Schreibe hier mal meine
Upgrade-Story von Kubuntu 22.04 LTS auf, vielleicht hilft es wem, fand gestern noch keine genaue Anleitung dafür:
Am 1./2.9. jeweils Popup-Meldung bekommen, dass Upgrade möglich. Erstmal umfangreiche Backups gemacht (ist mein erstes Upgrade und Dual Boot mit Win11/Secure boot). Rescuezilla vom Ventoy Stick und innerhalb Kubuntu mit Timeshift (einzige PPA) von Systemdateien und home.
3.9. Abend: alles bereit zum Upgrade. Nur: das Popup zeigt sich nicht mehr. Auch Discover bietet keine Updates mehr an.
Also versuche ich apt update, upgrade, dist-upgrade, do-release-upgrade usw. aus den verschiedensten Anleitungen, ohne Erfolg, er bietet das Update nicht an,
findet angeblich keine passende Developer Version, aber ich bin ja eigentlich auch bewusst nur auf dem LTS Channel. Irgendwann finde ich noch heraus, dass der upgrade-manager-core lt. Terminal-Ausgabe zurückgehalten wird, zusammen mit einem python3 paket (dependency?). Also
vermutl. phasing, trotz point-release und zuvor bereits Upgrade-Angebot?
Versuche mit apt install das ganze zu erzwingen, aber irgendwas geht schief, zeigt einen Fehler an, vermutlich weil ich das python3 zuerst installieren wollte. Irgendwie finde ich über die Suche im Startmenü zu einem Fenster mit Software&Updates und kann dort die PPA-Paketquelle abhaken (was oft empfohlen wurde), aber damit allein bekomme ich in der Komandozeile oder sonstwo weiterhin kein Upgrade angeboten. Entnervt aufgegeben und per Timeshift-Backup alles auf den Stand vor einem Tag zurück.
Dann am 4.9. den Thread hier entdeckt und, nachdem sich an der Ausgangslage nicht geändert hat (keine Installation des Upgrade-Managers erlaubt, nach manueller Installation davon (diesmal ohne Fehler) weiter "keine neue Version gefunden") mal den Plan von direktem Upgrade auf 24.04.1 aufgegeben und bei Software&Updates GUI
eingestellt, dass nicht nur LTS Versionen kommen, sondern auch normale. Wieder Fremd-Paketquelle abgehakt,
Bildschirm-Abschaltung und Standby "aus" als Vorbereitung, Terminal auf, und siehe da, er
findet plötzlich ein 24.04 Upgrade (es stand nichts von .1 oder LTS dabei).
Gut, dann mache ich eben Sprung auf 24.04 und dann auf das point release, Hauptsache etwas geht voran. Der
Prozess lief im Terminal auch durch, veraltete Pakete lies ich auf Abfrage entfernen, nachdem ich die Details dazu gesichert hatte als Textdatei (zurück von den Details kommt man mit "q"-Taste!). Zwischendrin läuft verwirrenderweise Discover an und will Updates installieren (beim Fenster öffnen kommt nur Fehler) und es gibt Popups mit Bitte um Neustart, obwohl ganz offensichtlich das Upgrade noch läuft in der Kommandozeile (Text rast durch). Auch rote oder weiße Fehler kamen in der riesen Wall of Text vor, z.B. im systemd-Verzeichnis kann was nicht gelöscht werden, aber es lief alles weiter.
Erst als im Terminal selbst alles stillstand und dort um Neustart gebeten wurde habe ich den gemacht. Und nach ein paar bangen Sekunden kam ich tatsächlich (zum leider nun hässlichen grauen) Login-Screen, konnte mich einloggen und bis auf ein paar fehlende Icons auf dem Desktop/verwaiste Verknüpfungen war alles normal. Mein Timeshift PPA und Teamviewer wurden wohl durch was aus den offiziellen Paketquellen ersetzt (gut). Nur Gimp und Muon Paketmanager flog komplett von der Platte, nutze nun das Flatpak und evtl. Synaptic. Thunderbird wurde zum Snap, startete aber problemlos mit allen Einstellungen aus dem Profil.
Unbenannte "System" Updates bei Discover noch aktualisiert, und mich gefragt wie ich nun auf .1 LTS komme. Im Terminal findet er wieder nichts. Im "Infozentrum" steht nur 24.04 als Version. Gegoogelt und auf
Befehl "lsb_release -a" gestoßen. Und siehe da - es wird einfach schon "Ubuntu 24.04.1 LTS" angezeigt - also ging doch alles in einem Rutsch ohne große Fehler in meinem natürlich auch noch recht frischen und nur wenig verbastelten System.
Bisher scheinen Anwendungen wie VLC Soundausgabe, Firefox, Thunderbird, Bildbetrachter und Libre Office alle fehlerfrei zu laufen, ein vertiefter Test war natürlich noch nicht möglich. Theme musste ich neu wählen, Redshift Plasmoid (Blaulichfilter/Helligkeit nachts) wurde wurde wohl durch KDE-Systemfunktion ersetzt.
Mit Steam und Spielen hatte ich absichtlich noch gewartet. Nvidia-Treiber habe ich nicht, da AMD-Graka.
Fazit: Insgesamt wäre das Upgrade nicht aufwändiger als unter Windows gewesen - aber für den Laien ist die fehlende auf Kubuntu (LTS) maßgeschneiderte Anleitung, und verwirrende Benachrichtigungen
- "Upgrade da"
- Meldung weg+Phasing
- LTS Upgrade nur, wenn genau das abgewählt
- Neustartanweisungen verfrüht
- man ist vermeintlich in der Textausgabe von d(details) gefangen, wenn man nicht auswendig weiß, dass es mit q rausgeht
doch eher abschreckend und fehlerträchtig. Aus meinem "normalo" Bekanntenkreis hätte es keiner eigenständig hinbekommen. Vielleicht hätte Abwarten (oder Start am ersten Tag ohne Backup, was ich aber jetzt erst recht nicht mehr wagen würde...) einen Teil der Probleme (insb. Phasing) gelöst.