Tetsu0 schrieb:
Aber müsste das Gerät nicht selbst erkennen, wie viel Power benötigt und ggf. auch Abwärme geschaffen wird und die Power entsprechend anpassen und damit auch die Lüfter-Modi? Ich hätte gedacht, dass das Gerät immer genau soviel Power bereitstellt, wie auch benötigt wird.
Ich meine - überspitzt formuliert - wir reden heute von künstlicher Intelligenz, da müsste so etwas doch zum 1x1 dazugehören.
Bei den Windows-Geräten scheinen einfach zu viele Köche den Brei zu versalzen, denn in jedem Gerät werkeln immer verschiedenste Unternehmen dran herum. Einerseits der Hersteller des Gerätes (z.B. LG), andererseits diverse Zuliefern-Firmen, die einzelne Teile designen, fertigen und die Firmware dafür schreiben (z.B. für das Mainboard, oder Daughter-Boards für Anschlüsse), dann immer auch der CPU-Hersteller (sprich Intel oder AMD) und der Hersteller des Betriebssystems (sprich Microsoft).
Es hängt auch damit zusammen, dass die beiden CPU-Hersteller keine CPUs mehr mit wenig(er) Watt potentieller Leistungsaufnahme designen (können). Das liegt sicherlich zum Teil an physikalischen Problemen (z.B. mit der Fertigung), aber auch Marketing-bedingten "Notwendigkeiten", z.B. das jede neue CPU-Generation schneller als die alte sein "muss" und gleichzeitige signifikante Fortschritte beim Stromverbrauch UND der Leistung nicht (mehr) im Bereich des Möglichen zu liegen scheinen.
Gibt natürlich noch andere technische Faktoren, wie z.B. steigende Anzahl an Hintergrunddiensten seitens Windows (z.B. Wetter in der Taskleiste, irgendwelche News-Bars oder gar Werbung/Animationen im Startmenü, usw.), aufwendigere Animationen im Betriebssystem (Stichwort Windows Aero, Multitasking-Ansichten, Transparenz-Effekte, usw.). Oder - extrem wichtig - die zugrundliegende CPU-Architektur (x86), die sehr flexibel und breit ist, aber auch ressourcen-hungriger.
Was die Laptop-Hersteller natürlich machen könnten, wäre den passiven Teil des Kühlsystems, sprich Heatpipes und Co. stärker auszubauen. Das kostet aber scheinbar zu viel Geld, aber ggf. auch Platz/Gewicht im Laptop - beides Dinge die rar gesät sind.
Ich sehe da auch keine Gründe, warum sich das grundsätzlich ändern sollte, außer Intel oder AMD bieten irgendwann (wieder) CPU-Klassen an, die für Geräte ohne Lüfter designed sind. Bei lüfterlosen Geräten gab es manchmal auch das potential für Enttäuschung über die Leistung seitens der Kunden - ich denke nix anderes scheuen die CPU-Hersteller mehr. Ein laute(eres) Gerät lässt sich im Zweifel auch einfach dem Laptop-Hersteller in die Schuhe schieben, ein langsames Gerät nicht.
Auf der Nutzer-Seite gibts auch einige Faktoren, die das "Phänomen" beeinflussen, z.B. Serienstreuung innerhalb der Geräte (z.B. Auftragung der Wärmeleitpaste oder Güte der CPU - nicht jede CPU ist exakt gleich). Bzgl. der Rückmeldung von "Lüfterproblemen" fällt - zumindest mir persönlich auf - dass es praktisch zu jedem Gerät oder Geräteklasse User gibt, die von zu lauten Lüftern (o.ä.) berichten. Das passt grundsätzlich zu oben skizzierten Aspekten (= JEDES Windows Gerät hat diese Problem potentiell), die Wahrnehmung des Lüftergeräusches ist aber natürlich vom Nutzer abhängig, z.B. vom Hörvermögen, aber auch von der Nutzungsumgebung (Heizung, Beamer, Straße, Mehrfamilienhaus, Cafe, Bibliothek/o.ä.) und bestimmten Gewohnheiten (wie nah sitzt der Nutzer am Gerät, auf welchem Untergrund steht das Gerät, Hintergrunddienste, etc.).
Zusätzlich kann sich die Lüftersteuerung in Abhängigkeit von BIOS/Firmware-Updates seitens der Hersteller auch ändern - fertig ist der Clusterfuck.