Lithium-ionen Akku eines Laptops tiefentladen

sinisterium

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Hallo, ich stellte kürzlich fest, daß der Akku meines derzeit etwas unterbenutzten Dell Latitude 5290 2-in-1 Notebook nicht mehr erkannt wird. Muss wohl zu lange herumgestanden haben, ohne geladen zu werden.
Muss ich jetzt den Akku austauschen, oder gibt es Möglichkeiten, den irgendswie zu reanimieren?

Vielen Dank für eure Infos!
 
Wenn der Akku nicht mehr lädt, kannst du ihn aufmachen und die Zellen einzeln mit ca. 0,1C Konstantstrom laden, bis sie etwa 3.6V erreicht haben. Danach sollte der normale Laderegler den Akku laden können.
Das ganze sollte überwacht werden und in einer brandfesten Umgebung geschehen.
 
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Mit anderen Worten: Für den Laien, ohne entsprechende Kenntnisse und Ausrüstung, ist das nicht pragmatisch bzw. durchführbar.
 
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Es gibt tatsächlich Tricks um über den Tiefentladepunkt zu kommen.
Kann klappen, muss nicht, der Preis ist heiß.
 
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also den Akku "aufmachen" möcht ich eigentlich nicht, einstellbaren Konstant(lade)strom hab ich auch eher nicht, und ne 'brandfeste' Umgebung, naja ich weiss nicht so genau.
Wenns da keine einfacheren tricks gibt...?
 
Zuletzt bearbeitet:
sinisterium schrieb:
Wenns da keine einfacheren tricks gibt...?
Kann auch sein, dass die Zellen schon aufgebläht sind. In der Regel lassen sich Akkus leicht tauschen, es gibt meistens auch günstige Akkus von Firmen wie GreenCell. Aber dafür musst Du den Laptop entweder selber öffnen oder eine Firma damit beauftragen. Dell selber kann es auch, ist in der Regel aber nicht wirtschaftlich.
 
Wenn die Nennspannung des Akkus nur leicht unterschritten ist, dann genügt es oft, das Ladegerät bei ausgeschaltetem Notebook länger am Ladegerät zu lassen.

Die Ladeelektronik des Notebooks versucht dann, impulsweise mit wenig Spannung den Akku zu laden, das passiert so lange bis die Nennspannung erreicht ist und ab da wird normal geladen.
 
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Batterie-Kalibrierung im BIOS/UEFI würde ich mal machen, schau ich mir an, und komm evtl mit Fragen zurück.

eigentlich nur längere Zeit (paar Tage) am Netzkabel gelassen.
Muss mir den Akku im Gerät mal anschauen. Schraubenzieher hab ich!

dann genügt es oft, das Ladegerät bei ausgeschaltetem Notebook
von welchen Zeiträumen sprechen wir denn da?
 
sinisterium schrieb:
also "aufmachen" möcht ich ihn eigentlich nicht,
Laß das.
Da geht oft mehr defekt, als es nutzt.
Ohne Vorkenntnisse würde ich das schon gar nicht machen.

sinisterium schrieb:
und ne 'brandfeste' Umgebung,
Ein Kuchenblech mit hohem Rand reicht.

sinisterium schrieb:
Wenns da keine einfacheren tricks gibt...?
Über Nacht am Ladegerät lassen.
Zuckt der Akku dann nicht - > wechseln und Altteil entsorgen.

 
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mit aufmachen meinte ich NICHT den AKku selber, sondern den Laptop! Da war ich schon öfters drin,
Akku aufmachen halt ich für nicht sinnvoll, wenn ich mich damit nicht sonderlich auskenne.

Gibt es eigentlich irgendseine Möglichkeit, die Gefahr eines Akkubrandes abzuschätzen?
 
Also ich bin ja auch einer der mal den ein oder anderen "basteligen" Tipp gibt.

Aber einem 08/15 User (nichts fuer ungut @sinisterium ;)) den Tipp zu geben den Akku zu oeffnen und die Zellen direkt zu laden? Das halte ich schon fuer grob fahrlaessig (meine Meinung, bin weder Anwalt noch Richter) und im wahrsten Sinne fuer brandgefaehrlich.

Nicht nur kann falsches Laden die Zellen zerstoeren und in Brand setzen, auch ein versehentlicher Kurzschluss kann auch bei nominell leerer Batterie ein kleines Feuerwerk verursachen.

Technisch stimmt was du sagst: Sofern das BMS keine permanente Abschaltung ausgeloest hat, kann man so die Batterie vielleicht wieder reaktivieren. Aber diesen Tipp in einem Forum, wenn man davon ausgehen muss dass das Gegenueber keine elektrotechnische Erfahrung hat, halte ich fuer ungeeignet.

sinisterium schrieb:
Gibt es eigentlich irgendseine Möglichkeit, die Gefahr eines Akkubrandes abzuschätzen?
Sofern der Akku nicht physikalisch beschaedigt ist, sind Akkubraende heutzutage sehr selten geworden.
Der grundlegenste Tipp waere am ehesten noch, Akkus mit hoeherer Kapazitaet nicht unbeaufsichtigt im Haus zu laden.
Solange man aber seine Geraete nicht beim Aufladen in eine Wolldecke wickelt und sie dadurch ueberhitzen passiert kaum etwas.
Auch deswegen, weil die Akkuschutzschaltungen im Zweifelsfall einschreiten und den Akku totschalten. Tendenziell sind die vielleicht einen Ticken uebereifrig, aber durch die Bank weg alle grossen Notebookhersteller mussten in der Vergangenheit aufgrund von Braenden schon Akkus zurueckrufen und teils Schadensersatz leisten, da wird inzwischen (zu Recht) lieber auf Nummer sicher gegangen.

Sind die Schutzschaltungen oder die Zellen aber mangelhaft, sieht das anders aus. Deswegen bei Austauschakkus Finger weg von den Billigheimern und Ebay, und Nachbau-Akkus nur bei Haendlern mit gutem Ruf kaufen.

Sollte der Akku aufgeblaeht sein, den Akku ausbauen und bei erster Gelegenheit zum Wertstoffhof damit. In der Zwischenzeit am besten nicht im Haus und auf einer feuerfesten Unterlage lagern und den Akku auch nicht mechanisch belasten. Auch hier sind Braende zwar selten, aber sollte doch ein Leck entstehen kann Elektrolyt austreten, das will man auch nicht im Haus haben.
 
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also NiMH Akkus hab ich schon öfters zerlegt und gewechselt, das war damals kein Problemo, aber Li-Ion sscheint mir doch ne etwas andere liga zu sein, komplexer und empfindlicher, da hab ich noch keinerlei Erfahrung, und lass auch wegen des theoretischen Aufwands erstmal die Finger (von wegen einlesen).

Wegen Akku-Nachkauf, kennt jemand die company VHBW-online? Kommen die für sowas in Frage? Zumindest vom Preis her scheinen die ok zu sein. Meine NiMH-Akkus sind jedenfalls top, soweit ich das beurteilen kann....


Ps:
Finger von allem lassen, was man nicht kennt.

gute Idee, da würden wir wahrschl. heute noch mit Steinwerkzeugen rumfrickeln 😂
 
NiMHs und Li-Ion spielen tatsaechlich in ziemlich unterschiedlichen Ligen.
Wobei bei einem Kurzschluss gute und voll geladene NiMHs auch ganz schoen Funken fliegen lassen koennen :D

Bei Li-Ions sind die Gefahren aber nochmal eine Stufe heftiger.
Zum einen ist der maximale Entladestrom bei denen nochmal eine gute Nummer hoeher. Schon eine gute 18650 Zelle kann gerne 50 Ampere oder mehr Kurzschlussstrom liefern.
Und Pouchzellen sind halt auch nochmal ein anderes Biest als 18650. Da reicht es einmal mit dem Schrauber abzurutschen und du hast ein Loch drin. Das duerfte sogar mit einem Kunststoff Hebelwerkzeug moeglich sein.
Grosse Pouchzellen aus Laptopakkus haben aufgrund ihrer Konstruktion (hoehere Elektrodenflaeche) im Kurzschlussfall gerne nochmal deutlich hoehere Kurzschlusstroeme als 18650er.
 
kann gerne 50 Ampere oder mehr
sowas in der Art kann man sich ja denken, wenn man die neuzeitlich-rezenten Berichte über "lustiges" Feuerwerksszenario aus diversen Reisegepäck & Hosentaschen, etc etc liest. Würd ich demgemäß mit einigem Respekt begegnen.

SInd denn jetzt diese PC-Akkus eher pouch zellen oder LiIon Akkus?
 
sinisterium schrieb:
also NiMH Akkus hab ich schon öfters zerlegt und gewechselt, das war damals kein Problemo, aber Li-Ion sscheint mir doch ne etwas andere liga zu sein,
Ich habe mal Lithium-Akkus repariert = neu aufgebaut aus Einzelzellen und Erstladung durchgeführt.
Deswegen kenne ich viele Fehler und lasse die Finger von unbekannten Sachen.

sinisterium schrieb:
Wegen Akku-Nachkauf, kennt jemand die company VHBW-online?
Ja, die kenne ich.

sinisterium schrieb:
Kommen die für sowas in Frage?
Wenn sie Dir die Rücksendung bei nicht erkanntem Akku zusichern, dann schon.
Fast alle Dell-Akkus haben eine ID.
Wird die nicht vom Gerät erkannt, wird der Akku abgewiesen und nicht geladen.

Ich würde nur originale Dell oder welche von IPC
https://www.ipc-computer.de/dell/notebook/latitude-serie/12/latitude-12-5290/
nehmen, die garantieren die Rücknahme.
Das war bei mir als Einzelhändler jedenfalls der Fall.

sinisterium schrieb:
Zumindest vom Preis her scheinen die ok zu sein. M
Wie gesagt geht es um die ID-Erkennung.

Und billige Akkus würde ich nie kaufen.
Da fehlen meist Balancer oder andere Komponenten oder sie sind sehr kurzlebig, meiner Erfahrung nach.

sinisterium schrieb:
gute Idee, da würden wir wahrschl. heute noch mit Steinwerkzeugen rumfrickeln 😂
Nö, die Feuerwehr wäre unterbeschäftigt.
Ich hab schon leere (0,8V) NiMH-Zellen gelb glühen sehen am Schweißband mit 12mm Breite und 0,6mm Dicke.
 
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