Kurzer Erfahrungsbericht: Neue SSD im MBP Retina 13" (2015)

uburoi

Lt. Commander
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Hallo zusammen!

Da es vielleicht auch andere interessieren könnte, hier mein kurzer Beitrag:
Kürzlich habe ich gelesen, dass man inzwischen bei etlichen älteren MacBook-Pro-/Air-Modellen mit einem Adapter SSDs von Fremdherstellern nachrüsten kann (halbwegs aktuelles MacOS vorausgesetzt). Mit meinem MacBook Pro, das mein tägliches Arbeitstier ist, bin ich auch nach knapp vier Jahren immer noch hochzufrieden. Allerdings habe ich schon damals nicht eingesehen, die astronomischen Aufpreise zu zahlen, die Apple für Speicher nimmt, sodass ich mich seinerzeit für das günstigste Modell mit einer 128-GB-SSD entschieden hatte. Bisher bin ich damit tatsächlich auch immer ausgekommen, aber manchmal wäre mehr Speicher doch schön gewesen, sodass mich das Thema nun interessierte.

Letzte Woche habe ich mir dann einen passenden Adapter (in meinem Fall musste ich darauf achten, dass er mit einer M.2-NVMe-SSD kompatibel ist; hierzu gibt es einige Artikel im Netz) und dazu eine Samsung EVO 970 Plus mit 500 GB Kapazität gekauft. Mittels Carbon Copy Cloner und einem USB-Gehäuse für die SSD habe ich meine interne SSD auf die neue geklont und diese dann ins MacBook eingebaut, was sich als erfreulich einfach herausgestellt hat. (Die passenden Schraubendreher hatte ich glücklicherweise schon hier; andernfalls muss man sie sich kaufen: 1.2 Pentalobe für die Gehäuseschrauben und T5 Hexalobe für die SSD-Schraube.)
Obwohl die neue SSD vom USB-Gehäuse gebootet hat, brach der Bootvorgang nach dem Einbau immer auf der Hälfte ab. Ich hatte im Internet gelesen, dass die EVO 970 kompatibel sein soll, und war daher davon ausgegangen, dass es bei der Plus-Variante ebenso sei. Anscheinend ein Trugschluss.
Also ging die Samsung-SSD zurück.

Heute war ich zufällig in einem Elektronikmarkt und habe eine SanDisk Extreme Pro M.2 NVMe 3D SSD mit 500 GB Kapazität im Angebot gesehen und gekauft. Wieder geklont und eingebaut – und voilà, die SSD bootete auf Anhieb.
Nun habe ich für gut 100 Euro eine 500-GB-SSD in meinem MacBook, die dazu auch noch schneller ist als die alte.
Ich hatte noch gelesen, dass bei manchen Nutzern aufgrund der Adapter-Bauform die neue SSD etwas wärmer wird als die alte. Bisher stelle ich das nicht fest, aber ich werde das in den nächsten Tagen mal beobachten …

Falls also noch andere Nutzer älterer MacBook-Modelle mit einer Speicheraufrüstung liebäugeln – es ist wirklich nicht schwer, und ich kann es nur empfehlen!

Gruß Jens
 
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Ich habe in mein MacBook Pro 15 Bj Mitte 2015 eine Samsung 970 Evo (1 TB, keine Plus) eingebaut. Läuft ohne Probleme.
 
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Ergänzung:

Nach einer guten Woche mit der neuen SSD hatte sich ein Problem ergeben (von dem ich dann auch in Foren gelesen hatte): Im Standby verbrauchte mein MacBook plötzlich ordentlich Akku, und nach längeren Ruhephasen stürzte der Rechner beim Aufklappen des Deckels mit einer kryptischen Fehlermeldung ab.
Die Lösung war, Änderungen an den Einstellungen der Energieverwaltung vorzunehmen. Seitdem verbraucht der Ruhezustand keine Energie mehr, und dass das Gerät nun ein oder zwei Sekunden zum Aufwachen braucht, kann ich auch verschmerzen.

Für mein Gerät haben sich folgende Änderungen via Terminal als optimal erwiesen:
Code:
sudo pmset -a hibernatemode 25
sudo pmset -a standbydelaylow 60
sudo pmset -a standbydelayhigh 60

Gruß Jens
 
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Dieser erhebliche Stromverbrauch im Standby muss übrigens nicht von der Evo stammen, sondern Mojave ist diesbezüglich schlecht vorkonfiguriert.

Auch auf meinem 2015 MBP mit Werks-SSD stand das Standbydelay auf 24 Stunden, was dafür gesorgt hat, dass das MBP über Nacht mindestens 10% Akku verloren hat. Habe es jetzt auf 5 Minuten gestellt und alles passt.
 
Das Problem hatte ich auch vorher mit Mojave nicht. Aber glücklicherweise ließ es sich ja leicht beheben.

Gruß Jens
 
Keines der geschilderten Probleme bei meinem Macbook nach dem SSD Tausch bisher festgestellt.
Die Terminaleingabe von Jens hab ich mir mal notiert, man weiß ja nie :-)
 
Mein Hibernatemode steht übrigens auf 3 statt 25, sodass der Ram unter Strom bleibt. Kostet zwar 1% pro Nacht, aber der Mac wacht ohne Ladebalken aus dem Standby auf wenn kein Ladegerät angeschlossen ist.
 
Das hat bei mir nicht geklappt (aber ich hatte auch gelesen, dass unterschiedliche Modelle verschiedene Einstellungen "bevorzugen"). Allerdings habe ich auch keinen Ladebalken, sondern nur eine kurze Verzögerung, wenn ich den Deckel aufklappe.

Habe mir jetzt auch eine Samsung Evo 970 bestellt, um mal zu testen, ob die sich anders verhält. Die SanDisk nutze ich dann im externen Gehäuse als Backup-Platte (oder umgekehrt).

Gruß Jens
 
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Kannst noch bitte den Adapter und die genaue SSD verlinken?
Und halt uns bitte hier bezüglich Samsung Evo 970 auf dem Laufenden, find das Thema interessant
 
Adapter

Festplatte

Die Samsung-SSD ist leider noch nicht eingetroffen – Lieferverzögerung. 😒

Gruß Jens
 
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Ich hatte dieselbe Idee mit einer Intel 660p 1TB und dem erwähnten M.2-Adapter, was ebenfalls problemlos funktioniert. Was mir allerdings aufgefallen ist: der Adapter ist etwas zu hoch, sodass die Bodenplatte des MacBooks nach dem Umbau nicht mehr plan aufliegt sondern leicht absteht und auch einer der Clips nicht mehr gescheit einrastet. Wenn man alles wieder verschraubt hat fällt das zwar nicht weiter auf, ein Beigeschmack bleibt allerdings.
 
Das "Gschmäkle" kann ich nachvollziehen. Ich hätte mir vermutlich einen alternativen Adapter besorgt – die kosten ja glücklicherweise nicht viel.

Gruß Jens
 
gibt's denn überhaupt andere Adapter, die so gut funktionieren?
 
autoshot schrieb:
gibt's denn überhaupt andere Adapter, die so gut funktionieren?
Ich habe den gleichen Adapter verbaut wie Jens in bestellt hat. Bei mir passte die Bohrung nicht genau mit dem Gewindeloch auf dem Board überein. War ein ziemliches Gefummle bis es passte. Konnte die Schraube nicht komplett festziehen, das sich dann die M2 leicht verbogen hat. Mit einem schmalen Streifen Gafferband habe ich die Schraube fixiert, für alle Fälle.
 
Soweit ich weiß erfüllt das MBPr 2015 ja PCIe 3.0 x4

Hätte das zur Folge, dass man auch in diesem Gerät von den kranken Geschwindigkeiten der jüngst vorgestellten Highend SSDs von Kingston etc. mit Geschwindigkeiten über 3.000 MB/s profitieren würde? Im Alltag klar nicht aber bei der messbaren Geschwindigkeit und beim Schaufeln großer Daten?
 
Probieren geht über studieren :)
 
Hier mal die Messungen von alter und neuer SSD. (Habe ich nur mal kurz laufen lassen, also nichts wirklich Genaues!) Ich muss gestehen, dass mir die Werte nicht allzu viel sagen; mir reichte es zu wissen, dass die neue SSD zumindest nicht langsamer ist. Im Alltag merke ich allerdings keinen Unterschied …

Gruß Jens

Bildschirmfoto 86.pngBildschirmfoto 87.png
 
Inzwischen habe ich meinem MacBook Pro eine Samsung 970 EVO mit 1 TB Speicher spendiert. Ich erkenne allerdings keine Unterschiede zur vorher verwendeten SanDisk-SSD.

Bei beiden SSDs ist mir in der Zwischenzeit aufgefallen, dass der Akkuverbrauch deutlich gestiegen ist. (Ich habe es nicht genau gemessen, aber die Arbeitszeit hat sich spürbar verringert.) Das ist vermutlich nicht so verwunderlich, da die SSDs erheblich schneller arbeiten als die originale und dadurch wohl auch mehr Strom verbrauchen, aber ganz glücklich bin ich damit nicht. Man kann wohl nicht alles haben …

Gruß Jens
 
Hallo Jens
Eine höhere Akkulast nach dem Wechsel der SSD konnte ich nicht feststellen, habe allerdings auch nicht bewusst darauf geachtet. Könnte evtl. auch mit der Größe des RAM zusammen hängen. Bei mir sind 16GB verbaut.
Gruss
Peter
 
Ich habe zwar nur 8 GB, aber da ich oft nur an ein oder zwei Dokumenten arbeite, glaube ich nicht, dass mein Rechner da swappen muss. (Habe es noch nicht überprüft.)
Naja, über den Arbeitstag komme ich trotzdem noch hin, von daher ist der Effekt für mich verschmerzbar.

Gruß Jens
 
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