Lithium-Akku soll laut Benutzerhandbuch konditioniert werden -> stimmt das ?

Masamune2 schrieb:
Und zum Thema "Da gibt es 200 Meinungen von 100 Experten" muss ich ganz klar sagen: Nein.
Was den Akku generell schont ist den Experten schon klar.

Was nicht klar ist, ist wie man mit der Info umgeht.

Wenn ich ihn mit 60% Ladung in den Kühlschrank lege, hält er eventuell super lange, aber ich kann ihn auch nicht nutzen. ;)

Wenn ich ihn immer nur bis 80% auflade, habe ich nunmal auch weniger Laufzeit, wenn ich sie dann spontan brauche.....das ist eher was für den Hausgebrauch, wenn immer ein Kabel in der Nähe ist.

Und dann ist da der Zeitaufwand des darüber Nachdenkens und Managen. ;)
Benutze ich extra Software, um den Ladezustand je nach geplantem Gebrauch zu optimieren?
Nehme ich den Akku raus wenn ich den Laptop länger nur stationär nutzen möchte?
Schränke ich mich bei der mobilen Nutzung ein, und schalte den Laptop früher aus, anstatt den Akku in den unteren Bereich zu nutzen?

Rechne das mal über einige Jahre hoch....und frage dich dann, ob es der Aufwand wert ist, dass du damit den Akku besser geschont hast!
.....bei meinem ersten eigenen Laptop habe ich mich an all diese Regeln gehalten....und nach 3 Jahren hat der Akku trotzdem stark abgebaut..und inzwischen hält er nur noch für 5min-.....bei dem zweiten Laptop habe ich mich an nix gehalten und ihn sorglos genutzt....nie rausgenommen...immer zu 100% geladen und bis zum ausschalten mobil genutzt...

Und da hat der Akku nach 2,5 Jahren angefangen deutlich nachzulassen....sind jetzt keine vergleichbaren Zahlen, da es natürlich ein anderes Modell ist usw.
Aber der Akku war ähnlich dimensioniert und ich habe die Laptops sehr ähnlich und intensiv mobil genutzt.

Also ich wähle Variante 2. ;)
Akku geht etwas früher kaputt, aber ich habe keinen Stress damit.

Was ich sagen möchte:
....die Physik ist den Experten klar.....für uns Nutzer ist nicht vorher klar, wie genau sich die unterschiedliche Nutzung auf die Alterung des eigenen Akkus auswirkt.
Und ob wir da auf gut Glück, unsere Zeit auf ein akkuschonenden Verhalten verwenden, oder damit leben, dass man irgendwann einen neuen Akku braucht, kann uns kein Experte vorschreiben.

Daher sehe ich es schon so, dass es da 200 Meinungen zu gibt.

Und der echte Experte würde dir gar keine Antwort geben, sondern die Gegenfrage nach den genausten Spezifikationen, Umgebungsvariablen und einem genauen Ablauf deines Nutzungsverhaltens...dann könnte er dir grob vorrechnen, was du machen musst, um damit nach X Jahren noch Akkukapazität Y übrig zu haben.
 
Baal Netbeck schrieb:
Nehme ich den Akku raus wenn ich den Laptop länger nur stationär nutzen möchte?
Diese Möglichkeit gibt es bei immer weniger, neueren Notebookmodellen, da bei den meisten Notebooks der Akku mittlerweile fest intern verbaut ist.
Man kann demnach Akku und Notebook nicht mehr an verschiedenen Orten lagern.
 
Es kommt eben auch immer darauf an wie sehr es einen persönlich einschränkt den Akku nicht voll zu nutzen.

Mein Google Pixel 5 hält problemlos 1 bis 2 Tage bei meiner Nutzung. Bevor ich das Gerät da stumpf über Nacht anstecke lade ich einfach Abends wenn ich bspw. im Bad bin. Da der Akku auch ohne 100% locker für einen Tag hält ist die Einschränkung gleich null.

Gleiches Spiel bei der Elektromobilität wo der Ladestand bei den meisten Fahrzeugen limitiert werden kann. Die wenigsten benötigen jeden Tag die volle Kapazität und können so den Akku schonen ohne dass sie etwas davon bemerken.
 
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Mir ist aber bekannt dass es Modelle von IBM / Lenovo gibt welche eine solche Software haben.
Bei meinem Lenovo Thinkpad T490 geht es nicht, oder mir ist nicht bekannt wie. Kenne auch sonst kein Modell von Lenovo wo es geht.
 
Christian1297 schrieb:
Ich kenne kein Gerät dass solch eine Logik nutzt. Hat ein Gerät einen Akku mit mehreren Zellen werden diese parallel genutzt und nicht der Reihe nach.

SV3N schrieb:
So auch mein Kenntnisstand. Aber zu dem Thema kann man 100 Experten befragen und bekommt 200 Antworten. 😄

WinnieW2 schrieb:
Li-Ionen-Akkus altern egal ob diese benutzt werden oder nur ungenutzt herum liegen. Allerdings altern diese wenn diese nicht genutzt werden langsamer, sofern man diese kühl lagert und der Ladestand in einem akzeptablen Bereich liegt (> 10%, < 90%).

Dies sind ja auch alles technische Richtlinien wie der Akku zu laden ist.

Jedoch haben wir als Nutzer doch kaum Einfluss darauf, da der Ladekontroller/Elektronik diese Arbeit abnimmt (bzw es sollte).

Den Akku in einem % Bereich zu halten bringt dann auch wenig.
Woher wollt ihr wissen wie voll die sind? Der Ladezustand gibt doch auch die Ladeelektronik vor, die den Akku durchaus in diesen Bereich halten kann und die Werte für "das Volk" anpasst ohne das wir es wissen.
 
Galde schrieb:
Woher wollt ihr wissen wie voll die sind?
Indem die Spannung des Akkus gemessen wird. Je höher die Spannung des Akkus desto höher ist dessen Ladestand.
Ist allerdings nicht so einfach da die Ladekurve eine solche ist und keine einfache Gerade. Ausserdem sind Entlade- und Ladeschlussspannung des Akkus bekannt. Die maximal zulässige Ladeschlussspannung des Akku entspricht 100% Ladestand.
 
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Hat ein Gerät einen Akku mit mehreren Zellen werden diese parallel genutzt und nicht der Reihe nach.
Was meinst du mit "der Reihe nach nutzen"? Denn die Zellen sind sehr wohl in Reihe geschaltet und nicht parallel, sonst müsste das Notebook mit maximal 4,2 Volt auskommen was bei keinem der Fall ist.
Man hat hier in der Regel drei Zellen in Reihe und damit 12,6 Volt Spannung.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Masamune2:

Dir ist da dein Quote etwas kaputtgegangen ;)
Bei einem Multizellakku, egal ob die Zellen jetzt in Serie oder Parallel sind, werden die Zellen gleichmaessig benutzt. Sie entladen sich gleichmaessig, genauso wie sie gleichmaessig geladen werden.
Zumindest im Idealfall.
Die perfekte Akkuzelle gibt es nicht, daher sind die Zellen eines Akkus auch immer etwas unterschiedlich. Wenn man Zellen also einfach zusammenschaltet, ergibt sich durch die unterschiedlichen Zellen frueher oder spaeter ein Ungleichgewicht. Wenn eine Zelle dann stark entladen wird, kommt es sehr schnell zu Problemen: Die leere Zelle des Serienstranges wird von den volleren Zellen mit falscher Polaritaet geladen. Lithiumzellen moegen das garnicht, sie gasen aus und koennen sogar explodieren. Dazu kommt weiter das Problem, dass eine Lithiumzelle die tiefentladen wird (Richtwert: Zellspannung unter 2 Volt) nicht nur beschaedigt wird, sie wird auch gefaehrlich, denn wenn die Tiefentladung stark ist, oder lange anhaelt, kann sich in der betroffenen Zelle ein Kurzschluss bilden.

Deswegen ist fuer eine Lithium Multizellbatterie ein gutes BMS (Batteriemanagementsystem) Pflicht. Ein BMS ueberwacht die Spannung jeder Zelle, und kann die Stromstaerke jeder Zelle, bzw. jedes parallelen Stranges, regeln. Dadurch sorgt das BMS dafuer, dass keine der Zellen zu tief entladen, oder zu stark aufgeladen wird, und die Zellen auf einem gleichmaessigem Ladestand gehalten werden.
Zudem schaltet das BMS die Batterie tot, wenn ein gewisser unterer Ladestand erreicht wird.
Anschaulich ist da zum Beispiel das Verhalten von Makita Akkuschraubern. (Andere Hersteller machen es vermutlich genauso, bei den Makitas kenn ich es aus eigener Erfahrung)
Bei den alten mit NiCD oder NiMH Akkus merkt man irgendwann mal, dass der Schrauber nicht mehr wirklich zieht, und dann wird er auch merklich langsamer. Die Batterie ist leer.
Bei den modernen mit Lithiumakku merkt man kaum einen Leistungsabfall. Aber dann ist das Geraet auf einmal aus, der Schrauber tut keinen Mucks mehr: Das BMS (im Akku integriert) hat den Akku ausgeschaltet um eine zu tiefe Entladung zu verhindern.
 
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Stimmt, hab den Quote korrigiert.
Ansonsten hast du natürlich vollkommen Recht und das auch gut erklärt.
 
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