KDE Plasma Desktop im Enterprisebereich denkbar?

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McMoneysack91

Gast
Liebe Freunde,

alle Enterprise Linux-Distros die mir einfallen, verwenden den GNOME Desktop standardmäßig. Ubuntu, SLE, RHEL. Warum das so ist, wurde schon oft und viel diskutiert. Teils sind die enge Zusammenarbeit des GNOME-Projektes mit IBM/RedHat genannt worden, die einen engen Geldfluss und Entwicklungseinfluss ermöglichen, manche wiederum nennen GNOME's "Nicht-Customizability", welche es Supportanbietern leichter macht, Support zu gewährleisten.

Einzige Ausnahme scheint OpenSUSE zu sein (ja ich weiß, ist keine Enterprise-Distro). Hier wird bei der Installation der KDE Desktop an erster Stelle angeboten und OpenSUSE hat selbst den so schönen Startbildschirm mit der angehenden Gecko-Lampe implementiert, welcher auch zu Beginn des Installationsmediums erscheint.

Ich frage mich, ob denn auch der Desktop-Gigant KDE geeignet wäre, um im Enterprisebereich eingesetzt zu werden. RedHat bot ja scheinbar KDE schon mit RHEL 7 an. Auch KDE hat, wie GNOME, einen Haufen voreingebauter Softwarepakete für Organisation, Planung, Management, Entwicklung etc. Sprich auch KDE bietet ein "alles aus einem Hause" Erlebnis.

Natürlich sticht schon bereits ein Gegenargument hervor. Die schier unendliche Anpassbarkeit. Ich fand in einem Forum folgende Aussagen:

You just answered your own question here. Enterprises don't want any of this customization or features. The less features something has, the less is the support headache. Your average ignorant office user won't complain if there is nothing to complain.

I'm sorry, I don't mean to be rude, but... isn't it kinda obvious that the lack of customisability means less maintenance issues, specially issues from non-pro personnel!?(•_•) Also, as an enterprise, I wouldn't want to have to bother to lose time customizing KDE (or any other highly customisable DE, for that matter), I would want something that works out of the box and that I can just put an ugly wallpaper with the company's logo and give to HR, Legal or whatever other department not comprised of tech-people and not be annoyed. Yes, you and me can change KDE into whatever we like (just look at unixporn Reddit). That's not an ability I want employees to have, or my mother in her personal laptop...

At a lab I worked in, all computers were running some (then already outdated) version of KDE 4 (4.2, 4.3 maybe?). I needed to help co-workers on a weekly basis to get their task-bar, their start menu and all other kind of desktop features back. They were always deleted and needed to be put back from that weird "Cashew" menu (is that still a thing?) [0]. This would be a nightmare for any support desk. [0] Most people claimed they hadn't changed it and it just had disappeared when they rebooted. They might have been right, that KDE version was a bit buggy. But it wasn't terribly hard to mess up the desktop with random clicking either.


Ist das direkt schon das Totschlagargument gegen KDE? Dass der Benutzer da allen möglichen Quatsch mit anstellen kann? Kann ich mir irgendwie kaum vorstellen. Dafür gibt es doch Rollen rund Rechte. Bei uns (Windows 10) können wir Sachbearbeiter nicht einmal den Desktop-Hintergrund ändern.

Gibt es noch andere explizite Gründe GEGEN KDE? Oder ist auch KDE geeignet für den Enterprisebereich und es ist schier ein Zufall, dass gerade das GNOME Project so nah (finanziell wie personell) an IBM/RedHat sitzt?
 
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Achtung gefährliches Halbwissen:
War es nicht so, dass KDE an QT hängt und QT eben nicht ganz Libre ist whingegen GTK, welches ja von Gnome verwendet wird, voll und ganz Libre ist? Die Diskussion/das Argument müsste ja schon so alt sein wie es die zwei Desktops gibt^^
(Und natürlich der Teil mit der Anpassbarkeit. Ev. gibt's noch andere Späße die unter Gnome besser funktionieren wie Richtlinien, Domänen oder was weiß ich alles.)
 
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Ich muss leider dem zitierten Text recht geben und weiß das aus eigener Erfahrung. Ich habe früher als studentische Hilfskraft Studenten in einem Rechnerpool betreut. Von der Leitung her war es bewusst nicht vorgesehen, dass KDE default benutzt wird. Wer KDE benutzen wollte, konnte das auf eigene Verantwortung tun. Einige Schlaumeier haben dann gedacht, dass sie eher unbedarften KommilitonInnen KDE in den Accountstart schreiben, weil das ein kleinerer Schritt von Windows aus wäre.
Ärgerlicher war neben dem oben genannten zudem der Umstand, dass die Leute auf ihrer kleinen quota teilweise gar nicht wussten, wo sie unter KDE die Dateien hingeschrieben hatten und man dann als Hilfe alle möglichen Verzeichnisse in KDE durchsuchen musste.​
 
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"Enterprises don't want any of this customization or features. The less features something has, the less is the support headache."

ich will nicht behaupten, dass es nicht so ist, aber nur noch Mal herausstellen wie massiv dämlich das ist.
einem handwerker würde man ja auch nicht den Akkuschrauber vorenthalten, weil dieser komplexer zu bedienen ist als ein Schraubendreher...
 
Mickey Cohen schrieb:
ich will nicht behaupten, dass es nicht so ist, aber nur noch Mal herausstellen wie massiv dämlich das ist.
einem handwerker würde man ja auch nicht den Akkuschrauber vorenthalten, weil dieser komplexer zu bedienen ist als ein Schraubendreher...
Die meisten sind allerdings keine Handwerker.
 
Bei Alma kannst du KDE verwenden 🧐

AlmaLinux OS is an open-source, community-driven Linux operating system that fills the gap left by the discontinuation of the CentOS Linux stable release. AlmaLinux OS is an Enterprise Linux distro, binary compatible with RHEL®, and guided and built by the community.
 
Muss man denn bei KDE soviel ändern bzw. kann man nicht nur Kleinigkeiten ändern und sonst KDE einfach nur gut finden?

Ich vermute, dass Leute, die sich mit IT nicht so gut auskennen, nicht viel ändern würden, vielleicht grad mal das Hintergrundbild. Und Leute, die sich besser auskennen und mehr ändern würden, kriegen das dann vermutlich selbst geregelt. Von daher dürfte das Supportproblem auch nicht so groß sein.

Interessanter fände ich da, wie buggy die DE's sind (wenn es sehr buggy ist, braucht man wohl auch mehr Support, nur finde ich, kann man sich dann von vornherein fragen, ob man nicht eher das nimmt, was weniger buggy ist).

Ich kann allerdings bei GNOME nicht mitreden, nie probiert.
 
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Ich habe den Eindruck, dass sich Linux Desktop Environments im Enterprise-Bereich per se schlecht supporten lassen, GNOME auch. Es ist nur das "geringste Übel" bzw. das am besten finanzierte.

Gegen KDE spricht:
  • Viele Optionen
  • War früher mal buggy und instabil (heute nicht mehr, aber wenn man sich als Unternehmen einmal an einer Lösung die Finger verbrannt hat, dauerts lange, bis man sich wieder dran traut - und nur solange keine zufriedenstellende Lösung da ist)
  • Lizenz (QT)
  • Automatisierung - es ist verflucht schwierig, sich ein KDE hinzuscripten, viele Optionen lassen sich nur über die Oberfläche oder komplexe Config-Dateien konfigurieren, nicht aber über Scripte / Konfigurationen / Gruppenrichtlinien
Gegen GNOME spricht:
  • Abwärtskompatitbilität - GNOME hat regelmäßig breaking changes in den Extensions, die aber für eine halbwegs vernünftige Oberfläche fast Pflicht sind
  • Automatisierung (teilweise) - GNOME kann man besser automatisieren, aber auch nicht optimal

Meinem Gefühl nach sind beide Projekte zwar eine lobenswerte Bemühung der Community, Allgemeinverträglichkeit für Normaluser herzustellen, aber die Kriterien von Unternehmen (Funktionionalität, Zuverlässigkeit, Stabilität, Abwärtskompatibilität, Performance, Automatisierbarkeit) werden zu Gunsten von "Klickibunti" viel zu oft hinten an gestellt. Ich hab ganze talks darüber gesehen, warum transparente, abgerundete Kanten wichtig sind, aber so wichtige Sachen wie libinput haben nur EINEN Maintainer (zumindest das letzte Mal, als ich geschaut habe) und keiner interessiert sich für Typografie / richtige Schriftendarstellung, Touchpad-Integration oder vernünftiges Remote-Desktop.

Ich hab alle Desktop Environments durch - Gnome gefällt mir mit DashToDock am ehesten, jedoch hat mir bisher Cinnamon von der Konsistenz am besten gefallen, die machen wirklich nen guten Job da bei Linux Mint, dass gibt es aber nur für den X-Server (nicht für Wayland). Folglich hänge ich jetzt bei Gnome fest.

Aktuell warte ich (hoffnungsvoll) auf Cosmic - das ist der in Rust entwickelte Desktop von System76. Hier steckt ein Unternehmen dahinter, daher erhoffe ich mir von diesem Projekt endlich einen verwendbaren, stabilen Desktop, allerdings bin ich bisher erst vorsichtig optimistisch.

Habe mir fest vorgenommen, auch mal dwm ganz ohne Environment auszuprobieren (nur ein Window Manager), aber damit kann ich mich auch nur schlecht anfreunden, weil ich von macOS komme und einen Desktop gewohnt bin.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich nutze Linux auf täglicher Basis und bin super zufrieden mit meinem Fedora, Arch und Debian und trotzdem finde ich es oft schade, wie viel Zeit an Dingen gearbeitet wird, die sehr wenigen Leuten etwas bringen. Aber so ist das nun mal bei Open Source, daher mag ich mich nicht beschweren :-)
 
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Mickey Cohen schrieb:
ich will nicht behaupten, dass es nicht so ist, aber nur noch Mal herausstellen wie massiv dämlich das ist.
einem handwerker würde man ja auch nicht den Akkuschrauber vorenthalten, weil dieser komplexer zu bedienen ist als ein Schraubendreher...
Der Handwerker wäre hier als Admin zu sehen. Der User wäre hier der Bewohner und da wäre es fatal, wenn er ein Loch in der Wand mit allerlei offenen Kabeln sehen würde. Das hieße zwar maximale Freiheit, könnte aber auch hässlich enden.

Deswegen gibt man dem Benutzer eine maximal abgespeckte Version der Funktionen. Eine einzige gigantische Fläche die sich nur so oder so schwenken lässt und dadurch das Licht an oder aus macht.

Auch dem Anwender vom Autos (also dem Autofahrer) wird ja enorm vieles versteckt. Das Gaspedal gibt ihm nur die Option drücken, stark drücken und nicht drücken. Wie weit die Drosselklappe aufgeht, mit wieviel Druck der Kraftstoff eingespritzt wird, wann die Ventile öffnen und schließen und wann diese Zeit verändert wird (variable Ventilsteuerung) wird schön versteckt, denn ja, der Anwender KÖÖÖÖÖNNTE da noch etwas Performance rauskitzeln (siehe diese ganzen Tuner-Kiddies) aber in der Regel richtet man das Auto eher vorzeitig zugrunde (siehe diese ganzen Tuner-Kiddies).

Ich verstehe sehr wohl den Ansatz, dem Anwender wie einem Kleinkind so viel es geht wegzunehmen, was er kaputt machen könnte.

Was mich bei KDE bloß immer erstaunt, dass es keinen unbearbeitbaren Modus gibt. KDE sieht immer aus, als hätte jemand die "Bearbeitungsmodus aktivieren" Taste gedrückt. JEDES Fenster, JEDES Menü hat diesen Einstellungs-Button. Nicht nur, dass das ablenkt und das Sichtfeld vollspammt, es verleitet ja auch zum Schnuppern.

Eigtl sollte der Default sein, dass das alles nie zu sehen ist und nur auf ganz willentliche und bewusste Aktivierung hin erscheint. Dann wäre auch KDE im Enterprise eine weniger gefährliche Sache, wenn man denn auf das Argument abstellt, dass der Anwender sich seinen Desktop zerschossen hat.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Deswegen gibt man dem Benutzer eine maximal abgespeckte Version der Funktionen. Eine einzige gigantische Fläche die sich nur so oder so schwenken lässt und dadurch das Licht an oder aus macht.
Am besten gleich ohne GUI, sehr sehr viele Server laufen auch ohne GUI.
Je nach Anwendungsfall eben. KDE würde ich da jetzt auch nicht unbedingt nehmen.
 
Lora schrieb:
Am besten gleich ohne GUI
das wiederum wäre das totale Gegenteil, nicht? CLI will ja, dass man selbst aktiv anfängt aus einer unendlichen Möglichkeit von Dingen zu tippen.

Eine gelungene GUI kann es schaffen, dem Anwender durch ganz geringe ausgewählte Optionen quasi schon einen sicheren Weg vorzugeben. Ja, nein. Rot, blau. Links, rechts. Zustimmen, ablehnen.

Deswegen ist der Fokus auf Klickibunti im Enterprisebereich gar nicht SO verkehrt.

Ich habe neulich den Begriff "Verwaltungs-Silke" gelernt. Aber ja, genau solchen Anwendern darf man nicht mit Optionen oder zu vielen Buttons daherkommen. Schließen, Maximlieren, Minimieren ist schon das Höchste der Gefühle. Kommt noch "Anpinnen" und "Einstellungen" hinzu und das in jedem Fenster, ist das Chaos vorprogrammiert.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Deswegen ist der Fokus auf Klickibunti im Enterprisebereich gar nicht SO verkehrt.
Sehe ich anders. Es ist natürlich richtig, dass eine total grottige Oberfläche nicht genügend Leute anzieht. Klickibunti hat im Enterprise-Bereich jedoch nur einen Nebenzweck... Ich verzichte lieber auf eine schöne Oberfläche und habe Funktionalität - allerdings halte ich das Gleichgewicht von beidem für enorm wichtig.

Unter Linux ist es aber oft so, dass Glanz und Gloria vor absoluten Notwendigkeiten kommt. Das halte ich für schwierig.

Wichtig ist die Frage: Braucht man überhaupt ein Desktop Environment. DWM geht auch ganz ohne diesen overhead ganz gut, wie es heißt :-)
 
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McMoneysack91 schrieb:
Was mich bei KDE bloß immer erstaunt, dass es keinen unbearbeitbaren Modus gibt. KDE sieht immer aus, als hätte jemand die "Bearbeitungsmodus aktivieren" Taste gedrückt. JEDES Fenster, JEDES Menü hat diesen Einstellungs-Button. Nicht nur, dass das ablenkt und das Sichtfeld vollspammt, es verleitet ja auch zum Schnuppern.

Eigtl sollte der Default sein, dass das alles nie zu sehen ist und nur auf ganz willentliche und bewusste Aktivierung hin erscheint.

Sowas mag ich gar nicht (außer es ist nur ein Button an der immer selben Stelle, wo man das umschalten kann, dann bin ich bei Dir). Dann hat man womöglich mal was genutzt und findet dann nicht wieder, wo das war. Und/oder bei der nächsten Version sieht alles wieder anders aus.

sandreas schrieb:
Ich verzichte lieber auf eine schöne Oberfläche und habe Funktionalität - allerdings halte ich das Gleichgewicht von beidem für enorm wichtig.
Ersteres sehe ich auch so. Wobei ich aber z.B. auch schon mit Farben an Fensterleisten rumgespielt habe, aber auch das nur für gute Funktionalität (z.B. um manches besser erkennen zu können). Und Hintergrundfarbe finde ich auch nicht so ganz unwichtig, z.B. haben Farben auch eine psychologische und physiologische Wirkung. Grau und Schwarz z.B. machen eher depressiv. So haben alle Farben ihre (unbewusste) Wirkung.
Was meinst Du mit Gleichgewicht?
 
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Tralalah schrieb:
Was meinst Du mit Gleichgewicht?
Das das Gleichgewicht von Funktionalität, Stabilität, intuitiver Oberfläche und hübschem Aussehen sehr wichtig ist. Man muss für alles ausreichend Zeit investieren. Eine goldene Fassade ohne Funktionen bringt genauso wenig, wie ein funktionsüberladener, unbedienbarer Haufen. Und auch die schönste, funktionsreichste und intuitivste Oberfläche bringt gar nichts, wenn sie dauernd ohne erkennbaren Grund abstürzt.

Aus meiner Sicht ist jedoch das hübsche Aussehen am wenigsten zu priorisieren (dazu zähle ich übrigens nicht die von dir genannten über das reine Aussehen hinaus gehenden Aspekte wie Farbwahl und Anordnung der Bedienelemente - diese transzendieren zwischen hübschem Aussehen und intuitiver Bedienbarkeit).
 
sandreas schrieb:
Ich verzichte lieber auf eine schöne Oberfläche
Mit Klickibunti war nicht "hübsch" gemeint im Sinne von den Anwender bezirzen. Mit Klickibunti meine ich eher immer eine derart "slicke" Oberfläche (wie mein Beispiel mit dem Lichtschalter) wo der unwissende Anwender quasi schon nichts falsch oder zumindest kaputt machen KANN. Da pardon an dieser Stelle für den vielleicht von mir missverstandenen oder falsch eingesetzten Begriff.

KDE scheint dagegen eher wie der offene Kabelschacht zu sein, wo die blanken unisolierten Kupferkabel einem entgegenspringen :D
 
McMoneysack91 schrieb:
KDE scheint dagegen eher wie der offene Kabelschacht zu sein, (…)
Naja, so wie jedes System wo User mehr Rechte als notwendig haben, nicht?
Es ist bestimmt möglich auch Plasma derart zu verbarrikadieren das nix mehr oder sehr wenig anpassbar ist. Schon mal ausprobiert?
 
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SE. schrieb:
Es ist bestimmt möglich auch Plasma derart zu verbarrikadieren das nix mehr oder sehr wenig anpassbar ist. Schon mal ausprobiert?
Gerade darauf spiele ich ja weiter oben an. Ich selbst habe das noch nie probiert. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es NICHT gehen sollte. Ein Windows kann man ja auch derart zumachen, dass der Anwender nichtmal mehr seinen Desktophintergrund ändern kann, wenn er es nicht können soll.

Wenn KDE nicht einschränkbar ist, DANN kann ich sehr gut nachvollziehen, warum es im Enterprise eher keinen Anklang findet.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Ich selbst habe das noch nie probiert. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass es NICHT gehen sollte
Ich habe jetzt nur mal kurz im Netz geschaut, einen Kiosk Mode und erweiterte Möglichkeiten Plasma zu beschränken gab/gibt es schon länger.
Ob es so wie bei Win Enterprise hübsche GUIs für Entscheider gibt weiß ich jedoch nicht.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Da pardon an dieser Stelle für den vielleicht von mir missverstandenen oder falsch eingesetzten Begriff.
Keine Ursache... ich hab das schon richtig verstanden, wollte nur meinen Post noch mal klarstellen. Linux Desktop ist einfach ein klassischer Fall von "viele Köche verderben den Brei" - ich finde für die FREIWILLIGE Arbeit ist ein echt benutzbares System raus gekommen.
McMoneysack91 schrieb:
KDE scheint dagegen eher wie der offene Kabelschacht zu sein, wo die blanken unisolierten Kupferkabel einem entgegenspringen :D
Nee, KDE ist schon sehr hübsch. Das Problem, dass KDE und GNOME aus meiner Sicht haben, ist die "alte" aber sehr große Code-Base. Es muss viel aus Kompatibilitätsgründen mitgeschleift und gepflegt werden, dass ist aber bei allen ernstzunehmenden Projekten irgendwann so. Die Zeit bleibt eben nicht stehen.

Apple / macOS hat ein ganzes Heer von Entwicklern, die für eine sehr begrenzte Auswahl an Hardware und EINE Distribution entwickeln... Das die daher Sachen machen können, die bei Linux nicht gehen, ist irgendwie klar.

Daher auch mein Verweis auf den Cosmic Desktop... die haben im Prinzip eine große grüne Wiese und verwenden eine moderne Sprache (RUST) um vielen Problemen aus dem Weg zu gehen. Jedoch wage ich die Voraussage, dass die COSMIC Entwickler auch folgende grundlegende Kleinigkeiten NICHT implementieren werden, die es unter macOS schon seit Jahrzehnten gibt:
Neben ZFS on root via Installer ohne viel Scripting sind das die einzigen Dinge, die mir an Linux im Moment noch fehlen bzw. für die ich einen Workaround benötige. Zum Glück habe ich meinen Proxmox Server und arbeite am Notebook fast nur noch im Browser :p
 
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sandreas schrieb:
Keine Ursache... ich hab das schon richtig verstanden, wollte nur meinen Post noch mal klarstellen. Linux Desktop ist einfach ein klassischer Fall von "viele Köche verderben den Brei" - ich finde für die FREIWILLIGE Arbeit ist ein echt benutzbares System raus gekommen.

Nee, KDE ist schon sehr hübsch. Das Problem, dass KDE und GNOME aus meiner Sicht haben, ist die "alte" aber sehr große Code-Base. Es muss viel aus Kompatibilitätsgründen mitgeschleift und gepflegt werden, dass ist aber bei allen ernstzunehmenden Projekten irgendwann so. Die Zeit bleibt eben nicht stehen.

Apple / macOS hat ein ganzes Heer von Entwicklern, die für eine sehr begrenzte Auswahl an Hardware und EINE Distribution entwickeln... Das die daher Sachen machen können, die bei Linux nicht gehen, ist irgendwie klar.
Naja, ganz so einfach ist das auch nicht. KDE und Gnome haben auch sehr viele Entwickler, darunter auch gesponsorte, bezahlte oder sonstwie angeheuerte Entwickler. Ähnliches gibt es in fast jedem größeren Open Source Projekt. Das sind schon große Projekte, so mit Vision und allem, das ist nicht nur ein Haufen Hobby-Contributors die alle an einem anderen Strang ziehen, sondern da wird kohärent an einem Ziel gearbeitet. Sonst würde es da auch zu keinem wirklichen Release kommen, wenn da keine halbwegs geplante Entwicklung dahinterstecken würrde. Da stecken auch einige Firmen Ressourcen rein um bestimmte Features drin zu haben oder das Ding allgemein zu verbessern. An der Entwicklung von KDE Plasma z.B. sind neben typischen Open Source Firmen auch bspw. Google und Valve beteiligt.

Außerdem ist es auch nicht so, dass da ständig Legacy-Crap mit sich rumgeschleppt werden würde. Das Paradebeispiel für so etwas stammt übrigens gar nicht aus der Open Source Welt -- das ist nämlich Microsoft. Und zwar mit Riesenabstand. In Windows muss auch noch jede 30 Jahre alte kommerzielle Gammelapplikation die vom Hersteller schon ewig nicht mehr supported wird immer noch laufen, da sonst irgendwelche "business critical applications" in irgendeiner Firma nicht mehr laufen. Um das sicherzustellen, geht Windows extreme Kompromisse ein und auch die Sicherheit des gesamten Systems wird signifikant beeinträchtigt, nur damit uralte kommerzielle Programme noch laufen. Viele User und insbesondere Firmen finden das toll, denn Applikations-Kompatibilität ist nun mal oberflächlich gesehen ne coole Sache, und Firmen hängen so oft Jahrzehnte lang an Legacy-Applikationen. Aber was das unter der Haube, also technologisch, bedeutet - der ganze Bloat, die ganzen Sicherheitslücken die sich unter der Haube befinden, die ganze Uralt-Technik (COM, MHTML, VBScript, ActiveX, und zig anderes Zeug was immer noch irgendwie mitgeschleppt wird und exploited werden kann)... das ist richtig ekelhaft. Ähnlich ekelhaft, wie wenn man mal in die Registry schaut. Das will man auch lieber schnell wieder vergessen, was man da gesehen hat.

Natürlich gibt es bei jedem größeren Softwareprojekt das Thema, wie lange man noch veraltete Features mit sich rumschleppen will oder wann man einen Rewrite von bestimmten Dingen macht, um auf neuere Technologien zu wechseln. Aber das hängt von mehreren Faktoren ab. Bei KDE Plasma im Speziellen war KDE Plasma 5.0 schon eine ziemlich große Umstellung, und auch Qt 5 war eine größere Veränderung. Da wurden selbstverständlich auch viele alte Zöpfe abgeschnitten dabei, um alles auf eine moderne Basis zu heben.
Plasma 6.0 bzw. Qt 6 wird hingegen nicht ganz so viele strukturelle Veränderungen haben, da wird eher die vorhandene (noch solide) Basis weiter ausgebaut mit neuen wichtigen Features.

sandreas schrieb:
Daher auch mein Verweis auf den Cosmic Desktop... die haben im Prinzip eine große grüne Wiese und verwenden eine moderne Sprache (RUST) um vielen Problemen aus dem Weg zu gehen. Jedoch wage ich die Voraussage, dass die COSMIC Entwickler auch folgende grundlegende Kleinigkeiten NICHT implementieren werden, die es unter macOS schon seit Jahrzehnten gibt:
Auch wenn es prinzipiell OK ist wenn an neuen oder anderen Desktops gearbeitet wird (möge der Beste sich durchsetzen!), und auch die Rust-Basis sehr sinnvoll ist, bezweifle ich dass eine doch verhältnismäßig kleine Firma wie System76 hier etwas so Großes auf die Beine stellen kann dass es mit Gnome oder KDE Plasma Schritt halten kann. Es ist nicht einfach, gegen so große Projekte anzugehen. Wenn es als Open Source Projekt ne Menge externer Entwickler noch anzieht, dann vielleicht. Aber zumindest anfangs bin ich da noch etwas skeptisch. Es ist daher wahrscheinlicher, dass du deine Lieblingsfeatures früher in Gnome oder KDE Plasma sehen wirst.
Aber es kann natürlich auch sein, dass Cosmic so ein großer Erfolg wird, dass es auch richtig groß wird. Abwarten.

sandreas schrieb:
  • Vernünftige Schrift-Skalierung / Fractional Scaling
  • Saubere und akkurate Gestenunterstützung für Touchpads
  • Stabile und schnelle Remote-Desktop Unterstützung ohne doppelten Login und hässliche VNC Wrapper (wie in xvnc)
Diese Features zumindest gibt es seit Kurzem schon bspw. in neueren Gnome-Versionen, die die neuesten Wayland-Features implementieren. Das erste Feature wurde vor kurzem in Mutter (der Wayland-Compositor von Gnome) implementiert. Da Gnome bei sowas mit am Schnellsten ist, könnte es sein, dass sie damit die ersten sind und die anderen Desktops noch etwas brauchen bis es drin ist, aber typischerweise geht es bei KDE und Gnome relativ schnell. Wenn es im Wayland-Protokoll spezifiziert ist, wird es in den beiden auch relativ zügig eingebaut werden).
 
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