Also wenn es erwachsen ist, sich ständig eine Blume vor den Mund zu halten und nicht zu sagen, dass man etwas abgrundtief blöd findet, weil man meint, dieses Werteurteil könne den anderen zu stark verletzen und es einen zum Kind macht, wenn man Umgangsregeln vereinbart, bei denen beide Seiten sehr gut verkraften in dieser direkten Weise miteinander zu reden, dann ziehe ich die Welt der Kinder vor. Das scheinbar erwachsene System führt am Ende eh nur zu solchen Sachen wie "Zeugnissprache", bei denen jeder weiß, dass: "Er/Sie bemühte sich" eins zu eins übersetzt in Realdeutsch bedeutet: "Er/Sie war schlecht", bei der auch jeder betroffene weiß, dass unabhängig davon, welche Buchstabenreihenfolge da auf dem Papier steht, jeder Leser versteht: "Er/Sie war schlecht" und sich letztenendes am Umgang nur die Fassade geändert hat. Die Fassade mag ja manchmal dazu führen, dass man weniger laut wird, aber sie führt langfristig auch dazu, dass jeder ständig überlegt, ob der andere einem grad beispielsweise ein echtes oder nur ein Höflichkeitslob ausspricht und man am Ende nichts mehr ernst nimmt. Die gesellschaftliche Häufigkeit von Depressionen hat seit er Einführung der Zeugnissprache zugenommen.