Linux für Webentwickler?

Mooff

Newbie
Registriert
Apr. 2012
Beiträge
3
Da ich in den nächsten Tagen meinen neuen Laptop bekomme und ich die Daten ohnehin neu aufspielen muss, dachte ich mir ich gebe Linux, genauer gesagt Ubuntu, noch eine Chance. Ich gehe noch zur Schule, (Berufsschule, Informatikklasse) habe also von Allem ein kleines bisschen und von gar nichts 'ne wirkliche Ahnung. Allerdings denke ich, dass ich in Zukunft eher in Richtung Webentwicklung gehen möchte da es mir am Meisten Spaß macht. Nun zu meiner Frage. Jemand aus meiner Klasse sagte mir er benutzt Ubuntu da es sich deutlich besser für Webanwendungen bzw, -entwicklung eignet als Windows. Keine Ahnung was genau er damit meint, aber Server & Datenbank sollen dort deutlich einfacher aufzuziehen und zu verwalten sein. Ist da was dran?

Windows würde ich natürlich nicht ersetzen, sondern mit Ubuntu ergänzen falls es irgendeinen Mehrwert bringt. Also, in welchen Bereichen ist Linux für (angehende ;)) Informatiker besser geeignet als Windows?
 
Für Informatik? In jeglicher Hinsicht. Bei uns wird von der Uni aus fast nur Linux eingesetzt.

Es ist viel leichter zu sehen wie das System funktioniert und es auch selbst zu verändern.
Was Webentwicklung angeht: HTTP-/Datenbank-Server und PHP etc. zu installieren erfordert nur einen einzigen Befehl. Außerdem laufen die meisten "echten" Webserver sowieso auf Linux.
 
Naja, wenn ich z.B. in C# programmieren will brauche ich doch Windows bzw. das .NET-Framework, oder? Hast du vll. ein Tutorial bzw. den Befehl parat um die ganzen Server zu installieren? Noch ne Frage...

Kann man es irgendwie realisieren Daten von einer Festplatte zur Anderen zu verschieben? Windows wäre auf 'ner SSD während Ubuntu auf ner HDD laufen würde.
 
Naja ich würde nicht sagen das es "einfacher" ist. Du hast mehr Möglichkeiten. Fast alles, was es für Windows gibt, gibt es in diesem Bereich auch für Linux. Der Unterschied ist die Mächtigkeit des Systems. Du kannst in Linux viel machen, es ist kostenfrei und du behälst über alles die Kontrolle.
Die Vielzahl der Möglichkeiten und unterschiedlichen Distributionen, Software und teilweise nicht optimale Unterstützung der Hardware fordern den User jedoch auch mehr ab.

Insgesamt würde ich sagen, eine Linux Distribution ist für viele Menschen die bessere Wahl, solange sie keine Windows Spiele spielen möchten. "IT Profis" haben ganz klar den Vorteil über die Freiheiten im System - natürlich muss man sich erst in das System einarbeiten um die Freiheiten nutzen zu können und schätzen zu lernen.

Für einen Einsteiger würde ich Ubuntu oder Mint empfehlen. Für jemand erfahrenen würde ich "zwingend" zu LMDE oder Debian mit Testing Repositories raten. Ubuntu hat meiner Erfahrung nach einfach zu viele Kinderkrankheiten sobald die Anforderungen ein bisschen spezieller werden.
 
Ich würde eher zu Arch Linux tendieren. Ich konnte Arch Linux als absoluter Linux Anfänger Problemlos installieren(der sehr guten Anleitung sei dank) und als ich es installiert hatte, empfand ich die Benutzung als durchaus einfach, weil pacman ziemlich simpel ist.

Leider startet die aktuelle Installations CD von Arch Linux bei meinem UEFI System nicht und die "workarounds" lass ich lieber bleiben, aber auch jetzt wo ich Ubuntu benutze, profitiere ich immer noch davon, dass ich seinerzeit Arch Linux benutzt habe.
 
Mooff schrieb:
Naja, wenn ich z.B. in C# programmieren will brauche ich doch Windows bzw. das .NET-Framework, oder?

Brauchen nicht, aber es wäre zu empfehlen. Für Linux gibt es zwar mit "Mono" eine Portierung, die hat aber so ihre Tücken und hinkt in der Entwicklung hinterher.

An sich ist Linux natürlich für die meisten Aufgaben der Webentwicklung gut geeignet, da die Server meist auch Linux sind und auch von der Community viele Tools bereitgestellt werden. Allerdings klappts auch mit Windows ganz gut... mit "XAMPP" bekommt man recht schnell eine Entwicklungsumgebung mit dem wichtigsten: PHP, Perl, Apache und MySQL. Gute Editoren finden sich auch.

Ich werd mir demnächst auch n Linux aufsetzen für Webentwicklung, einfach um auch eine realistische Umgebung zu haben fürs spätere Hosting, das ganz sicher unter Linux erfolgen wird.
 
andy_0 schrieb:
Die Vielzahl der Möglichkeiten und unterschiedlichen Distributionen, Software und teilweise nicht optimale Unterstützung der Hardware fordern den User jedoch auch mehr ab.
Ich hab gestern ne Stunde erfolglos nach nem Win7-64 - Treiber für n DVB-T - Stick gesucht. Sogar alte 2.6er Kernels (in dem Falle: ein Ubuntu 11.04) sagen hingegen bei dem Ding sofort "ach du bist das, willkommen, such dir mal n paar Sender".
Soviel zum Thema nicht optimale Unterstützung der Hardware. Der einzige Punkt, wo es etwas klemmt sind die Grafikkarten. Hier wären Intel, AMD und NVidia endlich mal in der Pflicht, die sollten endlich mal ihre Sources rausrücken und gut ist. Dann gäbs für Linux wahrscheinlich nach 3-4 Wochen stabilere und schnellere Treiber als für Windows....
 
Also meiner Meinung nach spielt es für einen Webentwickler keine Rolle, ob er nun unter Windows oder Linux entwickelt... ne SQL, PHP und nen Editor gibts in beiden Welten.... und wer C# programmiert wird das Programm wohl für die WIndowswelt entwickeln, wozu das Ganze unter Linux machen...

Aber, was viel wichtiger ist: Man sollte als Informatiker doch zumindest fundierte Grundkenntnisse im Bereich Linux haben. Stell Dir mal vor Du fängst in Deinem ersten Job an und dein Vorgesetzter sagt: "Setz Dich mal an den Linux Server dort und leg mal 5 neue Benutzer an!" und Du musst dann zugeben von Linux keine Ahnung zu haben. Wär ziemlich bescheiden....oder nicht?

Meiner Meinung lernt man Linux indem man es einfach benutzt, also nicht ne Kiste installieren und bisschen dran rumspielen und weiterhin Windows auf dem Hauptrechner verwenden, sondern sich selbst zwingen alle alltäglichen Aufgaben damit abzuwickeln, denn genau so haben die meisten von uns auch Windows gelernt! So lernst Du nach und nach alles wichtige zum Thema Linux, wie Kommandozeilenbefehle, die wichtigsten Serverdienste, wo liegen Konfigurationsdateien, welches Programm ist wofür, etc...!

Ich habe mich in den letzten Semestern meines Studiums ziemlich intensiv mit Linux auseinandergesetzt, nämlich indem ich Windows vom Notebook runtergeworfen habe und versucht habe alles mit Linux zu machen...klar war es an der einen oder anderen Stelle etwas kniffelig und schwieriger als unter Windows, aber jetzt im Beruf arbeite ich zu 90% unter Linux und bin froh die Zeit investiert zu haben.

Und wenn man eh ein kleiner Bastler ist und Spaß daran hat das ein oder andere Problem zu lösen kann Linux richtig Spaß machen....ich habe diverse Vorlesungen in den ersten beiden Stunden verpasst weil ich nachts bis um 3Uhr am Server gebastelt hab.... ;-)
 
@ Daaron
Das du mit (d)einer Hardware keine Probleme hattest, widerlegt nicht mein Argument von "teilweise nicht optimale Unterstützung der Hardware". Der Nvidia Grafikkartentreiber funktioniert gut, der von AMD eben teilweise schlecht und läuft der Entwicklung einige Monate hinterher.
Ich kann z.B. FakeRaid als eine Problemstelle nennen. Es funktioniert zwar häufig, aber nicht immer. Klar, man kann dann Argumentieren, unter Linux verwendet man LVM Software Raid und nicht FakeRaid, das tut bei meinem Argument aber nichts zur Sache - manchmal muss eben FakeRaid sein. Ein weiteres Problem sind z.B. Soundkarten. Auch die Asus Xonar werden mittlerweile (bzw. schon länger) unterstützt aber eben NICHT in dem Umfang wie unter Windows. Noch ein Punkt: Switchable Graphics Cards. Die Liste lässt sich deutlich erweitern.

Insgesamt gibt es wenig Probleme, eben da viel Hardware unterstützt wird. Es gibt aber dennoch Hardware die unter Windows besser unterstützt wird. Schuld daran ist natürlich der jeweilige Hardware Hersteller.

@ Xile
Ich kenne das vor allem an meinem vServer. Da will man noch was machen und dann ist es 3 Uhr in der Früh :).
 
Xile schrieb:
Also meiner Meinung nach spielt es für einen Webentwickler keine Rolle, ob er nun unter Windows oder Linux entwickelt... ne SQL, PHP und nen Editor gibts in beiden Welten....
Unter Linux hast du den gravierenden Vorteil, dass du die Kiste so behandeln kannst, wie du es mit einem Live-Server machen würdest. Die Chancen stehen gut, dass man am Ende nicht an einem IIS sondern an einem guten alten LAMP-Server landet. Da ist es dann von Vorteil, wenn man zuhause schon gelernt hat, wie man VHosts anlegt und was zur Hölle 755/644 zu bedeuten hat.

Aber, was viel wichtiger ist: Man sollte als Informatiker doch zumindest fundierte Grundkenntnisse im Bereich Linux haben. Stell Dir mal vor Du fängst in Deinem ersten Job an und dein Vorgesetzter sagt: "Setz Dich mal an den Linux Server dort und leg mal 5 neue Benutzer an!" und Du musst dann zugeben von Linux keine Ahnung zu haben. Wär ziemlich bescheiden....oder nicht?
Stellenbeschreibung... Aber OK, bei mir wars auch so. Als PHP-Programmierer werd ich bezahlt, effektiv bin ich aber der einzige, der weiß wie die Webserver ticken.

andy_0 schrieb:
Ein weiteres Problem sind z.B. Soundkarten. Auch die Asus Xonar werden mittlerweile (bzw. schon länger) unterstützt aber eben NICHT in dem Umfang wie unter Windows.
Interessanterweise hab ich mit meiner X-Fi unter Linux weniger Probleme als unter Vista64. Die haben in die Ubunutu-Kernel 3.0.x nur n paar Bugs beim ALSA eingebaut, die man separat fixen muss (oder Kernel 3.2RC4 nutzen). Unter Windows steigt mir die Karte manchmal mitten im Zocken aus und die Installation war ein Krampf ohne Ende... Ein Hoch auf Creative-Treiber, Rotz Deluxe.

Es hat Höhen und Tiefen bei den Treibern, insgesamt ist die Unterstützung unter Linux aber besser, vor allem bei exotischer, alter Hardware. Mein Paint-Tablet von Medion braucht unter Windows irgendwelche hässlich zu beschaffenden Treiber, im Linux wirds umgehend erkannt. Wann hast du unter Linux das letzte Mal Mainboard-Treiber oder Treiber für LAN/WLAN nachinstalliert? Das letzte Mal, dass ich Probleme mit nem Mainboard hatte war mit NForce2 und nem Kernel so um 2.2.0 rum, du kannst ja ausrechnen wann das war. Microsoft könnten davon echt mal lernen... aber nöööö.
 
@ Daaron
Das ist natürlich die andere Seite der Medaille. Ist der Treiber vorhanden läuft es, mit seltenen Ausnahmen, wenigstens stabil.

Microsoft hat mit dem Windows Update teilweise schon reagiert und liefert entsprechende Treiber ebenfalls aus. Das funktioniert natürlich bei weitem nicht so komfortabel (soll heißen Umfangreich) wie bei Linux. Dafür bieten die Linux Treiber aber teilweise nur einen "rudimentären" Umfang.

So oder so. Linux ist für die meisten Anwender besser geeignet als Microsoft Windows. Eine seltene Ausnahme stellen Spieler da. Die anderen bekommen ein kostenfreies System, welches auf einer sehr breiten Basis von Hardware läuft und eine große Menge an Software per Repository zur Verfügung stellt.

Nettes Trivia: Ich hatte die "Ehre" mal mit einem Apple Systemadministrator zu Unterhalten. Er war doch wirklich der Meinung, Apple hat die Repositories erfunden. Schließlich hatten die die schon mitn iPhone 1! Naja was soll man von Leuten erwarten, die als Admin über die eingeschränkte Art des ganzes System glücklich sind.
 
Microsoft entwickelt halt die Treiber nicht selber. Sie sind drauf angewiesen dass die Hardwarehersteller die Treiber für die zentrale Distribution zur Verfügung stellen. Das machen leider nicht alle.

Der Vorteil von Linux ist, das wenn ein Treiber mal im Kernel ist dann wird er auf ewig mitgepflegt. Bei Windows kann es eben passieren dass wenn sich die API ändert und der Hersteller nichts nachliefert, dass dann die Hardware nicht mehr geht.

Umgekehrt muss ein Treiber erst mal seinen Weg nach Linux finden... leider ist nicht jeder Hersteller der GPL so zugeneigt dass sie ihre Informationen zur Verfügung stellen.

Man kann lange darüber streiten was besser ist... ich bin der Meinung beides hat seine Vor- und Nachteile.
 
andy_0 schrieb:
Nettes Trivia: Ich hatte die "Ehre" mal mit einem Apple Systemadministrator zu Unterhalten.
Was kann man an einem Apple "administrieren"? Versucht der den ganzen Tag, das eigene Netzwerk von Flashback zu befreien? *G*

Jesterfox schrieb:
Microsoft entwickelt halt die Treiber nicht selber. Sie sind drauf angewiesen dass die Hardwarehersteller die Treiber für die zentrale Distribution zur Verfügung stellen. Das machen leider nicht alle.
Hier liegt aber auch der schwarze Peter bei MS. Die könnten durchaus fordern, dass eine WHQL-Zertifizierung mit einem Eintrag in ein Repository einher gehen muss. Dann hätten die Hardwarefirmen die Wahl, entweder auf WHQL zu verzichten oder sich zu fügen und ihre Treiber per MS Update zu verteilen (was ja nun echt keine blöde Idee wäre)

Umgekehrt muss ein Treiber erst mal seinen Weg nach Linux finden... leider ist nicht jeder Hersteller der GPL so zugeneigt dass sie ihre Informationen zur Verfügung stellen.
Selbst wenn nicht, spätestens der Kinect-Treiber hat bewiesen, wie kreativ und fähig die OS-Gemeinde ist. Hier hat eine Einzelperson oder kleine Gruppe "mal eben" Microsofts Geheimnisse per Reverse Engineering geknackt und als allererstes der Linuxwelt zur Verfügung gestellt.

Es gibt einige harte Brocken, wie z.B. den Nouveau-Treiber, die einfach nicht den vollen Funktionsumfang bringen wollen, aber vieles lässt sich doch knacken.
Hier wären die Hersteller der Hardware endlich mal in der Pflicht. Eigentlich peinlich, AMD haben vor einigen Jahren (noch als AMD/ATI) angekündigt, ihre Treiber unter GPL zu stellen und Spielefirmen bei der Verwendung von OpenSource zu unterstützen (v.a. die OS-Physikengine Bullet). Geworden ist bisher... NIX. Dabei wäre das echt ne Chance, nicht nur Sympathie sondern auch Marktanteile abzugreifen. GPL-Puristen würden sich sicher lieber ne Radeon als ne GTX einbauen, wenn sie dafür keine proprietären Treiber brauchen.
 
Linux ist schön was die Entwicklungswerkzeuge wie Geany, Bluefish, Gedit usw angeht.

Für C# gibt es Mono mit Monodevelop.
Für Java Eclipse usw.

Großartige Vorteile gibt es nicht.
 
Die Vorteile von Linux sind doch eher religiöser Natur. Sicher ist es schön, wenn man einen Webserver administriert und dieselbe Struktur vorfindet wie auf dem eigenen Gerät. Doch für die Programmierung von Webseiten, Datenbanken, was weiß ich nicht alles, ist Linux von Haus aus weder besser noch schlechter als Windows oder OS X.

Da schreibt der Threadersteller auch schlicht zu wenig um wirklich eine Empfehlung geben zu können. Abseits dessen kann man aber sagen, dass die Hardwareunterstützung unter Window und OS X immer noch weit besser ist als unter Linux.

Es gibt nahezu kein Gerät, welches out of the box völlig rund läuft mit Linux. Starten wird fast jedes System, aber ob Stromverbrauch und Stand By genau so gut laufen wie unter Windows oder OS X ist fraglich. Nicht umsonst basteln viele User wochenlang mit Powertop, damit das Notebook auch nur ansatzweise so lange läuft wie vom Hersteller vorgesehen.

Daneben gibt es die üblichen Probleme. Das Smartphone lässt sich nicht so gut syncen, die Mehrtastenmaus wird nicht unterstützt, Touchpads sind oft ein Graus, die Grafiktreiber erfüllen allesamt nicht mal Betaqualität und daneben gibt es immer noch haufenweise Designschwächen. Unity ist nicht mal halb fertig, KDE seit Jahren ein bunter Kindergeburtstag und Gnome weiß selbst nicht, wohin man nun will.

Die allseits gelobte Stabilität kann meines Erachtens auch nicht mehr mit den Platzhirschen Windows 7 und OS X mithalten. Zu stark zieht fragmentierte Software den stabilen Linux Kernel in den Keller. Weiter sind viele kommerzielle Programme und Dienste unter Linux nicht nutzbar, etwa Musikstreaming oder Videos ausleihen.

Trotzdem sind Linux Kentnisse sicher nicht von Nachteil. Zu wichtig ist Linux im Bereich Server und Hosting geworden. Als Desktop ist Linux total gescheitert und nur in der Nische von Vorteil. Wenn man die hat, etwa in Wissenschaft und Forschung, bei Softwareentwicklung oder Administration, kann Linux die bessere Wahl sein. Für Otto-Normal-Entwickler würde ich jederzeit Windows oder OS X vorziehen.
 
Kartoffel200 schrieb:
Linux ist schön was die Entwicklungswerkzeuge wie Geany, Bluefish, Gedit usw angeht.

Für C# gibt es Mono mit Monodevelop.
Für Java Eclipse usw.
Eclipse ist nicht nur für Java. Ich schreib damit PHP, früher hab ich damit C geschrieben (und Java), etwas HTML/JS/CSS rutscht auch immer mit rein (zickt aber bei CSS3/HTML5).

Bueller schrieb:
Die Vorteile von Linux sind doch eher religiöser Natur. Sicher ist es schön, wenn man einen Webserver administriert und dieselbe Struktur vorfindet wie auf dem eigenen Gerät. Doch für die Programmierung von Webseiten, Datenbanken, was weiß ich nicht alles, ist Linux von Haus aus weder besser noch schlechter als Windows oder OS X.
Ich habe durchaus schon Linux-Only-Lösungen in PHP geschrieben. Entweder waren es direkt PHP-Befehle, die nur unter POSIX-Betriebssystemen funktionieren, oder ich war für eine spezielle Aufgabe dazu gezwungen, per execute() irgend eine Commandline-Funktion zu zünden.
Klar, man entwickelt größtenteils portabel, aber es gibt durchaus Fälle, wo man sich die Vorzüge der gegebenen Plattform zu Nutze macht.
Wenn mein Ziel also ein LAMP-Server ist, dann ist es sehr von Vorteil, den eigenen Code auch auf einem solchen zu testen.

Daneben gibt es die üblichen Probleme. Das Smartphone lässt sich nicht so gut syncen, die Mehrtastenmaus wird nicht unterstützt, Touchpads sind oft ein Graus, die Grafiktreiber erfüllen allesamt nicht mal Betaqualität und daneben gibt es immer noch haufenweise Designschwächen.
Smartphone? Du meinst wohl eher: iPhone/Windows Phone... Ein Android macht keine Zicken.
Meine gute alte Logitech MX518 lässt sich genau wie im Windows tastenmäßig super belegen.
Eine Freundin von mir war letztens ganz erstaunt, dass ihr Notebook-Touchpad nach einem Wechsel von Win7 zu Ubuntu plötzlich Multitouch-fähig war.
Der proprietäre NVidia-Treiber ist richtig schön stabil und flott. Bei einigen kleinen Direktvergleichen hol ich sogar ein Quentchen mehr 3D-Power aus meiner Linux-Installation gegenüber WinVista64.

Trotzdem sind Linux Kentnisse sicher nicht von Nachteil. Zu wichtig ist Linux im Bereich Server und Hosting geworden. Als Desktop ist Linux total gescheitert und nur in der Nische von Vorteil. Wenn man die hat, etwa in Wissenschaft und Forschung, bei Softwareentwicklung oder Administration, kann Linux die bessere Wahl sein. Für Otto-Normal-Entwickler würde ich jederzeit Windows oder OS X vorziehen.
Gerade der Otto-Normal-User, der gerade mal keine Spiele spielen will, hat bei Linux die besten Karten. Erhöhte Resistenz gegen Viren, signifikant niedrigerer Festplattenbedarf, hohe Flexibilität, einfaches Programm-Handling (Repo-Tool auf, Stichwort suchen, Pakete installieren, fertig),...

Für viele Anwendungsfälle bieten Linux-Distris die passenden Tools, die sich nie hinter der schweineteuren proprietären Konkurrenz verstecken müssen. In einigen Bereichen ist mir nicht einmal etwas vergleichbar mächtiges für Windows bekannt, z.B. für die Kombination aus JackD und JackRack. Oder wie wärs mit den unglaublich geilen Mounting-Funktionen? SSH/SFTP-Quellen so behandeln, als wären es lokale Devices ist nicht nur nett, es spart endlos viele Nerven und Zeit. Da scheitert Windows kläglichst.
 
@Daaron

Das mag alles seine Berechtigung haben, aber gerade der Normaluser scheitert an den Dingen, die du aufzählst. Software lässt sich nicht mal eben installieren, sondern nur sinnvoll über Paketquellen. Ansonsten ist es nämlich Essig mit Dingen wie Autoupdate. Und erkläre einem Anfänger mal, wie er eine Paketquelle einrichtet und warum überhaupt.

Dazu kommt, dass die Softwarequalität unter Linux oft ein Graus ist. Wenn Nerds Software programmieren, denken sie an die Codequalität, nicht aber an den User, der das benutzen soll.

Neue Hardwaretechniken wie Nvidia Optimus lassen sich nicht nutzen (außer in einer grauenvollen Alphaversion), BT-Module in Notebooks fressen Strom, weil sie sich nicht abschalten lassen und beliebte Dienste wie STEAM, Evernote und andere denken nicht im Traum an eine Linux Portierung.

Den Webserver interessiert das nicht, der läuft rock solid über Monate mit Linux. Den User hingegen interessiert das alles sehr wohl. Neulich wurde über eine Ubuntu Studie auf OMG! Ubuntu berichtet, dass 75% aller Ubuntu User weiterhin Windows einsetzen. Das sagt doch schon alles.

Zumal mir als User auch die Optik von allen Distris im Weg steht. Ganz ehrlich. Die matte Eleganz eines OS X oder die Transparenz eines Windows 7 erreichen weder Gnome, Unity noch KDE. Höchst subjektiv, aber Linux sieht in vielen Fällen einfach nur scheiße aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
KDE und Unity sind sehr auf Design getrimmt. Mir persönlich gefällt Gnome2 bzw. jetzt XFCE deutlich besser. Das ist schlank, flexibel und grafisch nicht überladen.

Ein Repository lässt sich in drei Befehlen einrichten. Das geht ruckzuck. Man sollte aber gar keine Fremd-Repositories einrichten. Abgesehen davon kann selbst ein Dau eine Anleitung folgen und drei Befehle ins Terminal eintippen. Leichter eine Software zu installieren (ok, dann ist es ein Befehl mehr) geht es nicht. Die jeweiligen Distributionspakete (.deb, rpm, ...) lassen sich auch mit einem einfachen Befehl installieren.

Spezielle Anwendungen wie Steam laufen nicht ordentlich unter Windows. Wie auch? Es sind WINDOWS Anwendungen. Du argumentierst ja auch nicht damit das MacOS X so scheiße ist, nur weil keine Windows Programme darunter laufen, oder Windows da es keine Linux Anwendungen verträgt.
Evernote? Wer verwendet Evernote? Schau dir mal Microsoft OneNote an. Da hängen deine Daten nicht in irgendeiner ominösen "Cloud" und die Anwendungen ist deutlich umfangreicher. Läuft natürlich nicht unter Linux - außer mit Wine, da soll ab v1.4 mit Office 2010 was gehen.

Der fehlende Support von verschiedenen neuen Technologien wie z.B. Nvidia Optimus ist kein Fehler von Linux sondern des jeweiligen Herstellers. Das habe ich in dem Thread schon angesprochen. Wer kein Optimus hat oder ein halbes Jahr warten kann, der kann auch damit glücklich werden.

Über den Entwicklungsstil der sog. "Nerds" lasse ich mich jetzt nicht aus. Dieser Abschnitt zeigt insbesondere dein Schubladendenken - bei den anderen wurde es noch halbwegs versteckt.
 
Es gibt ca. 20 Millionen Evernotenutzer. STEAM weist etwa 30 Millionen aus. Wenn solche Dienste nicht unterstützt werden, kann ich das als User nicht ignorieren. Zumal OneNote auch kein Ersatz für Evernote ist. Dazu ist der Sync viel zu instabil und die mobile App zu schlecht. Mal ganz abgesehen davon, dass Dinge wie Texterkennung und Dateiupload bei OneNote gar nicht enthalten sind. Einen OS X Client gibt es auch nicht.

Linuxer sagen immer wieder gerne, dass das nicht das Problem Linux' sei, sondern von Firmen, die Linux nicht unterstützen. Mir ist das als Anwender nur reichlich egal. Wenn etwas nicht läuft, nutze ich es nicht.
 
Bueller schrieb:
Das mag alles seine Berechtigung haben, aber gerade der Normaluser scheitert an den Dingen, die du aufzählst. Software lässt sich nicht mal eben installieren, sondern nur sinnvoll über Paketquellen. Ansonsten ist es nämlich Essig mit Dingen wie Autoupdate. Und erkläre einem Anfänger mal, wie er eine Paketquelle einrichtet und warum überhaupt.
Also bitte... Nehmen wir Ubuntu/Mint als wunderbares Beispiel: Die standardmäßigen Paketquellen enthalten so ziemlich alles, was man zum glücklich werden benötigt. OK, ich persönlich habe sowohl zuhause als auch auf meinem Arbeits-PC einige zusätzliche Repos drin, aber nur weil ich auf so n Scheiß stehe. Ich hab zwar Ubuntu 11.10 laufen, nutze aber Kernel 3.2RC4, Gnome 3.2 und die NVidia-Treiber 295. Das sind aber alles Sachen, die kaum jemand benötigt.
Und selbst, wenn man mal eine andere Quelle braucht: Synaptic auf, Paketquellen anklicken, Quellen-URL reinkopieren, speichern, aktualisieren, fertig. Man kommt ja nicht aus ner Laune heraus auf die Idee, eine neue Quelle zu benötigen. Oftmals hat man z.B. so ne lustige ppa:-URL, die sich um alles allein kümmert.

Und hey... ich kann direkt aus der Ubuntu-Wiki heraus Software installieren, indem ich da auf Buttons klicke....
Dazu kommt, dass die Softwarequalität unter Linux oft ein Graus ist. Wenn Nerds Software programmieren, denken sie an die Codequalität, nicht aber an den User, der das benutzen soll.
Wieso "Linux"? Linux ist nur eine mögliche Plattform, auf der man Open Source Software laufen lassen kann. Ich nutze auch unter Windows GIMP, Inkscape, Scribus und andere tolle Open Source Projekte.
Nur weil etwas OS ist, ist das noch kein Garant für eine hässliche und unhandliche GUI. Nur weil etwas Closed Source ist, ist es noch lange nicht vernünftig bedienbar. Wenn ich mir InDesign angucke und mit Inkscape vergleiche... 1000x lieber Inkscape. Kleiner, leichter, übersichtlicher, speichert direkt als webfähige .svg,....

Neue Hardwaretechniken wie Nvidia Optimus lassen sich nicht nutzen (außer in einer grauenvollen Alphaversion), BT-Module in Notebooks fressen Strom, weil sie sich nicht abschalten lassen und beliebte Dienste wie STEAM, Evernote und andere denken nicht im Traum an eine Linux Portierung.
Stell den Herstellern doch mal die Frage, wieso sie es nicht tun. Du kannst die Plattform nicht dafür verantwortlich machen, dass die Entwickler zu dämlich sind ihre Macht zu erkennen.
Außerdem: Gibts denn jede nützliche Mac-Software für Windows? Gibts all die durchaus netten Windows-Only-Geschichten für Mac?
Wie oft hast du z.B. Mass Effect oder Battlefield schon unter MacOS gespielt? Sorry, aber gerade diese Frage musst du dir gefallen lassen, wenn du mit Steam anfängst.

Und gerade für Optimus gibt es durchaus ein ambitioniertes OpenSource-Projekt. Es ist halt noch nicht so weit, aber es wird. Muss man denn die neueste Technik sofort und gleich haben? Ne, muss man nicht!
Den Webserver interessiert das nicht, der läuft rock solid über Monate mit Linux. Den User hingegen interessiert das alles sehr wohl. Neulich wurde über eine Ubuntu Studie auf OMG! Ubuntu berichtet, dass 75% aller Ubuntu User weiterhin Windows einsetzen. Das sagt doch schon alles.
Und? Mein Arbeits-PC bootet morgens ins Ubuntu und schaltet abend selbiges wieder ab. Zwischendurch starte ich mal n Win7 in ner VM, weil ich mal wieder die IE-Kompatibilität von einem Projekt checken muss... man kann sich bei Microshit quasi sicher sein, dass simples HTML+CSS buggen wird.

Zumal mir als User auch die Optik von allen Distris im Weg steht. Ganz ehrlich. Die matte Eleganz eines OS X oder die Transparenz eines Windows 7 erreichen weder Gnome, Unity noch KDE. Höchst subjektiv, aber Linux sieht in vielen Fällen einfach nur scheiße aus.
Du hast noch nie n Gnome 2.x mit Compiz in Würfel-Darstellung mit "Wobbly Windows" gesehen, oder? DAS ist geile Technik. Da gabs schon obercoole Glas-Optik, da war Win7 noch Quark im Schaufenster.
Aber auch ein Gnome3 hat durchaus seinen Reiz, wenn man es denn erst einmal etwas einstellt. Das ist der springende Punkt: Man kann Dinge EINSTELLEN! Man muss nicht, es sieht auch so interessant aus, aber man KANN.
 
Zurück
Oben