andi_sco schrieb:
Der Datenschutz kann auch nach hinten losgehen.
Nein, kann er nicht - und ich zeige nachfolgend auch gern an Deinem Beispiel auf, warum.
andi_sco schrieb:
Was nützt er mir, wenn er z.B. bei der elektronischen Patientenakte genutzt wird, ich haber darauf angewiesen bin, das meine Medikamente und Allergien zwingend irgendwo abgelegt werden müssen.
Zunächst einmal ist "DSGVO" nicht synonym für "Datenschutz" - und schon der Unterschied ist fundamental.
Wenn den
irgendwer mir ggü. nicht schnallt, bin ich
jederzeit behilflich, gefährliches Halbwissen oder gar Fehlwissen zu verbessern.
Will aber jemand
absichtlich nicht begreifen, dass er bzgl. DSGVO "nach meiner Pfeife" zu tanzen hat, wenn's um meine Daten geht (komm ich gleich zu, s. u.) geh ich da sehr schnell & sehr deutlich auf die betreffende Person zu & meine dann folgende Erklärung war bisher immer ausreichend, dass nach dieser einmaligen Erklärung fortan korrekt mit meinen Daten umgegangen & DSGVO als auch Datenschutz korrekt beachtet werden.
Und warum geht das? Weil Jan Albrecht damals die Eier hatte, die DSGVO für Verbraucher statt für Firmen auszugestalten - allein dafür gebührt ihm auf ewig unser Dank!
andi_sco schrieb:
Was nützt es mir, wenn ich nach einer Kopfverletzung im Krankenhaus sage, das ich Blutverdünnende Medis nehme und die das ignorieren, weil ich nur ein Patient mit Null Ahnung bin?
Angenommen, ich wäre in der Situation Du gewesen, hätte ich Folgendes - wortwörtlich - gesagt: Sie haben jetzt exakt 10 Sekunden, um mir den gebührenden Respekt als Verletztem entgegenzubringen. Und ich gewähre Ihnen weitere 2 Minuten, um sich die DSGVO nochmal ins Großhirn zurückzurufen & korrekt danach zu handeln.
Ignorieren Sie mich bzw. meine Aussage(n) danach noch ein einziges Mal, gibt's im Nachgang eine Beschwerde beim Landes-Datenschutzbeauftragten, eine noch detailliertere an die Landes-Ärztekammer (IIRC auch für Pfleger & Schwestern zuständig) & obendrein eine Info an die <Name Deiner lokalen Zeitung>. Ihr despektierliches Verhalten können Sie gern daheim ausleben, aber nicht hier & nicht während meiner, mir rechtmäßig zustehenden Behandlung!
andi_sco schrieb:
Erst auf Druck vom Krankenhauspersonal haben sich die Schwestern bemüht und die Ärztin die Gerinnungswerte gecheckt.
Es ist zwar eines dieser Extreme, aber leider versagt da der eigentliche Schutz komplett.
Auch ohne vorigen Absatz würde ich das im Nachgang noch an die Landes-Ärztekammer melden. Manche Menschen begreifen es nur so & ich persönlich würde mir sowas nicht bieten lassen. Nicht mal 10 Sekunden.
andi_sco schrieb:
PS Gerade Allergien sind heutzutage ein zweischneidiges Schwert. Ich darf gewisse Asthmasprays nicht nehmen, weil die entweder
a) mit Zusätzen gepanscht sind
b) mit meinen anderen Medis negativ reagieren
Und jetzt erzähl mal einem Arzt, der deinen eigentlichen vertritt, das du ein "teures" Originalpräparat brauchst. Da heißt es von Ihm und der Krankenkasse: "in 5 Tagen ist Ihr Arzt wieder da, warten Sie einfach so lange"
Zum einen: soweit ich weiß, können Allergien inzwischen auf der eGK gespeichert werden, sodass das (inkl. Deiner Blutverdünner) für jeden Notfall-Mediziner selbst bei Bewusstlosigkeit zugänglich wäre (und AFAIK auch rechtlich zwingend durch Einlesen der eGK abgefragt werden muss).
Zum anderen: wenn Du "aut idem" brauchst, dann hat Dein "normaler" Arzt das zu hinterlegen - was wiederum jeden Folge-Mediziner dazu zwingt, das zu beachten. Natürlich sollte man zunächst freundlich drauf hinweisen ("Wie's in den Wald hineinschallt…"
), aber wer partout nicht will, den zwinge ich (und dank DSGVO & eGK dann sogar mit
Vorliebe).
Sollte der "Ersatz-Arzt" oder gar Deine Krankenkasse diese "kommen Sie in 5 Tagen wieder"-Nummer tatsächlich mit Dir veranstaltet haben, bitte ich Dich hiermit
inständig, es entweder Deiner Landes-Ärztekammer bzw. bzgl. Krankenkasse entweder ans Bundesamt für Soziale Sicherung oder aber an die Bundesland-spezifische Stelle Deiner Krankenkasse (Liste siehe hier:
https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/beschwerde/aufsichtsbehoerden/) zu melden.
Dieser Farce ist umgehend Einhalt zu gebieten - Du zahlst & Du bist/warst krank, also haben sie ihren verdammten Job statt auf "von oben herab" zu machen & zwar
sofort!
Unfassbar, dass es immer noch solche Vorfälle gibt..