x.treme
Captain
- Registriert
- Sep. 2008
- Beiträge
- 3.244
Hallo zusammen,
ich stecke irgendwie in einem Dilemma. Ich schätze das Internet. Ich schätze die Technik. Ich schätze die Möglichkeiten welche beides mit sich bringt, um den Alltag zu erleichtern, um sich auszutauschen, um seinen Horizont zu erweitern.
Nun bin ich aber auch IT-versiert. Ich schätze meine Privatsphäre, und die Kontrolle über meine Daten. Und vor Smartphone und Facebook war es für mich ein leichtes, mich der Sammlung von Daten über mich zu entziehen.
Vor 5 Jahren: Meine Daten? Alle lokal gespeichert, natürlich mit Truecrypt verschlüsselt. Mein Browser? Besser geschützt als Fort Knox. Tracking-Cookies, Scipts, etc. – keine Chance was über mich zu erfahren. Und die Kommunikation ging noch mit Hilfe der guten alten E-Mail.
Und was ist im Jahr 2012? Mit Smartphone und Facebook, da fing meine Datenschutz-Firewall an zu bröckeln.
Denn ich will nicht darauf verzichten, auf allen Geräten meine Kontakte, meine Kalender, meine Notizen, meine Dokumente, meine Passwörter zu haben. Der Nutzen ist einfach zu groß, und ein Smartphone eine echte Bereicherung.
Doch ein Android-Smartphone bedeutet ein Google Account. Ein Smartphone bedeutet Apps. Apps nehmen sich gerne viel mehr Berechtigungen heraus als sie bräuchten – aber was will man da machen, mir fehlt die Zeit jede App zu sperren oder nach schlechteren Alternativen zu suchen.
Synchronisieren? Geht praxistauglich und komfortable nur über die Cloud.
Und die Cloud ist Google. Denn welcher Anbieter kann in Sachen Komfort Google beim Synchronisieren das Wasser reichen? Doch bin ich immer noch der Meinung, dieser Weg ist nur was für Exhibitionisten.
Diese scheinen jedoch mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung darzustellen.
Wie gerne wurde ich viel Geld im Monat ausgeben, für einen Google-Clon, mit hohem Datenschutz, Transparenz was den Umgang mit Daten angeht, wo man die Kontrolle darüber hat was wo von einem gespeichert ist, und wo man alles unwiederbringlich löschen kann. Doch scheinbar gibt es dafür keinen Markt. Und ich verstehe nicht so recht – warum nicht?
Was also bleibt ist die eigene Cloud.
Da gibt es so schöne Sachen wie OwnCloud. Da gibt es Begriffe wie WebDAV, CalDAV, CardDAV.
Doch dies einzurichten bedeutet viel Zeit. Bedeutet Arbeit. Bedeutet Opferung meiner Freizeit. Und am Ende bleibt die traurige Erkenntnis: Wenn es alles rund laufen soll, am Daten-Striptease führt über kurz oder lang kaum ein Weg vorbei. Für einen Laien erst recht nicht.
Und da wären wir noch beim Thema Facebook. Ich schreibe kaum was bei Facebook. Mein Profil ist so gut wie leer. Und doch gibt es einen Punkt, den ich nicht kontrollieren kann: Private Nachrichten von Freunden. Und meine Freunde schreiben mir nur noch über Facebook. Und ich Antworte über Facebook. Und während ich bei Posts nach dem Motto vorgehen „schreibe alles so, dass es in einer Zeitung stehen könnte“, komme ich bei privaten Nachrichten nicht daran herum mehr preiszugeben als mir lieb ist. Klar kann ich sagen: Schreibt mir nur E-Mails verdammt noch mal! Und meinen FB-Account gleich löschen.
Doch – und das gebe ich zu – der soziale Druck ist dann doch zu groß. Man hat das Gefühl, man verpasst was, wenn man nicht dabei ist.
Somit rede ich mir halt ein: Ich bin im Internet ja nur ein kleiner Datensatz unter Milliarden. Nicht von Menschen analysiert, sondern vollautomatisch durch Algorithmen. Doch meine Spuren im Internet bleiben erhalten , wachsen stetig, und sind eindeutig auf mich zurückzuverfolgen. Und irgendwann vielleicht transparent und einsehbar für jeden, der bereit ist dafür Geld zu zahlen.
Und dann ist das mehr an Komfort, am Ende doch ganz schön teuer erkauft …
___________
Zu viel Text da oben, also um es kurz zu machen: Wie geht ihr mit dem Web 2.0 um? Was sind eure Lösungen für das Daten-Dilemma? Teilt ihr meine Bedenken, oder leide ich unter Paranoia?
ich stecke irgendwie in einem Dilemma. Ich schätze das Internet. Ich schätze die Technik. Ich schätze die Möglichkeiten welche beides mit sich bringt, um den Alltag zu erleichtern, um sich auszutauschen, um seinen Horizont zu erweitern.
Nun bin ich aber auch IT-versiert. Ich schätze meine Privatsphäre, und die Kontrolle über meine Daten. Und vor Smartphone und Facebook war es für mich ein leichtes, mich der Sammlung von Daten über mich zu entziehen.
Vor 5 Jahren: Meine Daten? Alle lokal gespeichert, natürlich mit Truecrypt verschlüsselt. Mein Browser? Besser geschützt als Fort Knox. Tracking-Cookies, Scipts, etc. – keine Chance was über mich zu erfahren. Und die Kommunikation ging noch mit Hilfe der guten alten E-Mail.
Und was ist im Jahr 2012? Mit Smartphone und Facebook, da fing meine Datenschutz-Firewall an zu bröckeln.
Denn ich will nicht darauf verzichten, auf allen Geräten meine Kontakte, meine Kalender, meine Notizen, meine Dokumente, meine Passwörter zu haben. Der Nutzen ist einfach zu groß, und ein Smartphone eine echte Bereicherung.
Doch ein Android-Smartphone bedeutet ein Google Account. Ein Smartphone bedeutet Apps. Apps nehmen sich gerne viel mehr Berechtigungen heraus als sie bräuchten – aber was will man da machen, mir fehlt die Zeit jede App zu sperren oder nach schlechteren Alternativen zu suchen.
Synchronisieren? Geht praxistauglich und komfortable nur über die Cloud.
Und die Cloud ist Google. Denn welcher Anbieter kann in Sachen Komfort Google beim Synchronisieren das Wasser reichen? Doch bin ich immer noch der Meinung, dieser Weg ist nur was für Exhibitionisten.
Diese scheinen jedoch mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung darzustellen.
Wie gerne wurde ich viel Geld im Monat ausgeben, für einen Google-Clon, mit hohem Datenschutz, Transparenz was den Umgang mit Daten angeht, wo man die Kontrolle darüber hat was wo von einem gespeichert ist, und wo man alles unwiederbringlich löschen kann. Doch scheinbar gibt es dafür keinen Markt. Und ich verstehe nicht so recht – warum nicht?
Was also bleibt ist die eigene Cloud.
Da gibt es so schöne Sachen wie OwnCloud. Da gibt es Begriffe wie WebDAV, CalDAV, CardDAV.
Doch dies einzurichten bedeutet viel Zeit. Bedeutet Arbeit. Bedeutet Opferung meiner Freizeit. Und am Ende bleibt die traurige Erkenntnis: Wenn es alles rund laufen soll, am Daten-Striptease führt über kurz oder lang kaum ein Weg vorbei. Für einen Laien erst recht nicht.
Und da wären wir noch beim Thema Facebook. Ich schreibe kaum was bei Facebook. Mein Profil ist so gut wie leer. Und doch gibt es einen Punkt, den ich nicht kontrollieren kann: Private Nachrichten von Freunden. Und meine Freunde schreiben mir nur noch über Facebook. Und ich Antworte über Facebook. Und während ich bei Posts nach dem Motto vorgehen „schreibe alles so, dass es in einer Zeitung stehen könnte“, komme ich bei privaten Nachrichten nicht daran herum mehr preiszugeben als mir lieb ist. Klar kann ich sagen: Schreibt mir nur E-Mails verdammt noch mal! Und meinen FB-Account gleich löschen.
Doch – und das gebe ich zu – der soziale Druck ist dann doch zu groß. Man hat das Gefühl, man verpasst was, wenn man nicht dabei ist.
Somit rede ich mir halt ein: Ich bin im Internet ja nur ein kleiner Datensatz unter Milliarden. Nicht von Menschen analysiert, sondern vollautomatisch durch Algorithmen. Doch meine Spuren im Internet bleiben erhalten , wachsen stetig, und sind eindeutig auf mich zurückzuverfolgen. Und irgendwann vielleicht transparent und einsehbar für jeden, der bereit ist dafür Geld zu zahlen.
Und dann ist das mehr an Komfort, am Ende doch ganz schön teuer erkauft …
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Zu viel Text da oben, also um es kurz zu machen: Wie geht ihr mit dem Web 2.0 um? Was sind eure Lösungen für das Daten-Dilemma? Teilt ihr meine Bedenken, oder leide ich unter Paranoia?