Laptop auf Ruhezustand, USB-Gerät noch dran

JessiUte schrieb:
Was passiert wenn ich sie nun abstöpsle wenn der Laptop im Ruhezustand ist?
Irgendwelche Programme offen, die die Daten auf dem Laufwerk im Hintergrund ändern oder dabei waren etwas auf die Platte zu schreiben? Nein? Dann sind die Daten mit großer Wahrscheinlichkeit in Takt und auf der Platte. Je nach Software wird erkannt, das das System im Ruhezustand war und dir davon abgeraten, das Laufwerk zu verwenden ohne es sauber zu unmounten (weil es den Zustand des PCs im Ruhezustand zerstören wird).

Waren Änderungen im Gange, kann dir niemand garantieren in welchem Zustand die betroffenen Dateien sind. Die Integrität des Dateisystems selbst ist aber typischerweise nicht in Gefahr (aber man kann vermutlich mit ganz spezieller Software Gegenbeispiele produzieren wenn man es darauf anlegt).

Das Laufwerk anderweitig zu verwenden und es nicht mehr angeschlossenen zu haben, wenn der originale Rechner wieder hochfährt: könnte zum Absturz von jedem Programm führen, dass Dateien auf dem fehlenden Laufwerk geöffnet hatte.
Das Laufwerk wieder anzuschließen nachdem es an einem anderen Gerät gemountet war führt im besten Fall dazu, dass Windows das erkennt, das der Ruhezustand ungültig ist und behandelt das wie einen Bluescreen Crash. Im schlimmsten Fall, wenn tatsächlich Änderungen am Laufwerk im Gange waren und du das Laufwerk wieder an den PC im Ruhezustand anschließt, nachdem ein fremdes System es manipuliert hat und Windows das nicht merkt kann zu massiver Korruption des gesamten Dateisystems führen. Zwar immer noch unwahrscheinlich, aber hey.

JessiUte schrieb:
Ich glaube das ist ein Thema wo sich auch Experten uneinig sein dürften.
Na die Experten sind sich einig: die einzige Garantie das GAR NICHTS passieren kann, ist der ordentliche Weg. Aber der Rest hat reduzierte Gefahren mittlerweile: Nahezu nicht-existentes Risiko dass das gesamte Dateisystem korrupt ist. Winziges Risiko dass Dateisystemänderungen aus ca. der letzten Minute nicht reflektiert sind. Winziges - moderates Risiko dass nicht alle Dateiinhalte dem Stand entsprechen den du erwartest. Je nachdem ob Programme am laufen waren / sind, die den Datenträger nicht nur Read-Only nutzen. (das würde natürlich nur die Dateiinhalte betreffen, die vor kurzem oder gerade von Änderungen betroffen sind). Hängt dann von den jeweiligen Programmen ab, ob die Dateien komplett wertlos sind oder noch als ein alter Stand geladen werden können. Gute Programme sind robust. Nicht alle Programme sind gut.

Das sichere Entfernen ist zu deinem Schutz da. Das kann man ignorieren, wenn man das Risiko tragen kann oder sich sicher ist, was der PC am machen war und auch was im Hintergrund läuft und genau welche Daten dabei riskiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
JessiUte schrieb:
Früher hätte ich es halt einfach, wenn er jetzt eh im Ruhezustand ist, abgemacht und gut ist. Einfach so ohne "Hardware sicher entfernen" hätte ich nie (außer ich vergesse es) da mein Gefühl mir sofort sagen würde "Halt, das wirst du bereuen".
Dann wäre es aber doch eben nicht gut, weil das geparkte Windows nicht angewiesen werden kann die aktuelle Nutzung des Laufwerks zu prüfen.
Auf Nummer sicher bist Du, wenn Du erst den Rechner aus dem Ruhezustand aufweckst und dann das Laufwerk sicher entfernst.
 
Ziemlich viel Chaos statt Fakten…

• Hardware-Sicher-Entfernen sollte quasi umgehend Schreibzugriffe beenden damit man abziehen kann.
Das tut es aber nicht! Es fehlt eine Intelligenz eine Restschreibzeit zu ermitteln um nach einer fixen Vorgabe Datei (A) noch zu beenden, Datei (B) aber als komplett nichtgeschrieben an die Quelle zurückzuverweisen.

• Ruhezustand - friert wörtlich alles ein. Alles was offen ist an Handles bleibt offen bzw. wird wiederbelebt.
Das habe ich bei Kopieraktionen (Kommandozeile) erlebt als ich nicht mit Strg+C das Kopieren anhielt (verpennt) sondern den Ruhezustand anforderte. Der schwebende Vorgang überlebte nicht recht da ich den Rechner wie die Platte stromlos machte.
→ zöge ich in so einem verunglückten Ruhezustand ab wird Schwebendes zerstört. Zumindest ist es am Ziel Müll.

Maßnahme
• Kopiervorgang aufhalten. Dann merkt sich WIN Zustände und kann in den Ruhezustand.
• Kopieren abbrechen wenn man egal wann abziehen will. Der Plattencontroller (id est Cache) braucht Strom zum Leben - verliert er den hängt der Vorgang in der Luft und macht eine Bruchlandung.

CN8
 
Guten Abend,

bin etwas aufgelöst und ratlos: folgendes trug sich gestern Abend zu. Ich war an meinem Laptop mit angeschlossener, externer Festplatte. Der Laptop war nicht an den Strom angeschlossen. Bei diesem Laptop ist das aber aufgrund eines Akkufehlers sehr wichtig. Jemand zog den Stecker heraus, der eigentlich immer drin ist, ich sah das nicht. Ich arbeitete also an dem Ding und plötzlich geht es aus, leider ist das mittlerweile bei dem Laptop so dass keine Warnungsmeldung vorher kommt wie "Akkuzustand niedrig, sofort anschließen" etc. Echt mies, ich verstehe eh nicht warum die nicht mehr kommt. Seitdem lasse ich es dauerhaft am Strom.

Die ext. Festplatte war noch dran als der PC aus ging. Ich ludt zu dem Zeitpunkt gerade etwas herunter. Für den PC, das weiß ich, ist das ganze kaum ein Problem, man schaltet ihn einfach wieder ein und macht weiter. Aber nun kommt wieder das alte Problem: Sollte man nun für das erneute Hochfahren die Platte dran lassen oder kurz abmachen? Ich entschied mich sie dran zu lassen, sie wurde auch gleich erkannt und ich machte weiter. Die fehlerhaften Downloads machte ich halt dann nochmal. Aber war das richtig??
Mensch, wenn ich das doch endlich mal wüsste verzweifeltguck
Normal macht ja beim Hochfahren alle Geräte ab aber in diesem Fall?
Könnte die ext. Festplatte nun irgendwie beschädigt sein?

Ihr seid die Profis. Vielleicht könnt ihr helfen.

Macht euch nen schönen Abend.

Vielen Dank :)
 
JessiUte schrieb:
Normal macht ja beim Hochfahren alle Geräte ab aber in diesem Fall?
?
Nur wenn den BIOS doof konfiguriert ist oder sich nicht konfigurieren lässt was es beim Start machen soll. Wenn das im Griff ist, gibt es keinen Grund Dinge auszustecken zum Start.
Und ob externe Festplatte oder Interne ist relativ egal. Das OS und Dateisystem müssen Vorkehrungen für den Ausfall treffen. Das gilt permanent und während das System noch läuft.

Wenn das Dateisystem korrupt ist / bereinigt werden muss wird das beim Mounten gemacht. Ob das beim Booten oder beim ersten Anstecken passiert ist grad egal.

Extrem seltener Fall dass dein BIOS versucht etwas mit dem Datenträger zu machen und sich dann aufhängt weil er noch nicht repariert wurde. Das wäre dann ein Fall wo man einfach nicht booten kann mit der Platte dran, weil das BIOS defekt ist. Ansonsten auch hier egal. Wenn das BIOS das Dateisystem nicht versteht hat es nichts damit zu tun. Und solange die Boot Optionen sane sind, sollte das BIOS während einem normalen Boot auch nicht auf externen Platten nach bootbaren Dingen suchen.
 
JessiUte schrieb:
Ihr seid die Profis. Vielleicht könnt ihr helfen.
Ich würde alle Energieeinstellungen peinlich filzen. Auch ein defekter Akku sollte sich nicht so »kurzschließen« (völliger Spannungszusammenbruch), dass das Betriebssystem nicht etwas mitbekommt; mindestens eine gewisse Lademenge melden.
Im Zweifelsfall 30% oder was immer hinkommt einstellen damit gewarnt wird und dann Ruhezustand (=Suspend-To-Disk) wählen.

Win ist recht stabil was (hüstel…) ›Stromausfälle‹ angeht, aber optimal ist das nicht.
Mit Glück ist da noch so viel Reserve und Reaktionszeit des Systems nicht zu crashen sonder wenigstens noch das besagte Suspend-To-Disk hinzubringen.

Die Platte ist erst mal unkritisch, wenn aber kalt der Strom ausfällt bleiben Schreibzugriffe offen, Downloads dahin sind perdü. Üblicherweise aber, mechanische Platte, hurra, schaffen die es mit dem aus der Rotation erzeugtem Notstrom noch gewisse Dinge aus dem Cache zu schreiben und vor allem die Schreib-Lese-Köpfe ordentlich zu parken.
Einen Haken kann’s geben, ist hier aber offenbar nicht der Fall, das BIOS meint von der externen Platte booten zu müssen, das fällt aber aus, und es geht nicht weiter (doof bei Fernwartung…)

Insoweit, als jemand der am normalen PC auf den Ruhezustand setzt, lasse ich gewisse Laufwererke, Sticks, dran. Sind die aber netzteilpflichtig (alte 3,5er Platten) stoppe ich Batchvorgänge und schalten dann die Platten aus bevor es in den Ruhezustand geht. Beim Weitermachen dann umgekehrt.
Trenne ist eine frage, aber Batchvorgänge sehe ich zu manuell anzuhalten.

CN8
 
cumulonimbus8 schrieb:
Auch ein defekter Akku sollte sich nicht so »kurzschließen« (völliger Spannungszusammenbruch), dass das Betriebssystem nicht etwas mitbekommt; mindestens eine gewisse Lademenge melden.
? Die Spannung fällt ab, je mehr Leistung gezogen wird. Ein gealterter Akku hat einen höheren Abfall. Der Akku kann mit steigerndem Alter immer weniger Spitzenleistung abgeben. Und das ganze wird schlimmer je leerer der Akku ist. Der Hersteller muss also Spielraum lassen zwischen der maximalen Nennleistung die der Akku fabrikneu hat und was das Gerät tatsächlich nutzen kann. Oder man muss wie Apple die Leistung mit zunehmendem Akku-Alter drosseln. Was bei Apple zu einem kleinen Skandal geführt hat, weil sie es den Kunden nicht erzählt haben.

Bei meinem Framework ist die SMC Firmware zB offen und man kann sehen dass sie zB schon ab einem gewissen Akkufüllstand anfangen die CPU-Leistung weiter zu drosseln, weil der Akku zu leer ist um die maximale CPU Leistung auszufahren.

Es muss kein Spannungseinbruch auf 0V sein. Nur unterhalb womit das Gerät umgehen kann. Wenn du die CPU eine Lastspitze erzeugen lässt, die deine Versorgung nicht abdecken kann ist es schon zu spät und einen sauberen Absturz ist vermutlich noch das beste was du machen kannst. Sonst würde sich das System massiv verrechnen und korrupte Daten verarbeiten.
Und die Hersteller modellieren meist den Akkuladestatistik Kram nur so weit, dass der Akkufüllstand mit einem noch einigermaßen fitten Akku funktioniert. Wenn die Statistik die Fähigkeiten des Akkus nicht mehr einschätzen kann, weil der Hersteller nicht für so viel Akkuverschleiß entwickelt, funktioniert auch keine absichtliche Drosselung mehr (weil eben die Restladung des Akkus und die maximale Stromstärke eben massiv überschätzt wird). Da müsstest du Hersteller dazu zwingen ihre Systeme für wesentlich längere Akkuhaltbarkeiten zu entwickeln.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cumulonimbus8
Was ein Batteriekurzschluss, kompletter Spannungsabfall, ist hat mir von heute auf morgen mein Auto vorgeführt… Auch ohne Warnung. (Grummel!!)
Wenn die Messfunktion nichts Brauchbares hergibt muss sie eben präventiv Alarm geben wenn aus 100% 99% werden. Aber dass ein Akku leerläuft [licht: leer läuft…], aber erst mal noch Leistung abgibt, und dann keine Schätzung mehr greift ist ein Armutszeugnis.

CN8
 
JessiUte schrieb:
Ich arbeitete also an dem Ding und plötzlich geht es aus, leider ist das mittlerweile bei dem Laptop so dass keine Warnungsmeldung vorher kommt wie "Akkuzustand niedrig, sofort anschließen" etc.
Unter Windows 10 kann man die Vorwarnzeit, vor sich leerendem Akku verlängern, also mit den Prozenten spielen. Musste ich auch schon korrigieren, als es am Notebook immer knapper wurde...
JessiUte schrieb:
Aber nun kommt wieder das alte Problem: Sollte man nun für das erneute Hochfahren die Platte dran lassen oder kurz abmachen?
Deine Frage, und auch die Fragen des Threaderstellers, sind allesamt mir fremd!
Ich ziehe unter Windows immer schon ab, und stecke an, nach belieben. "Sicher entfernen" Quak benutze ich ebenso nie.
 
Zurück
Oben