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NewsKapazitätsverdoppelung: Renesas' 10 Jahre stillgelegte Fabrik ist zurück im Dienst
Die hohe Nachfrage nach speziellen Chips führt in Japan bei Renesas zur Reaktivierung einer seit zehn Jahren stillgelegten Fabrik. Im Oktober 2014 wurde diese nicht mehr benötigt und heruntergefahren, aber letztlich nur schlafen gelegt und nicht verkauft. Bereits seit 2022 wurde eine umfangreiche Modernisierung eingeleitet.
Da musste man nach 10 Jahren Stilllegung mal ordentlich durchkehren.
Es macht Sinn seine Produktion breiter aufzustellen und Ausfälle besser kompensieren zu können. Denn auch die vermeintlichen gröberen Chip Designs sind immer noch sehe gefragt.
Nur die wenigsten Produkte nutzen Bleeding Edge Jedöns, sondern sind für Robustheit konzipiert.
Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 10 Jahre stand da alles still. Da wird das ein oder andere Tool gar nicht mehr ohne weiteres funktionieren, der Aufwand für die Inbetriebnahme wird enorm sein. Führungen, Dichtungen, Abnahmen ..ufff
Und das für eine prinzipiell gnadenlos veraltete Anlagentechnik.
Naja, es steht ja drinnen, dass sie 2022 angefangen haben und nun fertig sind. Ich glaube die haben alles IT-technische ausgetauscht.
Und IGBTs, MosFets und "normale" Transistoren, die Teilweise schon in den 60er "gut" produziert wurden brauchen ja keine 4nm+ Fertigung. Dort reicht wohl auch eine 1µm fertigung.
Ich gehe mal stark davon aus, dass "Schlafen" nicht "vollständiges Abschalten aller Maschinen" bedeutet. Da werden einige Aggregate schon weitergelaufen sein (vor allem die Lüftung im Reinstraum), sonst kann man in der Tat nach 10 Jahren fast alles neu machen.
So ins Detail gehen sie nicht.
Bei Renesas kennen sie sich aber ganz gut aus, auch mit viel Dreck und Staub in kurzer Zeit wieder alles hochzufahren. Das Erdbeben 2011 und vor allem auch das Feuer 2021 hat in der anderen Fab ordentlich was zerstört und der Ausfall war dafür erstaunlich kurz am Ende: https://www.renesas.com/us/en/about...uctor-manufacturing-factory-naka-factory-fire
@Volker
Dann sollte das nächste Standbein von Renesas eine Beratungsgesellschaft für den (Wieder-)Aufbau von großen Fabs sein. Haben da scheinbar ja richitg Expertise
Ja ich hab mir da die 7 Updates durchgelesen zum Feuer 2021, erstaunlich krass und effizient, wie flott die waren, Hut ab. Da war auch der Reinraum direkt betroffen usw.
Die Grobvakuumpumpen für den Reinraum sind in der Regel mit das teuerste an den laufenden kosten.
Die Belüftung und Filterung für den Grauraum vielleicht, aber der Reinraum dürfte danach komplett kontaminiert gewesen sein.
@knoxxi
Gerade der bleeding Edge im Power Electronics Bereich (High mobility Thyristoren, High End SiC und GaN HEMTs, ..) sind gefragt wie nie (Stromnetz und E-Autos) und wenn man nach größeren Mengen sucht kaum noch zu bekommen.
Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. 10 Jahre stand da alles still. Da wird das ein oder andere Tool gar nicht mehr ohne weiteres funktionieren, der Aufwand für die Inbetriebnahme wird enorm sein. Führungen, Dichtungen, Abnahmen ..ufff
Und das für eine prinzipiell gnadenlos veraltete Anlagentechnik.
Ich gehe mal stark davon aus, dass "Schlafen" nicht "vollständiges Abschalten aller Maschinen" bedeutet. Da werden einige Aggregate schon weitergelaufen sein (vor allem die Lüftung im Reinstraum), sonst kann man in der Tat nach 10 Jahren fast alles neu machen.
Korrekt.. Schlafen heisst hier eher = Produktionssruhe. Wartung und Instandhaltung wird garantiert weiter gelaufen sein. (Die Maschinen waren eben nicht im Hause, das muss aber auch nicht) Wenn die 10 Jahre die Fab komplett aus hatten, wäre ein Neubau billiger. Wobei hier ja auch die Neuqualifikation nötig war.
Ich freue mich, dass Renesas hier nun die Produktion anwirft, denn die alten Lithos braucht es eben auch zu Millionen.. Und man härtet damit seine Diversifizierung.
Genau, vor allem im Automotive-Bereich sowie bei Luft- und Raumfahrt, Bahntechnik, Medizintechnik sowie Militär wird heute noch verdammt viel mit Strukturbreiten zwischen 90 und 45 nm hergestellt (aus Robustheitsgründen). Jede funktionierende alte Fab ist somit eine gute Fab.
@Weyoun
Das hat nur bedingt mit Robustheit zu tun, sondern mit einer Komplexität Explosion sobald Kurzkanaleffekte hinzukommen. Durch Veränderungen am Aufbau (z.B. SOI) lassen die sich eindämmen, allerdings steigt dadurch der Preis massiv an und die älteren Technologien sind häufig gut genug (Matching wird durch das Schaltungsdesign und Layout realisiert, während andere Parameter wie Leistungsaufnahme oder Gate Kapazität eher sekundär sind). Finfets sind durch die diskreten Kanalweiten und Längen teils auch einfach massiv unpraktisch für Analoge Schaltungen. Deswegen wird im Mixed Signal design mittlerweile auch so gerne auf sowas wie 14nm FDX gesetzt. Gibt aber auch in diesen Anwendungen viele Einsatzgebiete für bleeding Edge Prozesse, nur sind das in den jeweiligen Anwendungsgebieten eben andere. Höhere Prozessierungsauflösung muss nicht in kleinere Strukturen umgemüntzt werden um massive Vorteile bieten zu können.
Bei Power Electronics um die es hier geht sind z.B. Kanalwiderstand, Durchbruchspannung, Teilchen Sättigungsgeschwindigkeit und die Werte der Body Diode die KPIs. Ersteres braucht eine gewisse Weite und zweites eine gewisse Länge.
tya wieder mal ein gutes Beispiel wie stabil die Wirtschaft in Japan ist und der ganze andere Rest. Ich lese so gut wie nie was negatives. Die aus Japan können stolz auf sich sein, was diese alles auf die Beine stellen können. Davon kann Deutschland nur träumen und Japan ist nicht wirklich von tsmc und so abhängig. Nur von sehr starker Hardware aber gut ist ja auch was anderes.
Den nahmen von Japan las ich schon häufiger und die fertigung ist ebenso interessant. Ja in so wichtigen Bereichen kann man viel machen.
Sollte Intel es nicht schaffen könnten sie auch in dem Bereich automotive einsteigen. Damit scheint es ja echt viel Geld damit zu machen. freilich muss man dafür erst mal offen dafür sein um da hin zu kommen und so.
Verdammt clevere und weitsichtige Kerlchen die Japaner. In Europa oder USA hätte man alles für n Appel und n Ei vertickt, und hätte wieder bei 0 anfangen können.
Tolles Land, in vielerlei Hinsicht könnte sich Deutschland n paar Scheiben davon abschneiden.
Ich weiß, wovon ich rede (arbeite seit 2007 in der Automotive-Branche und entwickele u.a. sogenannte "Vor-Ort-Steuergeräte", die im Öl bei 150 °C ohne Eigenerwärmung - die T-Junction geht dann bis auf 180°C hoch - dauerhaft laufen müssen). Hinzu kommen regelrecht sadistische Anforderungen an die EMV (betrifft die Ein- und Abstrahlung) sowie weitere brutale Umwelttest (z.B. Themo-Schocks, bei denen die Probanden tagelang per "Fahrstuhl" zwischen zwei Temperaturkammern mit 150 Grad und minus 40 Grad hin und her fahren müssen). Sämtliche Halbleiter (ASICs, ASSPs, µCs, FETS u.a.) unter diesen Bedingungen machen da bei kleineren Strukturbreiten als 25 bis 40 nm schlapp. Das Silizium altert dann im D-Zug-Tempo.
Ergänzung ()
latiose88 schrieb:
tya wieder mal ein gutes Beispiel wie stabil die Wirtschaft in Japan ist und der ganze andere Rest. Ich lese so gut wie nie was negatives. Die aus Japan können stolz auf sich sein, was diese alles auf die Beine stellen können. Davon kann Deutschland nur träumen
Hm...
Der Yen hat in den letzten 2 Jahren um mehr als 30 Prozent abgewertet (von 125 Yen/Euro auf 165 Yen/Euro). Zudem befand sich Japan fast 30 Jahre lang in einer Deflation (die Preise inkl. der Löhne gingen nach unten). Unter einer guten Wirtschaft stelle ich mir was anderes vor. Aus diesem Grund konnte der japanische Nikkei-Index erst kürzlich wieder seinen Höchststand aus den 90-ern erreichen, während der Dow-Jones seit Jahren einen Rekord nach dem anderen reißt.