Kernkraft (Atomenergie) statt Kohle/Gas/Öl ja oder nein ? Eure Meinung dazu

Atomstrom oder Kohle/Gas/Öl(fossil) in den nächsten 30 Jahren?

  • lieber viel CO² in der Luft als die Möglichkeit eines GAUs

    Stimmen: 7 18,4%
  • Alle Fossilen Brenner aus, Atomstrom her!

    Stimmen: 22 57,9%
  • Atomkraft nein danke! Kohle auch nicht. Lieber sitz ich im Dunkeln

    Stimmen: 4 10,5%
  • Ist mir sowas von egal.

    Stimmen: 5 13,2%

  • Umfrageteilnehmer
    38

Fallaxia

Lieutenant
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Okt. 2012
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691
Hallo Leute,

ich habe heute mal kein technisches Problem zur Lösung, sondern eine Grundsatzfrage die ich Euch stellen möchte und auf Eure Antworten und Meinungen hoffe.

Und zwar:

Deutschland, wie auch viele andere EU Länder, gewinnt seinen Strom aktuell zu über 50% aus fossilen Brennstoffen, also Kohle, Erdgas, Erdöl
zu ca. 17% aus regenerativen Quellen wie Wind, Wasser Sonne und
zu ca. 22 % aus Kernenergie.

Jetzt haben wir das Problem, dass die regenerativen Energielieferranten noch einige Jahrzehnte benötigen bis man sie flächendeckend und gleichmäßig versorgend in Deutschland aufgebaut hat.

In den nächsten 20-30 Jahren müssen also weiter Milliarden Tonnen CO² durch fossile Brennstoffe in die Umwelt was natürlich sehr ungesund für den Mensch und schädlich für die Atmosphäre ist.

Auf der anderen Seite ist radioaktiver Abfall sehr tückisch und schwer wieder zu entfernen falls er in die Umwelt gelangt - tut er es nicht ist er jedoch praktisch harmlos.

Mir stellt sich nun die Frage ob es nicht sinnvoll wäre einfach 15 neue Kernkraftwerke zu bauen, die alten Dinger vom Netz zu nehmen und nach aktuellem Stand der Technik "sichere" Reaktoren zu bauen, welche z.B. nicht zerschmelzen können (gibt ja genügend Techniken solcher Reaktoren).

Somit kann man die Gefahr von Atomunfällen minimieren und gleichzeitig kein CO² mehr freisetzen bei der Stromgewinnung.

So wie ich das sehe kann man die bisherigen Endlager und Zwischlager ruhig noch voll machen, denn es macht keinen Unterschied ob ein volles oder halbvolles Lager in 1000 Meter tiefe liegt, selbst bei einem Unfall wie eindrigendem Wasser macht es im Hinblick auf die aktuelle Lage beim "GAU" keinen größeren Schaden wenn das Ding voll ist.


Was meint Ihr dazu? Neue Atomkraftwerke bauen und damit die nächsten 20-30 Jahre überbrücken bis Reg. Energie ausreichend verfügbar ist oder die Zeit mit Fossil-Kraftwerken überbrücken und in Kauf nehmen dass die Erderwärmung und Verschmutzung in einem gewissen Maße (vermeidbar) schneller als nötig ansteigen?


Grüße
Fallaxia
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte Kernkraft auch für absolut sicher und wenn doch mal was passiert, naja, in einem spärlich besiedelten Land wie Deutschland ist das nicht so wild, wenn mal eine Fläche von 2500 km2 unbewohnbar ist, schließlich gilt das höchstens für ein paar Tausend Jahre.

Außerdem hätten wir so Gelegenheit und Begründung, mal wieder einen Krieg um Lebensraum anzufangen, das wäre doch bestimmt lustig.

Ja, Atomkraft ist eine tolle Sache!

Hast du auch diesen lustigen Energieberatungsunterricht an der Hauptschule gehabt, der von der Atomindustrie gesponsort wird?

Ich fand das super, die haben das richtig überzeugend rüber gebracht.
 
Und genau wegen solcher Antworten wie Doc Foster sie bringt kann man leider hier nicht darüber diskutieren. Energieumstieg wollen ja auch alle, bloß nicht vor ihrer Haustüre, der Strom kommt ja aus der Steckdose.

Mir persönlich wäre es auch lieber wenn man ein paar neue Meiler aufstellen täte mit aktueller Technologie, Sicherheit gestiegen, Atommüll reduziert und man könnte alte Meiler vom Netz nehmen. Aber gerade weil die Bevölkerung auf Angst getrimmt ist wird niemand mehr in diesem Gebiet in Deutschland investieren, lieber importieren wir den Atomstrom aus Frankreich und bezahlen dafür das Frankreich unseren Ökostrom abnimmt wenn der Wind mal wieder zu stark weht.

Übrigens Gaus können auch in Chemiewerken und vielem weiteren passieren, zwar nicht atomar aber regionale Abschnitte/Trinkwasser kann da auch gut verseucht werden. Oder die Förderung von Rohstoffen die wir hier alle gerne in unsere Produkten verwenden, gut ist nicht vor der Haustüre also aus dem Sinn ..... Aber wer will denn heutzutage wirklich wissen was alles in seinen Produkten steckt? Ich glaube wenn manch einer das wüsste würde der in Ohnmacht fallen.
 
Und was bringt uns das wenn wir unseren CO2 Ausstoß um 2% reduzieren, gleichzeitig die Chinesen ihren Ausstoß um 200% erhöhen?
 
Es geht beim Atomausstieg nicht nur um aktuelle Ängste der Bevölkerung, sondern eben auch um Verantwortung für die Zukunft. Ich habe lange in der Nähe eines AKW gewohnt, habe jedoch nie Angst vor einem GAU gehabt und halte eine solche Angst auch für irrational und unbegründet. Aber die Mengen an Müll, der noch Generationen bestrahlen wird, steht unabhängig davon, ob tatsächlich Strahlung austritt, meiner Meinung nach in keinem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen der AKW. Dies gilt nach der Privatisierung des Energiesektors umso mehr. Durch nichts werden Gewinne derartig stark privatisiert und Verluste solidarisiert wie durch Atomkraft.

Aber das hier eine sinnvolle Diskussion darüber entsteht halte ich für so wahrscheinlich wie einen Super-GAU im nahegelegenen Meiler...
 
Hier sollte eigentlich alles drinstehen dazu:
https://www.computerbase.de/forum/threads/kern-und-fusionstechnik-sowie-alternativen-zur-energieerzeugung.872368/

PS:
Es geht beim Atomausstieg nicht nur um aktuelle Ängste der Bevölkerung, sondern eben auch um Verantwortung für die Zukunft. Ich habe lange in der Nähe eines AKW gewohnt, habe jedoch nie Angst vor einem GAU gehabt und halte eine solche Angst auch für irrational und unbegründet.

Wenn du am Fluss wohnst, hast du keine Angst vor Überschwemmung? Wenn du an nem Vulkan wohnst, hast du keine Angst vor einem Ausbruch? Wenn du an einem AKW wohnst, hast du keine Angst vor einem GAU? Ist überhaupt nicht unbegründet. Selbst wenn wir die sichersten Reaktoren hätten, bei einem Erdbeben und Erdrutscht bist du dir zu 100% sicher, dass nichts passieren kann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Unbegründet sind für mich Ängste vor etwas, dessen Eintritt so unwahrscheinlich ist, dass nur ein unvernünftiger Mensch sich dadurch in seiner Lebensführung beeinflussen lässt. Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, aber wenn ein Erdbeben ausreichender stärker in Deutschland statistisch gesehen alle 100.000 Jahre auftritt (Zahl willkürlich aus der Luft gegriffen), ist jede Angst vor einem solchen Ereignis unbegründet. Ich habe schließlich auch keine Angst vor einem Supervulkanausbruch oder einem Asteroiden-Einschlag...
 
Man baut nicht "mal eben so" ein Dutzend neue Atomkraftwerke in die Landschaft. Das sind milliardenschwere Unternehmungen, die kein Energieversorger freiwillig stemmt, wenn er dafür nicht Subventionen vom Staat bekommt. Solche Meiler rechnen sich finanziell frühestens nach Jahren, vorher liegen die wie Blei in den Büchern. Und wie sicher die AKW sind, sieht man doch in Japan. Ein Land, dass technisch-wissenschaftlich auf Augenhöhe mit Deutschland rangiert und Fukushima wird sich ähnlich stark in das Bewusstsein der Bevölkerung einbrennen, wie Hiroshima/Nagasaki/Tschernobyl. Die Geschichte von "sauberer" und vor allem billiger Atomkraft ist eine Mär. Das ist alles.
 
Genauso ist die Geschichte vom sauberen und billigen Ökostrom eine Mär.
 
Wann wurde denn in der aktuellen Debatte behauptet das Ökostrom billig sei? Und sauber, nun darüber müssen wir uns doch nicht ernsthaft unterhalten. Welches Abfallprodukt fällt denn bei Wind bzw. Sonne an?
 
Wenn man eine Umfrage schaltet, sollte man zumindest jedem die Möglichkeit geben, auch antworten zu können!
So ist die Möglichkeit nur pro Atom wählen oder eben ignorant bzw. schwachsinnig abstimmen!
 
Noxiel schrieb:
Wann wurde denn in der aktuellen Debatte behauptet das Ökostrom billig sei?
Gar nicht. Ich meinte das eher generell.

Durch die eher schlechte Effizienz von z.B. Solar- u. Windkraftwerken müssen im Verhältnis mehr davon hergestellt werden, als bei den klassischen Stromerzeugungsverfahren. Außerdem gibt es dann noch das Thema Versorgungssicherheit. Die Sonne scheint nicht immer und der Wind weht nicht immer. Und bei der Speicherung des erzeugten Stroms gibt es ja auch noch keine wirkliche Lösung.
 
Wind und Sonne muss erstmal eingefangen werden.
Ja bei Windanlagen steckt man nen Samen in die Erde und die sprießen dann schon.
Solarzellen bzw. um die Wafer zu produzieren reicht die Hitze aus um die Materialien zu schmelzen.
Die Tiere in der See stört das geräusch von Offshore Anlagen auch nicht.

Was bringt es hier die AKWs abzuschalten und in den östlichen Nachbarländern laufen alte Krücken die 1000 mal gefährlicher sind? In Polen die stehen so gut das im Idealfall ganz Berlin unbewohnbar wird :)
Aber das war ja dann nicht unser AKW :D

Den echten Supergau gab es ja bisher noch nicht.
Tschernobyl und Fukushima waren noch nichts im Gegensatz zu dem was wirklich passieren könnte.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
bin ich der einzige, dem es scheiß egal ist, ob er nun wegen einem explodieren atomkraftwerk stirbt, oder ob mir ein windkraftrad auf den kopf fällt?
ich wüsste mal gerne die wahrscheinlichkeiten. ich schätze die dürfen nicht weit auseinander liegen :)
 
Den echten Supergau gab es ja bisher noch nicht
nun, die atomare Katastrophe in Fukushima ist ja noch nicht beendet!
Man geht heute davon aus, dass bei der Explosion in Fukushima, Block 3, um eine nukleare Explosion handelte - im Gegensatz zu der Wasserstoffexplosion in Block 1 und 4.
Alle Blöcke und vor allem die Abklingbecken in Fuku sind immer noch kritisch!
Das Problem ist halt, wir können nicht mit absoluter Sicherheit sagen was passiert ist und wir können nicht sagen was passieren wird.
Die die es können, sagen es nicht - entweder um etwas zu vertuschen oder zum Schutz wegen der dadurch entstehenden Panik - beides keine netten Alternativen.......
 
Noxiel schrieb:
Das sind milliardenschwere Unternehmungen, die kein Energieversorger freiwillig stemmt, wenn er dafür nicht Subventionen vom Staat bekommt. Solche Meiler rechnen sich finanziell frühestens nach Jahren, vorher liegen die wie Blei in den Büchern

Das ist völliger Humbug!
Kein Energieversorger stemmt das, weil der Betrieb in Deutschland nicht wirtschaftlich/technisch, sondern politisch bestimmt ist.
So gibt es in Deutschland noch kein Endlager, weil es kein Endlager geben darf. Sobald das letzte AKW abgeschaltet ist, wird sich nach einer angemessenen gesichtswahrenden Frist überraschend ein prima Standort finden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
 
Kernkraft ist immer Kohle vorzuziehen.


Gas > Kernkraft / Öl >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Kohle
 
smalM schrieb:
Das ist völliger Humbug!
Kein Energieversorger stemmt das, weil der Betrieb in Deutschland nicht wirtschaftlich/technisch, sondern politisch bestimmt ist.
So gibt es in Deutschland noch kein Endlager, weil es kein Endlager geben darf. Sobald das letzte AKW abgeschaltet ist, wird sich nach einer angemessenen gesichtswahrenden Frist überraschend ein prima Standort finden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Du liest nicht wirklich viele Nachrichten, oder? Gerade das Thema Endlager ist heute erst wieder präsent gewesen.

Zum Rest deines Beitrages empfehle ich Quellenstudium.
http://m.heise.de/tp/artikel/37/37513/1.html?from-classic=1

http://m.sueddeutsche.de/inm/sz/?ju...entionen-atomkraft-lohnt-sich-nicht-1.1332103

Nur zwei Links stellvertretend zum Thema.
 
Ich glaube die Frage lautet eher:

Was schalten wir im Zuge der Umstellung auf regenerative Energieträger als erstes ab.


Sogesehen erübrigt sich eine Diskussion über den Sinn und Unsinn regenerativer Energieträger, da am Ende (Notfalls nach mehreren jahrzehnten bis Jahrhunderten) immer als "Endlösung" stehen sollten.
 
Erstmal Danke für Eure schon zahlreichen Kommentare.

von Noxiel:
Und wie sicher die AKW sind, sieht man doch in Japan. Ein Land, dass technisch-wissenschaftlich auf Augenhöhe mit Deutschland rangiert

Genau das ist es ja! Es werden von vielen Industriestaaten wie Japan, Frankreich, Deutschland uralt-Reaktoren verwendet. Das Fukushima AKW ist soweit mir bekannt aus den 60ern mit Technik von GeneralElectric, die das Unternehmen selbst (also GE) bereits seit einigen Jahrzehnten nicht mehr vermarktet, da zu fehleranfällig.

Es wäre hier doch meiner Meinung nach sinnvoller lieber weltweite Abkommen zu schließen die regeln wie lange ein AKW bestimmter Bauart in Betrieb sein darf bevor es zurück gebaut werden muss bzw. komplett auf den Stand der Technik grabracht werden muss.

Mit einer deratigen Regelung hätten alle bisher aufgetretenen Unfälle (Gettisburg, Tshernobyl, Fukishima) verhindert werden können, denn alle Unfälle traten aufgrund von _bekannten_ Mängeln auf die in einer durch äußere oder testweise herbeigeführte Problemsituationen ausgelöst wurden.

Aber solange es den Energieversorgern mehr Geld bringt die alten Kamellen am Netz zu lassen wird sich an diesem Zustand nichts ändern.

Geradezu idiotisch-naiv empfinde ich es wenn die Deutschen hier auf "grüne" Energie setzen und dabei verlauten lassen dass das nur durch Zukauf von Energie bzw. mehr Kohlverbrennung geht. Die Anreinerstaaten wie Frankreich oder nahe Nachbarn wie Schweden bauen und planen derzeit zusammen 18 neue AKWs, davon 7 zur "Fremdversorgung", also zum Export von Strom, auch nach D.

Und wisst ihr wie man aus Kohle-Strom "sauberen" Öko Strom macht? nein? Ganz einfach: Man pumpt nachts mit "Kohle-Strom" Wasser in einen hoch gelegenen See, zumeist einen Stausee. Und tagsüber lässt man dieses und anderes Wasser durch Turbinen laufen und hat super tollen Öko-Strom aus Wasserkraft ;-) kein Scherz, gibt es wirklich, wird so gemacht.
Denn was in der Nahrungsindustrie mit Umettikettieren seit Jahrzehnten geht, geht jetzt auch auf dem Energiemarkt ganz easy.

Und das jemand Angst vor einem GAU hat glaube ich zwar, aber ich frage mich warum haben die gleichen Leute die davor Angst haben, denn keine Angst vor Lungenkrebs durch Feinstaub verursacht von Kohle Kraftwerken?

Es ist belegbar dass durch Kraftwerk Feinstaub mehr Menschen jedes Jahr weltweit sterben als durch Strahlung verursacht durch AKWs und ihre Folgen.

Und das es in naher Zukunft neue Technologien wie z.B. die Kernfusion zur Marktreife schaffen ist leider fraglich, hier sind auch 20-30 Jahre eher realistisch. Muss ich als bekennender Fan der Kernfusion leider zugeben.
 
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