Kühlkapazität eines Desktop-Gehäuses (z.B. Chieftec CS-12B)?

Laskaris

Ensign
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Ich spiele mit dem Gedanken, mir für meinen nächsten Workstation-PC ein Desktop-Gehäuse zu kaufen, das ich mir einfach auf den Schreibtisch stellen kann. Das würde in meinem Bürö aus Platzgründen Sinn machen (ich habe hier auf dem Schreibtisch mehr Platz als unter/neben dem Tisch) und hätte außerdem ein gewisses "Retro-Feeling", das ich als alter Sack Herr mittleren Alters ganz nett finde.

Ich brauche ein Gehäuse im Micro-ATX-Format, da käme z.B. dieses neue Modell von Chieftec in Betracht:
Chieftec Mesh CS-12B, 250W TFX12V

Nun allerdings meine Frage: Wie ist es um die Kühlkapazität eines solchen Gehäuses bestellt? Verbaut werden kann ein einzelner 80-mm-Gehäuselüfter vorne und ein CPU-Kühler mit maximal 85 mm Höhe (was beispielsweise für einen Noctua NH-L12S oder einen be quiet! Shadow Rock LP ausreichend wäre).

Für Office-Anwendungen wäre das natürlich mehr als genug, aber wie sieht es z.B. aus, wenn ich wissenschaftliche Berechnungen anstelle und dafür eine Xeon-CPU mit einer TDP von 80 stundenlang laufen lasse? Bekommt ein solcher CPU-Kühler in einem solchen Gehäuse die Hardware dann noch einigermaßen gekühlt? Oder sollte ich dafür dann doch ein Tower-Gehäuse mit Airflow (Lüfter vorne und hinten) und einem leistungsfähigeren Tower-Kühler nehmen?

Ich verwende die IGP-Grafik, es müsste also keine Grafikkarte gekühlt werden, sondern im Wesentlichen nur die CPU (TDP 80).

Ich wäre dankbar, wenn diejenigen, die Erfahrungen mit der Kühlung von Desktop-Gehäusen haben, mir hier ein paar Tipps geben könnten.
 
Laskaris schrieb:
Für Office-Anwendungen wäre das natürlich mehr als genug, aber wie sieht es z.B. aus, wenn ich wissenschaftliche Berechnungen anstelle und dafür eine Xeon-CPU mit einer TDP von 80 stundenlang laufen lasse? Bekommt ein solcher CPU-Kühler in einem solchen Gehäuse die Hardware dann noch einigermaßen gekühlt? Oder sollte ich dafür dann doch ein Tower-Gehäuse mit Airflow (Lüfter vorne und hinten) und einem leistungsfähigeren Tower-Kühler nehmen?

Ja, das funktioniert völlig problemlos. Du kannst die Berechnungen Tage- oder Wochenlang laufenlassen, ohne das irgendetwas überhitzt.
 
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Sparta8 schrieb:

Danke. Das sind nette Gehäuse, die ich mir auch schon angeschaut hatte, aber mir einen Ticken zu groß: Das Silverstone Grandia hat ein Volumen von 21,45 l und das Nanoxia Project S Midi hat 25,71 l, das Chieftec CS-12B dagegen nur 12,27 l. Für meine Belange wäre ein kleines Desktop-Gehäuse (Breite < 350 mm) ideal, ansonsten würde ich dann doch wieder einen Tower nehmen.

cool and silent schrieb:
Ja, das funktioniert völlig problemlos. Du kannst die Berechnungen Tage- oder Wochenlang laufenlassen, ohne das irgendetwas überhitzt.

Danke für die Info, das klingt ja schon mal gut. Vielleicht habe ich mir zu viele Sorgen zu dem Thema gemacht.

Ich sollte mich wahrscheinlich einfach daran orientieren, was Anbieter wie HP in ihren Xeon-Workstations verbauen. Allerdings habe ich keine Angaben zur genauen Größe der CPU-Kühler gefunden. Außerdem habe ich im entsprechenden Thread gelesen, dass die Workstation-Kühler unterdimensioniert seien und deshalb der Turbo-Takt nicht dauerhaft genutzt wird. Ich kann nicht beurteilen, ob das stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist ein office case, markt man an der möglichen belüftung und an dem 250w netzteil.
schau dir mal den miniITX raven rvz01 an, der ist für ein kleines case hervorragend belüftet.
ich hab sowas mit einer älteren i7-2600 95w tdp laufen, mit einem samuel kühler mit scythe fan grand flex 120 pwm 600-2400u/min, auf vollast nicht geräuschfrei, aber sommertauglich, aber da steckt noch eine gtx970 drin.
d.h wennst eine zahmere graka drinhast, absolut kein problem.
oder die alu variante, optisch dezent, dann heisst es fortress FTZ01-
 
@whats4: Mainboards mit C246-Chipsatz gibt es einstweilen nur im ATX- oder Micro-ATX-Format. Mini-ITX kommt also leider nicht in Frage.

Grafikkarte wird wie gesagt keine verbaut, ich nutze die IGP-Grafik.
 
ok, hab mich verlesen... hm, ich glaube wegen dem tfx netzteil beib chieftec

mir fällt was ein: https://www.silverstonetek.com/product.php?pid=303&area=de
klein,schick, nicht teuer, microATX, vollastfest, vorne ein 180(!)er rein, braucht dann nur ~700u/min, hinten 120 raus. take a look

edit: bei einem "liegenden" case jedenfalls eines mit 2x80mm hinten raus..
oder.. ich weiss, schon wieder silverstone, aber es passt halt gut:
https://www.silverstonetek.com/product.php?pid=331&area=de

der ist recht kompakt, und hat seitlich platz für 120mm
 
Zuletzt bearbeitet:
Willst du das Gehäuse aufstellen, oder muss er liegen damit du was drauf stellen kannst?
 
@whats4: Das Grandia GD08 ist ein E-ATX-Gehäuse, 440 x 175 x 435 mm. Das ist mir zu groß.

Wenn schon Silverstone, dann wäre für mich eher das Milo ML03 attraktiv, denke ich. Das hat Micro-ATX-Format, ist kompakter als das Grandia und hat rechts vier 80-mm-Lüfter. Allerdings ist es mir mit 440 mm ebenfalls zu breit.

Die Frage, die ich mir stelle, ist eben: Bekomme ich die Workstation-CPU (TDP 80) unter Volllast in einem wirklich kleinen, kompakten Micro-ATX-Gehäuse ordentlich gekühlt? Wenn ja, perfekt, dann lege ich mir so einen kleinen Desktop-PC auf den Schreibtisch. Wenn nicht, nehme ich stattdessen einen Tower.

Das Fortress FTZ01 wäre von der Größe her okay (ähnliche Dimensionen wie das Chieftec CS-12B), ist aber leider Mini-ITX. Falls irgendwann C246-Mainboards im Mini-ITX-Format rauskommen, wäre das eine Option.

@Sparta8: Das Gehäuse sollte liegen.
 
Laskaris schrieb:
Ich sollte mich wahrscheinlich einfach daran orientieren, was Anbieter wie HP in ihren Xeon-Workstations verbauen. Allerdings habe ich keine Angaben zur genauen Größe der CPU-Kühler gefunden. Außerdem habe ich im entsprechenden Thread gelesen, dass die Workstation-Kühler unterdimensioniert seien und deshalb der Turbo-Takt nicht dauerhaft genutzt wird. Ich kann nicht beurteilen, ob das stimmt.

Die Aussage in dem Thread stimmt, bezogen auf die aktuellen Mainstream-Consumer CPUs, z.B. I7 8700K, wenn der All-core Turbo betrieben wird. Normalerweise läuft die CPU nur im Turbo wenn Last auf einem einzigen Kern ist, und dann wird sie nicht besonder heiß.
 
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cool and silent schrieb:
Die Aussage in dem Thread stimmt, bezogen auf die aktuellen Mainstream-Consumer CPUs, z.B. I7 8700K, wenn der All-core Turbo betrieben wird. Normalerweise läuft die CPU nur im Turbo wenn Last auf einem einzigen Kern ist, und dann wird sie nicht besonder heiß.

Ich werde mir voraussichtlich den Xeon E-2176G zulegen, sobald er erhältlich ist. Das ist im Grunde genommen die Xeon-Version des i7-8700K: sechs Kerne, Basistakt 3,7 GHz, Turbo 4,7 GHz.

Wenn alle sechs Kerne arbeiten, läuft die CPU im Turbomodus mit 4,3 GHz. Bei vier Kernen sind es 4,4 GHz. Wie sieht es in so einem Fall mit der Kühlung aus? Soweit ich weiß, gelten Intels TDP-Angaben ja nur für den Basistakt.

Gibt natürlich jede Menge Testberichte zum i7-8700K, die ich mir durchlesen kann, aber die lassen die CPU üblicherweise nicht in einem kleinen, liegenden Desktop-Gehäuse laufen.
 
es wird problemlos gehen, nur die cpu, kein oc, mit der igp, das kann kein problem sein, solange das case vernünftige belüftung hat.
 
@Laskaris

Okay. Ich hatte angenommen Du setzt eine ältere Xeon CPU ein, welche ihre TDP tatsächlich noch einhält. Das wird beim 2176 wahrscheinlich etwas eng mit Deiner Kühllösung. Ich kenne die CPU nicht, aber da sie die Xeon Variante des 8700K ist und der Turbo sich ähnlich verhält, vermute ich sie wird unter Dauerlast etwas heißer laufen, und dann vom Mainboard auf 80 Watt eingebremst.

Warum kein 8700K System, da findest Du vorab viel mehr Informationen, wie sich das Produkt tatsächlich verhält?
 
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...andersrum gefragt: Warum muss es denn unbedingt Intel Xeon sein? Nur wegen ECC?

Falls es das ist, kannst Du - wenn es klein sein soll - auch Mini-ITX Boards für Ryzen mit B450 oder X470 nehmen, die unterstützen auch ECC.

Ich hatte in diesem Gehäuse:
https://www.caseking.de/lian-li-pc-q50x-mini-itx-gehaeuse-schwarz-geli-785.html

problemlos einen Ryzen 7 2700X (mit einer TDP von 105 W) am laufen, als Kühler den
https://noctua.at/de/products/cpu-cooler-retail/nh-u9s/specification

mit dem Mounting Kit
https://noctua.at/de/nm-am4-uxs-mounting-kit

und dem NF-A12x25
https://noctua.at/de/products/fan/nf-a12x25-pwm

als einzigem Gehäuselüfter (plus einem kleinen 40mm Lüfter für die Spannungswandler, hab' ich aber nur wegen dem Dauervolllastbetrieb eingebaut).

Das Ding lief bei mir stundenlang unter Volllast (Filme rendern) problemlos und im normalem Desktop-Betrieb praktisch unhörbar. Mittlerweile hab' ich auf WaKü umgebaut, weil ich es noch leiser wollte:
https://www.computerbase.de/forum/t...uehlung-und-nur-einem-240er-radiator.1820983/

Lass dich nicht von Intels Marketing veralbern, die Preise sind bei denen sowieso völlig daneben...
 
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@cool and silent, @Naturtrüb

Ich möchte die Workstation für wissenschaftliche Berechnungen verwenden und brauche deshalb definitiv ECC, ohne Wenn und Aber. Deshalb kommt ein i7-8700K-System nicht in Frage, und Ryzen leider auch nicht wirklich.

Ich weiß, dass Ryzen ECC unterstützt, aber diese Unterstützung ist seitens AMD nicht offiziell und für Consumer-Plattformen nicht validiert. Es funktionieren offenbar auch nicht alle ECC-Features:
ECC Memory & AMD's Ryzen - A Deep Dive
In conclusion, what is currently available on the AM4 platform is an incomplete implementation of ECC. This is very likely why motherboard manufacturers have been relatively hesitant about claiming that their products support ECC memory in ECC mode. Based on our findings, there is clearly some level of ECC functionality that is working right now, but it does not cover the full spectrum of memory error detection and correction.

Ich habe mir in verschiedenen deutsch- und englischsprachigen Foren Threads zur Frage "Unterstützt Ryzen ECC?" angeschaut und finde dort jede Menge Verwirrung vor - viele widersprüchliche Aussagen darüber, welches Ryzen-Mainboard ECC unterstützt und welches nicht, mit welchen RAM-Riegeln es funktioniert, welche Features laufen und ob die ECC-Unterstützung möglicherweise mit dem neuesten BIOS-Update wieder rausgeflogen ist...

Das klingt mir leider alles zu ungewiss. Wenn ich mir stattdessen einen Xeon zulege, kann ich sicher sein, dass ich ECC-Unterstützung habe, offiziell und mit allem, was dazugehört.

Threadripper unterstützt auch offiziell ECC, aber soweit ich sehen kann, ist die Performance pro Watt schlechter als beim Xeon.

Mich freut’s natürlich, dass AMD mit Zen einen großen Wurf hingelegt hat und Intel wieder Konkurrenz macht - für uns Kunden ist das ja schön. Aber aus obigen Gründen tendiere ich dann eben doch zum Xeon.
 
nun, im wissenschaftlichen bereich wird doch oft extra dafür programmierte software eingesetzt.
also eigentlich mußte der threadripper goldrichtig dafür sein.
der 24kerner workstation, der ddenselben cache wie der 32kerner hat.
aber auch der 12 oder 16kerner wird jeden 6kerner schlichtweg verdampfen.
 
whats4 schrieb:
nun, im wissenschaftlichen bereich wird doch oft extra dafür programmierte software eingesetzt.
also eigentlich mußte der threadripper goldrichtig dafür sein.
der 24kerner workstation, der ddenselben cache wie der 32kerner hat.
aber auch der 12 oder 16kerner wird jeden 6kerner schlichtweg verdampfen.

Der Threadripper ist eine Wahnsinns-CPU, keine Frage. Aber in puncto Rechenleistung pro Watt ist der 16-Kerner, soweit ich sehen kann, nicht wirklich besser als der Xeon E-2176G mit seinen sechs Kernen. Laut Computerbild-Test sind der TR 1950 X und der TR 2950 X bei Anwendungen wie Blender fast doppelt so schnell wie der i7-8700K (den ich hier mal als Äquivalent für den Xeon heranziehe), verbrauchen aber auch 1,8-mal so viel Strom - das relativiert den Leistungsvorsprung wieder. Und auch im Idle, wenn der PC mal keine Berechnungen durchführt, verbraucht der Threadripper ungefähr das Doppelte.

Dazu kommt, dass einige Programme, die ich verwende, nur einen Kern nutzen - da liegt der Xeon vorne. Und zu guter Letzt ist ein Threadripper-System deutlich teurer als ein Xeon-E-System: Der TR 1950 X kostet rund 750 Euro gegenüber 400 Euro für den E-2176G, das Mainboard ist teurer, der Threadripper braucht für die optimale Performance mehr RAM, er muss stärker gekühlt werden, und er hat keine Onboard-Grafik, sodass ich zusätzlich eine Grafikkarte bräuchte.

Wie gesagt, eine Wahnsinns-CPU. Ich find‘s großartig, dass AMD das Ding gebaut hat. Aber wenn ich mir alles mal in Ruhe durchrechne, ist der Xeon für meine Belange besser geeignet, denke ich.

Der 32-Kern-Threadripper wäre natürlich reizvoll, aber der liegt schlicht außerhalb meines preislichen Rahmens. :D
 
ja, in realitas müssen wir uns meist zurücknehmen, wird auch den meissten so gehen.
aber irgendwann bau ich mir einen:)

und ja, die TR4 plattform ist großartig und wird immer besser.

klar finde ich die intels auch klasse, aber das rehlein intel ist eine fette kuh geworden, die sich nicht mehr als das nötigste um den kunden kümmert, und das um maximal viel geld.
so brauchen die ein bissl zunder, damit sie wieder beweglicher werden.
 
@whats4: Ja, wie ich schon geschrieben habe: Es ist schön, dass Intel mal wieder Konkurrenzdruck zu spüren bekommt.

@alle: Herzlichen Dank für die Antworten. Als Fazit nehme ich mit, dass es bei einem kleinen Desktop-Gehäuse wie dem Chieftec Mesh CS-12B mit der Kühlkapazität eng werden könnte, wenn ich einen Xeon E-2176G stundenlang unter Turbo-Volllast laufen lasse. Sollte ich mir stattdessen doch einen Threadripper zulegen, reichen die Kühlungsmöglichkeiten eines solchen Gehäuses sowieso nicht aus.

Ist also wohl sinnvoller, ich nehme einen Tower, in dem ich einen größeren Tower-Kühler sowie vorne und hinten Gehäuselüfter unterbringen kann. Das geht in Ordnung. Es wäre zwar schön gewesen, den PC als kleines Desktop-Gehäuse flach auf den Schreibtisch zu legen, aber es muss nicht unbedingt sein.
 
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