Dieses Review habe ich auf Anfrage aus einem Anderen Forum verfasst.
Vielleicht kann auch hier manch ein Leser etwas damit anfangen.
Ich habe das Padfone 2 erst seit fünf Tagen und nach 2 Minuten Benutzung habe ich sofort ein Update auf Jelly Bean bekommen. Deshalb kann ich wenig über das Padfone 2 unter ICS sagen und ich bin noch nicht dazu gekommen wirklich alles an dem Gerät auszuprobieren. Ich habe mich entschieden das Gerät in zwei Teilen zu bewerten; als Telefon und als Tablet.
Das Padfone 2 als Smartphone
Das Padfone 2 ist in meinen Augen das beste derzeit erhältliche Smartphone - zu der Begründung komme ich später noch.
Es leistet sich so gut wie keine Schwächen, sieht super aus und ASUS macht mit der Software alles richtig. Aber nun zu den einzelnen Komponenten.
Telefonie, Kommunikation, Verbindung
Ein Smartphone ist in seiner Grundfunktion immer noch ein Telefon und daher sollte als wichtigster Punkt die Sprachqualität und die Stabilität der Netzverbindung bewertet werden.
Hier ist das Padfone 2 wirklich sehr gut. Ich habe nicht so viele aktuelle Telefone am Ohr gehabt um objektiv bewerten zu können wie es im Vergleich zu anderen Top Smartphones steht, subjektiv gibt es aber keinerlei Grund zur Beanstandung. Ich höre mein Gegenüber klar und deutlich und ich selbst werde auch an einer Straße stehend klar und deutlich gehört.
Die Netzverbindung ist im Vergleich zu meinem LG Optimus 2X besser. Ich habe auch in Gebäuden noch HSPA Empfang, in denen mein O2X passen musste oder wo die Verbindung immer wieder abgerissen ist.
LTE konnte ich mangels passenden Mobilfunkvertrages nicht testen. Aus meiner Sicht ist das in Deutschland noch zu teuer. Die GPS Ortung erfolgt sehr schnell.
Ausstattung:
LTE/WCDMA
HSPA+ UL:5.76 Mbps/DL:21 Mbps
LTE UL:50 Mbps/DL:100 Mbps
3G : WCDMA : 900/2100
2G : EDGE/GPRS/GSM : 850/900/1800/1900,
4G : LTE: 800/1800/2600
A-GPS, GPS, GLONASS
NFC
Bluetooth 4.0
WiFi Direct
MHL
USB-OTG
An Verbindungsoptionen bringt das Padfone 2 alles mit was man sich wünschen kann.
Hardware
Ein Modernes Smartphone ist eben nicht nur zum Telefonieren gedacht und daher interessiert es aus mehrerlei Gründen, welche Hardware verbaut worden ist.
SoC
Bei der Wahl des SoC hat ASUS sich für den derzeit besten Chip entschieden. Es kommt ein Qualcomm Snapdragon S4 Pro APQ8064 zum Einsatz. Es handelt sich dabei um einen 1,5GHz Quadcore mit Qualcomms neuen Krait CPUs und einer Adreno 320 GPU. Der Chip ist in 28nm Strukturbreite gefertigt und kann jeden Kern einzeln abschalten sowie die Taktfrequenz jedes CPU-Kerns unabhängig voneinander wählen.
Es ist das gleiche SoC, welches auch im Nexus 4, LG Optimus G, HTC J Butterfly, Xiaomi MI-2, Oppo Find 5 und anderen brandneuen oder angekündigten Top-Smartphones steckt, bzw. stecken soll.
Der Chip ist als extrem leistungsstark und gleichzeitig sehr energieeffizient einzustufen. Zur Seite wurden diesem Chip 2GB Arbeitsspeicher gestellt.
Display
Bei dem Display handelt es sich um ein ganz besonderes Sahnestückchen. Auf 4,7" strahlt uns ein leuchtstarkes, sehr klares 1280x720 (720p) IPS+ Display an, welches von SHARP mit der IGZO Technologie gebaut wurde. Es ist subjektiv fantastisch anzusehen, die Reaktionszeiten des Displays sind laut Datenblatt höher als die anderer aktueller Smartphones. Was mir direkt auffällt ist das tiefe Schwarz bei ausgeschaltetem Display. Es ist eine ganze Ecke dunkler als das meines alten LG Optimus 2X, welches damals (April 2011) als sehr gutes IPS Display bewertet wurde. Beim Hochregeln der Displayhelligkeit wird eine sehr hohe Leuchtkraft erreicht. Diese lässt sich durch einen weiteren Knopf: "Outdoor Modus" noch weiter steigern. Einen Helligkeitsregler, samt Outdoor Modus taste hat ASUS in der Notification Bar integriert, eine der wenigen Abweichungen vom Stock Android Erlebnis auf dem Padfone 2.
Ich habe das Padfone 2 fast permanent bei ca. 25% Displayhelligkeit in Betrieb und kann das Display hervorragend ablesen.
Das Display wird von einem gehärteten Glas von Corning geschützt, dabei offenbart weder ASUS noch Corning um welches Produkt (Gorilla, Gorilla2, Lotus) es sich genau handelt. Laut ASUS sind die Displays des Telefons, sowie auch der Padfone Station mit einem Corning Glas, samt anti Fingerabdruck Beschichtung ausgestattet. Auf dem Telefon funktioniert das auch ziemlich gut. Ich benutze grundsätzlich keine Displayschutzfolien und habe daher den Vergleich zu anderen Telefonen, die nicht mit solch einer Beschichtung beworben wurden. Es bleibt die Frage, ob die Beschichtung sich mit der Zeit abnutzen wird oder nicht.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Telefons ist über alle Zweifel erhaben. Er ist für ein so flaches Design sehr laut und bietet erstaunlich gute Bässe, Mitten und Höhen. Abhängig von dem abzuspielenden Sound, sind bei den letzten zwei Lautstärkestufen manchmal kleine Verzerrungen (Knarzen) zu hören. Der Lautsprecher ist wirklich mit das Beste, was ich je in einem Smartphone gehört habe.
Generelle Verarbeitung
Insgesamt wirkt die äußere Verarbeitung des Telefons sehr hochwertig. Der Rand besteht aus einer Aluminium-Magnesium Legierung, die sich sehr gut und hochwertig anfühlt. Im Gegensatz zu einigen Reviews, in denen der Druckpunkt der Tasten (Ein/Aus, Lautstärkewippe) als schwammig beschrieben wurde, kann ich diese Beobachtung bei meinem Gerät zum Glück nicht machen. Die Druckpunkte sind knackig und eindeutig. Die Rückseite wird von einer Kunststoff-klappe geschützt, die sich sehr angenehm anfühlt. Insgesamt finde ich das Design äußerst gelungen. Es ist minimalistisch, setzt aber doch eigene Akzente.
Kamera
Die Kamera habe ich bisher noch nicht wirklich auf Herz und Nieren prüfen können, meine bisher gewonnenen Eindrücke sind aber durchgehend positiv. Die 60Hz 720p Videoaufnahme habe ich an meinem schnell durch die Wohnung pesenden Hund ausprobiert und alle Bewegungen waren sehr flüssig zu sehen - trotz abendlicher Beleuchtung.
Die Kamera wird von einem separaten Bildverarbeitungsprozessor von Sony gesteuert und der CMOS Chip wird rückseitig beleuchtet, was bei schlechten Lichtverhältnissen vorteilhaft sein soll.
Über folgende Kenngrößen verfügt die Kamera:
- 13MP
- Keine Auslöseverzögerung
- Serienaufnahmen mit bis zu 100 Bildern mit 6 Bildern pro Sekunde in voller Auflösung
- Videoaufnahmen in 1080p mit 30Bps, 720p mit 60Bps und 480p mit 90Bps (Bps = Bilder pro Sekunde)
- Fotos in voller Auflösung während der Videoaufnahme, ohne diese zu unterbrechen
- Apertur (Blendenzahl) f2,4
Das User Interface
ASUS hat bei seiner Anpassung von Android an das Padfone 2 einen guten Kompromiss gefunden. Android wird nur in sehr wenigen Details verändert und in den Punkten in denen es verändert wurde, können sich die Änderungen sehen lassen. Wo möglich, wurde dem Nutzer auch weithin die Wahl zum original Android gelassen. Zunächst einmal wurde die Notification bar um einige Funktionen erweitert. Es sind einige Einstellungen direkt darüber zugänglich. Im Menü lässt sich festlegen welche Einstellungen eingeblendet werden sollen. Außerdem lässt sich in der Notification bar direkt auf die, ASUS Audio Wizard genannten, Equalizer-Einstellungen zugreifen sowie auf das Android Hauptmenü. Unterhalb der genannten Elemente ist ein Schieberegeler für die Displayhelligkeit sowie eine Taste für den weiter oben erwähnten “Outdoor Modus“ angeordnet. All dies sind Funktionen, die Android im ursprünglichen Umfang nicht bietet, und es sind Funktionen die man als Nutzer von custom ROMs wie z.B. CyanogenMod bei einem Nexus vermisst.
Des weiteren integriert ASUS eine Funktion namens Instant Dictionary in die Schnelleinstellungen. Ist diese Funktion ausgewählt, befindet sich eine Schaltfläche am Rande des Displays, die sämtliche aktiven Apps überlagert und deren Position entlang der Displayränder frei wählbar ist. Mit einem kurzen Tippen, aktiviert man diese Schaltfläche, was bewirkt, dass man sodann Text markieren kann. Diese wird aus einer großen Auswahl von Sprachen in eine gewählte Sprache übersetzt und in einem Popup angezeigt, ohne die App zu wechseln. Dies ist keine Funktion, die man täglich nutzen wird, aber die sich ab und an als extrem bequem erweisen kann.
ASUS Tastatur
Neben der Android Tastatur, hat das Padfone 2 auch eine ASUS Tastatur an Bord. Diese ist wirklich gut gelungen und bietet sogar eine Swype-Funktion. Sie funktioniert sogar besser als die von Swiftkey Flow. Ich habe jedoch wie bei allen Tastaturen relativ schnell meinen Weg zurück zu Swype gefunden, deren umfangreiche Gesten und Editierfunktionen für mich nur schwer zu ersetzen sind.
Akkulaufzeit
Die Smartphones werden gleichzeitig immer rechenstärker und haben immer größere Displays, während sie immer flacher und kompakter werden. Das führt vielfach dazu, daß man zwar seinen heiß-geliebten Begleiter bei jeder Gelegenheit gerne dabei hat und am liebsten ständig nutzt, aber bei jeder kleinen Runde Angry-SliceIt-PigsInTrees-Birds mit Bangen an den langen Resttag und die schwindende Akkuladung denkt.
Das Padfone 2 hat mit 2140 mAh einen recht großen Akku. Das IGZO Display ist, sofern man es nicht ständig in hoher Helligkeit betreibt, sehr sparsam und die 28nm Strukturbreite des S4 Pro sowie die gut programmierten Energiesparmechanismen tun ihr übriges. Kurz gesagt, das Padfone 2 ist ein Dauerläufer! Nach intensiver Nutzung habe ich das Telefon am Abend auf 30% seiner Akkuladung gebracht. Bei normaler Nutzung habe ich am späten Abend noch um die 65% der Akkuladung zur Verfügung. Nutze ich zusätzlich auch die Padfone Station, lädt diese das Telefon in kurzer Zeit (einige Minuten) auf 75% und nach längerem Tablet-Einsatz (30-60 Min) auf ca. 90%.
Spielt man auf dem Tablet permanent Spiele, kann man dieses in wenigen Stunden leeren. Bisher habe ich dies immer im Telefon-Priorität-Modus ausprobiert. Die Einsatzdauer sollte länger sein, wenn man den Intelligenten Modus wählt. Das werde ich in den kommenden Tagen ausführlicher ausprobieren. In der Theorie ist das Laden des Telefonakkus über 75% seiner Kapazität zunehmend ineffizient und verbraucht überproportional viel Akkuladung des Tablets. Im Telefon-Priorität-Modus wird aber genau das permanent getan.
Mitgeliefertes Zubehör
Es ist ein Netzteil und ein in-ear-Headset beigelegt. Die Kopfhörer sind klanglich richtig gut und wirken hochwertig verarbeitet.
Negatives
Keine SD-Karten Unterstützung. Leider entscheiden sich nach und nach die meisten Hersteller für diese Praxis, keine SD Karten anzubieten. Ich finde das zwar bedauerlich, bin aber mit einem ausreichend großen internen Speicher darüber hinwegzutrösten.
Der Akku ist zwar nicht fest verbaut, jedoch mit einem Garantiesiegel versehen, das man beim Herausnehmen brechen muss.
Das Padfone 2 als Tablet
Als Tablet ist das Padfone 2 nicht so einfach zu bewerten. Einerseits sind die “inneren Werte“, die sich das Tablet mit dem Smartphone teilt, mit dem erwähnten Snapdragon S4 Pro SoC samt 2GB Arbeitsspeicher, allen seinen Konkurrenten (mit Ausnahme des Nexus 10) überlegen, auf der anderen Seite wird das Display von einigen seiner Konkurrenten überflügelt. Gerade wenn man sich an die brillante Auflösung des Telefons gewöhnt hat, fällt einem die weit geringere Pixeldichte des Tabletbildschirms auf. Die anti Fingerabdruck Beschichtung scheint hier nicht so gut zu funktionieren und die Helligkeit des Displays hinkt der des Telefondisplays hinterher.
Das Display ist nicht schlecht, mit seinen 1280*800px entspricht es den Displays anderer Tablets gleicher Größe, die IPS+ Technologie sorgt auch hier für gute Blickwinkelunabhängigkeit, allerdings spielt das Padfone 2 unter den Tablets nicht in der gleichen Liga wie das Padfone 2 es unter den Smartphones kann.
Der Lautsprecher der Padfone Station ist sehr gut und noch um einiges lauter als der des Telefons. Leider gibt es davon nur einen und dieser ist seitlich angebracht. Das spielt im Landschaft Modus eine größere Rolle als im Porträt Modus. Die generelle Verarbeitung des Tablets ist sehr gut, auch wenn die Kunststoff-knöpfe nicht die gleiche Wertigkeit vermitteln können, wie die Metall-knöpfe des Telefons. Das Tablet liegt gut in der Hand, flach auf einem Tisch liegend, ist beim Druck auf eine der Seiten, ein Wippen die Folge. Das Design mit der Einschubmulde für das Telefon wird in diesem Szenario zu einem Nachteil gegenüber einem reinen Tablet. Zwei außen angebrachte, ausklappbare Füßchen, hätten hier für Abhilfe gesorgt.
Als Tablet ist das Padfone 2 ein Gutes Gerät mit Schwächen im Bereich des Displays und der Ergonomie.
Preis und Fazit
799€ kostet die 32GB Variante des Padfone 2, 899€ 64GB Variante jeweils mit Padfone Station.
Für 599€ empfiehlt ASUS den Verkauf der 32GB Variante ohne Padfone Station. Das sind die UVP für europäische Märkte.
Als Smartphone sucht das Padfone 2 wirklich seinesgleichen. Hier hat ASUS wirklich an keiner Komponente gespart.
- Es hat ein schnelleres, moderneres SoC als etwa das Flaggschiff des Jahres Galaxy S3.
- Es ist mit edlen Materialien gebaut, wie auch das Nexus 4, hat im Gegensatz zu diesem aber mit 32 bzw. 64GB mehr Speicher.
- Mit 13MP, 1080p mit 30Bps, 720p mit 60Bps, 480p mit 90Bps und 100 Serienbildern mit 6 Bildern pro Sekunde und voller Auflösung, schlägt seine Kamera, zumindest auf dem Papier, die eines HTC One X+.
Für all diese Superlative ist eine UVP von 599€ mehr als fair.
Die UVP vom Galaxy S3 sowie vom One X lagen bei Markteinführung deutlich darüber.
Ein iPhone5 mit 64GB kostet laut UVP mehr als das Padfone 2 mit 64GB samt Padfone Station.
Vielfach habe ich das Argument gelesen, ein Nexus 4 und ein Nexus 10 seien zusammen günstiger als Ein Padfone 2.
Dabei hat aber weder das Nexus 4 64GB Speicher, noch das Nexus 10, noch beide zusammen. Dabei beherrscht das Nexus 10 auch kein mobiles Internet. Dabei hat das Nexus 4 auch kein LTE und keine 13MP Kamera.
Nutzte man dabei das N4 um per Tethering mit dem N10 mobil ins Netz zu gehen, würden beide Geräte übermäßig viel Strom verbrauchen, während das Padfone 2 beim Tabletbetrieb noch aufgeladen wird. Bei einer Kombination beider Nexus Geräte müsste man Daten weiterhin synchronisieren.
Natürlich hat das Nexus 10 einige Vorteile gegenüber dem Padfone 2. Für sich betrachtet ist es auch das bessere Tablet.
Für Mehrpersonenhaushalte ist ein separat nutzbares Tablet auch ein großer Vorteil.
Aber das Padfone 2 hat definitiv seine Daseinsberechtigung und verglichen mit dem Preis zweier Geräte, die es ersetzt z.b. Galaxy S3 + Galaxy Tab 10.1 - fairerweise zähle ich hier nicht mit Nexus Geräten, da diese mit kaum Profit verkauft werden - ist es preislich sehr attraktiv.
Wer sich in erster Linie ein gutes Smartphone zulegen möchte und ein Tablet eher als Ergänzung sieht, ist hier genau richtig. Wer sich in erster Linie ein sehr gutes Tablet zulegen will und dabei Wert auf gute Auflösung legt, der sollte vermutlich eher ein Nexus 10 in Erwägung ziehen und ggf. das Padfone ohne Station kaufen.
Vielleicht kann auch hier manch ein Leser etwas damit anfangen.
Ich habe das Padfone 2 erst seit fünf Tagen und nach 2 Minuten Benutzung habe ich sofort ein Update auf Jelly Bean bekommen. Deshalb kann ich wenig über das Padfone 2 unter ICS sagen und ich bin noch nicht dazu gekommen wirklich alles an dem Gerät auszuprobieren. Ich habe mich entschieden das Gerät in zwei Teilen zu bewerten; als Telefon und als Tablet.
Das Padfone 2 als Smartphone
Das Padfone 2 ist in meinen Augen das beste derzeit erhältliche Smartphone - zu der Begründung komme ich später noch.
Es leistet sich so gut wie keine Schwächen, sieht super aus und ASUS macht mit der Software alles richtig. Aber nun zu den einzelnen Komponenten.
Telefonie, Kommunikation, Verbindung
Ein Smartphone ist in seiner Grundfunktion immer noch ein Telefon und daher sollte als wichtigster Punkt die Sprachqualität und die Stabilität der Netzverbindung bewertet werden.
Hier ist das Padfone 2 wirklich sehr gut. Ich habe nicht so viele aktuelle Telefone am Ohr gehabt um objektiv bewerten zu können wie es im Vergleich zu anderen Top Smartphones steht, subjektiv gibt es aber keinerlei Grund zur Beanstandung. Ich höre mein Gegenüber klar und deutlich und ich selbst werde auch an einer Straße stehend klar und deutlich gehört.
Die Netzverbindung ist im Vergleich zu meinem LG Optimus 2X besser. Ich habe auch in Gebäuden noch HSPA Empfang, in denen mein O2X passen musste oder wo die Verbindung immer wieder abgerissen ist.
LTE konnte ich mangels passenden Mobilfunkvertrages nicht testen. Aus meiner Sicht ist das in Deutschland noch zu teuer. Die GPS Ortung erfolgt sehr schnell.
Ausstattung:
LTE/WCDMA
HSPA+ UL:5.76 Mbps/DL:21 Mbps
LTE UL:50 Mbps/DL:100 Mbps
3G : WCDMA : 900/2100
2G : EDGE/GPRS/GSM : 850/900/1800/1900,
4G : LTE: 800/1800/2600
A-GPS, GPS, GLONASS
NFC
Bluetooth 4.0
WiFi Direct
MHL
USB-OTG
An Verbindungsoptionen bringt das Padfone 2 alles mit was man sich wünschen kann.
Hardware
Ein Modernes Smartphone ist eben nicht nur zum Telefonieren gedacht und daher interessiert es aus mehrerlei Gründen, welche Hardware verbaut worden ist.
SoC
Bei der Wahl des SoC hat ASUS sich für den derzeit besten Chip entschieden. Es kommt ein Qualcomm Snapdragon S4 Pro APQ8064 zum Einsatz. Es handelt sich dabei um einen 1,5GHz Quadcore mit Qualcomms neuen Krait CPUs und einer Adreno 320 GPU. Der Chip ist in 28nm Strukturbreite gefertigt und kann jeden Kern einzeln abschalten sowie die Taktfrequenz jedes CPU-Kerns unabhängig voneinander wählen.
Es ist das gleiche SoC, welches auch im Nexus 4, LG Optimus G, HTC J Butterfly, Xiaomi MI-2, Oppo Find 5 und anderen brandneuen oder angekündigten Top-Smartphones steckt, bzw. stecken soll.
Der Chip ist als extrem leistungsstark und gleichzeitig sehr energieeffizient einzustufen. Zur Seite wurden diesem Chip 2GB Arbeitsspeicher gestellt.
Display
Bei dem Display handelt es sich um ein ganz besonderes Sahnestückchen. Auf 4,7" strahlt uns ein leuchtstarkes, sehr klares 1280x720 (720p) IPS+ Display an, welches von SHARP mit der IGZO Technologie gebaut wurde. Es ist subjektiv fantastisch anzusehen, die Reaktionszeiten des Displays sind laut Datenblatt höher als die anderer aktueller Smartphones. Was mir direkt auffällt ist das tiefe Schwarz bei ausgeschaltetem Display. Es ist eine ganze Ecke dunkler als das meines alten LG Optimus 2X, welches damals (April 2011) als sehr gutes IPS Display bewertet wurde. Beim Hochregeln der Displayhelligkeit wird eine sehr hohe Leuchtkraft erreicht. Diese lässt sich durch einen weiteren Knopf: "Outdoor Modus" noch weiter steigern. Einen Helligkeitsregler, samt Outdoor Modus taste hat ASUS in der Notification Bar integriert, eine der wenigen Abweichungen vom Stock Android Erlebnis auf dem Padfone 2.
Ich habe das Padfone 2 fast permanent bei ca. 25% Displayhelligkeit in Betrieb und kann das Display hervorragend ablesen.
Das Display wird von einem gehärteten Glas von Corning geschützt, dabei offenbart weder ASUS noch Corning um welches Produkt (Gorilla, Gorilla2, Lotus) es sich genau handelt. Laut ASUS sind die Displays des Telefons, sowie auch der Padfone Station mit einem Corning Glas, samt anti Fingerabdruck Beschichtung ausgestattet. Auf dem Telefon funktioniert das auch ziemlich gut. Ich benutze grundsätzlich keine Displayschutzfolien und habe daher den Vergleich zu anderen Telefonen, die nicht mit solch einer Beschichtung beworben wurden. Es bleibt die Frage, ob die Beschichtung sich mit der Zeit abnutzen wird oder nicht.
Lautsprecher
Der Lautsprecher des Telefons ist über alle Zweifel erhaben. Er ist für ein so flaches Design sehr laut und bietet erstaunlich gute Bässe, Mitten und Höhen. Abhängig von dem abzuspielenden Sound, sind bei den letzten zwei Lautstärkestufen manchmal kleine Verzerrungen (Knarzen) zu hören. Der Lautsprecher ist wirklich mit das Beste, was ich je in einem Smartphone gehört habe.
Generelle Verarbeitung
Insgesamt wirkt die äußere Verarbeitung des Telefons sehr hochwertig. Der Rand besteht aus einer Aluminium-Magnesium Legierung, die sich sehr gut und hochwertig anfühlt. Im Gegensatz zu einigen Reviews, in denen der Druckpunkt der Tasten (Ein/Aus, Lautstärkewippe) als schwammig beschrieben wurde, kann ich diese Beobachtung bei meinem Gerät zum Glück nicht machen. Die Druckpunkte sind knackig und eindeutig. Die Rückseite wird von einer Kunststoff-klappe geschützt, die sich sehr angenehm anfühlt. Insgesamt finde ich das Design äußerst gelungen. Es ist minimalistisch, setzt aber doch eigene Akzente.
Kamera
Die Kamera habe ich bisher noch nicht wirklich auf Herz und Nieren prüfen können, meine bisher gewonnenen Eindrücke sind aber durchgehend positiv. Die 60Hz 720p Videoaufnahme habe ich an meinem schnell durch die Wohnung pesenden Hund ausprobiert und alle Bewegungen waren sehr flüssig zu sehen - trotz abendlicher Beleuchtung.
Die Kamera wird von einem separaten Bildverarbeitungsprozessor von Sony gesteuert und der CMOS Chip wird rückseitig beleuchtet, was bei schlechten Lichtverhältnissen vorteilhaft sein soll.
Über folgende Kenngrößen verfügt die Kamera:
- 13MP
- Keine Auslöseverzögerung
- Serienaufnahmen mit bis zu 100 Bildern mit 6 Bildern pro Sekunde in voller Auflösung
- Videoaufnahmen in 1080p mit 30Bps, 720p mit 60Bps und 480p mit 90Bps (Bps = Bilder pro Sekunde)
- Fotos in voller Auflösung während der Videoaufnahme, ohne diese zu unterbrechen
- Apertur (Blendenzahl) f2,4
Das User Interface
ASUS hat bei seiner Anpassung von Android an das Padfone 2 einen guten Kompromiss gefunden. Android wird nur in sehr wenigen Details verändert und in den Punkten in denen es verändert wurde, können sich die Änderungen sehen lassen. Wo möglich, wurde dem Nutzer auch weithin die Wahl zum original Android gelassen. Zunächst einmal wurde die Notification bar um einige Funktionen erweitert. Es sind einige Einstellungen direkt darüber zugänglich. Im Menü lässt sich festlegen welche Einstellungen eingeblendet werden sollen. Außerdem lässt sich in der Notification bar direkt auf die, ASUS Audio Wizard genannten, Equalizer-Einstellungen zugreifen sowie auf das Android Hauptmenü. Unterhalb der genannten Elemente ist ein Schieberegeler für die Displayhelligkeit sowie eine Taste für den weiter oben erwähnten “Outdoor Modus“ angeordnet. All dies sind Funktionen, die Android im ursprünglichen Umfang nicht bietet, und es sind Funktionen die man als Nutzer von custom ROMs wie z.B. CyanogenMod bei einem Nexus vermisst.
Des weiteren integriert ASUS eine Funktion namens Instant Dictionary in die Schnelleinstellungen. Ist diese Funktion ausgewählt, befindet sich eine Schaltfläche am Rande des Displays, die sämtliche aktiven Apps überlagert und deren Position entlang der Displayränder frei wählbar ist. Mit einem kurzen Tippen, aktiviert man diese Schaltfläche, was bewirkt, dass man sodann Text markieren kann. Diese wird aus einer großen Auswahl von Sprachen in eine gewählte Sprache übersetzt und in einem Popup angezeigt, ohne die App zu wechseln. Dies ist keine Funktion, die man täglich nutzen wird, aber die sich ab und an als extrem bequem erweisen kann.
ASUS Tastatur
Neben der Android Tastatur, hat das Padfone 2 auch eine ASUS Tastatur an Bord. Diese ist wirklich gut gelungen und bietet sogar eine Swype-Funktion. Sie funktioniert sogar besser als die von Swiftkey Flow. Ich habe jedoch wie bei allen Tastaturen relativ schnell meinen Weg zurück zu Swype gefunden, deren umfangreiche Gesten und Editierfunktionen für mich nur schwer zu ersetzen sind.
Akkulaufzeit
Die Smartphones werden gleichzeitig immer rechenstärker und haben immer größere Displays, während sie immer flacher und kompakter werden. Das führt vielfach dazu, daß man zwar seinen heiß-geliebten Begleiter bei jeder Gelegenheit gerne dabei hat und am liebsten ständig nutzt, aber bei jeder kleinen Runde Angry-SliceIt-PigsInTrees-Birds mit Bangen an den langen Resttag und die schwindende Akkuladung denkt.
Das Padfone 2 hat mit 2140 mAh einen recht großen Akku. Das IGZO Display ist, sofern man es nicht ständig in hoher Helligkeit betreibt, sehr sparsam und die 28nm Strukturbreite des S4 Pro sowie die gut programmierten Energiesparmechanismen tun ihr übriges. Kurz gesagt, das Padfone 2 ist ein Dauerläufer! Nach intensiver Nutzung habe ich das Telefon am Abend auf 30% seiner Akkuladung gebracht. Bei normaler Nutzung habe ich am späten Abend noch um die 65% der Akkuladung zur Verfügung. Nutze ich zusätzlich auch die Padfone Station, lädt diese das Telefon in kurzer Zeit (einige Minuten) auf 75% und nach längerem Tablet-Einsatz (30-60 Min) auf ca. 90%.
Spielt man auf dem Tablet permanent Spiele, kann man dieses in wenigen Stunden leeren. Bisher habe ich dies immer im Telefon-Priorität-Modus ausprobiert. Die Einsatzdauer sollte länger sein, wenn man den Intelligenten Modus wählt. Das werde ich in den kommenden Tagen ausführlicher ausprobieren. In der Theorie ist das Laden des Telefonakkus über 75% seiner Kapazität zunehmend ineffizient und verbraucht überproportional viel Akkuladung des Tablets. Im Telefon-Priorität-Modus wird aber genau das permanent getan.
Mitgeliefertes Zubehör
Es ist ein Netzteil und ein in-ear-Headset beigelegt. Die Kopfhörer sind klanglich richtig gut und wirken hochwertig verarbeitet.
Negatives
Keine SD-Karten Unterstützung. Leider entscheiden sich nach und nach die meisten Hersteller für diese Praxis, keine SD Karten anzubieten. Ich finde das zwar bedauerlich, bin aber mit einem ausreichend großen internen Speicher darüber hinwegzutrösten.
Der Akku ist zwar nicht fest verbaut, jedoch mit einem Garantiesiegel versehen, das man beim Herausnehmen brechen muss.
Das Padfone 2 als Tablet
Als Tablet ist das Padfone 2 nicht so einfach zu bewerten. Einerseits sind die “inneren Werte“, die sich das Tablet mit dem Smartphone teilt, mit dem erwähnten Snapdragon S4 Pro SoC samt 2GB Arbeitsspeicher, allen seinen Konkurrenten (mit Ausnahme des Nexus 10) überlegen, auf der anderen Seite wird das Display von einigen seiner Konkurrenten überflügelt. Gerade wenn man sich an die brillante Auflösung des Telefons gewöhnt hat, fällt einem die weit geringere Pixeldichte des Tabletbildschirms auf. Die anti Fingerabdruck Beschichtung scheint hier nicht so gut zu funktionieren und die Helligkeit des Displays hinkt der des Telefondisplays hinterher.
Das Display ist nicht schlecht, mit seinen 1280*800px entspricht es den Displays anderer Tablets gleicher Größe, die IPS+ Technologie sorgt auch hier für gute Blickwinkelunabhängigkeit, allerdings spielt das Padfone 2 unter den Tablets nicht in der gleichen Liga wie das Padfone 2 es unter den Smartphones kann.
Der Lautsprecher der Padfone Station ist sehr gut und noch um einiges lauter als der des Telefons. Leider gibt es davon nur einen und dieser ist seitlich angebracht. Das spielt im Landschaft Modus eine größere Rolle als im Porträt Modus. Die generelle Verarbeitung des Tablets ist sehr gut, auch wenn die Kunststoff-knöpfe nicht die gleiche Wertigkeit vermitteln können, wie die Metall-knöpfe des Telefons. Das Tablet liegt gut in der Hand, flach auf einem Tisch liegend, ist beim Druck auf eine der Seiten, ein Wippen die Folge. Das Design mit der Einschubmulde für das Telefon wird in diesem Szenario zu einem Nachteil gegenüber einem reinen Tablet. Zwei außen angebrachte, ausklappbare Füßchen, hätten hier für Abhilfe gesorgt.
Als Tablet ist das Padfone 2 ein Gutes Gerät mit Schwächen im Bereich des Displays und der Ergonomie.
Preis und Fazit
799€ kostet die 32GB Variante des Padfone 2, 899€ 64GB Variante jeweils mit Padfone Station.
Für 599€ empfiehlt ASUS den Verkauf der 32GB Variante ohne Padfone Station. Das sind die UVP für europäische Märkte.
Als Smartphone sucht das Padfone 2 wirklich seinesgleichen. Hier hat ASUS wirklich an keiner Komponente gespart.
- Es hat ein schnelleres, moderneres SoC als etwa das Flaggschiff des Jahres Galaxy S3.
- Es ist mit edlen Materialien gebaut, wie auch das Nexus 4, hat im Gegensatz zu diesem aber mit 32 bzw. 64GB mehr Speicher.
- Mit 13MP, 1080p mit 30Bps, 720p mit 60Bps, 480p mit 90Bps und 100 Serienbildern mit 6 Bildern pro Sekunde und voller Auflösung, schlägt seine Kamera, zumindest auf dem Papier, die eines HTC One X+.
Für all diese Superlative ist eine UVP von 599€ mehr als fair.
Die UVP vom Galaxy S3 sowie vom One X lagen bei Markteinführung deutlich darüber.
Ein iPhone5 mit 64GB kostet laut UVP mehr als das Padfone 2 mit 64GB samt Padfone Station.
Vielfach habe ich das Argument gelesen, ein Nexus 4 und ein Nexus 10 seien zusammen günstiger als Ein Padfone 2.
Dabei hat aber weder das Nexus 4 64GB Speicher, noch das Nexus 10, noch beide zusammen. Dabei beherrscht das Nexus 10 auch kein mobiles Internet. Dabei hat das Nexus 4 auch kein LTE und keine 13MP Kamera.
Nutzte man dabei das N4 um per Tethering mit dem N10 mobil ins Netz zu gehen, würden beide Geräte übermäßig viel Strom verbrauchen, während das Padfone 2 beim Tabletbetrieb noch aufgeladen wird. Bei einer Kombination beider Nexus Geräte müsste man Daten weiterhin synchronisieren.
Natürlich hat das Nexus 10 einige Vorteile gegenüber dem Padfone 2. Für sich betrachtet ist es auch das bessere Tablet.
Für Mehrpersonenhaushalte ist ein separat nutzbares Tablet auch ein großer Vorteil.
Aber das Padfone 2 hat definitiv seine Daseinsberechtigung und verglichen mit dem Preis zweier Geräte, die es ersetzt z.b. Galaxy S3 + Galaxy Tab 10.1 - fairerweise zähle ich hier nicht mit Nexus Geräten, da diese mit kaum Profit verkauft werden - ist es preislich sehr attraktiv.
Wer sich in erster Linie ein gutes Smartphone zulegen möchte und ein Tablet eher als Ergänzung sieht, ist hier genau richtig. Wer sich in erster Linie ein sehr gutes Tablet zulegen will und dabei Wert auf gute Auflösung legt, der sollte vermutlich eher ein Nexus 10 in Erwägung ziehen und ggf. das Padfone ohne Station kaufen.