Kaputte Festplatte weiter verwenden

kest

Ensign
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Mai 2011
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Hallo Leute,

über die Jahre haben sich bei mir ein Paar Festplatten angesammelt, die eventuell kaputt sind. Das sind sowohl externe Festplatten als auch die, die in einem NAS liefen. Manche Sektoren/Dateien sind entweder nicht lesbar oder es dauert ewig, bis da was gelesen wird. Ich brauche ein Tool, um die kaputten Sektoren als defekt zu markieren, damit ich die Platten weiter verwenden kann.

Eine Festplatte wegzuschmeisen, auf der vielleicht 100MB an Sektoren kaputt sind und die restlichen 2TB gut sind möchte ich nicht. Da kommen auch keine wichtigen Sachen mehr drauf, sondern eher um die Daten zu transportieren.

Hat jemand vielleicht eine Idee, wie man es einrichten kann, damit ich die Festplatten weiter verwenden kann? Vielleicht irgendwas Richtung "Software-RAID"... oder ZFS auf einer Platte, aber mit RAID-1 (also dass die Daten doppelt vorhanden sind?). Das ganze für Linux oder OSX, Windows geht aber im Notfall auch.

Danke euch
Kest
 
also wenn du mich fragst würd ich von defekten festplatte definitiv die finger lassen, denn woher willst du wissen, dass die dinger nicht irgendwann komplett kaputt gehen und mit ihnen deine daten?
 
Meiner Erfahrung nach macht es keinen Sinn. Wenn du schon ein paar defekte Sektoren hast dann breiten sich diese oftmals aus und ein paar Monate später schmießt du die Festplatte dann weg.
 
Also zu den Festplatten. Das macht die Festplatte selbst. Sie hat Ersatzsektoren, die sie verwenden kann. Bei HDTune etc. werden diese Sektoren dennoch angezeigt, damit man einen übersichtlichen Wert hat. Wenn die Programme diese ausschließen würden, wäre das Ergebnis ja nicht nützlich.

Ich würde allerdings keine Festplatten verwenden, die mehr als 40% der Ersatzsektoren aufgebraucht haben. Lade dir HDTune herunter und schaue einfach mal die Auswertung durch. Wie immer gilt: Festplatten, die anfangen kaputt zu gehen, können auch irgendwann einfach gar nicht mehr laufen. Dies hatte ich vor kurzem mit einer meiner Serverplatten. Erst waren es nur Sektoren und dann ging sie nicht mehr an nach 3 Wochen Dauerbetrieb.

Wie immer: Wenn ich falsch liege, lasse ich mich gerne belehren :-)

Alternativ habe ich hier noch einen Thread gefunden, wo das schon mal durchgekaut wurde: https://www.computerbase.de/forum/threads/hdd-defekte-sektoren-umgehen-deaktivieren.931469/
 
Die Daten, die auf diese Festplatten kommen, sind nicht wichtig bzw. sind schon irgendwo gesichert. Es geht in erster Linie darum, große Datenmengen zu transportieren. Innerhalb kürzester Zeit sind mir 2 x 3.5" und 1 x 2.5" kaputt gegangen (extern). Ich habe keine Lust mehr jeden Monat neue externe Festplatte zu kaufen und bei ersten Anzeichen, dass sie kaputte Sektoren aufweist diese wegzuschmeißen. SSDs habe ich auch ausprobiert, aber die 128GB, die ich hatte ist einfach zu klein.

Zugegeben, ich fahre Fahrrad. Pflasterstein, Temperaturunterschiede und was alles noch so alles kommt wirken sich wohl nicht positiv auf die Festplatten aus. Es ärgert mich halt, wenn ich eine 100GB virtuelle Maschine plötzlich nicht lesen kann oder der Kopiervorgang bei 85% abbricht... Deshalb suche ich nach Möglichkeit so einer Art "Software-RAID" auf einer Festplatte.
 
Wenn eine Festplatte erste Anzeichen eines Defekts zeigt, überprüfe ich zu aller erst ob sie noch Hersteller-Garantie hat. Wenn ja, sofort zum Hersteller einschicken. Die tauschen auch Festplatten die eben nur Anzeichen eines Defekts haben und nicht vollständig defekt sind. Wenn die Platte keine Garantie mehr >> ab in den Müll! Weil weiter verwenden ist viel zu riskant.

Was du gemacht hast, Festplatten mit Defekt-Anzeichen einfach ausbauen, in den Schrank legen und dabei evtl. noch vorhandene Garantie ablaufen lassen, ist dämlich. Ich würde die Festplatten trotzdem nicht weiter verwenden, die gehen sicher innerhalb kurzer Zeit vollständig kaputt.
 
Kopier die Daten doch doppelt auf deine HD, dann hast auch nen Raid ^^
Ansonsten HD vorher Formatieren (komplett nicht schnell) dann werden defekte Sensoren auch ausgeblendet.
 
Vollständig formatieren mit DBAN z.b. die Plattenfirmware sollte dabei die fehlerhaften Sektoren erkennen und durch Reserve ersetzen. Aber wirklich sinnig ist das nicht. Oft ist da bei Festplatten und defekten Sektoren wie bei einem Reißverschluss. Einmal welche kaputt, kommen ist bei weiterer Nutzung mehr dazu. Kann sogar schon beim formatieren dann passieren.
 
Das wäre halt ein reines Glücksspiel. Wichtige Daten würde ich da nicht mehr drauf ablegen. Man könnte was völlig unwichtiges wie eine Windows 10 Testinstallation drauf hauen und damit "spielen". Wenn dann die Platte stirbt, macht es nix.
 
Für sowas nehme ich auch eine 1TB Samsung F1, die ich schon vor Ewigkeiten extern als eSATA verbaut habe weil sie am Ende defekte Sektoren hatte und akustisch auf Wärme und Schräglage reagiert. Für Datenmüll, den ich eh nicht brauche taugt sie noch sehr gut. Auf der anderen Siete bekommt man externe 2TB mit USB 3.0 für wenig Geld. Beim letzten großen Migrieren habe ich lieber eine neue gekauft. Der Witz war, dass sie sofort kaputt ging und erst ein Austauschgerät bis heute tadellos funktioniert.
Wenn die defekten Sektoren am Ende der Platte sind würde ich dort bei wichtigeren Daten einfach nicht hinpartitionieren. So hat man das früher zumindest sehr einfach lösen können. Ich kenne eigentlich nur sofort merklich defekt oder geht noch. Langsamer Tod ist mir noch nie untergekommen. Wills nicht ausschließen. ;)
 
Manchmal habe ich das Gefühl, dass manche hier einfach nicht zu Ende lesen...

Noch mal: Ich kann nicht doppelt drauf kopieren, weil das sind meist 1-2 Dateien, die je 100GB groß sind. Wenn der Kopiervorgang abbricht, dann ist eben abgebrochen, man hat keine Möglichkeit zu sagen -- "markiere diese Sektoren als defekt und mache weiter, ich werde noch mal einen Backup davon noch mal kopieren"

Ich transportiere keinen Datenmüll, sondern Daten, auf die ich zugreifen möchte. z.B. muss ich abends was mit nach Hause nehmen, damit ich weiter arbeiten kann (Entwicklungsumbebung)... Die Sourcen (also Daten, die wirklich wichtig sind) werden übers Internet gesynct.
Aber das alles tut nichts zu Sache.

Ich habe schon angefangen, alte Sachen auf der Platte zu belassen (die ich z.B. nicht kopieren konnte), um damit die defekten Sektoren "zu blockieren". Das funktioniert, aber elegant ist es nicht.

Nachtrag: Garantie habe ich auf die Platten nicht mehr... Die haben 3-5 Jahre gut in einem NAS funktioniert, dann habe ich sie ersetzt (durch größere) und seit dem nutze ich die als externe Festplatten.
 
Defekte Sektoren sind meist ein Hinweis auf einen weiteren Schaden und sei es nur Schmutz der sich beim Aufschlag der Köpfe auf die Oberfläche gelöst hat. Wenn eine bestimmte Anzahl defekter Sektoren vorhanden ist, so werden es erfahrungsgemäß schnell immer mehr. Statt zu versuchen diese Platten noch möglichst lange zu nutzen, solltest Du Dir Gedanken darüber machen, wie Du die Platten beim Transport besser schützen kannst, damit das gar nicht erst passiert oder eben einmal in eine ausreichend große SSD investieren, die können Erschütterungen viel besser ab.
 
@Holt:
Du hast ja absolut Recht. Mehr als die Platte gut zu verstauen kann ich nichts machen. Große SSD möchte ich mir zu diesem Zwecke noch nicht leisten, kommt sicherlich später.
Mir widerstrebt es halt, eine "noch gute" Festplatte wegzuschmeißen. Ist ja wie mit Obst -- wegen einer faulen Stelle schmeiße ich nicht den ganzen Korb weg. Und wenn ich nur 1TB von 2TB sicher verwenden kann, reicht es mir vollkommen aus.

Ich versuche es mit ZFS -- mit mehreren Contrainer auf einer Platte und mit spiegeln und werde berichten, falls es jemanden interessiert :-D
 
Ein besseres Beispiel wäre ein verschimmelter Brotlaib. Wenn an einer Seite Schimmel ist, weiß man, dass der Schimmel trotzdem unsichtbar im gesamten Brotlaib steckt. Also schmeißt man das ganze Brot weg. ;)
Man kann den Defekt bei einer Festlatte eben nicht "aussortieren" wie bei einem Obstkorb, weil eben die gesamte Festplatte davon betroffen ist. Auch eben teilweise noch unsichtbar.

Klar wenn es nur um den Transport von Daten geht, die sowieso noch woanders gespeichert gespeichert sind. Probier's halt. Aber mir wäre der Frust zu Groß, wenn so eine Festplatte mit Daten zum Transport beschrieben wurde und beim Erreichen des Ziels, die Daten nicht mehr lesbar sind, weil die Festplatte endgültig den Geist aufgegeben hat.
 
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