Nein. Oder anders, es kommt darauf an. Frage vorher, hast Du die Festplatte schnell- oder vollkommen formatiert? Wenn Du sie vollkommen formatiert hast, ist aus, dann wurden alles, was vorher drauf war, überschrieben. Wenn Du schnellformatiert hast, kommt es darauf an:
Stell Dir die Festplatte wie ein Schrank mit Schubladen (Blöcke und Sektoren) vor. Sobald die Schubladen mit neuen Inhalten gefüllt wurden, kannst Du diese Daten nicht mehr wieder herstellen, da diese überschrieben wurden. Bei einer Schnellformatierung werden lediglich die Indexe des Dateisystem neu geschrieben, sprich eine Datenbank, die weiß, wo alle Dateien abgespeichert werden. Dateien werden über die gesamte Festplatte verteilt und werden über zusammenhängende Blöcke referenziert. Ein Datenblock einer Datei enthält dann immer eine Referenz (oder Speicheradresse mit Sektor/Blockinformationen) auf den nächsten dazugehörenden Dateiblock. Das kannst Du besonders gut sehen, wenn Du eine Festplatte defragmentierst. Siehe
https://ultradefrag.de.uptodown.com/windows dort sieht man schön mit verschiedenen Farben, wie die Dateien auf einer Platte verteilt sind.
Hier werden die Daten dann so gut wie möglich hintereinander geschrieben. Wenn eine Festplatte bereits vorher viel geschrieben und gelöscht wurde, sind die Daten wie ein Flickenteppich auf dem Datenträger verbreitet und verteilt.
Nun zu Deiner Frage: Wenn Du neu schnellformatierst, wird der Index zurückgesetzt, alle Datenblöcke als "leer" markiert. Das heißt aber, die Datenblöcke sind noch da. Jetzt wird nacheinander einfach neu überschrieben. Was nun ein Datenrettungstool macht, ist einfach das gesamte Dateisystem bitweise abzuscannen, und zu schauen, ob Dateien mit ihren Referenzen auf die nächsten Datenblöcke noch ermittelt werden können. Er baut eine neue interne Datenbank auf, wo all diese Referenzen gesammelt werden. Erst wenn Du diese Dateien anklickst zum Wiederherstellen, wird diese eine Datei mit den Daten wieder - wie bei einem Puzzle - zusammengesetzt. Erst dann stellt sich raus, ob diese ein Datei korrekt zusammengesetzt werden kann.
Wenn Du nun den neu formatierten Datenträger nur zu 10% neu geschrieben hast, kann man in den restlichen 90% noch nachschauen, ob dort zusammenhängende Daten existieren. Wenn dort aber eine Datei Blöcke in den vorherigen 10% gespeichert hat, und da reicht ein Block aus, ist die Datei eigentlich nicht mehr zu retten. Da heute viele Dateien ein komprimiertes Verfahren anwenden (z.B. JPEG, Videos usw.), hast Du dann - wenn Du Glück hast - eine kaputte Bild- und Videodatei, die große Bildfehler haben. Ansonsten sagt Dir gleich das Rettungsprogramm "
Datei kaputt, nicht mehr wieder herstellbar!". Liegt die Datei aber komplett in den restlichen Bereich der 90%, kannst Du mit Glück diese in vielen Fällen wieder komplett herstellen.
Ein Teil hatten wir bereits hier in diesem Thread diskutiert.
https://www.computerbase.de/forum/t...teien-wieder-ran.2028355/page-3#post-25783459