Leitwolf22
Lt. Junior Grade
- Registriert
- Juni 2008
- Beiträge
- 269
Das ist wohl nicht das richtige Forum, aber es ist ein spannendes Problem auf das ich gestoßen bin, eben weil es eine große praktische (und politische) Relevanz hat. Es kann gut sein, dass es hierzu bereits philosphische Abhandlungen gibt, nur wenn so dann sind sie mir nicht bekannt.
Nehmen wir mal ein redundantes System an, beispielsweise ein Erschießungskommando mit 5 Schützen. Die feuern alle gleichzeitig einen jeweils tödlichen Schuss ab, sodaß Person X verstirbt. Blöde Frage nun: wer hat X getötet?
Die Frage ist in der Tat blöd, sie impliziert aber ein interessantes Problem. Was wenn man die Sache systematisch untersuchen würde und etwa mit Schützen 1 begänne. Man würde feststellen, dass seine Handlung zum Tod von X geführt hat, was logischer Weise die Handlungen der Schützen 2-5 irrelevant erscheinen ließe. Das Gleiche in Grün ergäbe sich, würde man die Untersuchung mit einem der Schützen 2-5 beginnen. Je nach Ausgangspunkt erhält man ein willkürliches Ergebnis. Das legt natürlich nahe, dass eine solche Ausschlußlogik auf ein redundantes System gar nicht erst anwendbar ist.
Das Spannende ist nun, dass ich auf einen Fall gestoßen bin, wo genau ein solche, wohl unzulässige Logik in der Wissenschaft Anwendung findet. Und zwar geht es um diese simple Formel:
LWCF = OLRc - OLR
http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.394.8434&rep=rep1&type=pdf
Dabei geht es um die Bestimmung der Treibhauswirkung von Wolken. LWCF steht für long wave cloud forcing, OLR für outgoing long wave radiation und das kleine c für clear. Bei klarem Himmel wird mehr Strahlung emittiert als bei durchschnittlicher Bewölkung und der Unterschied definiert dann, wie sehr Wolken die Abstrahlung reduzieren. Das klingt so weit logisch.
Treibhausgase wirken dadurch, dass die Abstrahlung von Erdoberfläche "auffangen" und stattdessen selbst, erst in größerer Höhe wo es kälter ist, in den Weltraum abstrahlen. Aufgrund der geringeren Temperatur wird natürlich weniger "gestrahlt". Das tun Wolken auch. Das Problem ist nun, dass Wolken und Treibhausgase sich in ihrer abstrahlungsmindernden Wirkung erheblich überschneiden, in dem Sinne also ein redundantes System sind.
Angenommen die Abstrahlungshöhe liegt aufgrund von THGen bei 5.000m und zugleich haben wir eine Wolkendecke die bis 5.000m reicht. Dann haben wir, so oder so, eine Abstrahlungshöhe von 5.000m, und fragen wir welchen Unterschied hier Wolken machen, so ist die Antwort: gar keinen. Nach obiger Formel hätten wir das auch im Ergebnis stehen. Wir könnten aber umgekehrt genauso gut die Wolkendecke als gegeben ansehen und fragen welchen Unterschied THGe machen - ebenfalls keinen!
Ich hoffe das Problem ist verständlich erklärt. Spannend daran ist, dass obige Formel stand der Wissenschaft ist, auch die NASA arbeitet damit, wertet so die Satellitendaten aus. Gleichzeitig basieren die Vorstellung des Treibhauseffekts, die zugedachte Rolle von THGen und sämtliche Klimamodelle auf dieser Grundlage.
Was denkt ihr?
Irgendwelche Ideen wie man in redundanten Systemen Kausalität zuordnen soll?
Nehmen wir mal ein redundantes System an, beispielsweise ein Erschießungskommando mit 5 Schützen. Die feuern alle gleichzeitig einen jeweils tödlichen Schuss ab, sodaß Person X verstirbt. Blöde Frage nun: wer hat X getötet?
Die Frage ist in der Tat blöd, sie impliziert aber ein interessantes Problem. Was wenn man die Sache systematisch untersuchen würde und etwa mit Schützen 1 begänne. Man würde feststellen, dass seine Handlung zum Tod von X geführt hat, was logischer Weise die Handlungen der Schützen 2-5 irrelevant erscheinen ließe. Das Gleiche in Grün ergäbe sich, würde man die Untersuchung mit einem der Schützen 2-5 beginnen. Je nach Ausgangspunkt erhält man ein willkürliches Ergebnis. Das legt natürlich nahe, dass eine solche Ausschlußlogik auf ein redundantes System gar nicht erst anwendbar ist.
Das Spannende ist nun, dass ich auf einen Fall gestoßen bin, wo genau ein solche, wohl unzulässige Logik in der Wissenschaft Anwendung findet. Und zwar geht es um diese simple Formel:
LWCF = OLRc - OLR
http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.394.8434&rep=rep1&type=pdf
Dabei geht es um die Bestimmung der Treibhauswirkung von Wolken. LWCF steht für long wave cloud forcing, OLR für outgoing long wave radiation und das kleine c für clear. Bei klarem Himmel wird mehr Strahlung emittiert als bei durchschnittlicher Bewölkung und der Unterschied definiert dann, wie sehr Wolken die Abstrahlung reduzieren. Das klingt so weit logisch.
Treibhausgase wirken dadurch, dass die Abstrahlung von Erdoberfläche "auffangen" und stattdessen selbst, erst in größerer Höhe wo es kälter ist, in den Weltraum abstrahlen. Aufgrund der geringeren Temperatur wird natürlich weniger "gestrahlt". Das tun Wolken auch. Das Problem ist nun, dass Wolken und Treibhausgase sich in ihrer abstrahlungsmindernden Wirkung erheblich überschneiden, in dem Sinne also ein redundantes System sind.
Angenommen die Abstrahlungshöhe liegt aufgrund von THGen bei 5.000m und zugleich haben wir eine Wolkendecke die bis 5.000m reicht. Dann haben wir, so oder so, eine Abstrahlungshöhe von 5.000m, und fragen wir welchen Unterschied hier Wolken machen, so ist die Antwort: gar keinen. Nach obiger Formel hätten wir das auch im Ergebnis stehen. Wir könnten aber umgekehrt genauso gut die Wolkendecke als gegeben ansehen und fragen welchen Unterschied THGe machen - ebenfalls keinen!
Ich hoffe das Problem ist verständlich erklärt. Spannend daran ist, dass obige Formel stand der Wissenschaft ist, auch die NASA arbeitet damit, wertet so die Satellitendaten aus. Gleichzeitig basieren die Vorstellung des Treibhauseffekts, die zugedachte Rolle von THGen und sämtliche Klimamodelle auf dieser Grundlage.
Was denkt ihr?
Irgendwelche Ideen wie man in redundanten Systemen Kausalität zuordnen soll?