Korrekte Erdung Netzwerkschrank?

chillking schrieb:
eine Erdung des Netzwerkschranks über die Versorgungsleitung möglich, sofern die interne Potentialausgleichschiene mit dem PE der Zuleitung verbunden ist. Der Netzwerkschrank kann als Gerät der Schutzklasse 1 betrachtet werden.
Sehr gut! 👍
Ein Backofen, Herd usw. wird ja auch nicht extra geerdet. Der PE in der Zuleitung hat ja "normalen" Querschnitt und keine 16².
 
Die Schirmung von Kommunikationsleitungen sollte generell auf den Potentialausgleich gelegt werden, nicht auf den Schutzleiter. Ebenso sollten Netzwerkschränke auch auf den PA gehen, nicht den PE.

Anschlüsse an den PA sind mit mindestens 6mm² auszuführen.

PE und PA dürfen nur am ZEP zusammenkommen. Der PE wird als unbelastetes System geführt, der PA natürlich nicht (Ausgleichsströme).

Soweit die Theorie. In Häusern gibt es meist jedoch oft keine klare Trennung von PE und PA, und auch die verwendete Elektronik bietet oftmals keine Möglichkeit, die Gehäuse vom PE zu trennen und auf den PA zu führen.
 
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6mm² reicht in einem normalen Haus eigentlich locker aus, dünner wird es oft schon schwer überhaupt an Kabel zu kommen... Aber wie bereits erwähnt gibt es zur größten Not auch Rechner hierfür. Denk aber daran, dass viele im Internet auffindbare PE Kabel nicht starr sind, dementsprechend geschützt verlegt werden müssen, oder eben starres verwenden.

Bei Flexiblen musst du dir auch im Klaren sein, dass du eine Anderendhülse (Stichwort Crimpzange, Baurix bietet bspw. bei Amazon Sets an) an der PE Schiene des Hauses und einen Kabelschuh für den Schrank benötigst. Je nachdem wie viele Komponenten du erden musst käme ggf. auch der Einfachheithalber eine Wago 221-615 (5er für 0.5-6mm²) in einer kleinen Abzweigdose innerhalb des Schranks in Frage.

Für die meisten Komponenten kannst du ja dann einfach Brücken bauen....
 
chillking schrieb:
Nur nochmal zur Klarstellung:
Meines Wissens nach (!!!) ist - rein von den Normen - eine Erdung des Netzwerkschranks über die Versorgungsleitung möglich, sofern die interne Potentialausgleichschiene mit dem PE der Zuleitung verbunden ist. Der Netzwerkschrank kann als Gerät der Schutzklasse 1 betrachtet werden.
Angenommen die Theorie stimmt.
Wo bekommt man dann "sicheren" Zugang zum PE ohne Gefahr durch andere Außenleiter?
In Abzweigdosen ist wahrscheinlich nie ein PE Leiter alleine enthalten. ;)
Es würde mich jetzt nur interessieren. Ich mache es über die Schiene, weil die so und so im selben Raum ist!
 
Zu erst, die Theorie stimmt eben nicht und es ist nicht so auszuführen. Und zweitens es geht hier auch nicht um Gefahr durch Außenleiter in irgendwelchen Klemmdosen. Man kann durchaus auch vorher die Dose Spannungsfrei machen bevor man daran arbeitet (highly recommended :D) Aus welchem Grund auch immer. Alles andere auf eigens Risiko und Gefahr... Und wenn man keine Elektrofachkraft ist... sollte man eh die Finger davon lassen... Für das Ziel das Du verfolgst ist das so oder so nicht richtig.

Abgesehen davon, der Schrank an sich hat keine Zuleitung. Das sind wenn dann die Komponenten die Du da einbaust. Steckerleiste, Switch usw... Es geht hier auch weniger um Erdung als um Potentialausgleich. Auch wenn beides gern als synonym genannt wird. Die Schutzfunktion so wie ich das verstehe ist in dem Fall nicht das primäre Ziel. Weil:

Sollte dein Schutzklasse 1 Switch einen Erdschluss erzeugen (über sein eigenes Gehäuse) dann wird Dein FI auslösen, egal ob im Schrank oder auf Deinem Schreibtisch. Das macht der Schutzleiter in der Zuleitung des Switschs für Dich.

Beim PA geht es darum das elektrische Potential zu einem Punkt im Haus zu ziehen. Damit EMV zu reduzieren, keine Potentialunterschiede über Stockwerke zu haben, Mantelströme, Störsignale auf den Leitungen usw...

So wie von @Twostone beschrieben passt das für mich.
 
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Brudertuck schrieb:
Zu erst, die Theorie stimmt eben nicht und es ist nicht so auszuführen. Und zweitens es geht hier auch nicht um Gefahr durch Außenleiter in irgendwelchen Klemmdosen. Man kann durchaus auch vorher die Dose Spannungsfrei machen bevor man daran arbeitet (highly recommended :D) Aus welchem Grund auch immer. Alles andere auf eigens Risiko und Gefahr... Und wenn man keine Elektrofachkraft ist... sollte man eh die Finger davon lassen... Für das Ziel das Du verfolgst ist das so oder so nicht richtig.
Danke!

Noch eine Frage.
Wenn ich dann die Patchpanel geerdet habe, dann war es das oder gibt es noch andere Komponenten die ich erden sollte bzw. müsste?
 
PoE Switch, bzw. einfach alles was einen separaten Erdungspunkt hat.
 
In meinem 22HE ist grundsätzlich alles geerdet durch die Steckerleiste die selbst noch Kontakt zum Schrank herstellt.
Wenn man zusätzliches Gerümpel reinbaut was Erdungspunkte besitzt aber selbst kein Stromanschluss hat kann man oder besser gesagt sollte man diese Erden.
 
HyperSnap schrieb:
In meinem 22HE ist grundsätzlich alles geerdet durch die Steckerleiste die selbst noch Kontakt zum Schrank herstellt.
Darf ich aus Interesse fragen, was du da für eine Steckerleiste hast die Kontakt zum Schrank herstellt?
 
Würde Ich dir gerne Sagen aber Ich komm nicht mehr ran der Schrank steht in der Ecke und die Leiste ist hinten angebracht.
Wohlgemerkt eine Clevere Idee aber so war die schon verbaut als ich den Schrank erworben habe bei Kleinanzeigen.

Scheint garnichtmal so üblich zu sein seh Ich gerade.

An dieser Schiene sind dann die zwei Elektroverteilungen angeschlossen.
In diesem Raum ist auch der Netzwerkrank zu montieren.

Bei der Lage kann man aber auch die Poti Schiene anfahren wenn man will obwohl sicher auch der PE Anschluss ausreichen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Twostone schrieb:
Die Schirmung von Kommunikationsleitungen sollte generell auf den Potentialausgleich gelegt werden, nicht auf den Schutzleiter. Ebenso sollten Netzwerkschränke auch auf den PA gehen, nicht den PE.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
 
Ist es eigentlich normkonform, wenn man an eine starre 6mm² Leitung einen Ringkabelschuh crimpt?

Ok, ich weite meine Frage aus bzw. stelle noch eine ...

Es geht (natürlich passend zum Thema) um den Potentialausgleich an einem Netzwerkschrank.
Ich habe im Schrank "nur" eine Leiste (DN-19-EARTH) und muss es schaffen, daran eine 6mm² Leitung (starr) zu montieren, da ich vom Netzwerkschrank bzw. dieser Leiste, direkt an die PAS gehe. (Eigentlich in den Sicherungskasten, in dem sich die Schiene befindet, aber das interessiert mich weniger, da das dann ein Elektriker anschließen wird).

Spricht eigentlich etwas gegen die Verwendung eines Schraubkabelschuhs für das 6mm² Kabel? Käme mir in Summe günstiger, da ich dann kein Werkzeug besorgen müsste.
Denke da z.B. an folgendes Produkt: Klauke 572R6
Daran würde ich dann einerseits die Leitung für den PA einklemmen und den Schuh selbst auf meine DN-19-EARTH Leiste schrauben. Würde hiermit den Vorschriften genüge getan werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
riejuhatza schrieb:
Ist es eigentlich normkonform, wenn man an eine starre 6mm² Leitung einen Ringkabelschuh crimpt?
Öse biegen. So legen, daß die Öse beim festziehen zusammengezogen wird.
 
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Und wenn ich hier noch eine Frage stellen darf ...

Ich finde problemlos Infos über Kabelquerschnittsflächen hinsichtlich der Zuleitung für den Potenzialausgleich am Netzwerkschrank.
Meiner hat 9HE, ist also mit 6mm² (starr) angeschlossen.
Wie sieht's aber mit der vorgeschriebenen Querschnittsfläche der Kabel IM Schrank aus?
Bei meinem Schrank waren für die Tür und die Seitenteile nur 2,5er Kabel dabei. Bei der Kupferschiene für den PA immerhin Kabel mit 4mm² und beim Telegärtner AMJ Modulträger war ein AWG11 Kabel (also sagen wir Mal ebenfalls 4mm²) vormontiert.
Was ist denn hier jetzt verpflichtend (und was obendrein besonders sinnvoll - hab auch nix gegen Fleißaufgaben)
 
Das eigentliche, empfohlene Minimum für Potentialausgleich ist 6mm² Cu beziehungsweise 16mm² Al, da es sich um ein belastetes System mit undefinierter Potentialdifferenz (Spannung) handelt. Je nach Bestückung des Schrankes sind innerhalb des Schrankes jedoch auch andere Querschnitte möglich, unter der Maßgabe, daß es sich um einen reinen Funktionspotentialausgleich handelt und die abzuführende sowie verbaute Leistung gering bleibt. Werden z.B. in einem gesonderten Teil des Schrankes (z.B. im oberen Bereich) nur Kommunikationsleitungen abgefangen, kann eine Kurzstrecke auch durchaus in 2,5-4mm² auf die Sammelschiene geführt werden.

Soll der Potentialausgleich jedoch auch als Schutzpotentialausgleich genutzt werden, sind größere Querschnitte einzuhalten.

Leider sind die deutschen Vorschriften etwas schwammig und verlassen sich auf die (nicht immer vorhandene) Fachkompetenz des Installateurs, einige andere europäische Länder sind da deutlich Laienfreundlicher und geben feste Mindestquerschnitte per Verordnung vor.

Man kann auch fast behaupten, daß die ganze PA- und EMV-Gechichte schon fast eine eigene Religion darstellt, aber ich will ja nicht lästern.
 
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Entschuldige bitte. Ich war da nicht exakt genug. Also natürlich spreche ich hier ausschließlich von Kupferleitungen. Am Ende des Tages will ich ja doch möglichst dünne Leitungen verlegt haben.
Aber ich sehe schon, wenn ich einfach überall 6mm² Leitungen haben möchte bzw. diese besorge, wird mirs der Elektriker, der das dann anschließen darf, wohl nicht übel nehmen.
Die paar Euro sind mir, wenns der Sicherheit dient, auch schon wurscht. Auch wenn es sich um ein Mini-Netzwerk handelt (12 Anschlüsse, 1 Switch, 2 POE-Injektoren (AP und POE Cam), 1 Modem, 1 Router).
Vielen Dank nochmal für deine ausführlichen Auskünfte.
 
Wie siehts eigentlich mit der Verlegung der Leitungen für Stromzufuhr und Potenzialausgleich zum Netzwerkschrank aus?
Welche Vorschriften müssen hier eingehalten werden? Müssen/dürfen/können diese Leitungen, also z.B. NYM-J 3x2,5mm² und H07V-U 1x6mm² PA (isoliert), getrennt verlegt werden? Muss/sollte es da einen Mindestabstand in der Mauer geben, wenn diese, zumindest für ein paar Meter, parallel verlegt werden?
Dass die Leitungen selbst in Rohren bzw. Schläuchen verlegt werden, ist - hoffentlich - selbstverständlich. Wie gesagt, es geht nur darum, ob diese Rohre/Schläuche einen Mindestabstand haben müssen und wenn ja, wie groß dieser ist. Bzw. es geht auch darum, ob diese beiden Rohre, dann auch durch eine Verteilerdose geleitet werden dürfen (um das Einziehen der Kabel zu erleichtern)
 
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riejuhatza schrieb:
Müssen/dürfen/können diese Leitungen, also z.B. NYM-J 3x2,5mm² und H07V-U 1x6mm² PA (isoliert), getrennt verlegt werden? Muss/sollte es da einen Mindestabstand in der Mauer geben, wenn diese, zumindest für ein paar Meter, parallel verlegt werden?
Wenn, dann schon richtig: Kein schrottiges NYM, sondern gleich (N)HXCH(-FE). Wenn's etwas günstiger sein soll, HMH-C. Den ganzen NYM-Schrott kannst getrost in die Tonne kloppen, für Schrankverdrahtung ist das Mist. Und nimm auch lieber H07V-K/H07RN-F. Letzteres darfst Du zwar eigentlich nicht auf Kabelrinnen legen, aber hey... YSLY-OZ (OZ500) geht auch wunderbar. Gibt's auch in doppelter Mantelung, ähnlich NYY-O.

Abstand braucht's dann keinen mehr, braucht es sowieso nicht, da der PA als belastetes System angenommen und geführt wird. Deswegen eben auch keine Verbindung zum Schutzleiter, außer über den ZEP.
 
Puh, ok, die Dinger sind in kleinen Mengen gar nicht sooooo einfach (günstig) zu bekommen. Aber ich finde schon was.
Wieder mal - vielen, vielen Dank für diese handfesten Infos. Der Elektriker wird Augen machen, wenn er das dann anschließen darf.
 
en ganzen NYM-Schrott kannst getrost in die Tonne kloppen, für Schrankverdrahtung ist das Mist

So wie dein angebliches "Fachwissen"? Wirfst hier Leitungen für flexible und feste Verlegung durcheinander und empfiehlst völlig unnötige halogenfreie die man defintiv nicht braucht.

Beschäftige dich auch mal Verlegearten und dem Unterschied zwischen PA und Erdung bevor du wieder sowas "zum besten" gibst.
 
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