coasterblog schrieb:
... Aber durch den Kühler gibt es schon eine Richtung durch den Druck der Lüfter; es strömt nicht unmittelbar hinter den Kühlrippen nach oben. Sitzt dann noch ein ausblasender Lüfter wenige cm davon entfernt schafft es der Großteil der Luft nicht nach oben.
Der Lüfter muss natürlich entsprechende Mengen fördern können oder so eingestellt sein. ...
Ja, da bin ich im Prinzip auch bei dir. Und je schneller die Lüfter laufen, desto weniger spielt die Ausrichtung (ob nun nach hinten oder nach oben blasend) eine Rolle. Aber bei mir liegt die Priorität eben auf "lautloses Silent-System" mit minimalistischem Lüftereinsatz und eine beabsichtigte Lüfterumdrehungszahl von ca. 450 upm. Das ist wie gesagt nicht mehr als ein Lufthauch.
coasterblog schrieb:
... Ein Lüfter, ob oben oder seitlich, unterstützt immer den Flow. Du bekommst die Wärme so besser/schneller aus dem Case. ...
Ja, natürlich. Aber ein Lüfter, der den natürlichen Luftstrom noch unterstützt wird dabei immer effektiver arbeiten, als einer, der dem Luftstrom entgegenwirkt, bzw. ihn in eine andere Richtung lenkt. Vor allem, je langsamer er läuft, desto mehr begünstigen die Naturgesetze dann den Lauf der Luft oder behindern ihn.
So kann man ganz allgemein gesagt mit weniger mehr erreichen. Und genau das ist es ja, worauf es mir beim Silent-System ankommt. Mit so wenig Lüftern wie möglich und so langsam drehend wie möglich, möglichst viel zu erreichen. So kann man in diesem niedrig drehenden Bereich beim Abführen der Luft sich den Gehäuselüfter eben noch ganz sparen, während man ihn beim Abführen der Luft nach hinten vermutlich schon braucht.
Mal davon abgesehen: Weil ich auch den Gedanken des vermeintlich besseren Airflows hatte, hatte ja zu Anfang zwei 140er Lüfter in der Decke verbaut. Und da kann man sich ja mal den Luftdurchsatz grob zusammenrechnen. Zwei langsam drehende 140er Lüfter bewegen natürlich viel mehr Luft, als ein 120er Lüfter im Heck, selbst wenn dieser deutlich schneller dreht (und somit auch lauter wird).
Aber wie gesagt, ich brauche die Gehäuselüfter nicht. Wenn ich bspw. aktuell ein Video-Encoding laufen lasse (Raumtemperatur knapp 22° C), dann steigt die Kerntemperatur im Laufe der Zeit auf max. 58° C - was will man mehr?!
Dabei dümplen die beiden 140er CPU-Lüfter permanent mit 420-450 upm vor sich hin.
coasterblog schrieb:
... man sieht auch am Angebot dass es wohl doch nicht die beste Lösung ist mit dem 90 Grad Versatz. Sonst gäbe es dazu Modelle, Videos, Artikel.
Ach, besser oder schlechter würde ich so nicht sagen, das kommt auf die Zielsetzungen an. Es ist eine Nischenlösung, ganz klar. Ein PC ohne dedizierte Grafikkarte erscheint den meisten wohl wenig attraktiv! Und hat man erst mal eine aktive GraKa im Gehäuse, spielen die anderen Komponenten geräuschtechnisch vermutlich sowieso eher eine untergeordnete Rolle. Und den meisten scheint auch ein PC, der eben mehr oder weniger Geräusche produziert nichts auszumachen, die meisten kennen das einfach nicht anders und es wird als "normal" angesehen.
(Dazu fällt mir gerade ein: Ich habe mal gelesen, dass es heutzutage schon problemlos möglich sei, fast geräuschlose Staubsauger zu entwickeln, aber es habe sich herausgestellt, dass es dafür keine oder nur kaum eine Nachfrage gäbe. Grund: Das Geräusch gibt den meisten offenbar eine Art positives Feedback, dass man etwas tut/arbeitet!)
Mit einer Grafikkarte kann es womöglich auch nach unten hin platztechnische Probleme geben. Ich denke jetzt gerade an einen großen Doppelturmkühler, noch mit aufgeschnalltem Lüfter vor dem ersten unteren (bei gedrehter Montage) Kühlturm.
Und, ich hatte es ja schon angesprochen, die produziert natürlich auch eine Menge Abwärme. Ich weiß nicht, ob es so günstig ist, wenn da quasi direkt darüber ein CPU-Lüfter klebt, der dann die Wärme von der GraKa wegzieht und in den CPU-Kühler bläst.
Für viele kommt z.B. auch eine gedrehte Montage schon deshalb nicht in Frage, weil das die RAM-Kompatibilität einschränkt. Für mich ist das aber kein Problem, ich verbaue nur "normalen" RAM, der vielleicht 32 mm hoch ist (sogar mit Heatspreader!), da gab's noch nie Probleme. Aber es gibt natürlich auch RAM, der deutlich höher ist.
Aus diesen und den oben schon genannten Gründen (und vielleicht noch weiteren) hat sich die Kühlerausrichtung nach oben sicher nie als Mainstream-Lösung etabliert.
Aber wie gesagt, für ein Silent-System mit so wenig beweglichen Bauteilen wie möglich, so wie ich es nutze, hat das auch Vorteile.
Eine Kühlerausrichtung nach oben ist bei Intel aufgrund der quadratischen Montagelöcher ja auch durchaus vorgesehen. Bei AMD ist es wie gesagt etwas schwieriger, da sparen sich die meisten Hersteller vermutlich aus Kostengründen die Beilage eines zweiten Montagestegpaars und liefern nur das mit, was für die meisten ausreichend ist.
Bei Noctua beispielsweise kann man ein Montagekit kostenlos anfordern, wenn man schon einen Kühler hat und diesen auf einem AMD-Board anders ausrichten will, als es die bereits beiliegenden Montagestege ermöglichen.
Es gibt auch viele PC-Gehäuse mit entsprechenden Luftabzugsmöglichkeiten nach oben. In dieser Hinsicht kann man also auch nicht sagen, es gäbe keine "Modelle".
@frazzlerunning
Danke für den Tipp, aber ich glaube, das wird gar nicht nötig sein. Denn wie sich ja herausgestellt hat, passen Single-Tower-Kühler sehr gut auf den LGA1700, wenn man sie um 90° gedreht montiert. Dann kommt genau die längliche Seite des Kühlerbodens mit der länglichen Seite des Heatspreaders zusammen. Ich hatte sowieso schon z.B. den Alpenföhn Brocken 4 etwas favorisiert. Und Doppelturmkühler kommen dann eben eher weniger in Frage, weil deren Kühlerboden bei gedrehter Montage evtl. den Heatspreader nicht komplett abdecken