Es ist gut nachvollziehbar, dass die Kunden Probleme damit haben, wenn sie z. B. ihre CD nicht in jeden beliebigen Player legen können oder wenn sich gekaufte Songs nur auf ausgewählten Geräten abspielen lassen. Das widerspricht einfach dem natürlichen Gefühl des Kaufens ("Das habe ich bezahlt, das gehört jetzt mir, damit kann ich ab sofort machen, was immer ich will.").
Ursprünglich hatten sich die Anbieter von der Anpreisung einzelner Songs sicher ein Umsatzplus versprochen. In Wahrheit ist es aber so, dass man nun nicht mehr gezwungen ist, eine komplette CD zu erwerben (etwa 12 Songs für 12 Euro), sondern dass man sich als Kunde gezielt für die 8-9 Titel eines Albums entscheidet, die einem gefallen. Und dafür wandern eben nur noch 8-9 Euro über die virtuelle Ladentheke, was in der Summe zu ganz erheblichen Umsatzeinbußen führt.
Manch einem ist das Bezahlen für MP3-Songs auch deshalb zu blöd, weil er seine Musik ebenso gut kostenfrei via Internet-Radio mitschneiden kann. Die Qualität mag im Vergleich zur CD leiden, aber wer von uns hört seine Musik schon unter idealen Bedingungen? Wer unterwegs auf der Straße oder in der Straßenbahn mit Stöpseln im Ohr herumläuft, kann doch froh sein, dass er neben all den Umgebungsgeräuschen überhaupt noch etwas hört.
Nun soll der Kopierschutz also wieder weg, na gut. Aber ob die Kunden plötzlich noch mehr zu zahlen bereit sind, wage ich zu bezweifeln. Die Preise für CDs sind doch heute schon unverschämt hoch, wenn man sich verdeutlicht, was deren Produktion eigentlich kostet und was die Beteiligten daran verdienen.