Leserartikel Kurzer Erfahrungsbericht: Oki Multifunktionsled MC352 (Drucker)

stephan902

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Kurztest Oki MC352dn

Kurz vorneweg: Ich bin technisch gesehen kein professioneller Tester, habe aber recht viel Erfahrung mit Hardware jeder Art.
Außerdem werde ich keine technische Daten in Zahlen angeben, da diese sämtlich auf der Herstellerseite oder im Test auf druckerchannel.de nachzulesen sind. Viel mehr soll dieser kurze Test einen subjektiven Eindruck vermitteln.

Eigentlich sollte der Titel lauten: Warum man keinen Tintendrucker kaufen sollte...

Der Oki MC352 ist ein relativ kostengünstiger Lasermultifunktionsdrucker, der alle wichtigen Funktionen die man von der Privatperson bis zum kleinen Unternehmen benötigen dürfte. Genau gesehen handelt es sich um einen LED-Drucker, da statt eines Lasers LED verwendet werden. Man kann ihn ab ca. 350 Euro bekommen, das ist rund die Hälfte der UVP.

Los gehts mit der Verpackung: Diese ist entsprechend der Gerätemaße groß und viel größer als alles, was ich von Tintendruckern kenne. Ansonsten ist sie stabil, gut zu öffnen und wahrscheinlich auch für den direkten Versand ohne weitere Umverpackung geeignet. Das Entnehmen ist sehr leicht, da der obere Teil der Schachtel entfernt werden kann. Das Gerät ist in Styropor und einer verschlossenen Plastiktüte verpackt. Soweit nichts besonderes. Der Hersteller empfiehlt zwei Personen zum Befördern, Entpacken und Aufstellen. Das ist in der Tat empfehlenswert, aber dennoch lässt sich das Gerät als durchschnittlicher Mann auch durchaus alleine über kurze Strecken befördern oder auf einen Tisch hieven.
Weiter gehts mit der Gehäuseverarbeitung: Diese ist weit über dem, was man von Tintendruckern bis 300 Euro kennt. HP Multifunktionsgeräte bis 300 Euro habe ich ebenfalls häufig benutzt (z.B. HP Officejet Pro 8500A Plus und dessen Nachfolger). Das Gehäuse ist mattweiß-grau und bei weitem nicht so schmutzanfällig wie viele andere Geräte. Dauerndes Putzen entfällt. Sicherlich das Gerät ist keine totale Schönheit, aber absolut auch nicht als hässlich einzuordnen. So oder so ein klassisches Officegerät mit entsprechendem Platzbedarf, der nicht vernachlässigt werden darf. Das Gerät ist an fast jeder Stelle sehr massiv und stabil. Lediglich die Eingabekonsole an der vorderen Oberseite gibt leicht nach bei starkem Daraufdrücken. Der Scannerdeckel schwingt nach einem kurzen Stück den Rest von selber weiter auf und lässt sich vor allem im Ganzen anheben, sprich die Schaniere sind auf- und abwärts beweglich, was das Kopieren von (dickeren) Büchern ermöglicht. Dies bieten sonst nicht viele Officegeräte mit Tintendruck. Das Papierablagefach ist ebenfalls ausreichend stabil verarbeitet und benötigt recht starken Zug bis es aus dem Gerät herauszuziehen ist. Oft wird bemängelt, dass die Papierschublade keinen Anschlag hat, sprich vollständig entnehmbar ist. Dies würde ich allerdings nicht als negativ beruteilen, da das Papier so viel besser und schneller einzulegen ist und Papier in der Schublade beispielsweiswe vom Lagerort des Papiers bis zum Gerät transportiert werden kann.
Bei der Benutzung/Bedienung fallen ebenfalls nur minimale Mängel auf: Das bedeutet, dass die Bedienung einwandfrei ist, aber sich komplett von den einfach Tintenmultifunktionsgeräten wie sie HP bietet unterscheidet. Der Multifunktionseinzug beispielsweise erlaubt zwar das problemlose Einlegen von verschiedenem Papier, allerdings muss dazu erst eine Klappe an der Vorderseite des Geräts heruntergeklappt werden, dann das Papier eingelegt und ein Knopf gedrückt werden, der das Papier unter eine Rolle klemmt, sodass dieses eingezogen werden kann. Eine kleine Skizze, wie das Papier hier einzulegen ist und dass als zweites der Knopf gedrückt werden muss, befindet sich allerdings direkt im entsprechenden Fach. Es wird also kein Handbuch benötigt. Da meist eh aber aus dem gut funktionierenden Hauptpapierfach gedruckt werden wird, ist der Multifunktionseinzug absolut ausreichend. Die Tasten am Gerät, um Eingaben jeder Art vorzunehmen lassen sich präzise drücken und lassen kein baldiges Ableben erwarten. Das nicht-farbige Display lässt sich in einer kleinen Rasterung nach vorne klappen. Das Display sitzt nicht 100% fest am Gerät, sprich wenn man es in die Hand nimmt kann man etwas daran herumwackeln. Dies hat auf die praxisnahe Benutzung des Gerät, sowie auf die Funktionsweise absolut null Einfluss und spielt keine weitere Rolle. Wer die Bedienung modernerer Tintendrucker für den Heimgebrauch gewohnt ist, wird sich umstellen müssen. Die Bedienung ist viel komplexer und auch schwieriger als bei den Heimgeräten. Es werden jedoch auch Funktionen geboten, die weit über deren Umfang hinausgehen und die hauptsächlich auf die Verwendung in kleinen Firmen abzielen, aber zum Teil auch sehr praktisch für zu Hause sein können. Die Bedienung ist jedoch keineswegs schwierig, nur schwerer und komplexer als bei Heimgeräten. Im direkten Vergleich zum HP Officejet Pro 8600 Plus wird die unterschiedliche Zielgruppe deutlich. Während die Bedienung des HPs einfach und intuitiver vonstatten geht, aber der Touchscreen oft nicht perfekt reagiert (keineswegs mit dem Touchscreen eines iPhones, etc. zu vergleichen), was wegen desse Technologie (resistiv statt kapazitiv) nicht verwunderlich ist, ist die des Oki absolut präzise. Vielleicht dauert es etwas länger um sich dan den Oki zu gewöhnen, aber dann wird auch garantiert jedes mal kopiert, wenn auf "Kopieren" gedrückt wird. Im Gegensatz zum HP kommt es nie zu Fehleingaben und ein erneutes Drücken einer Taste ist nicht erforderlich.
Die Software inkl. Treibern unterscheidet sich ebenfalls radikal von der üblicher Heim- und Officegeräte: Während es bei den meisten neuen Heim- und Officegeräten genügt, das Gerät über USB zu verbinden (Treiber werden von Windows 7 und 8 dann automatisch installiert), wird der Oki zwar als Drucker erkannt, eine automatische Treiberinstallation findet jedoch auch mit Internetverbindung nicht statt. Diese können aber von der CD installiert werden. Auch hier wird derjenige, der Heim- und Officegeräte wie obige HPs kennt, zunächst auf Probleme stoßen. Während der HP schon druckbereit ist, werden für den Oki gleich mehrere Treiber installiert (bzw. es kann auch ausgewählt werden, was installiert wird): PCL, PostScript, etc. Auch hier gilt wieder, die Installation würde ich immer noch als einfach bezeichnen, aber komplexer als bei Homegeräten. Alternativ könnte man sagen, dass es möglich ist Fehler zu machen bei der Installation. Wer seinen ersten PC zusammen mit einen Drucker kauft, wird von der Einrichtung des Oki definitiv überfordert sein, genau wie für jeden Druck der entsprechende Treiber ausgewählt werden muss, sofern mehrere installiert wurden. Das ist keineswegs schlecht, aber für den Heim- oder Kleinofficegebrauch unnötig und evlt. verwirrend. Mir persönlich sagt es jedenfalls zu. Insgesamt wird niemand, der Erfahrung im Umgang mit PCs hat, größere Probleme bei der Einrichtung haben. Es gibt natürlich auch keine so optisch ansprechende Softwaresuite wie bei HP oder anderen, das sollte einem klar sein (allerdings wird dadurch auch kein Speicherplatz verschwendet für Software, die in der Praxis eh kaum jemand verwenden dürfte).
Das Druckprinzip ist dank der Treiber ebenfalls anders: Dank dieser und des integrierten, 256MB umfassenden RAMs, werden die Druckaufträge komplett im Oki gespeichert. Das bedeutet z.B. das nach Übergabe des Druckauftrags der PC heruntergefahren werden kann, ohne dass der Druck abbricht. Gerade bei großen Aufträgen ein entscheidender Vorteil.
Die Austattung des Oki ist auf der Herstellerseite, im Handbuch und auf weiteren Quellen gut dargelegt. Eine kurze Anmerkung möchte ich zu W-Lan machen: Während viele, auch günstigere, Tintengeräte W-Lan bieten, tut dies der Oki nicht. Ich kann dazu nur sagen: Gut so! Ich musste die Erfahrung machen, dass W-Lan für Geräte, die permanent ans Netzwerk gekoppelt sein sollen, absolut nicht empfehlenswert ist. Gerade bei den HP Officejet Pro kommt es meiner Erfahrung nach zu Abbrüchen, was den Druck verhindert. Auf Gimmicks, wie Apps, verzichtet der Oki ebenfalls. Diese sind in einem Drucker aber meiner Meinung nach eh vollkommen überflüssig.
Die Druckeigenschaften sind uneingeschränkt hervorragend, was Text und Grafik angeht. Der Oki übetrifft hier jedes mir bekannte Tintengerät um Längen. Die Druckgeschwindigkeit ist enorm und die Qualität ausgezeichnet. Wird Duplexdruck (beidseitiger Druck) verwendet, was sich zum Papiersparen sehr empfiehlt, wird der Unterschied zwischen Tinten- und Laser/LED-Drucker fast schon unendlich groß. Während der Tintendrucker schon viel länger benötigt um die Vorderseite zu bedrucken, wendet der Oki das Papier augenblicklich und bedruckt sofort die Rückseite. Der Tintendrucker verschwendet je nach Modell recht viel Zeit, um die Tinte der Vorderseite trocknen zu lassen, bevor er die Rückseite bedruckt. Geht man davon aus, dass dieser Trocknungsvorgang 6 Sekunden dauern würde, würde der Oki allein in dieser Zeit 2 einseitig bedruckte Seiten ausgeben. Ingesamt druckt der Oki im Vergleich zu den meisten Tintendruckern rund doppelt so schnell, bei Duplexdruck ganz grob 4 mal so schnell. Diese Werte sind aber wirklich nur als sehr grobe Richtwerte anzusehen. Das Druckbild, also die produzierte Druckqualität, ist was Text angeht perfekt. Es sind nicht die geringsten Ungleichmäßigkeite in schwarz und in Farbe zu erkennen. Lediglich bei Fotos weiß der Oki nicht zu glänzen. Für einen Laser/LED-Drucker ist die Qualität sicher durschnittlich, wenn nicht besser. Im Vergleich zu den meisten Tintendruckern verliert der Oki aber eindeutig. Für Fotodrucke ist der Oki sicher nicht die beste Wahl. Zum Toner- und Verbrauchsmaterialkonsum des Okis kann ich noch nichts sagen, hier liefert druckerchannel aber Testergebnisse. Eine normale schwarzweiß Seite sollte bei Kosten um die 2ct. pro Seite liegen, was auf dem Niveau der billigsten Tintenmultifunktionsdrucker liegt (vgl. HP Officejet Pro). Kopieren, sowie alle Einzüge funktionieren soweit auch schnell und einwandfrei. Alle Scanmethoden arbeiten schneller als bei den entsprechenden Tintengeräten. Duplexscan über den oberen Einzug funktioniert gut und extrem schnell.

Fazit: Der Oki MC352dn ist für alle die ein Multifunktionsgerät suchen, die perfekte Wahl. Er übertifft in jeder Hinsicht, außer Fotodruck und möglichst einfacher, intuitiver Bedienung und Einrichtung, seine Tintenmultifunktionskollegen um Welten. Jedem, der die einmalige Investition für das Gerät aufbringen kann und will, aber keine oder wenige Fotos drucken möchte, sei der Oki ans Herz gelegt. Herausragende Druckqualität, sehr hohe Geschwindigkeit, sehr gute Verarbeitung und Stabilität überzeugen.

Anmerkung: Wenn verfügbar, werden auch Langzeiterfahrungen angefügt, sowie Informationen über den Tonerverbrauch beigefügt. Außerdem ist das Gerät auch mit Fax verfügbar (MC362dn), ist dann aber deutlich teurer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann den Erfahrungsbericht noch ergänzen. Bei geringen Tonerverbrauch und absolut stabiler Leistung funktioniert der Drucker auch unter Linux (ubuntu/Mint) einwandfrei.
 
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