News Linux: Gnome unterstützt Librem-5-Smartphone

fethomm

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Die Gnome-Foundation möchte Purism bei der Erstellung des offenen Librem-5-Smartphones mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei erfolgreicher Finanzierung unterstützen. Bereits vor einer Woche hatte KDE zugesagt, Plasma Mobile stünde bereit, um an das Librem 5 angepasst zu werden.

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Hi,

interessant, hatte ich gar nicht mitbekommen. Aber da stellt sich mir eine Frage: PureOS, KDE, Gnome, Linux - alles schön und gut. Aber wie sieht es aus, wenn ich ein Programm starte? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mit KDE oder Gnome allein getan ist, im Grunde fehlen mir doch alle Apps, die es aktuell auf den mobilen Plattformen gibt, oder? Die normalen Linux-Desktop Programme sind ja vermutlich nicht wirklich für mobile Nutzung optimiert, oder doch?

Kann da jemand etwas dazu sagen? Der Ansatz an sich klingt für mich nämlich sehr gut und wirklich interessant. Aber wenn ich keine / kaum Programme oder Apps dafür habe, was genau mache ich dann mit dem Ding?

VG,
Mad
 
Madman1209 schrieb:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mit KDE oder Gnome allein getan ist, im Grunde fehlen mir doch alle Apps, die es aktuell auf den mobilen Plattformen gibt, oder?

Ja
 
Hi,

aber dann muss bzw. sollte es doch einen "Plan B" geben, der von diesem Unternehmen verfolgt wird, oder? Oder kann ich am Ende nur mit dem Gerät telefonieren und SMS schreiben? Der Screenshot zeigt einen Browser, einen Music- und Videoplayer, ein "Schach" - dafür zahlt doch heute niemand 600 Dollar, oder? Wie will man den Erfolg gewährleisten, ohne die Menschen wirklich anzusprechen?

Ein OS alleine reicht bei weitem nicht aus fürchte ich, da kann Microsoft ein Lied von singen... mir leuchtet gerade nicht ein, wozu ich für ein "Smartphone ohne Apps" 600 Dollar ausgeben soll. Die Herausforderung, das Gerät ohne Apps sicher zu machen und die Privatsühäre zu schützen sehe ich auch nicht so wirklich. Das wäre doch erst die Kunst!

Wenn ich mit dem Gerät tatsächlich nicht viel machen kann kann ich mir doch auch ein Feature Phone holen, wo weder Google noch Apple noch Microsoft die Finger im Spiel haben. Interessant wird es doch erst, wenn ich den Vorteil habe ohne massive Einbußen in der Usability zu haben. Da gehören für mich Apps ganz klar dazu.

VG,
Mad
 
KDE bastelt allerdings seit einer Weile an Apps für Standardsachen und in den KDE Videos sind auch immer wieder Apps zu sehen, die wohl von Ubuntu Touch stammen. Grundsätzlich ist aber tatsächlich damit zu rechnen, dass das Angebot ziemlich klein ausfallen wird und praktisch nur aus OpenSource-Apps besteht.
 
Das Smartphone hat andere Vorteile: Z. B. wer selber gerne programmiert kann sich hier total austoben, mit weniger Beschränkungen als bei iOS oder Android. Bei einem Featurephone hast du nicht die Möglichkeit Apps zu entwickeln.

Nur weil es momentan noch (fast) keine Apps gibt, heißt das ja nicht, dass sich das nicht ändern wird ;)
 
Hi,

Nur weil es momentan noch (fast) keine Apps gibt, heißt das ja nicht, dass sich das nicht ändern wird

das war das Motto von Microsoft...keine gute Idee. Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Ohne Apps keine Kunden, ohne Kunden kein Umsatz, ohne Umsatz keine Entwickler, ohne Entwickler keine Apps.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das Phone auf Entwickler abzielt, die sich austoben wollen. Ich bin nämlich so einer, aber mich spricht es absolut nicht an.

- für ein bisschen basteln ist es mir viel zu teuer
- was nützt mir meine App, wenn niemand sonst sie nutzen kann?
- welche Beschränkungen habe ich denn genau mit iOS bzw. Android, die ich hier nicht habe?

Ich finde den Ansatz, die Privatsphäre und persönlichen Daten schützen zu wollen wirklich klasse, versteht mich nicht falsch. Aber wenn ich kaum Apps habe, die überhaupt Daten abgreifen könnten sehe ich die Herausforderung, die 600 Dollar wert ist, dahinter nicht.

VG,
Mad
 
Madman1209 schrieb:
das war das Motto von Microsoft...keine gute Idee. Da beisst sich die Katze in den Schwanz. Ohne Apps keine Kunden, ohne Kunden kein Umsatz, ohne Umsatz keine Entwickler, ohne Entwickler keine Apps.
Microsoft hatte nicht den Vorteil eines offenen Systems. Teilweise war es sogar beschränkter als Android.

Durch die offenen Treiber wirst du bei diesem Handy z. B. sehr lange Updates erhalten. Das hat Microsoft ja auch total verkackt, obwohl es DER Vorteil gegenüber Android hätte sein können.

- für ein bisschen basteln ist es mir viel zu teuer
Dagegen lässt sich leider kaum was machen :/

- was nützt mir meine App, wenn niemand sonst sie nutzen kann?
"Niemand" stimmt ja nun auch nicht. Erst einmal kannst du selber die App nutzen! Aber ja: Geld verdienen wirst du mit Apps für diese Platform nicht.

- welche Beschränkungen habe ich denn genau mit iOS bzw. Android, die ich hier nicht habe?
iOS: Im Hintergrund laufen stark beschränkt, nicht über anderen Apps zeichnen, kein Dateisystem, ...
Android: Viele Sachen zwingen dich Googles proprietäre Play-Dienste zu verwenden, beklopptes Behandeln von Rotationen, Java/Kotlin, ...

Ich finde den Ansatz, die Privatsphäre und persönlichen Daten schützen zu wollen wirklich klasse, versteht mich nicht falsch. Aber wenn ich kaum Apps habe, die überhaupt Daten abgreifen könnten sehe ich die Herausforderung, die 600 Dollar wert ist, dahinter nicht.
Es geht ein bisschen auch um die Moral, da man weiß, dass so ein Handy eigentlich die korrekte Lösung wäre. Dafür nehmen einige Leute die Nachteile in kauf.
 
Vielleicht kann man auf eine ideale Integration von sowas wie Anbox hoffen?
Wenn alle Android Apps ausführbar wären, hätte man da kein App Problem, das einzige Problem für den Durchschnittsbenutzer wäre wohl, ohne Playstore (Da keine Google Zertifizierung) an die Apps zu kommen.
 
@joomoo
Kurzum, ich kann mir auch ein Android zum halben Preis kaufen, LineageOS ohne Play-Dienste flashen und hab im Grunde das gleiche, nur, dass ich über Fdroid & co. zumindest noch die Apps installieren kann, die kein Google Play brauchen?

Das ist zumindest die Variante, die die Datenschutzbewussten in meinem Umfeld fahren.

Ok, Treiber können immer noch ein Problem sein, aber wie lange die Unterstützung beim Librem sein wird, kann mir auch keiner zusichern - es mag sein, dass es theoretisch lange möglich ist, aber wenn dem Projekt nach einem Jahr das Geld ausgeht und dann keiner weiter macht, bekomme ich von der Theorie auch keine Updates. Und die Updates selber bauen & integrieren ist dann wohl für nahezu alle User nicht machbar (selbst die Programmierer etc., auch die haben nicht unbedingt Ahnung von Treiberentwicklung...).

Und ehrlich "Du kannst die App selber nutzen" - ja klar. Hilft mir nur wenig, wenn ich irgendeine Art von Zusammenarbeit mit anderen machen will. Dann muss ich meine App noch für Android und iOS entwickeln oder steh doch wieder im Regen.
 
sry aber ich sehe es hier wie madman1209.

offene Treiber die dauerhafte updates ermöglichen sind zwar nett, aber da die hardware wahrscheinlich eh nach 2 jahren (oder lass es 3 sein) getauscht wird mMn relativ uninteressant. Apple bietet hier auch sehr lange Updates.

Die Aussage "was nützt mir meine App, wenn niemand sonst sie nutzen kann?" war wahrscheinlich weniger auf Geld verdienen bezogen, sondern auf die gemeinsame Nutzung. z.B. als Messenger wie Threema, Whatsapp, Facebookmsger usw.
Ist zwar nett wenn hier eine sichere (datenschutz, security und privacy) Lösung angeboten wird, aber wenn kein anderer sie hat is es halt trotzdem sinnlos.

"welche Beschränkungen habe ich denn genau mit iOS bzw. Android, die ich hier nicht habe? "
Ja klar wenn ich wirklich keine Beschränkungen habe, ist das Securtiy konzept aber auch wieder hinfällig. Die sicherheit endet nicht am OS oder der HW sondern ist vor allem in den Apps interessant. Wenn ich keine Kontrollinstanz einführe (auch wenn ios und android store nicht perfekt sind) hab ich potentiell sicherheitslöcher. und OSS ist absulut kein schutz vor schlechtem/unsicheren Code. Bietet zwar die theoretische möglichkeit, aber de fakto kann/wird dies nicht durchgehalten werden.

"Es geht ein bisschen auch um die Moral, da man weiß, dass so ein Handy eigentlich die korrekte Lösung wäre. Dafür nehmen einige Leute die Nachteile in kauf."
Ich verstehe absolut nciht, warum das Smartphone moralisch überlegen sein sollte.
Die Idee ist zwar nett, aber mMn nicht durchdacht und, gerade wegen der fehlenden apps, mMn nicht von Dauer
 
Autokiller677 schrieb:
@joomoo
Kurzum, ich kann mir auch ein Android zum halben Preis kaufen, LineageOS ohne Play-Dienste flashen und hab im Grunde das gleiche, nur, dass ich über Fdroid & co. zumindest noch die Apps installieren kann, die kein Google Play brauchen?

Das ist zumindest die Variante, die die Datenschutzbewussten in meinem Umfeld fahren.

Die Variante hätte die Nachteile, dass du mit deinem Geld Google unterstützt, du immer noch an Android (Java etc.) gebunden bist und dass du deine Garantie evtl. verlierst.

Ok, Treiber können immer noch ein Problem sein, aber wie lange die Unterstützung beim Librem sein wird, kann mir auch keiner zusichern - es mag sein, dass es theoretisch lange möglich ist, aber wenn dem Projekt nach einem Jahr das Geld ausgeht und dann keiner weiter macht, bekomme ich von der Theorie auch keine Updates. Und die Updates selber bauen & integrieren ist dann wohl für nahezu alle User nicht machbar (selbst die Programmierer etc., auch die haben nicht unbedingt Ahnung von Treiberentwicklung...).
Die größte Hürde ist tatsächlich, dass die Treiber proprietär sind. Wenn Purism wirklich pleite geht, könnte z. B. GNOME Updates liefern. Und es müssen ja nicht neue Treiber entwickelt werden sondern nur die vorhanden angepasst werden (z. B. an neue Linux Kernel-Updates). Das halte ich für durchaus machbar.
 
Das Interview von Brian Lunduke mit dem CEO ist ganz aufschlussreich https://www.google.de/url?q=https:/...IIDTAB&usg=AFQjCNEf22_yk2qywuflZa_Yb8GuA5HhlA
Dort wird auch gesagt, dass der Fokus erstmal auf möglichst sicherer Kommunikation liegt, also telefonieren, Browser und Email.
Sie wollen eine möglichst offene Plattform bereit stellen auf der andere Entwickler aufbauen können.
HTML5 Apps sollen von Anfang laufen können.
Und das Smartphone soll von Anfang an convergence bieten können.
 
Autokiller677 schrieb:
@joomoo
...
Ok, Treiber können immer noch ein Problem sein, aber wie lange die Unterstützung beim Librem sein wird, kann mir auch keiner zusichern - es mag sein, dass es theoretisch lange möglich ist, aber wenn dem Projekt nach einem Jahr das Geld ausgeht und dann keiner weiter macht, bekomme ich von der Theorie auch keine Updates. Und die Updates selber bauen & integrieren ist dann wohl für nahezu alle User nicht machbar (selbst die Programmierer etc., auch die haben nicht unbedingt Ahnung von Treiberentwicklung...).
Dann machst du irgendein Linux drauf und bleibst glücklich. Ich habe nicht lange gezögert und $599 zugesagt.
 
schumischumi schrieb:
offene Treiber die dauerhafte updates ermöglichen sind zwar nett, aber da die hardware wahrscheinlich eh nach 2 jahren (oder lass es 3 sein) getauscht wird mMn relativ uninteressant.
Das ist die gängige Praxis, einige Leute finden das aber nicht gut und wollen ihr Handy lieber 4 Jahre oder noch länger benutzen.

Die Aussage "was nützt mir meine App, wenn niemand sonst sie nutzen kann?" war wahrscheinlich weniger auf Geld verdienen bezogen, sondern auf die gemeinsame Nutzung. z.B. als Messenger wie Threema, Whatsapp, Facebookmsger usw.
Auf diese Messenger wird man verzichten müssen, ja (edit: Facebook wird im Browser gehen). Aber es gibt genug Leute die sie aus Prinzip eh nicht verwenden. IRC, Matrix, XMPP oder Telegram wird es geben und für einige Leute reicht das.

Ist zwar nett wenn hier eine sichere (datenschutz, security und privacy) Lösung angeboten wird, aber wenn kein anderer sie hat is es halt trotzdem sinnlos.
Das ist wahr, aber nicht der Fall: Es werden andere diese Lösung haben! Telegram z. B. mehr als 100 Millionen: https://telegram.org/blog/100-million

Ich verstehe absolut nciht, warum das Smartphone moralisch überlegen sein sollte.
Vllt. weniger das Smartphone, sondern das Konzept und die Firmen dahinter.
 
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Hi,

@fethomm

was genau planst du mit dem Gerät denn zu machen wenn ich das so privat fragen darf? Abgesehen von "Telefonieren, Browser und Mail" - was mir persönlich keine 600 Dollar wert wäre.

VG,
Mad
 
joomoo schrieb:
Das Smartphone hat andere Vorteile: Z. B. wer selber gerne programmiert kann sich hier total austoben, mit weniger Beschränkungen als bei iOS oder Android.

Welche Beschränkungen sollen das sein?
 
siehe oben.
 
l
Madman1209 schrieb:
Hi,

@fethomm


was genau planst du mit dem Gerät denn zu machen wenn ich das so privat fragen darf? Abgesehen von "Telefonieren, Browser und Mail" - was mir persönlich keine 600 Dollar wert wäre.


VG,
Mad


Viel mehr als was du erwähnst mache ich mit meinem jetzigen Nexus 5X auch nicht. Naja, ich fahre viel Fahrrad in der Stadt und auf Touren, da nutze ich das Smartphone zum Navigieren. Ansonsten, es ist mir das wert, so ein Produkt zu unterstützen. So eine gute Chance wie mit Purism wird es meiner Meinung nach so schnell nicht wieder geben. Ich mag nicht Wasser predigen und Wein trinken, also: Put your money where your mouth is.


Dazu muss ich sagen, dass mich das Gerät im Endeffekt nichts kosten wird, da ich das über Berichterstattung wieder reinhole. Außer die verkacken und das Geld ist weg. Aber da hab ich Vertrauen in die Leute bei Purism, die machen das in dem finanziellen Rahmen nicht zum ersten Mal.
 
Hi,

danke dir für die Ausführung. Das wäre mir einfach zu wenig für das Geld, sorry. Ich finde den Ansatz wie gesagt auch klasse, aber da finde ich ist "Smartphone" schon ein bisschen arg weit gegriffen, wenn ich auf die meisten modernen Kommunikationsplattformen und Apps verzichten muss. Wäre mir zu wenig "Smart".

Als "reines" Telefon mit Internetbrowser finde ich das Geld einfach zu heftig. Wenn man es als Linux-Hosentaschen-PC mit Telefonfunktion sieht geht es vielleicht dank der Docking-Möglichkeit gerade noch. Aber so viel ist mir die Konvergenz dann doch nicht wert. Zumal ich ja dann trotzdem noch ein Smartphone bzw. Tablet "brauche".

Man müsste mal ausprobieren, ob man ohne die Dinge "auskommt", die man so täglich als App nutzt oder ob dafür ein Linux-Pendant oder eine Alternative (mobile Webseite o.Ä.) ausreichen würde. Wäre ein interessanter Selbstversuch. Aber - und da schließt sich der Kreis für mich - für einen solchen Selbstversuch ist es mir dann leider einfach zu viel Geld.

VG,
Mad
 
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