Hallo liebes Computerbase-Forum,
Ende 2023 hatte LG einen neuen Monitor mit der Bezeichnung "UltraWide 38WR85QC-W" angekündigt, welcher seit Anfang/Mitte Februar in Deutschland bei verschiedenen Online-Händlern (Geizhals-Link) gelistet ist.
Da man im Internet bislang noch nicht allzu viele Erfahrungsberichte zu diesem Modell findet, wollte ich gern einen kleinen Teil beisteuern.
Bei meinem alten Arbeitgeber (bis Q3/2023) hatte ich noch ein Notebook aus dem Jahr 2013, wo ich bei maximal einem Tag mobilem Arbeiten pro Woche sowieso alle möglichen Leitungen (Tastatur, Maus, Ethernet, Netzteil, DisplayPort) aus Mangel an USB-C umstecken musste. Bei meinem neuen Arbeitgeber habe ich jetzt ein (einigermaßen) zeitgemäßes Gerät mit USB-C (Thunderbolt + PD) erhalten, und es gibt mehr Möglichkeit zum mobilen Arbeiten.
Somit juckte es doch deutlich in den Fingern, ein neues Gerät anschaffen zu wollen - zumal ich aufgrund der Nvidia-Preis- und -VRAM-Politik endlich vom G-Sync-Knebel loskommen wollte.
Meine persönlichen Anforderungen an ein neues Gerät gestalteten sich wie folgt:
Zum verwendeten Netzwerk-Chip konnte ich online nichts finden, es wird ein "Realtek Gigabit Ethernet Controller" (ohne genaue Modellbezeichnung) angezeigt.
Mögliche Alternativen, die ich zuvor noch in die engere Auswahl zog:
Da mein AOC Agon AG271QG aus der Generation "Backlight Bleeding Lotterie"* stammt, war ich auch hierzu sensibilisiert und gespannt. Doch bis auf die unteren beiden Ecken konnte ich nichts feststellen, und hier war es für mich auch hinsichtlich räumlicher Ausdehnung und Helligkeit im tolerierbaren Bereich.
(*Dass diese nach wie vor noch nicht ganz ausgestorben ist, beweist mein aktuelles Arbeitsnotebook, ein Dell Latitude 5540. Privat hätte ich das Teil aufgrund des krassen Bleedings reklamiert.)
Negativ aufgefallen ist mir lediglich das "helle" Schwarz im HDR-Betrieb, besonders wenn man ein Spiel auf 2560x1600 oder 2560x1440 eingestellt hat. Bei Nutzung der nativen Auflösung finde ich HDR aber schon ziemlich genial, z.B. bei SotTR im Urwald.
Besonders positiv finde ich Auflösung und Format beim Arbeiten: CAD-/CAE-/PLM-Software, Office und Internet (z.B. bei gedritteltem Bildschirm -> 2/3 für CAD, 1/3 für MS Word) nebeneinander nutzen zu können, ist genial (MS Outlook und MS Teams auf Notebook-Bildschirm "ausgelagert").
Ein Gerät mit HDMI 2.1-Ausgang steht mir leider nicht zur Verfügung.
Nach einigem Herumprobieren und einem Arbeitstag dazwischen probierte ich es erneut - und siehe da: plötzlich funktionierte es!
Was war anders? Der Akkustand! Beim zweiten Versuch war das Notebook nahezu voll geladen und benötigte nur Erhaltungsladung, beim ersten Versuch hatte er noch knapp 20%. Die Unternehmens-IT gab mir den Tipp, ein anderes USB-C-Kabel zu testen. Bestellt, getan: Die Verbindung zum Bildschirm bleibt jetzt auch bei hoher Ladeleistung stabil.
ABER: Maus & Tastatur haben beim Anschluss über den Bildschirm und dann via USB-C an das Notebook bei mir folgendes verhalten:
Im Gaming-Betrieb ist mir aufgefallen, dass nicht jedes Spiel die eigentlich üblichen Auflösungen wie 3440x1440, 2560x1440 oder 2560x1600 anbietet (z.B. Age of Empires 2 HD, Portal 1, Portal 2), sodass man hier z.T. wieder auf INI-Hacks angewiesen ist, wenn man aus irgendeinem Grund nicht mit der nativen Auflösung zocken will oder kann. Möglich war es hingegen bei Shadow of the Tomb Raider, The Witcher 3 und Gothic 3.
Weiterhin ist der Standfuß solide, aber nicht besonders steif. Schwingungen der Tischplatte werden an das Display weitergegeben und nicht besonders gut bedämpft.
Pro:
Aufgrund der Fehler bei der Nutzung mit USB-C - wobei ich hier nicht exakt sagen kann, ob es am Monitor, am Notebook oder an der Kombination aus beiden liegt, werde ich den Monitor zurück schicken. Zusätzlich finde ich den weißen Rahmen leider live vor mir genauso unästhetisch wir zuvor anhand der Internet-Fotos befürchtet. Hier hätte ich mir Design und Standfuß des älteren "Bruders" UltraWide 38WN95CP-W gewünscht. Bei Weiß habe ich auch noch die vergilbten PC-Tower und Röhrenmonitore der 1990er vor meinem inneren Auge.
Sofern ich zeitlich und technisch die notwendigen Ressourcen dazu habe, werde ich versuchen, sie zu beantworten. Edit: Gerätetests beendet.
Ebenso könnt ihr gerne Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge zum Foreneintrag kundtun.
Edit/Offtopic: Meine Mäuschen sind öffentlichkeitsgeil und wollten auch mal komplett aufs Foto.
Ende 2023 hatte LG einen neuen Monitor mit der Bezeichnung "UltraWide 38WR85QC-W" angekündigt, welcher seit Anfang/Mitte Februar in Deutschland bei verschiedenen Online-Händlern (Geizhals-Link) gelistet ist.
Da man im Internet bislang noch nicht allzu viele Erfahrungsberichte zu diesem Modell findet, wollte ich gern einen kleinen Teil beisteuern.
0. persönlicher Ausgangspunkt
Aktuell besitze ich einen AOC Agon AG271QG (Geizhals-Link), welcher meine Bedürfnisse (mindestens WQHD, mindestens 105 ppi, mindestens 120 Hz, Anti-Tearing-Technologie) bisher weitestgehend abdeckte.Bei meinem alten Arbeitgeber (bis Q3/2023) hatte ich noch ein Notebook aus dem Jahr 2013, wo ich bei maximal einem Tag mobilem Arbeiten pro Woche sowieso alle möglichen Leitungen (Tastatur, Maus, Ethernet, Netzteil, DisplayPort) aus Mangel an USB-C umstecken musste. Bei meinem neuen Arbeitgeber habe ich jetzt ein (einigermaßen) zeitgemäßes Gerät mit USB-C (Thunderbolt + PD) erhalten, und es gibt mehr Möglichkeit zum mobilen Arbeiten.
Somit juckte es doch deutlich in den Fingern, ein neues Gerät anschaffen zu wollen - zumal ich aufgrund der Nvidia-Preis- und -VRAM-Politik endlich vom G-Sync-Knebel loskommen wollte.
Meine persönlichen Anforderungen an ein neues Gerät gestalteten sich wie folgt:
- Auflösung horizontal: ≥ 3440 Pixel
- Auflösung vertikal: ≥ 1440 Pixel
- Bildfrequenz: ≥ 120 Hz
- IPS- oder VA-Panel (ich nutzte Monitore mindestens 6 Jahre mit Office-Anteil, daher ist mir OLED noch zu heikel)
- integrierter KVM-Switch mit USB-C
- integrierter RJ45-Ethernet-Port (WLAN-Empfang in meinem Gaming- & Arbeitszimmer schwach)
- USB-C-PD mit mindestens 65 W
- FreeSync und möglichst G-Sync compatible (certified)
- Krümmungsradius: ≥ 1800 mm
1. Technische Daten LG UltraWide 38WR85QC-W (Auszug)
Quelle: Geizhals.de- Diagonale: 38"/96.5cm
- Auflösung: 3840x1600, 24:10, 109ppi
- Helligkeit: 450cd/m² (typisch), 360cd/m² (minimal)
- Kontrast: 1.000:1 (statisch), keine Angabe (dynamisch)
- Reaktionszeit: 1ms (GtG), keine Angabe (MPRT)
- Panel: Nano-IPS
- Form: gebogen (curved), 2300R/2,3 m
- HDR: HDR10, VESA DisplayHDR 600
- Bildwiederholfrequenz: 144 Hz
- Variable Synchronisierung: Adaptive Sync, AMD FreeSync Premium Pro (48-144Hz via DisplayPort, 48-144Hz via HDMI, mit LFC-Support, mit HDR), NVIDIA G-Sync Compatible zertifiziert (48-144Hz via DisplayPort)
- Anschlüsse: 2x HDMI 2.1, 1x DisplayPort, 1x USB-C mit DisplayPort, 1x RJ-45, 4x USB-A 3.0 (Out), 1x USB-B 3.0 (In), 1x USB-C mit DisplayPort
- Besonderheiten: USB-C Power Delivery (90W), KVM-Switch
- Herstellergarantie: zwei Jahre (Bring-In)
Zum verwendeten Netzwerk-Chip konnte ich online nichts finden, es wird ein "Realtek Gigabit Ethernet Controller" (ohne genaue Modellbezeichnung) angezeigt.
Mögliche Alternativen, die ich zuvor noch in die engere Auswahl zog:
- iiyama ProLite XCB3494WQSN-B5 (Contra: starke Krümmung mit 1500 mm; kein G-Sync compatible)
- ASUS ROG Strix XG49WCR (Contra: kein G-Sync compatible; 32:9, Platzbedarf)
- AOC Agon AG493UCX2 (Contra: kein RJ45; 32:9, Platzbedarf)
2. Fotos
3. Kurzer Erfahrungsbericht
3.1 Eizo-Monitortest und subjektive Bildqualität
Den Eizo-Monitortest habe ich insbesondere benutzt, um das Panel auf mögliche Pixelfehler zu untersuchen. Glücklicherweise konnte ich keine finden.Da mein AOC Agon AG271QG aus der Generation "Backlight Bleeding Lotterie"* stammt, war ich auch hierzu sensibilisiert und gespannt. Doch bis auf die unteren beiden Ecken konnte ich nichts feststellen, und hier war es für mich auch hinsichtlich räumlicher Ausdehnung und Helligkeit im tolerierbaren Bereich.
(*Dass diese nach wie vor noch nicht ganz ausgestorben ist, beweist mein aktuelles Arbeitsnotebook, ein Dell Latitude 5540. Privat hätte ich das Teil aufgrund des krassen Bleedings reklamiert.)
Negativ aufgefallen ist mir lediglich das "helle" Schwarz im HDR-Betrieb, besonders wenn man ein Spiel auf 2560x1600 oder 2560x1440 eingestellt hat. Bei Nutzung der nativen Auflösung finde ich HDR aber schon ziemlich genial, z.B. bei SotTR im Urwald.
Besonders positiv finde ich Auflösung und Format beim Arbeiten: CAD-/CAE-/PLM-Software, Office und Internet (z.B. bei gedritteltem Bildschirm -> 2/3 für CAD, 1/3 für MS Word) nebeneinander nutzen zu können, ist genial (MS Outlook und MS Teams auf Notebook-Bildschirm "ausgelagert").
3.2 Eingang vs. Frequenz (bei nativer Auflösung)
Bildquelle | Ausgang | Eingang LG 38WR85QC-W | max. Frequenz / Hz |
---|---|---|---|
EVGA Geforce RTX 2080 Ti | DP 1.4a | DP 1.4 (inkl. DSC) | 144 |
EVGA Geforce RTX 2080 Ti | HDMI 2.0b | HDMI 2.1 | 60 |
Schenker XMG P705 | Mini-DP (Version?) | HDMI 2.1 | 60 |
Schenker XMG P705 | HDMI (Version?) | HDMI 2.1 | 30 |
Dell Latitude 5540 | USB-C (TB 4) | USB-C ("High Resolution") | 144 |
Dell Latitude 5540 | USB-C (TB 4) | USB-C ("High Data Speed") | 100 |
Dell Latitude 5540 | HDMI 2.0 | HDMI 2.1 | 60 |
Lenovo Thinkpad T15 | USB-C (TB ?) | USB-C ("High Resolution") | 75 |
Lenovo Thinkpad T15 | HDMI (Version?) | HDMI 2.1 | 30 |
Ein Gerät mit HDMI 2.1-Ausgang steht mir leider nicht zur Verfügung.
3.3 beiliegende Kabel
- Kaltgerätekabel, weiß
- DP-Kabel, weiß, "5k"
- HDMI-Kabel, weiß, "Ultra High Speed"
- USB-A-zu-USB-B-Kabel, weiß, 1,5 m
- USB-C-Kabel, weiß, 1,5 m
3.4 Probleme
Beim ersten Anschluss meines Arbeitsnotebooks, dem Dell Latitude 5540, über USB-C mittels beiliegendem USB-C-Kabel brach die Verbindung zum Monitor alle 2..10 s ab. Beim Arbeitsnotebook meiner Frau, einem Lenovo Thinkpad T15, funktionierte es jedoch problemlos.Nach einigem Herumprobieren und einem Arbeitstag dazwischen probierte ich es erneut - und siehe da: plötzlich funktionierte es!
Was war anders? Der Akkustand! Beim zweiten Versuch war das Notebook nahezu voll geladen und benötigte nur Erhaltungsladung, beim ersten Versuch hatte er noch knapp 20%. Die Unternehmens-IT gab mir den Tipp, ein anderes USB-C-Kabel zu testen. Bestellt, getan: Die Verbindung zum Bildschirm bleibt jetzt auch bei hoher Ladeleistung stabil.
ABER: Maus & Tastatur haben beim Anschluss über den Bildschirm und dann via USB-C an das Notebook bei mir folgendes verhalten:
- USB-C-Einstellung "High Resolution": Maus & Tastatur funktionieren für wenige Sekunden, dann nicht mehr
- USB-C-Einstellung "High Data Speed": Maus & Tastatur funktionieren teils "abgehackt"
Im Gaming-Betrieb ist mir aufgefallen, dass nicht jedes Spiel die eigentlich üblichen Auflösungen wie 3440x1440, 2560x1440 oder 2560x1600 anbietet (z.B. Age of Empires 2 HD, Portal 1, Portal 2), sodass man hier z.T. wieder auf INI-Hacks angewiesen ist, wenn man aus irgendeinem Grund nicht mit der nativen Auflösung zocken will oder kann. Möglich war es hingegen bei Shadow of the Tomb Raider, The Witcher 3 und Gothic 3.
Weiterhin ist der Standfuß solide, aber nicht besonders steif. Schwingungen der Tischplatte werden an das Display weitergegeben und nicht besonders gut bedämpft.
4. Fazit
Ich möchte das Fazit kurz halten und nur auf die für mich besonderen Punkte eingehen.Pro:
- geniales Format zum Arbeiten!
- tolle Bildqualität (subjektiv!)
- tolle Haptik und (abgesehen vom USB-C-Problem) auf den ersten Blick tolle Qualität
- Optimale Symbiose für Gaming & mobiles Arbeiten (in der Theorie)
- USB-C mit PD und KVM-Switch nicht ausgereift
- beiliegende Kabel könnten länger sein (2 m statt 1,5 m)
- nur zwei Jahre Herstellergarantie
Aufgrund der Fehler bei der Nutzung mit USB-C - wobei ich hier nicht exakt sagen kann, ob es am Monitor, am Notebook oder an der Kombination aus beiden liegt, werde ich den Monitor zurück schicken. Zusätzlich finde ich den weißen Rahmen leider live vor mir genauso unästhetisch wir zuvor anhand der Internet-Fotos befürchtet. Hier hätte ich mir Design und Standfuß des älteren "Bruders" UltraWide 38WN95CP-W gewünscht. Bei Weiß habe ich auch noch die vergilbten PC-Tower und Röhrenmonitore der 1990er vor meinem inneren Auge.
5. Fragen & Anmerkungen eurerseits
Da ich wohl von meinem 14-tägigen Rückgaberecht, welches am 29.02.2024 endet, Gebrauch machen werde (muss), könnt ihr mir bis dahin noch Fragen zum Gerät stellen.Ebenso könnt ihr gerne Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge zum Foreneintrag kundtun.
Edit/Offtopic: Meine Mäuschen sind öffentlichkeitsgeil und wollten auch mal komplett aufs Foto.
Zuletzt bearbeitet:
(Tippfehler korrigiert)