Komfort vs. Datenschutz – was wählt ihr?

x.treme

Captain
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Hallo zusammen,

ich stecke irgendwie in einem Dilemma. Ich schätze das Internet. Ich schätze die Technik. Ich schätze die Möglichkeiten welche beides mit sich bringt, um den Alltag zu erleichtern, um sich auszutauschen, um seinen Horizont zu erweitern.

Nun bin ich aber auch IT-versiert. Ich schätze meine Privatsphäre, und die Kontrolle über meine Daten. Und vor Smartphone und Facebook war es für mich ein leichtes, mich der Sammlung von Daten über mich zu entziehen.

Vor 5 Jahren: Meine Daten? Alle lokal gespeichert, natürlich mit Truecrypt verschlüsselt. Mein Browser? Besser geschützt als Fort Knox. Tracking-Cookies, Scipts, etc. – keine Chance was über mich zu erfahren. Und die Kommunikation ging noch mit Hilfe der guten alten E-Mail.

Und was ist im Jahr 2012? Mit Smartphone und Facebook, da fing meine Datenschutz-Firewall an zu bröckeln.
Denn ich will nicht darauf verzichten, auf allen Geräten meine Kontakte, meine Kalender, meine Notizen, meine Dokumente, meine Passwörter zu haben. Der Nutzen ist einfach zu groß, und ein Smartphone eine echte Bereicherung.

Doch ein Android-Smartphone bedeutet ein Google Account. Ein Smartphone bedeutet Apps. Apps nehmen sich gerne viel mehr Berechtigungen heraus als sie bräuchten – aber was will man da machen, mir fehlt die Zeit jede App zu sperren oder nach schlechteren Alternativen zu suchen.

Synchronisieren? Geht praxistauglich und komfortable nur über die Cloud.
Und die Cloud ist Google. Denn welcher Anbieter kann in Sachen Komfort Google beim Synchronisieren das Wasser reichen? Doch bin ich immer noch der Meinung, dieser Weg ist nur was für Exhibitionisten.

Diese scheinen jedoch mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung darzustellen.
Wie gerne wurde ich viel Geld im Monat ausgeben, für einen Google-Clon, mit hohem Datenschutz, Transparenz was den Umgang mit Daten angeht, wo man die Kontrolle darüber hat was wo von einem gespeichert ist, und wo man alles unwiederbringlich löschen kann. Doch scheinbar gibt es dafür keinen Markt. Und ich verstehe nicht so recht – warum nicht?

Was also bleibt ist die eigene Cloud.
Da gibt es so schöne Sachen wie OwnCloud. Da gibt es Begriffe wie WebDAV, CalDAV, CardDAV.

Doch dies einzurichten bedeutet viel Zeit. Bedeutet Arbeit. Bedeutet Opferung meiner Freizeit. Und am Ende bleibt die traurige Erkenntnis: Wenn es alles rund laufen soll, am Daten-Striptease führt über kurz oder lang kaum ein Weg vorbei. Für einen Laien erst recht nicht.

Und da wären wir noch beim Thema Facebook. Ich schreibe kaum was bei Facebook. Mein Profil ist so gut wie leer. Und doch gibt es einen Punkt, den ich nicht kontrollieren kann: Private Nachrichten von Freunden. Und meine Freunde schreiben mir nur noch über Facebook. Und ich Antworte über Facebook. Und während ich bei Posts nach dem Motto vorgehen „schreibe alles so, dass es in einer Zeitung stehen könnte“, komme ich bei privaten Nachrichten nicht daran herum mehr preiszugeben als mir lieb ist. Klar kann ich sagen: Schreibt mir nur E-Mails verdammt noch mal! Und meinen FB-Account gleich löschen.

Doch – und das gebe ich zu – der soziale Druck ist dann doch zu groß. Man hat das Gefühl, man verpasst was, wenn man nicht dabei ist.

Somit rede ich mir halt ein: Ich bin im Internet ja nur ein kleiner Datensatz unter Milliarden. Nicht von Menschen analysiert, sondern vollautomatisch durch Algorithmen. Doch meine Spuren im Internet bleiben erhalten , wachsen stetig, und sind eindeutig auf mich zurückzuverfolgen. Und irgendwann vielleicht transparent und einsehbar für jeden, der bereit ist dafür Geld zu zahlen.

Und dann ist das mehr an Komfort, am Ende doch ganz schön teuer erkauft …
___________

Zu viel Text da oben, also um es kurz zu machen: Wie geht ihr mit dem Web 2.0 um? Was sind eure Lösungen für das Daten-Dilemma? Teilt ihr meine Bedenken, oder leide ich unter Paranoia? ;)
 
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“
Aristoteles
 
Es kommt drauf an, was ich ins Netz stelle, sei es über Google oder bei sonst wem. Interesse an meinen Daten, haben wohl alle Unternehmen, die irgendwie in Konkurrenz zu Google stehen. Warum sollten Sie also anders vorgehen als Google? Selbst wenn man für irgendwas bezahlen kann, wer sagt, dass deswegen mit den Daten umsichtiger Umgegangen wird als anders wo?

Wenn ich auf der sicheren Seite sein will, bleibt mir nur mein eigenes System als Insellösung.

Ist mir das zu Unkomfortabel, ist der Google-Kalender und Dropbox im Punkt Komfort ziemlich weit oben in der Liste. Die Frage ist, was stelle ich dort ein? Meine E-Mails können auch bei jedem anderen Provider analysiert und gelesen werden. Die absolute Sicherheit gibt es nicht. Also Schreiben wir keine E-Mails mehr? Meine Briefe könnten verloren gehen oder von einem korrupten Briefträger geöffnet werden. Also treffen wir nur noch mündliche Absprachen in abhörsicheren Räumen und das selbst dann, wenn es um Belanglosigkeiten geht?

Ich für meinen Teil handhabe es so.

Bei Facebook bin ich aus Prinzip nicht, was man mir mitteilen möchte, geht via Mail. Wer meint bei Facebook sein zu müssen, sollte sich überlegen, ob es sinnbehaftet ist dort seine Beischlafgewohnheiten anzugeben.

Wer die Formel für kalte Fusion, die Heilung gegen Krebs und HIV, sowie die Lösung für die Bevölkerungsexplosion und den sicheren Weg zum Weltfrieden, sowie Antriebstechnoligen, welche sich jeder leisten kann und welche nicht auf Öl basieren, gefunden hat, ist evtl. gut beraten, über sowas nicht via Google zu plaudern, es nicht bei Facebook einzustellen (selbst wenn es noch so oft geliked würde) und evtl. auch nicht in der Dropbox zu lagern.

Der Rest kann von mir aus Hintergrundrauschen erzeugen, das von irgendwelchen Algorithmen wieder und wieder gefiltert aufbereitet und in Form von mehr oder weniger zugeschnittenen Ads wieder erbrochen wird. Die Entscheidung diese Anzuklicken, liegt immer noch bei mir.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
x.treme schrieb:
Vor 5 Jahren: Meine Daten? Alle lokal gespeichert, natürlich mit Truecrypt verschlüsselt. Mein Browser? Besser geschützt als Fort Knox. Tracking-Cookies, Scipts, etc. – keine Chance was über mich zu erfahren. Und die Kommunikation ging noch mit Hilfe der guten alten E-Mail.
Das grenzt schon fast an Paranoia. Wogegen schützt dich Truecrypt denn? Sobald du den Container öffnest könnte jeder x-beliebige Trojaner alles auslesen. Truecrypt schützt nur vor geklauten Festplatten oder Leuten, die mit LiveCDs an deinen PC gehen. Lässt du Leute mit LiveCDs an deinen PC, denen du nicht vertraust?

Doch ein Android-Smartphone bedeutet ein Google Account.
Tja, du könntest dein Geld auch Apple oder MS in den Rachen werfen. Ist das besser?

Wie gerne wurde ich viel Geld im Monat ausgeben, für einen Google-Clon, mit hohem Datenschutz, Transparenz was den Umgang mit Daten angeht, wo man die Kontrolle darüber hat was wo von einem gespeichert ist, und wo man alles unwiederbringlich löschen kann. Doch scheinbar gibt es dafür keinen Markt. Und ich verstehe nicht so recht – warum nicht?
Wie willst du denn Kontrolle darüber ausüben, was wo gespeichert wird? Wie willst du dem Anbieter vertrauen können?

Ein kleines Beispiel: Ein stinknormaler Mailserver (die übliche Kombination aus Debian, Postfix, Dovecot, virtuellen Accounts etc.) lagert alle Mails aller Kunden unter /var/vmail/DOMAIN/USER. Im Extremfall speichert er die Mails in einer SQL Datenbank, z.B. MySQL oder Oracle. Das ist aber von der Konfiguration her schon ein extremer Krampf.
Das ist bei kleinen Hostern so, das ist bei großen Hostern nicht viel anders, das ist bei Yahoo, Google & Co auch nix wirklich anderes. In allen Fällen liegen irgendwo, entweder in der Ordnerstruktur oder der Datenbank, deine gesammelten Mails als REINTEXT.

Es gibt 2 Dinge, die mich als Admin unserer Firmen-Server davon abhält, die Mails meiner Kollegen oder unserer Kunden zu lesen:
1.) ich hab keine Zeit und keinen Nerv für den Scheiß. Wenn mich mein Chef explizit fragt, wo denn eine bestimmte Mail an ihn bliebt, dann guck ich nach. Lieber les ich in freien Minuten etwas failblog.org...
2.) Datenschutz. Es geht mich einfach nichts an. Ich könnte... aber ich will nicht. Ich respektiere die Privatsphäre unserer Kunden.

So, jetzt projizier das mal auf deine Mail-Anbieter. Traust du deren Admins? Denkst du, die haben lange genug Spaß an Failblog bzw. sonst genug zu tun?

Bist du sicher, dass du dir um 1-2GB Cloud-Daten Sorgen machen willst, wenn ein gelegentlich unterforderter Programmierer nebenher schon nicht mal genug Muße findet, fremde Post zu lesen?

Was also bleibt ist die eigene Cloud.
Da gibt es so schöne Sachen wie OwnCloud. Da gibt es Begriffe wie WebDAV, CalDAV, CardDAV.
Ja, Owncloud und Co sind relativ harter Tobak.
Aber stell dir vor, ich würde (z.B. auf einem unserer Firmen-Server) eine DaaronCloud anbieten. Du zahlst einen kleinen Obulus, dafür richte ich den Owncloud-Server ein und verspreche dir, dass ich deine Daten nur zu Backup-Zwecken mal anfasse (man weiß ja nie, was mal crasht). Würdest du mir bzw. meinem Chef dafür tatsächlich Geld geben?
Wenn ja: Hey, ich muss morgen mal mit meinem Chef reden. Wir könnten da was neues aufziehen...
Wenn nein: Q.E.D.... du traust mir genauso viel/wenig, wie du Google, Apple, Microsoft,... traust. Es besteht kein Bedarf an kostenpflichtigen Cloud-Synchro-Diensten, weil du den Leuten dort auch nicht mehr oder weniger trauen kannst als bei Google. Eigentlich sogar weniger. Für Google bist du nur eine Nummer, nur einer von einer Millionen. Für einen kleinen Anbieter bist du DER User.

Das einzige, was wir dir anbieten könnten: Wir richten dir ne Owncloud innerhalb unserer Webserver "schlüsselfertig" ein, inklusive Funktionstest. Danach musst du uns (oder eher: mir) einfach vertrauen, dass ich nie neugierig werde. Du siehst, es geht IMMER um Vertrauen. Vertraust du mir? Vertraust du dem, der irgendwann meinen Posten hat? Vertraust du meinem Chef?

Und da wären wir noch beim Thema Facebook. Ich schreibe kaum was bei Facebook. Mein Profil ist so gut wie leer.
Meins auch...
Ich hab mich da ursprünglich nur angemeldet, weil ich halt auch kleine FB-Apps schreiben muss etc. Web-Entwickler ohne FB-Acc... geht nicht.

Somit rede ich mir halt ein: Ich bin im Internet ja nur ein kleiner Datensatz unter Milliarden. Nicht von Menschen analysiert, sondern vollautomatisch durch Algorithmen. Doch meine Spuren im Internet bleiben erhalten , wachsen stetig, und sind eindeutig auf mich zurückzuverfolgen. Und irgendwann vielleicht transparent und einsehbar für jeden, der bereit ist dafür Geld zu zahlen.
Genau so sieht es aus.
Für mich ist jeder User unseres Mail-Systems und jede Webseite auf unseren Servern nur ein Account in der Liste. Wenn er seine Daten-Quota überschreitet, kriegt er vielleicht mal einen freundlichen Hinweis, sonst sind mir die Leute hochgradig egal. Ich werte bestenfalls mal die Besucherzahlen oder Performance der Seiten aus.

Würde jemand für die Userdaten zahlen... Hm. Da müsste ich unsere AGB konsultieren. Könnte glatt irgendwo ein Schlupfloch geben, durch das ich reich werde.

Zu viel Text da oben, also um es kurz zu machen: Wie geht ihr mit dem Web 2.0 um? Was sind eure Lösungen für das Daten-Dilemma? Teilt ihr meine Bedenken, oder leide ich unter Paranoia? ;)
Ich bin Teil des Problems. Ich bin ein Web-Entwickler...
Manches ist Paranoia, anderes ist durchaus nachvollziehbar. Am Ende musst du dich immer fragen: Bist du wichtig? Ich für meinen Teil weiß: Ich bin nicht wichtig. Soll FB doch meine Nachrichten mitloggen, was steht da groß drin? Leg ich Bomben? Raub ich Banken aus? Kenn ich die Lottozahlen vom nächsten Mittwoch? Sollen die doch ruhig wissen, dass ich mit Freunden über Battlefield 3, Heavy Metal und Scotch laber.... Ich bin ein verdammter langhaariger Programmierer, jeder der mich ansieht weiß, dass ich auf Heavy Metal und Battlefield stehe... jeder der meinen Einkaufskorb sieht, erkennt dann dazu noch den Single Malt Scotch...
 
Hm wo steht das man das alles nutzen muss?
Ich lebe gut ohne Facebook und habe auch keine Scheu meine Kontakte per USB auf mein Handy zu schaufeln.......
In der Wolke landet nur was ich auch will eben mit dem Risiko das dritte darauf zugreifen könnten.
 
Es gibt tatsächlich Berufsgruppen, für die ein aktiv genutzter FB-Account quasi zwingend nötig ist....
 
Daaron schrieb:
Am Ende musst du dich immer fragen: Bist du wichtig? Ich für meinen Teil weiß: Ich bin nicht wichtig. Soll FB doch meine Nachrichten mitloggen, was steht da groß drin? Leg ich Bomben? Raub ich Banken aus? Kenn ich die Lottozahlen vom nächsten Mittwoch? Sollen die doch ruhig wissen, dass ich mit Freunden über Battlefield 3, Heavy Metal und Scotch laber.... Ich bin ein verdammter langhaariger Programmierer, jeder der mich ansieht weiß, dass ich auf Heavy Metal und Battlefield stehe... jeder der meinen Einkaufskorb sieht, erkennt dann dazu noch den Single Malt Scotch...

+1

genau so ist es. Microsoft und Apple sind auch nicht besser als Google.
Und so könnte auch jeder andere Anbieter deine Post lesen, wenn er denn nun wollte.

Alles andere ist zu kompliziert und kostenintensiv..
 
@Daaron
Sehr schöner Beitrag (#4). Besonders bei
Ich bin ein verdammter langhaariger Programmierer, jeder der mich ansieht weiß, dass ich auf Heavy Metal und Battlefield stehe... jeder der meinen Einkaufskorb sieht, erkennt dann dazu noch den Single Malt Scotch...
musste ich kurz schmunzeln. ;)

@TE
Ich finde das Zitat aus Post #2 ist sehr treffend: selektive Nutzung je nach individuellem Nutzen. So praktiziere ich das auch, was mir z.T. erhebliche Summen an Geld spart (nicht jedem Trend hinterher laufen). Ich besitze kein Smartphone, meide Google oder FB weiträumig und speichere keine Daten in einer Cloud-Anwendung o.ä. Ich bin aber auch beruflich wie privat nicht darauf angewiesen..
 
Wer sozialen Druck bekommt sich bei FB anzumelden, bzw. aktiv / jeden Tag teilzuhaben, der hat einfach die falschen Freunde.

Echte Freunde akzeptieren deine Entscheidung und verstehen dich auch.

Mail als Kommunikation ? Umständlich !

Dafür wurden ja damals Instant Messenger erfunden wo das in Echtzeit geht, die gibts auch fürs Smartphone UND mit Verschlüsselung sodass niemand sonst mitlesen kann.

Komfort und Datenschutz in einem. Man muss nur mal seine Freunde überzeugen.
Alternativ sollen sie halt anrufen/sms'en wenn es was gibt was sooo wichtig ist, sie aber aufgrund ihrer Sturrheit nur FB kennen.
Von meinen Freunden ist keiner bei FB, dafür aber die entferntere Verwandschaft wie Cousinen/Cousine, Tanten/Onkel, damalige Klassenkameraden aus der Schule und die posten da auch genug. ( Hochzeit, Geburten mit Bilder, Discobesuch mit Bilder vom semi/voll-trunkenen Zustand )
Aber zu denen hab ich eh kein RL Kontakt mehr seit ca. 10Jahren obwohl sie in der selben Stadt wohnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Spik3 schrieb:
Wer sozialen Druck bekommt sich bei FB anzumelden, bzw. aktiv / jeden Tag teilzuhaben, der hat einfach die falschen Freunde.
Nochmal: Es gibt Jobs, die eine gewisse Kompetenz im Umgang mit Social Networks und Social Media voraussetzen.
Webentwickler ist einer davon, Journalisten sollten auch Ahnung davon haben, Online-Händlern schadet es auch nicht,...

Dafür wurden ja damals Instant Messenger erfunden wo das in Echtzeit geht, die gibts auch fürs Smartphone UND mit Verschlüsselung sodass niemand sonst mitlesen kann.
Die PGP-Plugins funktionieren alle bestenfalls mittelprächtig. Schön, dass ich von Miranda zu Miranda verschlüsseln kann... ich kann aber nicht von Pidgin zu Miranda (& vice versa) verschlüsseln. Es klappt einfach nicht...

Außerdem: Sobald du ein Schmarrnphone hast, bist du doch eh schon gläsern. Was schadet dann noch n Twitter- oder FB-Account? Je nachdem, was du für ein Phone hast, haben doch eh wahlweise Apple, Google oder Microsoft eh schon deine gesamten Kontakte, deine Surfgewohnheiten, dein Bewegungsprofil,...
 
Ich hab noch kein Smartphone gehabt. Meine Handys hatten bisher nichtmal ne Kamera geschweige denn MP3 Player Funktionen.
Würde mir wenn ein Smartphone auch nur gebraucht kaufen (gut erhalten).

Das man von Miranda zu Miranda verschlüsseln kann ist doch toll. Beim TE gehts um Datenschutz und wenn er seinen Freunden einen IM schmackhaft machen könnte, die so einen nicht/nochnie hatten bzw. kennen ( gibt ja welche die nur FB kennen und ICQ nochnie gehört haben ), bringt er denen eben gleich Miranda bei. Sofern er es schafft sie zu überzeugen.

Das wäre aber schonmal ein erster Schritt in eine bessere Richtung, auch für seine Freunde.
Erkenntniss ist der erste Schritt zur Heilung.
 
Tja, nur das Miranda ausschließlich unter Windows sauber läuft. Unter Linux könnte man es mit Hängen und Würgen wohl via WINE zum Laufen bringen. Sobald dein Gesprächspartner aber von einem Smartphone aus mit dir kommuniziert wird es komplett Brühe.
Und selbst wenn du einen IM-Client findest, der auf allen Betriebssytemen inkl. iOS und Android läuft, wie wahrscheinlich ist es, dass du dann dafür auch noch die PGP-Plugins installieren kannst?
 
Im Augenblick habe ich auch mit Smartphone noch relative Kontrolle über meine Daten. Schlimmer ist doch, dass der Staat den Datenschutz aushölt!

Und sonst - kein Facebook, ist eh keiner meiner Freunde dort aktiv.
Selbst wenn jemand beruflich da vertreten sein muß - wer zwingt ihn dann auch noch private Daten dort zu posten?
Alle clouds abgeschaltet - und ja, eine Datensicherung ohne cloud ist das einfachste von der Welt und geht sicher auch schneller, wenn man es richtig macht!

Zumindest bei Apple kann ich viele Datensammler direkt am Handy deaktiveren - wie gut das funktioniert ist eine andere Frage - zumindest was Werbung betrifft, habe ich relativ wenig Probleme damit!
google ich meinen Namen, findet er auch nichts, außer die üblichen Dummen-Fang-Angebote der sozialen Netzwerke, die meinen Namen irgendwo her haben, aber schon bei der Adresse offensichtlich keine vollständigen / richtigen Daten besitzen.

Also um auf die Frage zurück zu kommen, Komfort und Datenschutz ist möglich, wenn es nicht vom Gesetzgeber noch weiter ausgehölt wird und man selbst bedacht durchs Leben geht!
 
Was willst du denn da aushöhlen? Niemand zwingt dich bei google den Suchbegriff: Ammoniumchlorid einzugeben oder "Sex mit Ex". Und selbst wenn, was soll dann jemand mit dieser Information anfangen ohne den Zusammenhang, den du selbst mit diesen Themen hast herauszufinden?

Ich benutze Salmiak als Fensterputzmittel, ja und? Mich juckts auch nicht, wenn jemand anders das weisst. Das was du im Internet nicht von dir sehen willst, das gebe dort einfach nicht ein, dann kann es auch nicht "gegen dich verwendet werden, weil du so wichtig bist".

Mein Handy hat ne Kamera, war billiger mit. Prepaid. Ich habe kein Tablet, ich habe kein Smartphone, ich habe keine Spielekonsole im Internet und meine Spiele sind dort auch nicht registriert. Ah doch, bei Steam, aber nicht unter meinem Namen und nicht mit Kreditkarteninfos. Sehe ich also ebenso kein Problem. Der sicherste Computer ist der, der von außen nicht zugänglich ist. Also die VMWare ans Internet klemmen und den Rest geschützt ohne Verbindung lassen. Passt doch.

Truecrypt schützt auch vor lustigen Einbrechern, die evtl. deine Festplatten mitnehmen, wo wir bei Paranoia sind ;) . Meine sind auch verschlüsselt, denn ich möchte nicht, dass außer mir jemand an meine Daten kommt. Die Daten sind aber weder im Internet, noch sonst irgendwo hinterlegt.

Ich bin auch bei Facebook, und da mit meinem Namen, dafür steht dort nur das, was ich Anderen auch zeigen will. Alles Andere ist gesperrt und geblockt und wird aussortiert, denn der Account zeigt mein Bild, welches ich nach außen zeigen will. Da hat viel Privates aber auch viel Unprivates nichts verloren. Dennoch kann ich die "Vorteile" nutzen und einige "Freunde" nicht aus den Augen verlieren. Obwohl wir sicherlich auch ohne gut auskommen, da wir tatsächlich Freunde sind und keine Pseudo-3000-Kumpel Orgie, die sich wahrscheinlich nur von den Namen her kennt.

Alles in Allem sagt Post 2 alles zusammengefasst aus.
 
Onkelhitman schrieb:
Was willst du denn da aushöhlen? Niemand zwingt dich bei google den Suchbegriff: Ammoniumchlorid einzugeben oder "Sex mit Ex". Und selbst wenn, was soll dann jemand mit dieser Information anfangen ohne den Zusammenhang, den du selbst mit diesen Themen hast herauszufinden?
Zumal es, wenn man wirklich Daten schützen will, genügend Mittel und Wege gibt. Vorhin lief bei Galileo so n hirnrissiger Betrag, wie mächtig doch die Methoden der Gesetzeshüter hinsichtlich Quellen-TKÜ sind...
Au ja, die sollen mal versuchen eine anständig verschlüsselte Mail zu knacken. Klar, sie könnten den sendenden oder empfangenden PC mit ihrem geilen Bundestrojaner infizieren, aber was machen sie, wenn ich von 12 bis Mittag denke und meine Terror-Planung an einem Live-Linux mache?

ohmotzky schrieb:
Lies oben nach, ich hab n paar gelistet. Oh, und einige davon werden sogar richtig gut bezahlt.
 
Es gibt tatsächlich Berufsgruppen, für die ein aktiv genutzter FB-Account quasi zwingend nötig ist....

Wie haben diese Berufsgruppen vor Facebook überlebt / gearbeitet?
Um von etwas abhängig zu sein,muß man sich selbst erst abhängig machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Daaron schrieb:
Lies oben nach, ich hab n paar gelistet. Oh, und einige davon werden sogar richtig gut bezahlt.
Das ist Quatsch, Fressenbuch mag da bei ein paar Journalisten verhindern das sie für ihre Schlagzeile in der Klatschpresse nicht vor die Tür müssen aber zwingend notwendig ist das nicht. Webentwickler brauchen da auch keine Account es reicht völlig wenn sie den "gefällt mir" Button beherrschen.
Brauchen tut das also wirklich keiner, B u. C Promis meinen es zu brauchen...............
 
0815-TYP schrieb:
Wie haben diese Berufsgruppen vor Facebook überlebt / gearbeitet?
Um von etwas abhängig zu sein,muß man sich selbst erst abhängig machen.
Facebook war das erste wirklich erfolgreiche Social Network. Ohne FB gab es keine Notwendigkeit, sich einen Angestellten für Social Media - Aspekte zu halten.

ohmotzky schrieb:
Das ist Quatsch, Fressenbuch mag da bei ein paar Journalisten verhindern das sie für ihre Schlagzeile in der Klatschpresse nicht vor die Tür müssen aber zwingend notwendig ist das nicht.
Du hast echt nicht begriffen, wie mächtig richtig gutes Social Networking für Firmen ist. Ich habe letztens, auf der Suche nach Tips hinsichtlich Performance und Crashhandling für Magento, einen interessanten Blogpost eines Shopbetreibers (bzw. des Programmierers/Admins) gefunden.
Darin beschreibt er, neben dem Zusammenbruch ihres Shopsystems durch einen extremen Besucherzustrom und die Lösung des Problems auch, wie er und seine Kollegen über Social Media mit den Kunden umgegangen sind... Von der Kundenpolitik her ein verdammt interessanter Artikel.
Mein ehemaliger Arbeitgeber hat z.B. für ein neues Gutscheinportal direkt eine Person für Online-Kundendienst und Social Media Marketing eingestellt. SMM mag eine Blase sein, die irgendwann platzt (ich glaubs nicht), aktuell ist es aber lukrativ, sich lieber in der Blase zu befinden.

Webentwickler brauchen da auch keine Account es reicht völlig wenn sie den "gefällt mir" Button beherrschen.
Ähm... nein.
Ich hab schon ein paar kleinere Apps für unsere Kunden geschrieben. Dafür brauchst du mehr als nur ne grobe Idee, wie du den Like-Button in deine Seite rein kloppst. Du brauchst definitiv einen Developer-Account, 1. für die AppID, andererseits ums mal zu testen.
Auch wenn du deine Seite, z.B. ein Shopsystem, vernünftig mit OpenGraph - Metatags ausstatten willst ist, für Zugriff auf die Testsysteme, ein Developer-Account recht praktisch.


Die Anzahl der Seitenzugriffe, die unsere Kunden via Facebook und Google+ haben, gibt mir einfach Recht. Man sollte sich immer um aktives Social Media kümmern, was eben auch voraussetzt, dass man mit diesen Schnittstellen vertraut ist.
 
x.treme schrieb:
Hallo zusammen,

ich stecke irgendwie in einem Dilemma. Ich schätze das Internet.....

...FULLQUOTE....

..... Zu viel Text da oben, also um es kurz zu machen: Wie geht ihr mit dem Web 2.0 um? Was sind eure Lösungen für das Daten-Dilemma? Teilt ihr meine Bedenken, oder leide ich unter Paranoia? ;)

du schreibst mir mit deinem Eingangspost sozusagen aus dem Herzen. Ich würde auch gerne noch mehr Möglichkeiten nutzen, habe aber dieselben Bedenken.
 
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