn daAnwendungen plötzlich neue Versionen bekommen und neue APIs, funktioniert dann z.b. der Fileserver nach einem Update plötzlich nicht mehr so und in einer Firma könnten plötzlich alle nicht mehr auf Dateien zugreifen.
Da Linux hauptsächlich auf Server verbreitet ist, und dort die Unternehmen hinter Linux (Canonical, Red Hat, Novell, etc) Geld verdienen erklärt das auch warum diese grosse Distributionen (die ja von den Firmen gesponsert werden) ein Point Release Modell haben. Oft ist es auch so, das bestimmte Server Hardware z.B. für einen bestimmten Kernel ptimiert wurden, etc - da will man keine neue Version sondrn nur Sicherheitsupdates - und das möglichst lange.
Red Hat bietet für ihr Red Hat Enterprise Linux z.B. bis zu 13 Jahren Support. Und porten Sicherheitslücken/und Bugfixes selber von Hand für Ihre Pakete die sie anbieten über diesen Zeitraum zurück.
So gut wie alle diese Point Release bieten dann Upgrade Wege von einer Langunterstützten Version zur nächsten an.
Wie bereits erwähnt für Privatanwender auf ihren Desktops ist das oft etwas merkwürdig. Da bieten z.B. Rolling Release Distirbutionen wie Arch oder auch kaOS eine Alternative an. Die Updaten permanent. Das bedeutet wenn Morgen LibrreOffice 7.0 herauskommt, bekommst du auch umgehend das entsprechende Update dafür.
Jedes Modell hat hier seine eigenen Vor- und Nachteile, wo man wie für sich selber entscheiden muss was sinnvoller ist - der Einsatzzweck it natürlich auch sehr relevant. Ich denke nicht, dass es irgenwo ein Unternehmen gibt, dass z.B. ihre Server mit Archlinux laufen lassen - das wäre einfach ein extra Akt an Mehraufwand ohne das man Gewinn daraus erzielt.