samuelclemens schrieb:
Und wie stellt man es an das die SSD hinterher ohne VBox bootfähig ist usw...
Also ich habe das zuletzt vor über 2 Jahren mal so machen müssen. Wie üblich habe ich das Ganze damals protokolliert, damit ich beim nächsten Mal nicht wieder bei fast null anfangen muss.
Vorab wäre zu sagen, dass man das nur braucht, wenn auch tatsächlich mehrere EFI-Partitionen zum Zeitpunkt der Installation sichtbar sind. Falls der Bootloader in die falsche EFI-Partition geschrieben würde, wird diese dabei aber nicht zerstört. Es ist nur so, dass es zu Irritationen kommt, wenn man den Bootloader in die EFI-Partition der
externen Disk haben möchte, und dann feststellen muss, dass das ansonsonsten korrekt installierte OS nicht bootet, weil man es von einem anderen Rechner aus starten möchte. Weil nämlich der Bootloader
fälschlicherweise auf die interne Disk des Rechners geschrieben wurde, mit dem das externe OS zum Zeitpunkt seiner Installation verbunden war!
Der Trick bei einer VM-indirekten Installation besteht darin, dass keine internen Host-Datenträger und damit auch keine eventuell dort vorhandenen EFI-Partitionen während der Installation sichtbar sind. Es kann also gar nicht erst am falschen Ort geschrieben werden!
Man startet also VirtualBox (oder VMware) unter Linux (Windows geht auch) und konfiguriert pro forma eine VM. So als wollte man tatsächlich das Quellmedium mit Linux in eine VM installieren!
Wirklich wichtig sind eigentlich nur diese 3 Konfigurationsparameter:
- als Betriebsart ist EFI zu wählen (andernfalls kann nicht in EFI installiert werden)
- USB3-Modus setzen (für schnelleres Installieren)
- keine virtuelle Festplatte kreieren (Installationsziel soll später die USB-Disk sein)
Ich bereite die Datenträger
vor der Installation schon passend vor:
- gültige EFI-Partition (darf schon vorhanden sein und darf auch bereits andere OSe enthalten; UEFI ist grundsätzlich für MultiBoot ausgelegt)
- Install-Partition in passender Größe für das aufzuspielende OS
Dann startet man die VM mit der entsprechenden ISO-Datei (kein USB-Stick verwenden!) mit dem zu installierenden OS. Vor dem Start der eigentlichen Installation schließt man die externe USB-Disk an und weist sie der laufenden VM zu.
Danach geht alles weiter wie gewohnt. Auch wenn man nur ein einziges OS auf die externe Disk installieren möchte, empfiehlt es sich dies im manuellen Modus durchzuführen (Modus: '
Etwas Anderes'). Das ist einfach transparenter und kann nicht so leicht zu Missverständnissen zwischen Mensch und Installer-Tool führen.
Nach Abschluss der Installation beendet man das Virtualisierungsprogramm (die VM wird nicht mehr gebraucht und kann später gelöscht werden).
Um die erzeugte Installation
nativ zu benutzen, fährt man den Rechner zunächst herunter. Vor dem nächsten Hochfahren hat man die externe Disk an den vorgesehenen Rechner angeschlossen (falls es ein anderer sein sollte als der während der Installation benutzte).
Das frisch installierte Linux bemerkt natürlich beim Hochfahren, dass sich seine Hardware-Umgebung geändert hat und passt sich automatisch an die neue Situation an (Treiber). Eine Ausnahme, wo händisch nachkonfiguriert werden muss, ist der Grafikkartentreiber für Nvidia. Da muss der Nutzer einen der (von Linux) angebotenen Treiber auswählen. Bei Intel- oder AMD-Grafikkarten geschieht dies automatisch.
Soweit die Theorie. In der Praxis habe ich das in 2023 zweimal durchgeführt. Zunächst mit Ubuntu und dann mit Mint 21 (beide auf dieselbe externe Disk). Die Installation via VirtualBox (damals Version 5.x) endete mit Fehlermeldungen während des Installationprozederes von Ubuntu. Mit VMware (damals Version 16 unter Windows 10) klappte es anstandslos. Das kann heute natürlich je nach Virtualisierer und zu installierendem Linux-OS anders aussehen.