Kursschwankungen des Bitcoin

Skjöll

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Hat zwar nichts mit den unterstellten Ursachen (aus dem Link) der Schwankungen zu tun, wollte aber mal was grundsätzliches zum Thema Kryptos sagen.

Bitcoin ist mehr Spekulation als Zahlungsmittel. Geld sollte sich ja gerade durch eine stabile Kaufkraft, ohne Schwankungen auszeichnen. Das ist für ein Zahlungsmittel erste Voraussetzung! Da Bitcoin und andere Kryptos diese Voraussetzung nicht erfüllen, "währen" sie gar nicht und sind, davon abgeleitet, auch keine Währung sondern Spekulation.

Grundvoraussetzung von Spekulation ist Schwankung. Ohne Kursschwankung keine Spekulation. Darum ist der Begriff "Kryptowährungen" dubios und irreführend. Es sollte treffender der Begriff Kryptospekulation statt Kryptowährung benutzt werden.

Im allgemeinen gibt es intelligente glückliche Spekulanten, welche Gewinne machen und weniger intelligente die diese Gewinne finanzieren. Ist soweit in Ordnung, solange das allen Beteiligten klar ist.


Natürlich könnte (und sollte) man jetzt Argumentieren das ja auch mit normalen Landeswährungen spekuliert wird. Finde den Fehler.
 
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Wenn ich schon lese das Bundestagsabgeordnete Bitcoin als Reservewährung ansehen ... OMG.
 
Davon abgesehen sollte Bitcoin ein endliches Zahlungsmedium sein, sofern über die Blockchain gehandelt wird, oder? Erstens weil Leute den Zugriff auf ihre Coldwallets verlieren (das sind verlorene Coins) und zweitens weil afaik die Gesamtmenge an jemals zu erzeugenden Bitcoins gedeckelt ist, aber durch Transaktionskosten weitere Coins "verbraucht" werden.

Ich hoffe das kam jetzt richtig aus meiner Erinnerung...
Tommy64 schrieb:
Im allgemeinen gibt es intelligente glückliche Spekulanten, welche Gewinne machen und weniger intelligente die diese Gewinne finanzieren.
Jop. Denn irgendwer muss ja "Echtgeld" in Bitcoin pumpen, sei es durch Mining (indirekt über Hardware- und Stromkosten) oder eben durch Kauf von Coins.
 
Tommy64 schrieb:
Es sollte treffender der Begriff Kryptospekulation statt Kryptowährung benutzt werden.
Kryptoaktie.
 
Die sind mal wieder schön blöd. 52k an Bitcoin besitzen und dann groß ankündigen, dass die verkauft werden. Was denken die denn, was passiert? Logisch, dass alle ihr Zeug noch schnell verkaufen, wenn gleich der Markt "geflutet" wird
 
Doch. Der Bitcoin verhält sich im Endeffekt wie eine Aktie. Vielleicht wie ein digitaler Fonds. So ganz schlau werde ich bis heute nicht aus dem Prinzip. Vor allem weil die Erzeugung von Werten hier einfach unnötig Energie verbrennt.
 
eine aktie stellt den anteil einer firma dar und der hat einen wert. bitcoin ist wertlos, aber die leute geben crypto einen wert. im endeffekt will jeder mit dem wertlosen zeug reich werden und daher wird investiert.
 
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StefanArbe schrieb:
eine aktie stellt den anteil einer firma dar und der hat einen wert. bitcoin ist wertlos, aber die leute geben crypto einen wert.

Geldscheine sind auch wertlos. Nur Papier. Die Geldumlaufmenge hat extrem zugenommen als unsere Währung vom Gold abgekoppelt wurde und Privatbanken auf kopfdruck Geld (giralgeld) erzeugen konnten.
 
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kachiri schrieb:
Doch. Der Bitcoin verhält sich im Endeffekt wie eine Aktie. Vielleicht wie ein digitaler Fonds. So ganz schlau werde ich bis heute nicht aus dem Prinzip. Vor allem weil die Erzeugung von Werten hier einfach unnötig Energie verbrennt.

Um mehr Klarheit in solche Dinge zu bekommen könnte man zwischen Wert und Nutzen trennen. Nützlich ist z.B. Atemluft. Die hat aber keinen (Handels-) „Wert“, weil das Angebot die Nachfrage übersteigt.

Im Grunde läuft alles beim (Markt-) Wert auf das gute alte „Angebot & Nachfrage“ Prinzip hinaus, wobei der Nutzen gar keine Rolle spielt.

Hohe Nachfrage gegenüber kleines Angebot läst den „Wert“ steigen.
Geringe Nachfrage gegenüber großem Angebot läst den „Wert“ sinken.

Dabei ist es völlig egal, wie nützlich oder nutzlos das Handelsobjekt auch sein mag. Einzig Angebot und Nachfrage hat Einfluss auf den Marktwert, oder eben Wille, Urteil & Begehren der Marktteilnehmer.

Interessant wird es, wenn man das Gesagte auf Geld bezieht. Körperlich wertlos, jedoch sind die Eigenschaften(!) von Geld dermaßen nützlich, das man dafür vieles bereit ist zu tun.

Um den Marktwert von Kryptos besser zu verstehen, kann man sich die Spekulationsblase mit Tulpenzwiebeln in Holland Anno 1637 anschauen:

Zitat: „Der volle Kaufpreis wurde erst bei Übergabe der Tulpenzwiebel fällig. Bald standen Preis und Wert zueinander in keinem reellen Verhältnis mehr. Auf dem Höhepunkt kostete eine Tulpenzwiebel mehr als ein Haus. Kursgewinne von über 1'000% waren keine Seltenheit.“

https://www.hauenstein-rafz.ch/de/pflanzenwelt/sammelsurium/Die-Tulpenkrise.php
 
wern001 schrieb:
Geldscheine sind auch wertlos. Nur Papier. Die Geldumlaufmenge hat extrem zugenommen als unsere Währung vom Gold abgekoppelt wurde und Privatbanken auf kopfdruck Geld (giralgeld) erzeugen konnten.
Das ist so nicht ganz korrekt.

Ja, genau genommen sind Geldscheine nichts als Papier und Druckertinte.

ABER!

Hinter den Geldscheinen steht ein Land oder ein Bund aus Ländern mit deren Wirtschaftsleistung etc. die dann dem Ganzen einen bestimmten Wert geben. Du akzeptierst einen 10€ - Schein nicht als Äquivalent für 10 1€ Münzen weil das Papier zehnmal so viel Rohstoffwert besitzt sondern weil die EU als Ganzes sagt, dass dieser Schein den Wert von 10 1€ Münzen besitzt.

Das Argument "Geldscheine sind auch wertlos" trifft also nur dann zu, wenn man die Funktion des Geldes, seine Existenzgrundlage und seinen Nutzen völlig ignoriert und nur auf Stammtischniveau vor sich her blubbert.

Das Gleiche gilt für Aktien hinter denen Unternehmen etc. stehen die wiederum etwas produzieren, Dienstleistungen anbieten oder Technologien entwickeln. Eine Aktie hinter der nichts steht ist tatsächlich nichts wert. Jedoch steht hinter den meisten Aktien nicht "nichts" und auch wenn einige bestimmt massivst überbewertet sind (Nvidia, Tesla etc.) so steht trotzdem dahinter ein großes Unternehmen mit Patenten etc. das auch einen "Minimalwert" besitzt. Selbst wenn morgen der "KI - Boom" einbricht und Nvidia wieder auf "Normalniveau" fällt ... So ist das trotz allem signifikant mehr als "Null".

Krypto hingegen, das ist absolut wertlos, da nichts hinter den jeweiligen Währungen steht.

Das ist auch, was Krypto zur langfristigen Anlage oder als Währung unbrauchbar macht. Es gibt nicht einmal eine kurzfristige Planbarkeit. Du könntest nicht mit deinem Arbeitgeber deinen Lohn in BTC aushandeln, weil du nicht weist, ob du in einem Jahr noch genug erhältst um deine Miete in ETH zu bezahlen. Deswegen funktionieren alle BTC oder ETH - Shops auch immer nur über ein Dollar, Euro oder Renminbi Äquivalent, wo man dann den Dollar, Euro oder Renminbi - Wert des Produktes in BTC/ETH bezahlt, aber nie einen festen BTC/ETH Preis.
 
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Damien White schrieb:
Hinter den Geldscheinen steht ein Land oder ein Bund aus Ländern mit deren Wirtschaftsleistung etc. die dann dem Ganzen einen bestimmten Wert geben. Du akzeptierst einen 10€ - Schein nicht als Äquivalent für 10 1€ Münzen weil das Papier zehnmal so viel Rohstoffwert besitzt sondern weil die EU als Ganzes sagt, dass dieser Schein den Wert von 10 1€ Münzen besitzt.

Das Stimmt nur für die Geldscheine aber Geldscheine ist der kleinste Wert unseres Finanzsystems. Geld (Buch- und Giralgeld) wird von den Privatbanken aus dem nichts geschaffen. Wenn eine Bank einen Kredit vergibt muss nur ein Bruchteil (glaub 1%) an echtem Geld (z.B. Sparanlangen) an der EZB hinterlegt sein. Der Rest erscheint aus dem Nichts. Banken geben sich gegenseitig Kredite um Geld zu vermehren

Das ganze wurde erst so richtig schlimm mit der Loslösung vom Goldstandard.
Die Zahl auf dem Kontozettel ist nur ein versprechen soviel Geld zu bekommen. Ob dieses Versprechen eingelöst werden kann ist wieder was anderes.

 
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wern001 schrieb:
Der Rest erscheint aus dem Nichts.
Das passt halt auch nur solange, wie man irgendwelchen einfach klingenden Youtube - Videos absolut glaubt und deren Blödsinn für bare Münze nimmt.

Am Ende kommst du noch mit der Analogie, dass man innerhalb weniger Schritte mehrfache Erden in Gold schulden würde oder so ...

Das sind halt einfach inhaltlich falsche Videos die komplexe Themen nicht einmal im Ansatz richtig betrachten um viele Clicks und "Aha - Momente" zu erreichen. So auf einem Niveau mit Flacherdlern oder Menschen die denken die Pyramiden wären von Aliens erbaut.

Extrem vereinfacht dargestellt:

Buch- und Giralgeld wird nicht "aus dem nichts erschaffen". Wenn man die Kette an Ereignissen vollumfänglich betrachtet dann startet und landet man bei Bargeld und "plusminus Null". Eine Bank kann kein Geld erschaffen. Sie erschafft einen "Anspruch auf Geld" und spekuliert darauf, dass sie über andere Quellen ausreichend Geld einnimmt um diesen "Anspruch auf Geld" zu decken.

Beispiel Darlehen:

Eine Bank kann ein Darlehen über 100€ geben, muss dafür aber nur Rücklagen von 10€ tatsächlich besitzen. Aber sie erschafft dabei keine 100€ aus dem Nichts. Die fehlenden 100€ sind eben jener "Anspruch auf Geld", dem Geld des Darlehensnehmers um genau zu sein. Sie gibt jetzt "virtuelle" 100€, hat 10€ zusätzlich als Reserve und erhält in Zukunft 100€ (plus Zinsen) an echtem Geld zurück. Über die gesamte Kette ist die Bilanz "Null" und es wurde kein Geld erschaffen.

Die Bank spekuliert darauf, dass der Darlehensnehmer sein Darlehen zurückzahlen kann.

Wenn das nicht geht dann hat die Bank ein Problem. Das war auch einer der Auslöser für die letzte große Finanzkrise.

Die Zusammenhänge sind deutlich komplexer, aber ich denke ich konnte zumindest das grundlegende System so vermitteln, dass du eine ungefähre Vorstellung hast, wie das funktioniert und das da eben nicht Geld aus dem Nichts erschaffen wird sondern stattdessen heute mit Geld gearbeitet wird, dass man in Zukunft erhalten könnte.
 
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Standardartikel mit einem "Experten", der nur aussagt, dass es keine Änderungen über die Jahre geben wird.
Um das zu sagen, brauche ich keinen Bezahlartikel oder einen Experten :D
Problem ist halt, dass die halt nicht ewig Zeit haben zum verkaufen
 
kachiri schrieb:
Vor allem weil die Erzeugung von Werten hier einfach unnötig Energie verbrennt.

Genau das macht Bitcoin aus. Durch die Ressourchen welche zur Schürfung benötigt werden, wird Bitcoin zu einem Rohstoff wie zB. Gold. Mit Limitierung auf 21 Millionen Stück, ist Bitcoin das kappeste Gut der Welt.
Durch Proof of Work (POW), also die Ressourchen welche benötigt werden, steigt die Sicherheit.
Die Aufwendung der Energie für das fairste, nicht konfiszierbare und durch Regierungen und Zentralbanken nicht manipulierbare Asset, sollten es allemal wert sein. Der FIAT-Geld Energieverbrauch ist weitaus höher.
Außerdem besteht die Energie fürs Mining aus einem sehr hohen Teil aus erneuerbaren Energien. Das wird komischerweise nie erwähnt.
Damien White schrieb:
Krypto hingegen, das ist absolut wertlos, da nichts hinter den jeweiligen Währungen steht.

Dies trifft auf Shitcoins mit Proof of Stake zu, aber nicht auf Bitcoin!
Und natürlich wird FIAT-Geld aus dem Nichts erschaffen! Es wird aus Kredite erschaffen.
Vereinfacht gesagt, funktioniert das so: Ein Dude geht zur Bank und möchte einen Kredit. Der Bankmitarbeiter drückt auf einem Knopf und die Kreditsumme wird einfach generiert. Oder denkt wirklich jemand, dass der Bank Boy in den Keller geht und die Kreditsumme aus dem Tresor holt, or what? Du hast es doch an deinem Beispiel selber beschrieben, dass es aus dem Nichts erschaffen wird. Woher kommen deine 90 EUR welche es vorher nicht gegeben hat? Ach von dem Kreditnehmer. Wo hat der das Geld denn her?
 
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Dwal1n schrieb:
Außerdem besteht die Energie fürs Mining aus einem sehr hohen Teil aus erneuerbaren Energien. Das wird komischerweise nie erwähnt.

Weil diese Energie auch Autos antreibt oder Licht in Wohnungen macht?

Oder meinst die Strom Elektronen vom Windkraftwerk laufen direkt zu Mining Farmen?

So viel Quark über Ressourcen... Ohne H und einer geilen Währung... Die dann ein Rohstoff wie Gold ist ...

Gold hat zumindest den Wert für gewisse Anwendungen perfekt zu sein..


Bitcoin hat nur eine... Spielwiese für Spekulationen.. Daher wird dann der Wert vom Bitcoin an einer "normalen" Währung abgeleitet.

Aber egal... Wer mit solchen Argumenten kommt wie erneuerbare Energie....dem ist nicht zu helfen.

Bitcoin hat einen Energieverbrauch von einem ganzen Land... Hat aber nicht einmal ansatzweise den gleichen Finanziellen wert erwirtschaftet... Geschweige die Bewohner ein Dach überm Kopf spendiert und auch nichts zu essen dabei kam raus... Kein Haus gewärmt und keine PC zum laufen gebracht..

Also was kann Bitcoin nochmal...
 
Dwal1n schrieb:
Der FIAT-Geld Energieverbrauch ist weitaus höher.
Außerdem besteht die Energie fürs Mining aus einem sehr hohen Teil aus erneuerbaren Energien. Das wird komischerweise nie erwähnt.
Stimmt nicht ganz.
Bitcoin Mining aktuell ca 95 TwH
Stromverbrauch Banken ca 260 TwH
Aufrechterhaltung des Bargeldzahlungsverkehrs ca 64 TwH (nur Gelddrucken und alte Scheine vernichten)
Goldherstellung ca 240 TwH
 
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