Kaufberatung: Brauche ich überhaupt einen Gaming Desktop?

Natsume

Cadet 2nd Year
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Zunächst mal vielen Dank für die vielen Threads und die umfangreiche Beratung hier, die mir schon sehr weitergeholfen haben! Ich stehe jetzt nur noch vor der grundsätzlichen Entscheidung, ob ich überhaupt einen Desktop-PC brauche oder ob es auch ein gutes Notebook tut.

Aktuell bin ich unterwegs auf einem 10 Jahre alten Notebook (Intel Core i5-3210M@2,5 GHz, NVIDIA GeForce GT 640M LE, 8 GB DDR3 RAM). Leider stößt das so allmählich an seine Grenzen. Fest eingeplant ist für dieses Jahr deshalb ein neues Notebook mit AMD Ryzen 5800U, 16 GB, ohne dezidierte Grafikkarte.

Die Frage ist nun: Reicht so ein AMD-Notebook für Spiele wie unten angegeben? Oder würdet ihr mir einen zusätzlichen Desktop empfehlen?

Zur Orientierung, in welche Richtung es gehen könnte (gerne auch kleiner):
https://mad-gaming.shop/gaming/129/1059-mini-pc?c=7


1. Möchtest du mit dem PC spielen?
Ja
  • Welche Spiele genau?
    • v.a. Indie-Spiele auf Steam
    • Witcher 2-3
    • aktuellste: Valheim, Beyond A Steel Sky
    • keine AAA Games
  • Welche Auflösung?
    • Full HD (1920x1080)
  • Ultra/hohe/mittlere/niedrige Grafikeinstellungen?
    • hohe wären schön
  • Genügen dir 30 FPSoder sollen es 60 oder gar 144 FPS sein?
    • ruckelfrei reicht

2. Möchtest du den PC für Bild-/Musik-/Videobearbeitung oder CAD nutzen? Als Hobby oder bist du Profi? Welche Software wirst du nutzen?
Nein

3. Hast du besondere Anforderungen oder Wünsche (Overclocking, ein besonders leiser PC, RGB-Beleuchtung, …)?
  • möglichst kleines, neutrales Gehäuse, evtl. Wohnzimmer-tauglich
  • leise
  • gut aufrüstbar: bessere Grafikkarte, mehr/schnellerer RAM, etc.

4. Wieviele und welche Monitore möchtest du nutzen? Anzahl, Modell, Auflösung, Bildwiederholfrequenz (Hertz)? Wird FreeSync (AMD) oder G-Sync (Nvidia) unterstützt? (Bitte mit Link zum Hersteller oder Preisvergleich!)
Einen Monitor (1920x1080) - muss noch beschafft werden

5. Hast du noch einen alten PC, dessen Komponenten teilweise weitergenutzt werden könnten? (Bitte mit Links zu den Spezifikationen beim Hersteller oder Preisvergleich!)
Nein

6. Wie viel Geld bist du bereit auszugeben?
1000 Euro (mit Grafikkarte)

7. Wann möchtest du den PC kaufen? Möglichst sofort oder kannst du noch ein paar Wochen/Monate warten?
Egal

8. Möchtest du den PC selbst zusammenbauen oder zusammenbauen lassen (vom Shop oder von freiwilligen Helfern)?
Gerne lassen, zur Not selbst
 
Es gibt bei Yotube zu diesen ganzen APUs und iGPU ziemlich viele Videos. Würde ich mir einfach mal ansehen und dann beurteilen, ob Dir die gezeigte Leistung in den diversen Spielen so reichen würde.

Wenn du jetzt erst der Meinung bist, dass eine 640M langsam an ihre Grenzen kommt, dann reicht die APU für dich vermutlich :) Wichtig ist auf die TDP und Kühlung des Gerätes zu achten, dass auch permanent volle Leistung anliegen kann.

Beispiel
 
Habe obigem Video zunächst nicht so recht vertrauen wollen, da ja nur eine Innenraum-Szene dargestellt wird. Aber nach diesem Video zu urteilen, sollte das wohl anspruchsvollste der genannten Spiele mit Witcher 3 tatsächlich auf der iGPU in etwa mittleren Einstellungen zumindest weitgehend ruckelfrei laufen:

Edit: Der vorgeschlagene Mad-Gaming Rechner bringt da sicher einiges mehr auf die Kette. Meine Frage wäre: Warum eigentlich keinen Notebook mit dedizierter Grafikkarte, die ein bißchen mehr Power hat? Wäre in meinen Augen der sinnvolle Mittelweg.
 
Ratlos83 schrieb:
weitgehend ruckelfrei
Wobei das der 5800H ist. Ich meine der hat ein deutlich dickeres TDP Budget als der U.
Kommt also dann drauf an, ob es ein leichtes Notebook sein muss oder nicht unbedingt.

Was spricht gegen ein Gerät mit GPU? Selbst die ältere GTX1060 im Laptop ist schon weit schneller als alle APUs. Wenn ein Desktop Rechner im Raum steht, scheint ja Batterielaufzeit kein Thema zu sein.

Generell bekommt man im Desktop jedenfalls weit mehr Leistung für sein Geld.
 
@cvzone : Oh, völlig übersehen. Danke!

Dann wird es vielleicht doch ziemlich knapp, wenn auch bei Witcher der Anspruch ist, die Einstellungen "eher hoch" zu stellen.
 
Danke euch, das hilft schon weiter. Witcher 3 scheint mit mittleren Settings sogar auf dem Ryzen 4800U ganz anständig zu laufen. Erstaunlich...

Ratlos83 schrieb:
Edit: Der vorgeschlagene Mad-Gaming Rechner bringt da sicher einiges mehr auf die Kette. Meine Frage wäre: Warum eigentlich keinen Notebook mit dedizierter Grafikkarte, die ein bißchen mehr Power hat? Wäre in meinen Augen der sinnvolle Mittelweg.
cvzone schrieb:
Was spricht gegen ein Gerät mit GPU? Selbst die ältere GTX1060 im Laptop ist schon weit schneller als alle APUs. Wenn ein Desktop Rechner im Raum steht, scheint ja Batterielaufzeit kein Thema zu sein.

Notebooks mit dezidierter Grafik standen letztes Jahr tatsächlich auf dem Zettel (v.a. ROG Zephyrus G14). Akkulaufzeit (niedrig) und Geräusch-/ Wärmeentwicklung (hoch) haben mich bei diesen Geräten aber nicht überzeugt.

Ich hab mir den Mad-Gaming 1059-Mini-PC mal im Preisvergleich zusammengestellt. Da scheint man im Eigenbau kaum sparen zu können.

Was haltet ihr von Zukunftsfähigkeit/Erweiterbarkeit dieses Setups? Ich finde Speicher und Prozessor gehen echt in Ordnung, Grafikkarte erscheint mir eher durchschnittlich. Leider habe ich keine Ahnung, wie es mit Upgrade-Fähigkeit dieser Mini-PCs aussieht, wenn Grafikkarten tatsächlich mal wieder erschwinglich werden sollten. Gibt es bessere Empfehlungen in dieser Preisklasse?
 
Ist halt ITX. Du hast halt maximal zwei DIMM Slots, also Speicher dazu stecken ist eher nicht und Platz für SSDs gibt es auch nicht endlos. Ebenso werden nur die kleinsten GPUs bezüglich Strom und Größe passen.

Generell ist ITX sehr schlecht erweiterbar, weil du halt keinen Platz für nix hast. Wenn das nicht sein muss, dann würden anderen System da mehr Möglichkeiten bieten.

Über 1000 Euro ist schon ne Hausnummer für ein System mit GTX 1650...
 
@Natsume: Ich kenne mich mit Gaming-Notebooks nicht so aus. Dass die nicht darauf ausgelegt sind, im Spielbetrieb vom Akku zu leben, liegt nahe, finde ich. Eigentlich sollten die doch im normalen Modus auf interne Grafik umschalten und dann nicht mehr verbrauchen als ein normales Laptop - ist zumindest bei meinem Thinkpad so. Klar, Geräusch und Wärmeentwicklung ist so eine Sache im Spielbetrieb. Kenne mich wie gesagt nicht aus, aber könnte mir schon vorstellen, dass es da bessere und schlechtere Modelle gibt. Immerhin gibt es hier ja auch eine Notebook-Kaufberatung, vielleicht lohnt es sich, da nochmal ne Anfrage zu stellen.

Mein Argument gegen die "Nur-Laptop ohne Graka"-Variante" wäre einfach, dass ich mich frage, ob Du davon ausgehst auf lange Sicht nur Witcher 3 (immerhin mittlerweile auch 6 Jahre alt) zu spielen und alles andere anforderungsmäßig drunter liegen wird. Wenn Witcher grad so läuft, wird das nächste größere Spiel vielleicht schon nicht mehr laufen und wir reden hier ja sicher über eine Investition für die nächsten Jahre.

Von einem guten Laptop auf einen guten Gaming-Laptop upzugraden ist vielleicht mit weniger Geld machbar, als parallel noch ein separates System aufzusetzen. Es ist nur eine Vermutung, aber vielleicht sind die Mobilgrafikkarten grad weniger vom Preiswahnsinn betroffen?

Eine Option könnte vielleicht auch die Nutzung einer eGPU sein, die Du nach Bedarf ansteckst. Das Problem der Grafikkartenpreise hättest Du dann allerdings trotzdem.
 
Ein Gaming Notebook macht aus meiner Sicht nur Sinn, wenn man die Leistung um Spiele zu zocken auch unterwegs haben möchte - ansonsten ist ein PC zum zocken + Notebook für unterwegs die bessere Wahl. Gaming Notebooks sind mMn auch schlicht zu wuchtig, um als wirklich "mobil" durchgehen zu können.
 
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@Silver4Monsters : Hatte noch nie ein Gaming-Laptop. Insofern: Gut, vergessen wir das.

Und die Sache mit der eGPU? Oder verschenkt man da wegen der Anbindung zuviel Leistung?
 
@Ratlos83 Ich muss zugeben in der Notebook Gaming Thematik bin ich nicht so richtig drin - bei eGPUs sind mWn die Gehäuse aber recht teuer (200Euro+), von daher bezweifle ich, dass das ins Budget vom TE fällt. Soweit ich weiß funktioniert das Prinzip aber ganz gut.

Ich denke wir sollten hier vermutlich abwarten, bis eine Aussage kommt, ob die Mobilität gebraucht wird.
 
Mein Punkt war einfach, dass es ja eine Option darstellen könnte, einen möglichst "mobilen" Laptop zu haben, an den man die Grafikkarte abends einfach ansteckt. Klar, die Gehäuse sind nicht ganz billig, aber in der Summe ist das vielleicht trotzdem günstiger als nen kompletten Zweitrechner zu stemmen.
 
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@cvzone Ich habe mir mal grob angeschaut, welche Grafikkarten in dem Gehäuse möglich wären. Für meine Ansprüche reicht es wohl. Aber stimmt schon, gut erweiterbar sieht anders aus.

@Ratlos83 & @Silver4Monsters
Mobilität ist mir tatsächlich wichtiger als Gaming. Daher auch die Idee, einen zusätzlichen Desktop für zu Hause anzuschaffen. Die Kosten sind nicht das Problem. Der neue Laptop ist für dieses Jahr fest eingeplant und ich wäre bereit, noch mal 1000 Euro für ein Gaming-System auszugeben. Für das Geld hätte ich dann aber auch gern einen Rechner, der nicht nach ein paar Jahren schon wieder ersetzt werden muss, weil ein Upgrade an irgendeinem technischen Standard scheitert. Leider bin ich da zu lange raus, um das einschätzen zu können. Wie gesagt, aktuelle AAA-Titel will ich damit nicht spielen.

eGPU ist eine spannende Sache, auch wenn preislich nicht gerade attraktiv. Wahrscheinlich kommt so was für mich nicht infrage. Auf meinen Laptops läuft Linux, keine Ahnung ob sich das überhaupt verträgt. Es klingt auf jeden Fall nach Frickelei. ;)
 
@Natsume eine entscheidende Frage ist noch nicht geklärt: Brauchst du die (Gaming-) Leistung auch unterwegs?
 
Ich kann das mit der eGPU wirklich hinsichtlich der Praktikabilität schwer einschätzen. Mein Argument wäre wirklich nur: Wenn man da einen separaten Desktop Rechner mit nem Budget von 1000€ hinstellen will, dann kommt als Grafikkarte aktuell bestenfalls eine 1660Super in Frage. Nimmt man eine eGPU und baut sonst auf den Laptop, kann man für +-600€ versuchen, eine 6800(XT) beim AMD-Drop zu bekommen, 250 für das eGPU-Case draufzuzahlen und hätte eine deutlich höhere Grafikleistung. Habe damit eben keine persönlichen Erfahrungen, wollte das aber zumindest mal als Option angesprochen haben.

Die Frage von Linux auf dem Laptop kommt natürlich erschwerend hinzu.
 
@Ratlos83 @Natsume

Da ich das Thema an sich ganz spannend finde, hab ich mich mal ein bisschen informiert und bin auf dieses Video gestoßen:


Ich fass es mal kurz für euch zusammen: Die eGPU funktioniert an sich ganz gut, je nach Spiel gibt es aber zum Teil gravierende FPS Drops / Spikes wenn man das integrierte Display vom Notebook benutzt. Über einen extern angeschlossenen Monitor funktioniert das ganze deutlich besser. Das ganze gibt es dann auch in Form von Benchmarks über einen externen (an der eGPU angeschlossenen) Monitor erreicht man z.T. die doppelten AVG FPS als über die Grafikkarte. Natürlich opfert man auch ein bisschen Power auf der CPU Seite gegenüber einer Desktop CPU.

Für mich gibt im Anwendungsfall des TE eigentlich 2 Optionen
- Notebook + Desktop PC: Das Budget würde ich hierbei aber anders splitten. Ein gutes (~500-600€) Notebook, in die Richtung Lenovo E595 zum Arbeiten, sowie ein 1.400-1.500€ Gaming PC.

- Notebook + eGPU Case + Grafikkarte: Davon etwa 500-600€ für die GPU, 200€ für das Case womit 1.200€ für ein sehr ordentliches Notebook bleiben. Ich bin wie gesagt zu wenig drin im Thema Notebook Gaming, um da konkrete Empfehlungen für ein Modell abgeben zu können.

Ein reines Gaming Notebook halte ich für "weder Fisch noch Fleisch" und geht am Anwendungsfall vorbei. Die RX6800 (XT) beim AMD Drop kann man, wenn man eine bekommt natürlich bei beiden Optionen mitnehmen!
 
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Uff, wenn ich richtig sehe, "opfert" man da aber schon ordentlich Leistung. Die Benchmark-Balken sind ja stets deutlich, geschätzt mindestens ein Drittel, unterhalb einer reinen Desktop Lösung mit der gleichen Graka, oder verstehe ich da beim kurzen Drübergucken was falsch?
 
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Nein, das siehst du völlig richtig. Ich denke das ganze ist nicht ohne Grund eine Nischenlösung, bei der man Leistung opfert um mehr Flexibilität zu erhalten. (das eGPU Gehäuse könnte man ja auch locker mal auf eine Reise im Koffer mitnehmen)

Vermutlich ist die Anbindung über Thunderbolt 3 einfach nicht schnell genug.
 
Das wäre für mich dann allerdings doch ein Grund, auf diese Position als "Technik-Exzentriker" zu verzichten. Klingt also erstmal besser als es ist. Vielen Dank für diese Erkenntnis.
 
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