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Komponentenauswahl TrueNAS Core Build

Prosaft

Lt. Junior Grade
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Servus,

würde mich über Empfehlungen was die Auswhal der richtigen Komponenten für ein NAS im Eigenbau freuen. Ich beschreibe mal grob die Rahmenbedingungen.

Formfaktor Rackmount. Ich plane ohnehin ein Startech Rack anzuschaffen, da ich auch was das Netzwerk angeht in Zukunft ein bisschen tüfteln mag. Dort soll auch das NAS unterkommen. Sehe momentan keine Gründe das Teil irgendwo ins Wohnzimmer oder in den Flur zu stellen und mir beim Bau noch extra Gedanken über Formfaktor oder Lautstärke machen zu müssen.
Neu konnte ich ehrlich gesagt nicht sonderlich viel überzeugendes finden. Hab gelesen, dass man was Verarbeitungsqualität angeht eher nach supermicro Gehäusen auf dem Gebrauchtmarkt suchen soll. Dieses schaut für mich auf den ersten Blick ganz gut aus: https://www.ebay.de/itm/165428082042?hash=item268448357a:g:xNwAAOSwG29iApCK

Paar Gedanken zu dem Gehäuse: Ich werde zu Beginn mit Sicherheit keine 12 Festplatten nutzen, aber die Möglichkeit später einfach hochrüsten zu können ist für mich ein Pluspunkt.
Zweiter Punkt ist gleichzeitig eine Frage an euch: Ich würde gern erstmal mit 1Gbe anfangen, aber die Möglichkeit vorhalten später auf 10Gbe upgraden zu können. Passt bei dem Chassis eine notwendige Netzwerkkarte rein?

Memory: Bitte ECC
Mainboard: Präferenz auf etwas von supermicro, bitte IPMI
CPU: Keine Präferenz. So stromsparend als möglich, stark genug um die genannten Anforderungen zu stemmen. Ich gedenke keine große Anzahl an VMs laufen zu lassen. Eventuell eine handvoll, die sich anbietet und Sinn macht diese direkt auf dem NAS laufen zu lassen. Aber allgemein werd ich für VMs ein Zukunft ein eigenes System planen.
Wie erwähnt, Stromverbrauch wär ein wichtiger Punkt für mich, aber latest gen muss es nicht sein. Würd mich da über Empfehlungen freuen

BR
 
Das Gehäuse passt, ich würde nur eine Sache bedenken: Da ist ein redundantes Netzteil drin, was an sich gut ist. Aber die Teile sind relativ laut, da viel Leistung auf wenig Fläche und kleiner Lüfter, der entsprechend schneller drehen muss. Also wenn du das Rack irgendwo hin stellst, spielt da Lautstärke eine Rolle? Das wird kein Jet sein, aber neben dem Schreibtisch würde ich sowas auch nicht haben wollen. Falls Lautstärke eine Rolle spielt, würde ich eher ein anderes Gehäuse suchen, und da ein normales (Aber qualitativ gutes) ATX Netzteil rein schrauben, da fährt man deutlich besser mit der Lautstärke.
Die Gehäuselüfter dürften auch relativ laut sein, aber die lassen sich bestimmt tauschen / runter drehen.

Dazu kommen Fragen wie: Willst du außer dem reinen NAS-Betrieb (Also "Fileserver") auch VMs, ein Mediacenter o.ä. laufen lassen? Je nachdem sollte man CPU und RAM dimensionieren.
Auch wichtig: Willst du die Festplatten Softwareseitig verschlüsseln, oder bleiben die unverschlüsselt?
TrueNAS nutzt normalerweise ZFS, da wäre generell auch etwas mehr RAM sinnvoll, ECC sehe ich ähnlich, sollte drin sein.
 
Prosaft schrieb:
Präferenz auf etwas von supermicro, bitte IPMI
Gibt es da ungenannte Gründe für? Andere Hersteller bieten auch Boards mit IPMI, so limitierst du dich in der Auswahl.
Snowi schrieb:
da wäre generell auch etwas mehr RAM sinnvoll
Generelle Aussagen sind generell schlecht ;)
Gibt viele gute Gründe für "viel hilft viel" aber wenn der TE das ggf. nur nutzen will als Dateiablage mit einem üblichen Haushalt, sprich einstellige Anzahl Benutzer und vermutlich nur SMB Freigaben, dann kann man das System auch mit wenig RAM verwenden.
Doku lesen hilft bei solchen Fragen für eine grobe Orientierung: https://www.truenas.com/docs/core/gettingstarted/corehardwareguide/#memory-sizing

Prosaft schrieb:
Ich gedenke keine große Anzahl an VMs laufen zu lassen. Eventuell eine handvoll, die sich anbietet und Sinn macht diese direkt auf dem NAS laufen zu lassen.
Die reine Anzahl an VMs ist irrelevant ohne Angabe WAS für Anwendungen und Dienste für wie viele User damit betrieben werden sollen.
Als Beispiel: Hier steht u.a. ein TrueNAS Core, stellt Freigaben für <5 Personen zur Verfügung, repliziert automatisch Backups zu einem anderen NAS und in die Wolke und es laufen drei kleine Linux-VMs (1x mariadb, 1x ein Linux-Terminal-Server für 1-2 Anwender und ein Monitoring-System das diverse Systeme und Komponenten überwacht. Verbaut ist ein Intel Pentium G4600, also 2 Kerne, 4 Threads, 3,6 GHz bei 51W TDP. Die CPU Usage ist im Schnitt so bei 2 (also 50% und die sys load im long term monitoring bei mean = 1,37 und peak war 2,69.
RAM hat die Kiste 32GB, Das OS, VMs usw. genehmigen sich 7,5GB, weitere ~6GB sind aktuell ARC, also Read-Cache und der Rest liegt wird als free angezeigt.
Es laufen aber auch keine Jails, Plugins/Apps oder sonstigen aufwendigen Dinge auf dem System.

Prosaft schrieb:
Ich werde zu Beginn mit Sicherheit keine 12 Festplatten nutzen, aber die Möglichkeit später einfach hochrüsten zu können ist für mich ein Pluspunkt.
Beschreibe bitte einmal, wie du dir das vorstellst. Viele Laien haben falsche Vorstellungen von ZFS oder träumen sich Dinge zusammen die nur bedingt sinnvoll umzusetzen sind oder nur mit gewissem Aufwand. Wenn wir dich so vor Fehlern oder groben Stolperfallen bewahren können, wäre doch hilfreich.
 
@Netzteil(e): Wie würde das redundante Netzteil genutzt? Läuft das Standby und springt ein, wenn das andere abraucht? Jemand ne Idee wie sich das auf den Stromverbrauch auswirken würde?

@Gehäuselüfter: Sowas? https://geizhals.de/noctua-nf-a8-5v-pwm-a1859208.html?hloc=at&hloc=de

@VMS/Mediaserver: Ehrlich gesagt, je mehr ich mir darüber den Kopf zerbreche, desto weniger bin ich mir sicher was das Thema angeht. Man liest bei TrueNAS meist, dass man es halt hauptsächlich als Fileserver auslegen sollte. Aber ich tüftel halt gerne und kann mir gut vorstellen da auf mittlere Sicht mal nen Media Server drauf laufen lassen zu wollen. Daher sollte ich eher den Upgrade-Pfad freihalten oder direkt was perfomantes auswählen

@encryption: Wollte die Dinger softwareseitig direkt mittels TrueNAS verschlüsseln

@eccRAM: Hier muss man sicherlich ein Maß finden, wobei die Möglichkeit upzugraden da sein muss, falls man zunächst tiefer ansetzt

@ZFS Layout: Wenn ich jetzt Platten kaufen müsste, dann würde ich zum Anfang 1 pool mit 1 vdev mit 2 relativ großen Drives, gemirrored aufsetzen. TrueNAS empfiehlt die wd plus Reihe, aber scheinbar gibts bei den pros momentan sogar günstigere Angebote:
https://geizhals.de/western-digital-wd-red-pro-16tb-wd161kfgx-a2389270.html?hloc=at&hloc=de
 
Zuletzt bearbeitet:
Prosaft schrieb:
Nein, in der Regel laufen beide Netzteile parallel und bei Ausfall von einem muss dass andere dann eben mehr Saft liefern. Zum Stromverbrauch kann ich nix sagen, würde aber vermuten(!), dass er höher ist. Denn beide Netzteile laufen ja dann nicht im optimalen/effizientesten Bereich der Last ggü. einem sinnvoll dimensionierten alleinigem Netzteil.
Prosaft schrieb:
Kommt aufs Gehäuse an. Servergehäuse sind da sehr gerne mal proprietär und erlauben keine freie Bestückung wie du das vom selbst zusammen gefrickelten Spiele-PC kennst. Wenn du ein spezielles Gehäuse im Auge hast, dann heißt es: Eigenrecherche ob andere bereits erfolgreich andere Lüfter verbaut haben und wenn ja welche.
Prosaft schrieb:
@VMS/Mediaserver: Ehrlich gesagt, je mehr ich mir darüber den Kopf zerbreche, desto weniger bin ich mir sicher was das Thema angeht. Man liest bei TrueNAS meist [...]
Naja wie der Name es schon sagt: Es ist primär ein NAS. Aber wie bei den meisten anderen NAS-Systemen kann man da auch weitere Dienste darauf betreiben. Ein NAS ist ja auch erst einmal nur ein Stück Hardware und Software, dass spezielle Serverdienste bereit stellt, im konkreten Fall halt einen NFS oder SMB Server, also über das Netzwerk ansprechbaren Speicher. Wenn ich auf dem Stück Hardware & Software ausschließlich iSCSI anbieten würde, dann wäre es plötzlich ein SAN und kein NAS mehr und wenn ich kein SMB, NFS oder iSCSI einrichten würde sondern einen beliebigen anderen Serverdienst dann würde man es wieder anders nennen.
Genauso wie gefühlt jeder seine Fritzbox oder was auch immer man zuhause hat, als Router bezeichnet obwohl diese Definition streng genommen nur zum kleinen Teil korrekt ist. Denn so ein Gerät ist oft Modem, Router, Switch, Firewall, TK-Anlage, WLAN-Access-Point und VPN-Server in einem.
Du siehst: Die Definitionen sind fließend und es gibt kein klares schwarz und weiß.

Die Primäraufgabe von Distributionen/Software wie TrueNAS Core ist die Bereitstellung von Dateien aber das schließt dann ja nicht aus, da weitere Dienste drauf zu betreiben. Limitierende Faktoren sind da die Hardware-Ressourcen und die Möglichkeiten und Qualität wie solche weiteren Dienste betreibbar sind.
Gibt es bessere Hypervisoren als bhyve der bei TrueNAS Core zum Einsatz kommt? Ja, auf jeden Fall aber solche Systeme sind dann keine oder schlechtere NAS Systeme.
Kann man trotzdem VMs (ggf. mit Einschränkungen ggü. anderen Hypervisoren) auf TrueNAS Core betreiben? Ja, auf jeden Fall.
Prosaft schrieb:
kann mir gut vorstellen da auf mittlere Sicht mal nen Media Server drauf laufen lassen zu wollen
Werd hier mal konkret. "Media Server" ist so ein Geschwafel wie "Cloud". Es gibt da keine klare Definition und jeder stellt sich da etwas anderes drunter vor. Je nachdem was konkret es sein soll hast du ganz andere Anforderungen. Bisschen Plex/Jellyfin/Emby/was-auch-immer braucht erst einmal nicht viel Ressourcen. Willst du aber zusätzlich transcoding in 4k für ein Dutzend Streams parallel dann hast du ganz andere Anforderungen. Hinsetzen, Hausaufgaben machen und ein konkretes Lastenheft definieren. Ansonsten wird dir da niemand sinnvoll helfen können.
Prosaft schrieb:
Namen sind Schall und Rauch, guck in die Datenblätter und vergleiche daran^^
Du willst kein SMR und wie lange du Garantie möchtest, welche MTTF/MTBF und vor allem welche URE dir reicht, ist deine Entscheidung. Wenn du ein sinnvolles und regelmäßiges Backupkonzept hast dann kannst auch WD Green oder Blue nehmen und mit der höheren Wahrscheinlichkeit für Fehler leben.
Ich hab mich damals gegen WD entschieden weil sie gerade beim bescheißen bzgl. CMR/SMR erwischt wurden und weil ich die URE Werte bei WD bei großen Laufwerken zu klein empfinde und ich mehr wollte.
 
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