News Konzern-Neuaufstellung: Intel wirft den Chef der Datacenter-Sparte raus

Du wirst auf der Welt nicht nach geleisteter Arbeit, sondern nach Stellenbeschreibung bezahlt. Das mag an vielen Stellen passen, wenngleich es auch an vielen Stellen oftmals asozial ist.

Die "maker" und "manager" haben unterschiedliche Kompetenzen, soweit klar, aber dass sie oftmals auch so extrem unterschiedlich bezahlt werden ist eine Sache, die mich einfach nur ankotzt.
Viel zu oft sind Führungsposten auch von - ich nenne sie meistens Blender - besetzt. Solche hat man auch schon im Studium gehabt. Immer so la la Noten, haben oftmals die Dinge nur grob verstanden, konnten alleine keine Aufgabe lösen, mussten sich immer helfen lassen; Doch vor dem Prof. standen sie gerne im Vordergrund.

Solche Menschen trifft man auch zu oft im Berufsleben. Das sind genau die, die zu dir kommen wenn sie eine Frage haben oder von dir Arbeit lernen, doch wenn der Vorgesetzte kommt sich direkt nach vorne stellen und das Ergebnis präsentieren.

Ich will und tue nicht alle in einen Topf schmeißen, denn natürlich gibt es auch Top-Leute, die sich ihren Posten wirklich verdient haben. Meine Erfahrung und Beobachtung zeigt mir allerdings, dass das nicht oft der Fall ist. Es sind oftmals die Leute, die einfach gut blenden und sich verkaufen können. Blendgranaten eben.
 
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Volker schrieb:
Äh ne hat er nicht. Ihr tut immer so als war alles Jim Keller was AMD jemals geschafft hat. Hört endlich auf damit.

Mir ist die Heldenvererhrung von Jim Keller auch immer komisch vorgekommen. Was er im Anandtech-Interview gesagt hat, war aber ganz interessant: Dass er aus existierenden Leuten bei AMD ein Team geformt hat, das dann ein Projekt angegangen ist, dass es sich selbst vorher gar nicht zugetraut hat. Das klingt schon danach, dass er den Unterschied gemacht hat, aber ok, das ist das, was er selbst sagt, und aus einer anderen Perspektive schaut das wieder anders aus (es gab sicher den einen oder anderen bei AMD, der aehnliche Ideen hatte, aber nicht an die Position gekommen ist, um das durchzuziehen; und vielleicht haette er das Team auch nicht so aufbauen und fuehren koennen). Aber jedenfalls betrifft es die Frage, die hier auch gestellt wurde: Was kann eine Managerin bewirken, besonders wenn sie fachfremd ist?

Im Idealfall hat sie es einerseits heraussen, auf die richtigen Leute zu hoeren, andererseits, ihre Leute zu inspirieren. Wenn bei AMD jemand auf die Leute gehoert haette, die K10 weiterentwickeln wollten, statt auf die Leute, die Bulldozer entwickeln wollten, waere AMD vermutlich von 2011-2016 besser dagestanden. Und wenn man Jim Keller glauben darf: Wenn er den Leuten nicht glaubhaft vermittelt haette "Wir schaffen das!", waere AMD ab 2017 schlechter dagestanden. Fachwissen kann helfen, kann aber auch verhindern, dass man mit dem noetigen Abstand auf die Probleme schaut.

P.S.: Gelsinger ist vielleicht selbst ein Beispiel fuer zuwenig Abstand. Er hat ja sehr auf Larrabee gesetzt und dann mit Larrabee auch verloren.
 
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Eben das Interview lag meinem Kommentar zugrunde. Sehr interessant. Eine Verehrung sehe ich darin nicht, wenn überhaupt, dann sind die Helden diejenigen, die ihre vorher nicht beachteten Ideen doch noch wieder vorgetragen und vertreten haben und trotz schlechter Perspektiven die Umsetzung angegangen sind. Wie @Volker da Herrn Keller drin sieht bleibt sein Geheimnis.

@Y'all:
Danke für die Beiträge zum Management! Viele verschiedene Herangehensweisen. @gaym0r Mein aktueller Chef ist glücklicherweise so ähnlich, bisher habe ich immer den Eindruck, dass die Art des Managens eben viel Fachwissen benötigt (was er auf jeden Fall hat). Gerade das sich nicht verarschen lassen ist echt schwierig, wenn man im Zweifel die Feinheiten nicht kennt.
 
Meine "Heldenverehrung" hat sich nicht auf Dein Posting bezogen, sondern darauf, dass doch recht viele Leute an verschiedenen Stellen Keller eine umfassende Rolle bei der Entwicklung von Zen zuschreiben, und die von ihm bei anderen Firmen gigantische Dinge erwarten.
 
Demon_666 schrieb:
Stimme Dir zu, allerdings sollte man als Führungsposition schon einen gewissen EInblick / Fachwissen haben. Wie soll man sonst beurteilen können, ob die eigene Abteilung Murks macht oder nicht?

Ganz genau, Vorgesetzte müssen wissen was ihre Leute machen und mit welchen Themen sie unterwegs sind. Sie steuern die Arbeitslast, räumen Motivationshürden aus dem Weg, halten ihren Mitarbeitern den Rücken frei, behalten die Strategie/Vision/Leitplanken des Unternehmens im Blick und repräsentieren ihre Abteilung nach Außen. Aber ganz wichtig, sie vertrauen ihren Untergebenen, inkludiert sind darin natürlich auch Fehler, denn wenn man aus diesen lernt, gewinnt man deutlich mehr, als wenn man nur den Schuldigen sucht und verteulfelt (Fehlerkultur).

Was ich damit sagen will, natürlich muss man die Dinge fachlich bewerten können, aber wenn man es nicht kann, dann fragt man die eigenen Mitarbeiter und nach ihrer Einschätzung. Das hilft beiden Seiten und somit müssen Vorgesetzte viele andere Dinge beherrschen, aber sie müssen eben keine Fachkräfte sein, denn dafür haben sie die Mitarbeiter ihrer Abteilung.
 
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azurlord schrieb:
Was ich damit sagen will, natürlich muss man die Dinge fachlich bewerten können, aber wenn man es nicht kann, dann fragt man die eigenen Mitarbeiter und nach ihrer Einschätzung. Das hilft beiden Seiten und somit müssen Vorgesetzte viele andere Dinge beherrschen, aber sie müssen eben keine Fachkräfte sein, denn dafür haben sie die Mitarbeiter ihrer Abteilung.
Deshalb schrieb ich ja auch "Grundmaß an Fachwissen" :)
 
Bin ich froh, das unsere Strukturen hier einfacher sind:
C-Level / GF
Head Ofs
Teamleiter

@ShiftC
Eine Sache die man lernen muss, will man weiter hoch. Es gehört dazu. Jeder gute Vorgesetzte hat mehr als ein Gesicht. Das selbst verkaufen ist eine der Kernkompetenzen überhaupt und richtig angewendet ist es auch alles andere als schlecht. Die Kunst ist es zu „strahlen“ ohne zu blenden ;)

Ich habe mich auch von der Ausbildung zum Fachinformatiker hoch geschuftet zum Head of IT. Wenn gleich das Team klein ist, es ist ein ganz anderes Arbeiten. Wieso wollte ich das überhaupt? Es gab in meiner Kariere einen(!) guten Vorgesetzten, der war nach einem Jahr wieder weg :(. Und da ich oft nicht gehört wurde obwohl Probleme rechtzeitig angesprochen wurden, habe ich umgedacht. Das größte Fachwissen hilft nicht, wenn man es nicht anwenden kann! Daran wollte ich und will ich weiter arbeiten. Das beste aus jedem rausholen (fachlich) und dabei individuelle Belastungssteuerung betreiben. Ich konnte es selbst nie glauben aber das ist ein Fulltime Job! Und all das geht nur, wenn man gut verkaufen kann! Ich kann jedem Informatiker den Tip geben: Schaut euch was bei Sales und Marketing für eueren Arbeitsalltag ab. Dazu gehört es auch über seinen Schatten zu hüpfen und mal was unbequemes zu tun.
 
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ShiftC schrieb:
Viel zu oft sind Führungsposten auch von - ich nenne sie meistens Blender - besetzt. Solche hat man auch schon im Studium gehabt. Immer so la la Noten, haben oftmals die Dinge nur grob verstanden, konnten alleine keine Aufgabe lösen, mussten sich immer helfen lassen; Doch vor dem Prof. standen sie gerne im Vordergrund.
Ha Ha Ha Ha! :D
Passt gerade wie die berühmte Faust aufs Auge.
Ulla Schmidt ist noch ein Begriff?
Da hat mir mal eine Oberärztin bisschen was aus dem "Nähkästchen" erzählt.
Im Studium war die Schmidt dem Vernehmen nach eine ziemliche Graupe. Organisationstalent angeblich auch Fehlanzeige.
Das einzige was die wohl wirklich gut konnte, war den Leuten in der Mensa und/ oder Kneipe nach dem Mund quatschen und Ränke schmieden.
Scheint, um solche Positionen zu erreichen aber nicht wirklich falsch zu sein.

Wobei ich mir aktuell auch nicht wirklich sicher bin, das der Posten fachlich adäquat besetzt ist. ;)
 
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