Pokerfail schrieb:
So weicht ich das richtig gesehen habe, liest Spectre Werte aus dem virtuellen Speicher aus und nicht aus dem physikalischen (
https://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Speicherverwaltung). Es ist daher völlig irrelevant, wie viel Speicher du in deinem System hast.
Naja, so irrelevant ist das nicht. Denn um so mehr Speicher belegt ist, um so genauer musst du natürlich auch wissen, wo du die Infos nun abfingern willst. Gerade abseits des privaten PCs ist das Problem doch viel eher, dass die Cloudsysteme, wenn Virtualisierung genutzt wird, eh alle Nase lang die Daten wild im Speicher rumschubsen.
Das heist also, entweder du willst aus einer VM ausbrechen und direkt random Speicherbereiche im Host-RAM lesen oder du weist explizit wann zu welcher exakten Zeit welche Info im Speicher steht.
Bei nem Hypervisor weis letzteres nichtmal der Host selbst - denn er kann nur so lala in den Guest-Memory reinsehen. Sonst würde das Swapping, womit sich die größen am Markt seit Jahrzenten beschäftigen, im VM Umfeld um längen besser funktionieren.
Nun aber kommt noch hinzu, dass du von einer dritten VM aus versuchst an die Daten zu kommen? Ich behaupte mal ganz pauschal ins Blaue, du musst schon in einer ansatzweise realen Umgebung wirklich wirklich Glück haben um an eine echt verwertbare Info zu kommen über diesen Weg. Nichts desto trotz ist allein die Möglichkeit ein Problem... Das steht außer Frage.
RYZ3N schrieb:
Es ist völlig egal ob, wann, wie, wo und ob der Bug überhaupt zu einem Problem für mich als Endverbraucher wird. Fakt ist, die CPU ist im erheblichen Maße fehlerhaft.
Generell würde ich dir da bedingungslos zustimmen - allerdings stellt sich doch im konkreten Fall eher die Frage, was heist am Ende Fehlerhaft? Gibt es eine Art Funktionsgarantie, dass ein Prozessor in der Lage sein muss diese Art von Zugriffe 100% wirkungsvoll zu verhindern? Und wenn ja, wo steht das?
Ich mein unabhängig vom Problem sind Sicherheitsthemen nicht so ohne weiteres vergleichbar mit nennen wir es materiellen Werten. Denn normalerweise gibt kein Hersteller eine Garantie auf 100% Sicherheit. Sondern bewirbt eher den Fall andersrum - dass dies und jenes nicht geht.
Das gleiche Thema hast du bspw. in Software auch - es gibt keine 100% Sicherheit. Und kein Entwickler gibt dir darauf eine Garantie.
Theoretisch! würde das aber dann auch bedeuten, dass das Produkt in der Form dann nicht Fehlerhaft wäre - sondern es wurde einfach nicht bis zuende gedacht. Das ist wie wenn die ganzen Ammis alle Nase lang drauf hingewiesen werden müssen, dass man mit Produkt xyz nicht dies und jenes machen darf - obwohl das jeder Mensch bei normalem Verstand eigentlich wissen müsste (wie Hamster in der Microwelle trocknen und so). MMn wird ein derart komplexes Design IMMER Fehler enthalten. Und um so mehr KnowHow und Zeit in die Fehlersuche gesteckt wird, desto mehr davon kommt auch öffentlich ans Licht. Andersrum aber - du kannst ein Produkt mit Zeit und Arbeit zuscheißen - du wirst zu 100% sicher niemals nie alle Fehler ausbügeln im Vorfeld. Ich bin kein Freund von nie - aber in dem Fall kann man das mMn schon sagen. Zumindest solange da Menschen dran sitzen.
Eine AI-Simulation trainiert auf Sicherheitsanalysen wäre ggf. in der Lage dazu - aber da sind wir lange noch nicht.