mischaef schrieb:
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Natürlich sind nicht alle Eltern so, sondern es ist eher wie Du geschrieben hast, ein verzerrtes Bild: Die fallen einfach mehr auf. Traurig ist es dennoch. Da wird das Kind angegangen, weil es eine Tüte Gummibärchen haben möchte, während Vadder die Kiste Bier in den Wagen hift - die sicherlich ebenso wenig lebensnotwendig ist...
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Aufgrund solcher Einzelfälle Vorurteile fällen ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Wenn ich mit meinem Kleinen ausmache, dass er sich eine Sache aussuchen darf beim Einkaufen, dann wird das durchgezogen. Hat er dann schon was und will an der Kasse noch Süßigkeiten einpacken, dann sag ich ihm auch, dass das nicht in Ordnung ist. Und als er kleiner war, hat er da auch noch geheult. Das bedeutet aber nicht, dass ich generell schlecht oder nicht liebevoll mit ihm umgehen würde. Sowas gehört halt auch dazu. Aber gut, ich kauf kein Bier, wobei ich auch daraus keine voreiligen Schlüsse ziehen würde. Vielleicht stand ja ein Geburtstag oder sonst eine Feierlichkeit an. Nenn mich naiv, aber ich versuche immer, die Menschen in einem positiven Licht zu sehen. Ein Einzelfall ist halt eben nur ein Einzelfall und verrät überhaupt nichts über die Menschen an sich.
Mit FreeTime hab ich mich jetzt nicht eingehend beschäftigt, aber ich geb auf solche Dinge nicht allzu viel. Ganz alleine würd ich meinen Kleinen damit nicht lassen. Einfach, weil ich nicht darauf vertraue, dass das System auch funktioniert. Ich mache nicht den Fehler und halte meine Kinder für blöd. Ich hab selbst schon in der Grundschule leidenschaftlich gern Kindersicherungen und dergleichen mehr ausgehebelt. Einigermaßen begabte Kinder kriegen das früher oder später auch hier hin. Gerade heute, wo man dafür nichts mehr selbst ausprobieren, sondern einfach kurz googlen muss.
Selbst ohne Google hat mein Sohn es geschafft bei YouTube den eingeschränkten Modus zu deaktivieren. Ich weiß bis heute nicht, wie er das geschafft hat oder ob es vielleicht doch nur ein Fehler war. Aber wenn der erstmal älter wird, macht der noch ganz andere Sachen, da bin ich mir sicher. Völlig vertrauen würde ich einer Software daher niemals. Was nicht heißt, dass mein Sohn nicht manchmal alleine am Notebook hängt. Wenn man gerade Essen kochen und aufräumen muss und gleichzeitig ein Kunde anruft, der noch ganz fix was braucht, dann kann man halt nicht permanent beim Kind mit zugucken. Ich luns dann halt immer mal wieder kurz, ob der Kleine gerade Blödsinn macht.
Gerade bei Spielen halte ich es auch für sinnvoll, die Kinder mal ohne Aufsicht zu lassen. Mein Sohn hat da einiges gelernt mit einfachen Förmchen- und Farbenspielen. Anfangs hat er noch gejammert, ich soll das machen. Aber ich so: nö. Da war er gezwungen, sich selbst damit zu beschäftigen und irgendwann hat's geklappt. Genau so hab ich damals Super Mario Bros. gelernt. =P
Perfekt bin ich nicht, Perfektion zu erwarten ist auch vermessen. Eltern machen Fehler und Eltern stehen unter einem unglaublichen Stress. Wenn man selbst noch keine Kinder hat, kann man da leicht herreden, wie man ja alles zu 100 % perfekt machen würde. Alles schön durchgeplant und so und so mach ich das. Das geht nach der Geburt dann eine Woche gut und dann beginnt das Chaos, weil das Kind nicht so will, wie sich das die Eltern so schön ausgemalt haben. Zumindest hab ich genau sowas schon öfter beobachten können. Auch bei mir selbst. Ich arbeite ja im Home Office und dachte immer so, ach ja, ich nehm mir ganz viel Zeit für den Kleinen und wenn der um 20 Uhr schläft, kann ich ja noch arbeiten. Doof nur, wenn der halt um 8 nicht einschlafen will. *g*