Lautloses Selbstbau-NAS

stupidus

Lt. Junior Grade
Registriert
Nov. 2007
Beiträge
488
Hallo,

ich spiele schon seit längerem mit dem Gedanken, mir ein NAS zuzulegen, um mal mit meinem Speicherchaos aufzuräumen.

Dabei gibt es folgende Randbedingung:
Es muss komplett lautlos sein, d.h. keine Lüfter und nur SSDs.

Der Grund liegt darin, dass ich in meiner Wohnung keine Netzwerkkabel durch Wände verlegen kann/will, und das Teil daher im Wohnzimmer neben meinem Router stehen muss
Softwareseitig würde ich das ganze mit Arch Linux und ZFS betreiben.
Das NAS muss außer Daten speichern auch nicht viel können, also Zugriff via SMB oder SSHFS und evtl. noch Syncthing.

Ich hatte in den letzten Monaten schon so einige Ideen für Konzepte auf Basis von ARM SBCs (RaspberryPi, RockPro64 etc.), die ich aber alle wieder verworfen habe.

Meine aktuelle Idee wäre doch wieder bei einem x86-basiertem System und sieht so aus:
Mainboard+CPU: ASRock N100M
RAM: Crucial DIMM 32GB, DDR4-3200, CL22-22-22
Netzteil: PicoPSU-80
SATA-Adapter-Kabel: sowas und/oder sowas
Sata-Controller: DeLOCK 4x SATA 6Gb/s, PCIe 3.0 x1
SSD für OS: Crucial P3 SSD 1TB, M.2
SSDs für Daten (6x): Crucial BX500 2TB, SATA

Ich hätte dazu einige Fragen:
1. Ist das so überhaupt sinnvoll? Ich bin auch offen für gänzlich andere Konzepte, solange es 100% lautlos ist.

2. Ich bin auch offen für Alternativ-Vorschläge zu den einzelnen Komponenten (anderes Board, andere SSDs, anderes Netzteil bzw. größere PicoPSU, etc.).

3. Was für ein Gehäuse bräuchte ich? Wenn ich im Preisvergleich nach mATX filtere dann erscheinen mir selbst die kleinsten Gehäuse maßlos überdimensioniert für Mainboard + 6 SSDs. Mir würde ja ein Gehäuse vorschweben, das wirklich nur Platz für das Mainboard und einen einzelnen 5,25" Einschub hätte, wo dann so etwas reinpassen würde. Oder würde das dann ohne Lüfter doch zuviel Wärme erzeugen, so dass vielleicht doch ein übergroßes Gehäuse für mehr Abstand zwischen den Komponenten und daher bessere passive Kühlung erlauben würde?

Was meint ihr dazu? Preislich käme ich mit diesen Komponenten am Ende wahrscheinlich ja bei gut 800€ raus. Ich wäre prinzipiell auch bereit etwas mehr auszugeben, wenn sinnvoll.
 
Uff ...
also 2x SATA wäre jetzt kein Board das in ein NAS sollte 😅
Allein schon "falls" man eben die Storage ausbauen möchte.
 
Asustor FS6706T Flashstor 6 516€
+32GB SoDimm 48€
+3x Lexar NM790 4TB, M.2 195€ = 585€

Es ist ein 80mm Lüfter verbaut, aber der sollte sehr leise sein.
 
Er setzt ja auf die Expansion-Karte. Meiner Meinung nach würde ich aber immer eher versuchen ein Mainboard mit genug SATAs zu finden, weil die Karten bei mir irgendwie selten so "zuverlässig" arbeiten wie die onboard-Controller.
 
Ich habe einen ITX-Build auf Basis von:
  • 5600G mit mitgeliefertem Kühler
  • Asrock B550
  • 16GB RAM
  • Corsair SF 600W
  • 4 SSDs für Storage
  • 256GB NVME für das OS
  • ITX-Gehäuse mit GPU-Kammer, z.B. Fractal Design Node 202

Das System läuft richtig leise und die SSDs habe ich einfach lose in die GPU-Kammer gehängt,
denn was soll den SSDs passieren?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: RaptorTP
Danke schonmal für die Antworten. Ich hätte natürlich auch lieber ein Board mit mehr SATA-Anschlüssen. Wenn man aber im Preisvergleich bei den Mainboards mit CPU nach passiv und 6xSATA filtert, dann findet man nur fast 10 Jahre alte Hardware für mind. 300€. Das erscheint mir nicht so sinnvoll.

Allerdings ist mir schon das wichtigste Kriterium, dass keine rotierenden Teile in dem NAS sind, daher fallen alle Lösungen, die auf einen Lüfter setzen kategorisch raus, egal wie leise der Lüfter angeblich ist.

Ich hatte in meinem Ursprungspost leider den Faktor Stromverbrauch vergessen. Das wäre dann eigentlich mein zweitwichtigstes Kriterium. Wobei das natürlich mit der passiven Kühlung sowieso einher geht.

Wobei die Idee sich ein Board ohne CPU zu holen und dazu eine stromsparende CPU und einem passiven Kühler natürlich auch interessant wäre.
 
Auf das Jonsbo N3 warte ich jetzt auch schon ewig. Bisher nur bei Aliexpress zu bekommen mit 50€ Versand.

Für zwei meiner bereits bestellten SSD's habe ich diese Adapter gekauft.

Wenn keine USV im Einsatz ist, würde ich dringend zu Enterprise SSD's mit Power Loss Protection raten.
 
Danke für die weiteren Vorschläge.

Bezüglich Adapter für die 2,5" SSDs mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Wie GTrash81 schrieb, kann man die SSDs im Notfall sogar einfach nur lose rumhängen lassen (so sieht es in meinem Rechner auch aus). Alternativ irgendwo am Gehäuse mit Kabelbinder oder 2 Schrauben fest machen.

Diese Jonsbo-Gehäuse sehen natürlich schon gut aus. Da müsste ich nur noch ein passendes Mini-ITX-Board finden. Leider sieht es da mit passiven, extrem stromsparenden Boards mit ausreichend Sata-Anschlüssen, die halbwegs aktuell sind, irgendwie nicht so toll aus am Markt.

oicfar schrieb:
Wie viele Daten hast du?
Wie ist der Zuwachs?
Warum 6x 2 TB?
Aktuell habe ich ca. 3-4TB an Daten. Die sind über mehrere Rechner und diverse externe Festplatten verteilt, daher fehlt mir ein bisschen der Überblick, wieviel das eigentlich genau sind. 6 SSDs schien mir sinnvoll, da ich dann raidz2 machen könnte. Du könntest natürlich recht haben, dass es besser sein könnte gleich auf größere SSDs zu setzen. Das treibt natürlich den Preis nach oben.
 
CoMo schrieb:
Wenn keine USV im Einsatz ist, würde ich dringend zu Enterprise SSD's mit Power Loss Protection raten.

Noch was dazu. Enterprise SSDs werden dir sicher zu teuer sein. Aber zumindest eine SSD in deinem System sollte über eine Power Loss Protection verfügen. Das wird dann dein SLOG Device.

Geeignet z.B.:

https://geizhals.de/samsung-oem-datacenter-ssd-pm897-480gb-mz7l3480hblt-00a07-a2519668.html
https://geizhals.de/kingston-dc1000...-0-5dwpd-240gb-sedc1000bm8-240g-a2207634.html

Beim Board habe ich mich vorerst für dieses entschieden:

https://geizhals.de/supermicro-a2sdi-12c-hln4f-retail-mbd-a2sdi-12c-hln4f-o-a1718378.html
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Fusionator
stupidus schrieb:
Diese Jonsbo-Gehäuse sehen natürlich schon gut aus. Da müsste ich nur noch ein passendes Mini-ITX-Board finden. Leider sieht es da mit passiven, extrem stromsparenden Boards mit ausreichend Sata-Anschlüssen, die halbwegs aktuell sind, irgendwie nicht so toll aus am Markt.
Ggf. kannste einen Noctua Kühler drauf packen und den mit sehr geringer Geschwindigkeit laufen lassen. Unhörbar! Die Boardplazierung beim N2 finde ich Klasse. Da passt da dann ein NH-L9x65 genau noch oben drauf.
Ergänzung ()

stupidus schrieb:
Bezüglich Adapter für die 2,5" SSDs mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Wie GTrash81 schrieb, kann man die SSDs im Notfall sogar einfach nur lose rumhängen lassen (so sieht es in meinem Rechner auch aus). Alternativ irgendwo am Gehäuse mit Kabelbinder oder 2 Schrauben fest machen.
Mit dem Adapter sind die Platten aber Hot Swap fähig.
 
Passiv ist so ne Sache.
Pc Komponente passiv - Gehäuse Belüftung aktiv.
Komplett passiv - Größe Gehäuse, damit Kamin-Effekt seine Wirkung zeigt.
Oder unterirdische Leistung , a-la Raspberry Pi.
Muss du entscheiden.
SSDs sind kein Problem mit NVME 2 Sata Adapter
Sowas hier.
 
stupidus schrieb:
Aktuell habe ich ca. 3-4TB an Daten. Die sind über mehrere Rechner und diverse externe Festplatten verteilt, daher fehlt mir ein bisschen der Überblick, wieviel das eigentlich genau sind. 6 SSDs schien mir sinnvoll, da ich dann raidz2 machen könnte. Du könntest natürlich recht haben, dass es besser sein könnte gleich auf größere SSDs zu setzen. Das treibt natürlich den Preis nach oben.
Ich würde eher mit weniger starten und dann schauen, wie sich es entwickelt und passend erhöhen. Vielleicht erst mit 3x4TB. Kann sein, dass ich 1, 2, 3 Jahren dann 8TB günstiger werden.
 
tollertyp schrieb:
weil die Karten bei mir irgendwie selten so "zuverlässig" arbeiten wie die onboard-Controller.

Heißt genau was?

Man sollte halt nicht irgendeinen Billig-Schrott über Aliexpress oder so kaufen, wo dann acht Ports über PCIe x1 angebunden sind oder so. Da werden dann die Kanäle im Interrupt zusammengelegt und der Durchsatz sinkt.

Ansonsten sehe ich da kein Problem mit so einem Adapter.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: oicfar
Ne, Zeugs wie Delock. Wenn es einfach zu beschreiben wäre, würde ich es sagen :-)
Ein Beispiel: Eine solche Karte scheint bei mir nicht bei jedem Boot "erkannt" zu werden bzw. die Festplatten da dran.

Also Unzuverlässig in Bezug auf Datenhaltung nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Banned
Okay, das klingt komisch.

Ich habe auch einen Adapter von Delock (mit zwei Ports) und die Laufwerke sind immer verfügbar (also sie waren bisher über das Netzwerk in ihrem Raid-Verbund immer da und ich konnte zugreifen - und ich starte das NAS eigentlich nur bei Bedarf, somit werden sie schon öfter initialisiert). Sie werden mir auch im Bootmenü angezeigt (also könnte man darüber sogar booten, wenn man wollte).

Evtl. liegt es an deinem Board bzw. BIOS.
 
Naja, solch komisches Verhalten habe ich irgendwie mit verschiedenen Karten auf verschiedenen Mainboards. Wobei ich auch keine Karten mehr kaufe, die nur 2 Ports haben. Mit den alten AsRock-2-Port-SATA-PCIe1-Karten hatte ich auch nie Probleme.

Ich kann es auch nicht ganz nachvollziehen, im Grunde ist so ein Chip auf einer PCIe-Karte ja auch nichts anderes als ein zusätzlicher Chip auf dem Mainboard - und mit denen (also den Zusatzchips) hatte ich nie Probleme... gut, da sind es auch i.d.R. immer 2 Ports.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Banned
Evtl. könnte es damit zusammenhängen, dass bei mehr als zwei Kanälen über PCIe 3.0 x1 mehrere Kanäle gebündelt per Interrupt verwaltet werden. Also ich würde vermuten, es gibt dann zwei Anbindungen vom PCIe-Slot mit jeweils ~500MB/s und bei vier SATA-Ports teilen sich dann wahrscheinlich zwei Ports eine Anbindung. Bei mehr Ports über nur x1 wird es dann noch übler.

Inwiefern das eine mögliche Erklärung für die beobachteten Probleme sein könnte, vermag ich nicht zu beurteilen.
 
Zurück
Oben