Viper73 schrieb:
Jetzt nur zum Verständnis das ich alles richtig aufgefasst und nichts vergessen habe
Ja, ist alles richtig so.
Du hast es laut den Nachträgen in Deinem Post auch schon umgesetzt.
Daher die nachfolgenden Anmerkungen nur noch zur Ergänzung.
Zu 5.: Bei Auswahl des Linux (oder wenn dieses zugleich der Automatik-Starter wäre) siehst Du in der Regel nachfolgend noch das Grub-Menü, von wo aus Du zusätzlich noch jedes andere, sonstwo gefundenes OS starten könntest. Allerdings integrieren nicht alle Linux-Starter die anderen OSe (wie z.B. Windows 10/11) automatisch mehr in ihre Auswahl.
Zu a): bei der von Dir projektierten Vorgehensweise sind beide Platten autonom, weil jedes OS seinen EFI-Starter auf derselben Disk hat, wo es installiert wurde. Heißt also, beide Disks booten auch unabhängig voneinander.
Zu b): da ich Windows nur noch offline nutze (ergo ohne weitere Updates) fehlt mir da etwas die Erfahrung. Ein Linux "mischt" jedenfalls nichts an Windows irgendwas nachträglich neu zusammen. Umgekehrt wohl auch nicht. Allerdings hat Microsoft die Oberhoheit über die EFI-Regularien und kann schon mal andere Bootloader blacklisten. Dieses Problem kann entstehen, wenn Du Deinen Rechner mit
Secure Boot On betreiben willst. Für Linuxe empfiehlt sich ohnehin der Betrieb mit
Secure Boot Off. Der Sicherheitsgewinn von Secure Boot ist gelinde gesagt umstritten und kann schnell zu größeren Problemen führen als ohne.
Zu c): Videos sind dafür auch nicht nötig. Du gehst VOR dem Installieren in GParted auf die Spalte mit den Flags (Markierungen) und löscht über das Menü die Flags 'ESP + BOOT'. In Deinem Fall bedeutet das, dass Windows nun vorläufig nicht mehr booten kann. Nach der Installation von Mint suchst Du GParted erneut auf und restaurierst die Flags, indem Du sie einfach neu an gleicher Stelle setzt. Windows kann danach wieder booten.
Zu d): Wenn Du stattdessen Linux Mint auf dieselbe Platte installieren willst, wo schon Windows drauf ist (SSD1), entfällt die vorgenannte Trickserei natürlich. Vorausgesetzt Du belässt es bei einer EFI-Partition (die, welche schon existiert)!
Hintergrund: einige Linux-Installer-Programme haben es noch immer nicht gelernt, mit mehreren EFI-Partitionen umzugehen. Sie schreiben dann - egal was der Nutzer will - den Bootloader einfach in die erste, gefundene EFI-Partition. Daher diese Frickeleien mit temporären Festplattenausbau oder Ausmaskieren von EFI-Partitionen. Denn wenn während der Installation nur eine einzige EFI-Partition sichtbar ist (die, welche ausgewählt ist), muß der Installer auch dorthin schreiben.
Übrigens, bei mir haben alle boot-fähigen Disks mehrere OSe installiert. Alle über jeweils eine EFI-Partition für alle (Linuxe mit oder ohne Windows kombiniert).
Eine Boot-Platte pro OS, sowas kenne ich gar nicht. Ich teile meine Datenträger eher in solche für Booten und solche für nur Datenpartitionen auf. Macht für meine Anwendungszwecke mehr Sinn. Partitionen mit sehr speicherintensiven Daten (z.B. Videos) werden so platziert, dass verschiedene OSe darauf zugreifen können. Daher bevorzuge ich für gemeinsam genutzte Datenspeicher NTFS als Format, weil solche Partitionen auch unter Windows gelesen und geschrieben werden können. Nur für die unmittelbar mit einem Linux-OS verkoppelten Daten verwende ich das EXT4-Format. (Das betrifft in erster Linie die Install-Partition.)