Kaufberatung: Server für Firmennetzwerk

Obscurito

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen,

da ich nun die Aufgabe vor mir habe, mich um Hardware für einen neuen Firmenserver zu kümmern, hoffe ich, hier gibt es Leute die davon mehr Ahnung haben als ich und mir etwas helfen können.

Es geht nicht um ein Rack, sondern um einen Stand-PC als Server.

Anforderungen:
Die Platten sind in 2 unabhängigen NAS-Systemen mit jeweils 8TB untergebracht, der Server braucht also nur ein Laufwerk für das eigene Betriebssystem.

Auf dem Server sollen VMs laufen mit VMware ESXi 6 wobei ca. 10 VMs mit jeweils 8 bis 16GB Ram laufen sollen.

Bisher läuft hier ein 6 Jahre alter PC der als Server "Missbraucht" wird, nur 16GB Ram verkraftet und total langsam und überlastet ist. Das ganze soll jetzt durch vernünftige Hardware ersetzt werden, da das arbeiten mit den VMs sehr zäh und träge ist inzwischen und kaum noch zumutbar für uns.

Ich dachte da vielleicht an 64+ GB RAM für den Server, 2*Xeon 6Kern CPU mit HT und entsprechendem Board für 2 CPUs, das wären dann 24Kerne.

Vielleicht kann mir hier wer weiterhelfen und/oder sagen auf was es ankommt für einen Server für VMs die Leistung bringen müssen. Zb. wird Software in der Entwickler VM kompiliert was unser bisheriges System extrem lahm legt und auslastet.

Danke schonmal.
 
stand PC wird schwer...Server-/Intelxeon Boards in ATX mit mind 2 Sockeln bieten nur 8 Ram-Steckplätze.
Und dann wird's wieder knapp mit dem ram wenn je VM (10x) 8-16GB Ram werden sollen.
Edit: ach nee quatsch, bei DDR4 gibt's j auch mittlerweile günstige 16GB Riegel!

Besteht im Unternehmen eine gute Internetverbindung? Sonst könnte man das ja auch auslagern.
Edit: Das passt dann aber wieder nicht mit dem NAS, aber auch DAS könnte man auslagern.
 
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8-16GB RAM mal 10, da wären mit 64GB gesamt zuwenig.

Die Daten auf dem NAS sind wahrscheinlich nicht sehr schnell, oder? VMs haben meist ein I/O Problem, d.h. die VMs sollten auf SSDs liegen, aber hier sind die Daten ja auf einem NAS, Ich würde jeder oder zumindest den meisten VMs eine eigene Netzwerkkarte spendieren, je nach dem 1 oder 10 GBit/s. Die Sourcen für die Entwickler VM würde ich aber unbedingt auf einer SSD im VM Server selbst haben wollen. Der müsste ein bissel git ohne größere Probleme verkraften imho.
 
Und da das Ding Professionell genutzt werden soll würde ich sowieso einen Server empfehlen, der mit entsprechendem Vor-Ort-Service daher kommt.
Also entweder in einen lokalen Laden gehen, der das leisten kann oder auf Dell/HP etc. zurückgreifen.
Ansonsten ist dein Ansatz nicht falsch. Dual Xeon, wobei ich da fast schon zu 8-Kernern greifen würde und am besten ein Board mit 16 RAM Slots.
Dann bekommst du auch alles unter.
 
Lasst euch ein Angebot für eine professionelle Lösung vom Systemhaus eurer Wahl machen. Was ihr braucht ist z.B. sowas wie ein HP ML350 G9. Zwei CPUs mit sechs Kernen sind nicht notwendig, die aktuellen Xeons gibt es bis 22 Kerne pro CPU. Dazu gibt es maximal 12x64 GB RAM, für eure Zwecke also mehr als ausreichend. Zweite CPU wäre aber natürlich auch möglich, dann auch mit bis zu 24x64 GB RAM.

Äquivalente Systeme von anderen Herstellern gehen natürlich genau so, der ML350 G9 war jetzt ein beliebiges Beispiel.
 
Schau mal bei Dell nach "Dell PowerEdge T430" ...gibts als Tower und den kann man passen Konfigurieren, auch für deine Zwecke, mit 2 CPU's und genug RAM. Achja und ESXi läuft auch Problemlos drauf.
Allerdings hoffe ich, das du weißt, was du machst, wenn du das Teil auch aufsetzen sollst bzw. Migrieren musst. ^^
 
DunklerRabe schrieb:
Zwei CPUs mit sechs Kernen sind nicht notwendig, die aktuellen Xeons gibt es bis 22 Kerne pro CPU.
Falls irgendwann Windows Server 2016 zum Einsatz kommen soll, kommt man aber z. B. mit zwei 8-Kernern bzgl. Lizenzkosten deutlich günstiger weg. Ein einzelner 16-Kerner würde nach meinem Verständnis das doppelte kosten. Wird kein Windows Server verwendet ist es natürlich egal.
Generell sollte man bei der Hardwareauswahl auch auf die damit verbunden Lizenzkosten achten.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass die VMs (zumindest die mit denen regelmäßig aktiv gearbeitet wird) auf SSDs. Außerdem ist erfahrungsgemäß RAM immer knapp. Für die genannte VM-Zahl würde ich mindestens 128 GB RAM ansetzen.
 
Hallo und erstmal danke für die bisherigen und sehr aufschlußreichen antworten.

Wie sieht es denn aus wenn ich die NAS per SATA direkt an den Server hänge? Damit sollte das Problem mit dem Zugriff auf die NAs doch gelöst sein oder?

Der HP ML350 G9 sieht auf den ersten Blick richtig gut aus, finde leider keine deutsche Seite die ihn mit 64GB RAm und 2*Xeon anbietet, aber ich schaue mal weiter
 
Obscurito schrieb:
Der HP ML350 G9 sieht auf den ersten Blick richtig gut aus, finde leider keine deutsche Seite die ihn mit 64GB RAm und 2*Xeon anbietet, aber ich schaue mal weiter

Den kannst du frei konfigurieren. Was du im Netz findest sind die sogenannten Build-To-Order (BTO) Systeme. BTO Systeme baut HP in großer Anzahl und die kann man dann im Laden einfach mitnehmen. Standardkonfigurationen von der Stange. Deswegen sagte ich du sollst dich an das Systemhaus deiner Wahl wenden. Die können mit dir nach deinen Vorstellungen ein Configure-To-Order (CTO) System erstellen und CTO Systeme sind komplett individuell und werden dann gemäß deiner Spezifikation für dich gebaut.

Was natürlich auch geht ist ein BTO System kaufen und dann die notwendigen Einzelkomponenten um das System so aufzurüsten wie du das gerne hättest.

Hier gibt es die sogenannten Quickspecs für den ML350 G9, da siehst du was machbar ist: http://www8.hp.com/h20195/v2/getpdf.aspx/c04375628.pdf
 
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Alternativ Fujitsu-Server:

http://www.fujitsu.com/de/products/computing/servers/primergy/tower/tx2560m2/

Wir kaufen als ESXe immer 2-Socket-Server mit 2x Xeon 10-14 Core und 256-512 GB RAM. Das Betriebssystem solcher ESX-Server läuft übrigens inzwischen normalerweise auf einem internen Flash-Speicher (DOM) oder sogar einem intern gesteckten USB-Stick - wird nach dem Start eh alles ins RAM geladen. Zu den I/Os. Faustregel: 1-2 VMs pro Standard-HDD (7200 Umin- SATA), 3 VMs pro SAS-15000 U/min-HDD. Eine Netapp mit 24 SAS-HDs reicht gerade so für 50 VMs. Für Eure 10 VMs könnten die beiden NAS gerade so ausreichen.
Für Eure Anforderungen würde ich 2* 6 oder 8-Kern-Xeons nehmen und 128-256 GB Speicher- Speicher ist wichtiger als CPU-Leistung.

Achte darauf, dass mindestens 4-6 NICs in dem Server sind, je nachdem ob Du redundant anbinden möchtest.
 
Wenn du nur lahme NAS hast du die Investition für ein SAN scheust solltest du dir mal Caching-Lösungen wie z.B. Primary IO anschauen.

Wegen dem Server: Sockel 1151 kannst du knicken für VMs. Du brauchst ne 2011-3 Lösung, da kannst du pro Slot bis zu 128GB LRDIMMs reinstopfen.

Wie immer beim Server gilt: Tollerierbare Ausfallzeiten definieren und entsprechenden Service dazu kaufen.
 
"NAS per SATA" ist kein NAS mehr :)
Zudem ist eSATA sehr langsam. Was für ein NAS ist das denn?
 
Es handelt sich um 2 * QNAP TS559 Pro+, das sind unsere NAS
 
In welcher Konfiguration laufen welche Platten in den Dingern?
Ich hab so ein wenig den Verdacht, dass Ram/CPU überhaupt nicht euer größtes Problem sind und auch das bisherige Setup im Wesentlichen an mangelnder I/O Leistung leidet. Das ist zumindest der Standardfall bei Virtualisierung. Wenn ihr den Punkt nicht angeht wird euch ein neuer Server nur bedingt weiterhelfen.
 
Die Leistung dieses NAS Typs ist schon ein wenig bescheiden.

Würde an deiner Stelle erstmal ein wenig Zeit investieren zu analysieren wo genau das Performance Problem liegt bevor Du hier Geld für einen Server ausgibst und dann feststellen musst dass es nicht besser geworden ist. Wobei ein 6 Jahre alter PC/Server sowiso asap ersetzt werden sollte - ich nehme an wenn der einen Defekt hat geht bei euch ein paar Tage gar nichts mehr.
 
Naja, ein 6-Jahre alter Server mit 16GB RAM für 10* VMs mit 8-16GB - da ist der deutlichste Handlungsbedarf. Die NASs sind zwar nicht optimal, aber wohl nicht das größte Problem..
 
Zu den Platten: in den NAS sind WD Red NAS-Platten mit 4TB verbaut, hatte oben jemand gefragt
Die NAS müssen natürlich nicht zwingend bleiben, wenn eine andere Lösung die nicht zu teuer wird besser ist, nehm ich die Platten auch gerne aus der NAS raus oder was auch immer.
 
Und der Plan sieht vor die VMs auf dem NAS zu lagern? Das wird nicht funktionieren.
WD Red und 10 VMs schließt sich im Prinzip aus. Spendier dem neuen Server ein paar große SSDs für die VMs und mach auf das NAS nur Backups der VMs. In Sachen CPU/Ram musst du nicht so viel raushauen.

Wenn das bisher irgendein alter PC erledigt hat, dann reichen 8 Kerne und 64 GB Ram wohl dicke aus. Gib das Geld lieber für ordentliche I/O Leistung aus, denn wenn die Platten keine Daten liefern bringt dir die tollste CPU rein gar nichts.
 
Ob sich das ausschließt oder nicht hängt vom Workload ab. Für eine VM im Idle kann man mal 5 IOPS rechnen, aber wie viele IOPS im normalen Betrieb anfallen, dass kann fast nie jemand sagen, weil sich die Leute in ihren Anwendungen selbst meist nicht auskennen. Mit SSDs erschlägt man das Problem natürlich weitestgehend, ist aber auch nicht gerade die wirtschaftlichste Methode.
 
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