JamesFunk
Commodore
- Registriert
- Okt. 2012
- Beiträge
- 4.643
Hallo Experten,
ich bin auf der Suche nach einem AV-Receiver.
Eigentlich eine ganz einfache Aufgabe, aber die Geräte können mittlerweile viel mehr, als bloß Videosignale durchzuschleifen und Audiosignale zu verstärken:
- Zugriff auf Audio- und Videodateien (USB/Netzwerk)
- drahtlose Wiedergabe von Musik (Bluetooth/Airplay)
- 4k Upscaling
- Bedienung per Smartphone/Tablet
- Bedienung über Webinterface
- variable Endstufenzuweisung
- individuelle Einrichtung (Einmessung)
- variable Equalizereinstellungen
- Videooptimierungen
...
Und das Ganze teilweise auch noch für weitere Zonen
Insgesamt hat man sehr viel zu vergleichen.
Mich hat die automatische Einmessung besonders interessiert.
Dazu habe ich mir die Systeme der Hersteller, von denen ich kaufen würde (Denon, Marantz, Onkyo, Pioneer, Sony und Yamaha) einmal näher angesehen.
Alle Hersteller haben bei ihren Receivern (verschiedene) Einmesssysteme eingebaut, die die Akustik des Raumes "vermessen". Hier werden mittels Messmikrophon und Testtönen Einflüsse des Raumes/der Aufstellung der Lautsprecher analysiert.
Ein Lautsprecher, der z.B. weiter vom Hörplatz entfernt ist bekommt mehr Pegel, einer, der näher dran steht, erhält das Signal zeitversetzt.
Ziel der Sache ist, dass alle Lautsprecher gleich laut wahrgenommen werden und der Schall zeitgleich am Hörplatz eintrifft.
Darüber hinaus wird der Frequenzgang der Lautsprecher automatisch verbessert. Wie das genau funktioniert weiß ich nicht, vielleicht kann jemand was dazu schreiben. Eigentlich müsste jeder Lautsprecher einzeln über das komplette Frequenzband vermessen werden. Ziel ist hier eine sogenannte "lineare Wiedergabe", also immer der gleiche Pegel, egal bei welcher Frequenz.
Nach aktuellem Stand habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen:
Denon, Marantz und Onkyo verwenden "Audyssey".
Nach dem Einmessen kann man entweder die Ergebnisse verwenden oder diese verwerfen. Eine manuelle Veränderung der Ergebnisse ist nicht möglich.
Ich habe den Denon AVR-3313 dafür ausprobiert.
Für mich sind die drei Hersteller an dieser Stelle schon raus.
Ich behaupte nicht, dass ich das perfekte Gehöhr habe, ich weiß aber, was mir gefällt und stehe den Systemem auch etwas skeptisch gegenüber, da ich in Vergangenheit oft Fehlmessungen hatte, die ich dann nicht mehr korrigieren könnte...
Außerdem spiele ich zu gerne an sowas herum.
Pioneer nutzt "MCACC" (Multi-Channel Acoustic Calibration).
Man kann hier etliche Einstellungen manuell nach den eigenen Vorlieben ändern.
Die Frequenzgangkorrektur geht aber "nur" bei neun festen Frequenzen (63Hz, 125Hz... - immer Faktor 2 - 16Hz).
Ich persönlich finde 63Hz etwa unglücklich, ein Subwoofer sollte durchaus tiefer spielen und gerade bei Bässen hat man oft Probleme mit Raummoden und co.
Ich habe das Modell SC-LC56 ausprobiert. Von Modell zu Modell gibts es Unterschiede.
Yamaha nutzt "YPAO" (Yamaha Parametric room Acoustic Optimizer), was ähnlich einstellt, wie Pioneer. Zusätzlich kann man manuell nachhelfen, der Abstand geht aber "nur" in 5cm Schritten (bei Pioneer in 1cm Schritten). Darüber hinaus kann man bei sieben Frequenzen manuell eingreifen (vier beim Subwoofer). Die Frequenzen lassen sich frei wählen (ab 31,3Hz bis 16kHz (250Hz für Subwoofer) und es lässt sich (außer dem Pegel) einstellen, wie weit es sich auf benachbarte Frequenzen auswirken soll.
Ich habe es beim RX-A 3020 ausprobiert. Dieses Gerät kann z.B. auch eine Winkelmessung und andere Einstellungen, die kleinere Geräte nicht können.
Von Sony stand mir leider kein Receiver zur Verfügung.
Die Geräte glänzten in der Vergangenheit nicht mit ihrer Mehrkanalleistung und auch beim aktuellen STR-DA 5700 ES kommen "nur" 7 mal 37 Watt (6 Ohm) raus. Angegeben ist er mit 7mal 145 Watt (8 Ohm). Ich finde das ziemlich unverschämt.
Es gibt zudem keinen manuellen Equalizer und kein Internetradio.
Da ich das Gerät auch optisch unattraktiv finde ist es auch "raus".
Ich bleibe also letztendlich bei Pioneer oder Yamaha und kann mich nicht entscheiden, ob ich mir einen Pioneer SC-LX 56 oder einen Yamaha RX-A2020 kaufen soll.
Der 3020, den ich getestet habe, ist mir einfach zu teuer.
Ich habe von beiden Geräten die Apps fürs Tablet getestet, habe die Funktionen verglichen und habe irgendwie keinen Favoriten.
Der Pioneer hat digitale Endstufen, verbraucht deshalb weniger Strom, hat aber einen Lüfter. Und ich hasse Lüfter
Digitale Endstufen kann ich nicht beurteilen, vor ein paar Jahren habe ich aber mal gelesen, dass sie Details weglassen, praktisch komprimieren. Ich hatte den Eindruck nicht, als ich den Pioneer an meinen Lautsprechern hatte.
Die App wird wohl nicht gepflegt, dass heißt, dass bislang eine neue App für neue Modelle rauskam, die nicht in Verbindung mit 1 Jahr "alten" Receivern funktionierte.
Der Yamaha bietet Einstellmöglichkeiten in Hülle und Fülle (auch in sinnvollen Bereichen, wie z.B. unterhalb von 63Hz), punktet mit dem frei konfigurierbaren parametrischen Equalizer.
Eigentlich würde man jetzt ja den Preis entscheiden lassen. Leider kosten beide das Gleiche
Was würdet ihr jetzt tun?
ich bin auf der Suche nach einem AV-Receiver.
Eigentlich eine ganz einfache Aufgabe, aber die Geräte können mittlerweile viel mehr, als bloß Videosignale durchzuschleifen und Audiosignale zu verstärken:
- Zugriff auf Audio- und Videodateien (USB/Netzwerk)
- drahtlose Wiedergabe von Musik (Bluetooth/Airplay)
- 4k Upscaling
- Bedienung per Smartphone/Tablet
- Bedienung über Webinterface
- variable Endstufenzuweisung
- individuelle Einrichtung (Einmessung)
- variable Equalizereinstellungen
- Videooptimierungen
...
Und das Ganze teilweise auch noch für weitere Zonen
Insgesamt hat man sehr viel zu vergleichen.
Mich hat die automatische Einmessung besonders interessiert.
Dazu habe ich mir die Systeme der Hersteller, von denen ich kaufen würde (Denon, Marantz, Onkyo, Pioneer, Sony und Yamaha) einmal näher angesehen.
Alle Hersteller haben bei ihren Receivern (verschiedene) Einmesssysteme eingebaut, die die Akustik des Raumes "vermessen". Hier werden mittels Messmikrophon und Testtönen Einflüsse des Raumes/der Aufstellung der Lautsprecher analysiert.
Ein Lautsprecher, der z.B. weiter vom Hörplatz entfernt ist bekommt mehr Pegel, einer, der näher dran steht, erhält das Signal zeitversetzt.
Ziel der Sache ist, dass alle Lautsprecher gleich laut wahrgenommen werden und der Schall zeitgleich am Hörplatz eintrifft.
Darüber hinaus wird der Frequenzgang der Lautsprecher automatisch verbessert. Wie das genau funktioniert weiß ich nicht, vielleicht kann jemand was dazu schreiben. Eigentlich müsste jeder Lautsprecher einzeln über das komplette Frequenzband vermessen werden. Ziel ist hier eine sogenannte "lineare Wiedergabe", also immer der gleiche Pegel, egal bei welcher Frequenz.
Nach aktuellem Stand habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen:
Denon, Marantz und Onkyo verwenden "Audyssey".
Nach dem Einmessen kann man entweder die Ergebnisse verwenden oder diese verwerfen. Eine manuelle Veränderung der Ergebnisse ist nicht möglich.
Ich habe den Denon AVR-3313 dafür ausprobiert.
Für mich sind die drei Hersteller an dieser Stelle schon raus.
Ich behaupte nicht, dass ich das perfekte Gehöhr habe, ich weiß aber, was mir gefällt und stehe den Systemem auch etwas skeptisch gegenüber, da ich in Vergangenheit oft Fehlmessungen hatte, die ich dann nicht mehr korrigieren könnte...
Außerdem spiele ich zu gerne an sowas herum.
Pioneer nutzt "MCACC" (Multi-Channel Acoustic Calibration).
Man kann hier etliche Einstellungen manuell nach den eigenen Vorlieben ändern.
Die Frequenzgangkorrektur geht aber "nur" bei neun festen Frequenzen (63Hz, 125Hz... - immer Faktor 2 - 16Hz).
Ich persönlich finde 63Hz etwa unglücklich, ein Subwoofer sollte durchaus tiefer spielen und gerade bei Bässen hat man oft Probleme mit Raummoden und co.
Ich habe das Modell SC-LC56 ausprobiert. Von Modell zu Modell gibts es Unterschiede.
Yamaha nutzt "YPAO" (Yamaha Parametric room Acoustic Optimizer), was ähnlich einstellt, wie Pioneer. Zusätzlich kann man manuell nachhelfen, der Abstand geht aber "nur" in 5cm Schritten (bei Pioneer in 1cm Schritten). Darüber hinaus kann man bei sieben Frequenzen manuell eingreifen (vier beim Subwoofer). Die Frequenzen lassen sich frei wählen (ab 31,3Hz bis 16kHz (250Hz für Subwoofer) und es lässt sich (außer dem Pegel) einstellen, wie weit es sich auf benachbarte Frequenzen auswirken soll.
Ich habe es beim RX-A 3020 ausprobiert. Dieses Gerät kann z.B. auch eine Winkelmessung und andere Einstellungen, die kleinere Geräte nicht können.
Von Sony stand mir leider kein Receiver zur Verfügung.
Die Geräte glänzten in der Vergangenheit nicht mit ihrer Mehrkanalleistung und auch beim aktuellen STR-DA 5700 ES kommen "nur" 7 mal 37 Watt (6 Ohm) raus. Angegeben ist er mit 7mal 145 Watt (8 Ohm). Ich finde das ziemlich unverschämt.
Es gibt zudem keinen manuellen Equalizer und kein Internetradio.
Da ich das Gerät auch optisch unattraktiv finde ist es auch "raus".
Ich bleibe also letztendlich bei Pioneer oder Yamaha und kann mich nicht entscheiden, ob ich mir einen Pioneer SC-LX 56 oder einen Yamaha RX-A2020 kaufen soll.
Der 3020, den ich getestet habe, ist mir einfach zu teuer.
Ich habe von beiden Geräten die Apps fürs Tablet getestet, habe die Funktionen verglichen und habe irgendwie keinen Favoriten.
Der Pioneer hat digitale Endstufen, verbraucht deshalb weniger Strom, hat aber einen Lüfter. Und ich hasse Lüfter
Digitale Endstufen kann ich nicht beurteilen, vor ein paar Jahren habe ich aber mal gelesen, dass sie Details weglassen, praktisch komprimieren. Ich hatte den Eindruck nicht, als ich den Pioneer an meinen Lautsprechern hatte.
Die App wird wohl nicht gepflegt, dass heißt, dass bislang eine neue App für neue Modelle rauskam, die nicht in Verbindung mit 1 Jahr "alten" Receivern funktionierte.
Der Yamaha bietet Einstellmöglichkeiten in Hülle und Fülle (auch in sinnvollen Bereichen, wie z.B. unterhalb von 63Hz), punktet mit dem frei konfigurierbaren parametrischen Equalizer.
Eigentlich würde man jetzt ja den Preis entscheiden lassen. Leider kosten beide das Gleiche
Was würdet ihr jetzt tun?