Ich habe gerade mal herumprobiert. Und zwar habe ich eine 23 GB MKV in 1000M große Teilstücke komprimiert und dann wieder entpackt.
Zuerst genutzt habe ich dazu 7-Zip. Erstmal ist mir aufgefallen, dass egal wie viele Threads ich wähle, bei zip nie mehr als 30 bis 40% Last anliegt. Bei LZMA kann man außerdem nur max 2 Threads auswählen. Also habe ich mit LZMA2 und 4 Threads mit der schnellsten Option komprimiert. Diesmal ging die CPU (i5-8600K) auf 100% und die NVME (Samsung 970 Pro) auf 2 bis 5%, was aber auch Sinn macht, da die Schreibgeschwindigkeit durch die CPU-lastige Komprimierung auf ca 40 MB/s begrenzt ist. Dann habe ich die 21 Pakete markiert und per 7-Zip entpackt. Jetzt dachte ich muss das Teil ja abgehen wie Schmitz Katze. Denkste. CPU steht auf 30-35% und NVME bei max 50 MB/s bzw 3 bis 6% Auslastung. 7-Zip skaliert also beim Entpacken nicht gut.
Also habe ich mich mit WinZip probiert. Das einzige Programm, was auch eine GPU Beschleunigung über OpenCL besitzt. Allerdings nützt das bei mir nichts, denn es stürzte mit aktiviertem OpenCL einfach ab. ^^ Also habe ich auch hier nur per CPU komprimiert. Diesmal als mehrteiliges ZIP. Auch schnelle Komprimierung. Damit geht es schon mal doppelt so schnell, auch mit 100% CPU Last. Die NVME schwankt diesmal zwischen 9 und 15%. Beim Entpacken ging es ebenfalls schneller. die CPU aber auch diesmal nicht auf Anschlag. Nur ca. 60%. Die NVME aber mit 20 bis 30% also um die 400 MB/s etwas höher als zuvor. Einzelne Spitzen gingen auch mal bis 700 MB/s.
Dann mit WinRAR. 80% CPU, 5 bis 8% NVME (< 200 MB/s) beim Packen. Beim Entpacken dann ca 70% CPU und 15 bis 25% NVME. Also um die 300 MB/s im Schnitt mit Spitzen im Bereich von 500 MB/s.
Als letztes habe ich noch mal 7-Zip gewählt, aber die Komprimierung komplett abgeschaltet. 50% CPU Last und ein hin und her beim Lesen und Schreiben der NVME. Es schwankte dabei stark zwischen 500 MB/s und 2GB/s. Fas das selbe Bild gab es dann beim Entpacken. Ohne Komprimierung geht es also richtig ab.
Quasi also Bonusrunde wollte ich eine Theorie testen. Und zwar konnte ich mir vorstellen, dass das Entpacken von einer NVME (lesen) auf eine andere NVME (schreiben) am meisten bringt, da man doch sehr gut sehen kann, dass sich beim Entpacken Lesen und Schreiben ständig abgewechselt und entsprechende Schwankungen bei der Datenrate resultieren. Also habe ich eine RAMDisk erstellt, die MKV dorthin kopiert und mit WinRAR in Richtung NVME gepackt. Danach habe ich die MKV gelöscht und sie von NVME zur RAMDisk hin entpackt. Das Ergebnis war aber quasi identisch wie zuvor ohne RAMDisk. Die Schwankungen resultieren also nicht durch den gleichzeitigen Lese- und Schreibzugriff der NVME, sondern aus der CPU bzw dem Programm, das nicht schnell genug die von der NVME angelieferten Daten verarbeiten kann.
Fazit: Die NVME kann über SATA liegen bzw bietet natürlich noch genug Reserven, wenn man parallel was anderes macht, aber die eigentliche Geschwindigkeit hängt klar von der CPU Leistung ab und da meine CPU ca 50% schneller ist als deine, dürften sich die positiven Auswirkungen einer NVME in dem Szenario arg in Grenzen halten.
Nach wie vor frage ich mich aber, ob deine EVO nicht vielleicht schon überfordert ist, weil ihr Cache zu klein ist. Wenn sie überlastet ist, steht die CPU dann auf 100% und wie viel MB/s lesen/schreiben erzielt sie dann noch? Ist es zu Anfang vielleicht schneller und wird dann langsamer? Je nachdem wie viel RAM du hast, kannst du ja auch mal mit ImDisk Toolkit eine RAMDisk erstellen und mal schauen was nur innerhalb des RAMs möglich ist und eben von RAM zu SSD und umgekehrt. Vielleicht reicht dir ja schon eine zweite EVO um mit maximaler Geschwindigkeit lesen und schreiben zu können, denn dein SATA-Port kann ja nur eine Richtung im Wechsel immer mit voller Bandbreite bedienen.