Gangolf
Captain
- Registriert
- Mai 2012
- Beiträge
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Heyho und Willkommen,
Vorgeschichte:
da sich bisher kein Hersteller getraut hat, eine passive Version der sparsamen GTX 750/Ti vorzustellen und das Internet, abgesehen von einem Umbau mit einem Passivkühler einer Sapphire 7750 bei Tom's Hardware auch nicht viel hergibt, habe ich mich selbst an den Umbau einer GTX 750 auf Passivkühlung gemacht.
Die Highlights der GTX 750 bzw. der Maxwell-Architektur:
- extrem kurzes PCB, welches im Referenzdesign nicht über den PCIe-Slot herausragt
- TDP von nur ~55 Watt, somit entfällt auch ein zusätzlicher Stromanschluss
- deutliche Mehrleistung im Vergleich zur Vorgängerarchitektur
Einen detaillierten Test und weitere Infos findet ihr hier bei Computerbase.
Nun war meine Idee, die Grafikkarte selbst auf Passivkühlung umzurüsten und zu sehen, wie sich die Temperaturen verhalten.
Ganz am Anfang fand sich eine EVGA GTX 750 SC bei mir ein. Diese war besonders aufgrund dessen, dass der Kühlertausch bei Evga nicht die Garantiebestimmungen verletzt, besonders interessant. Außerdem kommt sie ab Werk mit einer starken Übertaktung daher, welche sie näher an die GTX 750Ti rücken lässt.
Nun, eine ''Bastelllösung'' wie bei Tom's Hardware wollte ich nicht, außerdem waren die Temperaturen für meinen Geschmack doch etwas zu hoch, daher musste eine bessere Alternative her.
Diese fanden sich recht schnell und zwar Form des Alpenföhn Peter 2 und Prolimatech MK-26.
Was mir bei beiden allerdings etwas Sorgen bereitete war, dass keiner der beiden ofiziell kompatibel zur GTX 750 ist, da sie ja mit einem etwas anderen Lochabstand daherkommt und ich nicht unbedingt am PCB herumbasteln wollte.
Trotzdem wagte ich den Versuch und besorgte mir einen Mk-26 Black, um das Experiment zu wagen.
Montage
Nun gings los. Der MK-26 wurde mit dem Mounting-Kit für Radeon 7750/7770 versehen und anschließend der Evga Standardkühler von der GTX 750 runter - dieser sieht zwar ganz schick aus, ist aber im Verhältnis zur Abwärme recht laut.
Das Ausstatten der Speicherbausteine mit den Passivkühlkörperchen ersparte ich mir, da die Konstruktion mangeld Platz in meinem Gehäuse nicht dauerhaft sein soll.
Dann kam der spannende Teil: passen die Bohrungen der Karte zu denen des Kühlers ?
Und die Antwort ist: Ja ! Da Prolimatech beim MK-26 auf sehr dünne Schrauben setzt, reicht die Toleranz der Bohrlöcher aus, um den Kühler ohne Herumpfuschen am PCB zu befestigen (sorry für das schlecht Bild, aber ich habe leider kein Makro-Objektiv).
Die gesamte Montage funktionierte problemlos, so, als wäre der Kühler für die Karte gedacht. Der gesamte Umbau benötigte keine 10 Minuten.
Das Ergebnis war beeindruckend, Kleinstkarte gepaart mit Riesenkühler. Um den Eindruch zu verstärken, noch ein Vergleich MK-26 mit dem Standardkühler.
Testlauf
Jetzt folgte der Einbau mitsamt Test, besonders auf die Temperaturen war ich gespannt. Wie bereits erwähnt, bietet mir mein Gehäuse (Cooltek U2) nicht den Platz (Länge), um die Karte im Gehäuse verbaut zu testen. Auch das Gehäuse meines neuen Projekts, ein InWin 901, schied aufgrund der Höhe des Kühlers aus.
Somit blieb mir nur ein nicht eigentlich nicht ganz so praxisnaher offener Aufbau, welcher aber trotzdem nicht ganz so realitätsfern sein sollte, da in einem geschlossenen Gehäuse meist ein kühlender Luftzug herrscht.
Zur besseren Vergleichbarkeit messe ich die Temperaturen mit Aktiv- und Passivkühler und nehme zusätzlich noch eine Palit GTX 660 OC dazu, da diese leistungtechnisch in der Nähe einer GTX 750 Ti liegt. Die 750Ti sollte aufgrund nur knapp höherer TDP mit Passivkühlung ähnliche Werte wie meine GTX 750 erreichen, zumal diese auch noch von Evga stark werksübertaktet ist.
Zuerst beobachtete ich die Temperatur im Idle, welche sich nach einer halben Stunde bei sehr guten 28° einpendelte.
Weiter ging es mit dem härteren Teil, dem Stresstest: wie hoch würde die Temperatur nach einer Stunde Furmark ausfallen ? Erreicht die Karte das Temperature-Target ? Bleibt sie darunter ?
Nach ca 50 Minuten Furmark lag die Temperatur bei guten 64° !
Als nächstes führte ich einen 15 Minuten Benchmark in Furmark durch, einmal mit den Standardtaktraten von Evga und, zum besseren Vergleich:
- mit den Referenztaktraten der GTX 750
- mit einer GTX 660.
- und mit dem Stockkühler von Evga.
Der Leistungszuwachs durch die Übertaktung seitens Evga ist durchaus beachtlich, die Evga GTX 750 SC liegt 13,8% vor der Referenz-GTX 750.
Dafür bleibt die GTX 750 mit den Referenztaktraten von nVidia um immerhin 7°C kühler als die Evga GTX 750 SC, deren Temperatur mit 64°C im Hinblick auf das Temperature-Target immer noch unbedenklich ist.
Die GTX 660 hingegen rendert wiederum 22,1 % schneller als die Evga GTX 750 SC bzw 39% schneller als die GTX 750 mit dem nVidia-Referenztakt. Der Chip der GTX 660 sich dafür auf wesentlich höhere 79° und das mit einer aktiven Kühlung.
Misst man die Performance der Evga-Karte mit montiertem Luft- bzw. Passivkühler, so ist die Performance identisch, der Chip erreicht bei aktiver Kühlung aber nur eine Temperatur von 51°. Die GTX 750 SC mit aktiver Kühlung bleibt 35% kühler, ist aber nur 22% langsamer als die GTX 660. Mit passiver Kühlung schrumpft der Temperaturunterschied der beiden Karten auf noch 20%.
Nicht zu vergessen, dass die TDP der GTX 750 bei ~55W und die der GTX 660 bei 140W liegt, womit auch der Stromverbrauch deutlich niedriger ausfällt
Aufgrund der unterschiedlichen Chipqualitäten sind die von mir ermittelten Werte aber nur als Richtwerte zu sehen (die ASIC meiner 750 liegt bei 83,6%).
Fazit
Im Allgemeinen bin ich äußert positiv überrascht von der Kombination aus GTX 750 + Passivkühler. Für Casual-Gaming hat man Leistung satt, die Karte ist flüsterleise und noch dazu liegt der Stromverbrauch weit, sehr sehr weit unter einer nur 22% schnelleren Karte. Zudem sind die Temperaturen im absolut erträglichen Rahmen und weit entfernt von der kritischen Zone.
Gerne hätte ich ach noch die GTX 750 Ti getestet, denn der Vergleich GTX 750 <-> GTX 660 hinkt doch ein wenig. Mit einer Evga GTX 750 Ti SC sollte die Leistung nur knapp unter einer GTX 660 liegen.
Sollte ich demnächst mal an eine GTX 750 Ti kommen, werde ich den Test hier nachreichen. Überlege zwar mal Evga anzuschreiben, ob sie mir ein Modell zu Testzwecken zuschicken wollen, aber das wird wohl eher nichts ... ^^
Auch der Vergleichstest mit dem Peter 2 würde mich reizen.
Nachteile sehe ich bei dieser speziellen Kombination der GTX 750, die v.A für kleine Gehäuse konzipiert ist, in der schieren Größe des MK-26. Ein EKL Peter 2 wäre in der Hinsicht wohl die etwas bessere Wahl, da er nicht ganz so hoch baut (4cm weniger), von der Länge her schenken sie sich aber nichts. Zudem sind die Anschaffungskosten im Vergleich zu den Kosten einer GTX 750 recht hoch. Ein EKL Peter 2 käme hier immerhin etwas günstiger.
Schlussendlich noch ein paar Worte zu diesem Review: für Fragen, Anregungen, Kritik (und natürlich auch Lob ) bin ich offen. Dies war mein erstes Review dieser Art, also verzeiht eventuelle Anfängerfehler.
Vielen herzlichen Dank auch an die ''Testkandidaten''
To-do-Liste für die Zukunft:
- GTX 750 Ti auf passiv umbauen
- Test mit einem EKL Peter 2 durchführen
- Einbau der passiven Lösungen in ein geschlossenes Gehäuse (Favorit: Cooltek U3) samt Testläufen
- Tabelle mit den Werten zur einfacheren Überischt erstellen
Grüße !
Vorgeschichte:
da sich bisher kein Hersteller getraut hat, eine passive Version der sparsamen GTX 750/Ti vorzustellen und das Internet, abgesehen von einem Umbau mit einem Passivkühler einer Sapphire 7750 bei Tom's Hardware auch nicht viel hergibt, habe ich mich selbst an den Umbau einer GTX 750 auf Passivkühlung gemacht.
Die Highlights der GTX 750 bzw. der Maxwell-Architektur:
- extrem kurzes PCB, welches im Referenzdesign nicht über den PCIe-Slot herausragt
- TDP von nur ~55 Watt, somit entfällt auch ein zusätzlicher Stromanschluss
- deutliche Mehrleistung im Vergleich zur Vorgängerarchitektur
Einen detaillierten Test und weitere Infos findet ihr hier bei Computerbase.
Nun war meine Idee, die Grafikkarte selbst auf Passivkühlung umzurüsten und zu sehen, wie sich die Temperaturen verhalten.
Ganz am Anfang fand sich eine EVGA GTX 750 SC bei mir ein. Diese war besonders aufgrund dessen, dass der Kühlertausch bei Evga nicht die Garantiebestimmungen verletzt, besonders interessant. Außerdem kommt sie ab Werk mit einer starken Übertaktung daher, welche sie näher an die GTX 750Ti rücken lässt.
Nun, eine ''Bastelllösung'' wie bei Tom's Hardware wollte ich nicht, außerdem waren die Temperaturen für meinen Geschmack doch etwas zu hoch, daher musste eine bessere Alternative her.
Diese fanden sich recht schnell und zwar Form des Alpenföhn Peter 2 und Prolimatech MK-26.
Was mir bei beiden allerdings etwas Sorgen bereitete war, dass keiner der beiden ofiziell kompatibel zur GTX 750 ist, da sie ja mit einem etwas anderen Lochabstand daherkommt und ich nicht unbedingt am PCB herumbasteln wollte.
Trotzdem wagte ich den Versuch und besorgte mir einen Mk-26 Black, um das Experiment zu wagen.
Montage
Nun gings los. Der MK-26 wurde mit dem Mounting-Kit für Radeon 7750/7770 versehen und anschließend der Evga Standardkühler von der GTX 750 runter - dieser sieht zwar ganz schick aus, ist aber im Verhältnis zur Abwärme recht laut.
Das Ausstatten der Speicherbausteine mit den Passivkühlkörperchen ersparte ich mir, da die Konstruktion mangeld Platz in meinem Gehäuse nicht dauerhaft sein soll.
Dann kam der spannende Teil: passen die Bohrungen der Karte zu denen des Kühlers ?
Und die Antwort ist: Ja ! Da Prolimatech beim MK-26 auf sehr dünne Schrauben setzt, reicht die Toleranz der Bohrlöcher aus, um den Kühler ohne Herumpfuschen am PCB zu befestigen (sorry für das schlecht Bild, aber ich habe leider kein Makro-Objektiv).
Die gesamte Montage funktionierte problemlos, so, als wäre der Kühler für die Karte gedacht. Der gesamte Umbau benötigte keine 10 Minuten.
Das Ergebnis war beeindruckend, Kleinstkarte gepaart mit Riesenkühler. Um den Eindruch zu verstärken, noch ein Vergleich MK-26 mit dem Standardkühler.
Testlauf
Jetzt folgte der Einbau mitsamt Test, besonders auf die Temperaturen war ich gespannt. Wie bereits erwähnt, bietet mir mein Gehäuse (Cooltek U2) nicht den Platz (Länge), um die Karte im Gehäuse verbaut zu testen. Auch das Gehäuse meines neuen Projekts, ein InWin 901, schied aufgrund der Höhe des Kühlers aus.
Somit blieb mir nur ein nicht eigentlich nicht ganz so praxisnaher offener Aufbau, welcher aber trotzdem nicht ganz so realitätsfern sein sollte, da in einem geschlossenen Gehäuse meist ein kühlender Luftzug herrscht.
Zur besseren Vergleichbarkeit messe ich die Temperaturen mit Aktiv- und Passivkühler und nehme zusätzlich noch eine Palit GTX 660 OC dazu, da diese leistungtechnisch in der Nähe einer GTX 750 Ti liegt. Die 750Ti sollte aufgrund nur knapp höherer TDP mit Passivkühlung ähnliche Werte wie meine GTX 750 erreichen, zumal diese auch noch von Evga stark werksübertaktet ist.
Zuerst beobachtete ich die Temperatur im Idle, welche sich nach einer halben Stunde bei sehr guten 28° einpendelte.
Weiter ging es mit dem härteren Teil, dem Stresstest: wie hoch würde die Temperatur nach einer Stunde Furmark ausfallen ? Erreicht die Karte das Temperature-Target ? Bleibt sie darunter ?
Nach ca 50 Minuten Furmark lag die Temperatur bei guten 64° !
Als nächstes führte ich einen 15 Minuten Benchmark in Furmark durch, einmal mit den Standardtaktraten von Evga und, zum besseren Vergleich:
- mit den Referenztaktraten der GTX 750
- mit einer GTX 660.
- und mit dem Stockkühler von Evga.
Der Leistungszuwachs durch die Übertaktung seitens Evga ist durchaus beachtlich, die Evga GTX 750 SC liegt 13,8% vor der Referenz-GTX 750.
Dafür bleibt die GTX 750 mit den Referenztaktraten von nVidia um immerhin 7°C kühler als die Evga GTX 750 SC, deren Temperatur mit 64°C im Hinblick auf das Temperature-Target immer noch unbedenklich ist.
Die GTX 660 hingegen rendert wiederum 22,1 % schneller als die Evga GTX 750 SC bzw 39% schneller als die GTX 750 mit dem nVidia-Referenztakt. Der Chip der GTX 660 sich dafür auf wesentlich höhere 79° und das mit einer aktiven Kühlung.
Misst man die Performance der Evga-Karte mit montiertem Luft- bzw. Passivkühler, so ist die Performance identisch, der Chip erreicht bei aktiver Kühlung aber nur eine Temperatur von 51°. Die GTX 750 SC mit aktiver Kühlung bleibt 35% kühler, ist aber nur 22% langsamer als die GTX 660. Mit passiver Kühlung schrumpft der Temperaturunterschied der beiden Karten auf noch 20%.
Nicht zu vergessen, dass die TDP der GTX 750 bei ~55W und die der GTX 660 bei 140W liegt, womit auch der Stromverbrauch deutlich niedriger ausfällt
Aufgrund der unterschiedlichen Chipqualitäten sind die von mir ermittelten Werte aber nur als Richtwerte zu sehen (die ASIC meiner 750 liegt bei 83,6%).
Fazit
Im Allgemeinen bin ich äußert positiv überrascht von der Kombination aus GTX 750 + Passivkühler. Für Casual-Gaming hat man Leistung satt, die Karte ist flüsterleise und noch dazu liegt der Stromverbrauch weit, sehr sehr weit unter einer nur 22% schnelleren Karte. Zudem sind die Temperaturen im absolut erträglichen Rahmen und weit entfernt von der kritischen Zone.
Gerne hätte ich ach noch die GTX 750 Ti getestet, denn der Vergleich GTX 750 <-> GTX 660 hinkt doch ein wenig. Mit einer Evga GTX 750 Ti SC sollte die Leistung nur knapp unter einer GTX 660 liegen.
Sollte ich demnächst mal an eine GTX 750 Ti kommen, werde ich den Test hier nachreichen. Überlege zwar mal Evga anzuschreiben, ob sie mir ein Modell zu Testzwecken zuschicken wollen, aber das wird wohl eher nichts ... ^^
Auch der Vergleichstest mit dem Peter 2 würde mich reizen.
Nachteile sehe ich bei dieser speziellen Kombination der GTX 750, die v.A für kleine Gehäuse konzipiert ist, in der schieren Größe des MK-26. Ein EKL Peter 2 wäre in der Hinsicht wohl die etwas bessere Wahl, da er nicht ganz so hoch baut (4cm weniger), von der Länge her schenken sie sich aber nichts. Zudem sind die Anschaffungskosten im Vergleich zu den Kosten einer GTX 750 recht hoch. Ein EKL Peter 2 käme hier immerhin etwas günstiger.
Schlussendlich noch ein paar Worte zu diesem Review: für Fragen, Anregungen, Kritik (und natürlich auch Lob ) bin ich offen. Dies war mein erstes Review dieser Art, also verzeiht eventuelle Anfängerfehler.
Vielen herzlichen Dank auch an die ''Testkandidaten''
To-do-Liste für die Zukunft:
- GTX 750 Ti auf passiv umbauen
- Test mit einem EKL Peter 2 durchführen
- Einbau der passiven Lösungen in ein geschlossenes Gehäuse (Favorit: Cooltek U3) samt Testläufen
- Tabelle mit den Werten zur einfacheren Überischt erstellen
Grüße !
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