Lohnt M2-SSD für das entpacken von mehreren Dateien gleichzeitig?

Reaper75

Lt. Commander
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Hallo Forum,

ich wollte mir gerade eine neue SSD mit 2TB zulegen. Ich habe aktuell noch einen relativ alten PC von 2012 mit einem Xeon 1245v2, Asrock H77 ProM-4 und 16GB DDR3 1333 Ram. Ich arbeite viel mit großen Videodateien vor allem entpacke ich viel und oft MKV´s. Öfters mehrere gleichzeitig.

Jetzt frage ich mich ob es sich wirklich lohnen würde eine schnelle M2-SSD mit NVME zu holen, evtl. Samsung, A-Data oder ähnliches, wo der Speed mindestens bei 3000 Mb/s liegt.

Damit könnte das parallele entpacken doch deutlich beschleunigt werden oder? Denn meine 1TB Evo 850 ist oft völlig überlastet damit. Würde es mit eine PCI-E Adapterkarte booten und funktionieren? Was denkt ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
klar lohnt das in dem Fall wenn du mehrere davon besorgst. Aber kannste bei der alten Plattform vergessen, das (natürlich nicht genannte Board) wird vermutlich keinen Support dafür bieten und mit PCIe Karten wirst du auf Grund der Anbindungen auch nicht weit kommen

Ergo: Für dein aktuelles System sinnlos
 
Hat so eine Adapterkarte für M2 nicht ein eigenes BIOS wie damals bie SCSI-Adapterkarten, damit das funktioniert?
 
Nicht die 20 Euro Karten, an die Du denkst.
Wenn Du in 500 Euro-Regionen wildest, da wird es dann interessant. Aber dafür kannste Dir ja auch schon ein neues System holen.
 
Ich möchte einfach nur eine SSD haben und nicht gemischt mit SATA´s. Mein Gedankengang war, das eine so schnelle SSD mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen kann ohne Speedeinbußen. Naja, ob es lohnt oder nicht, liegt im Auge des Betrachters denk ich. Aus meiner Sicht würde es sich lohnen, wenn es meine Anforderungen auch erfüllt.
 
Naja, am Ende des Tages wandern die mkvs doch sicherlich auch auf eine Festplatte.
Spätestens da wird der ganze "Vorteil" wieder zunichte gemacht.

Wenn man das Quell und das Zielverzeichnis auf zwei verschiedenen Laufwerken hat, dann bringt das schon gut Punkte. Und dabei muss halt keins der beiden unbedingt eine nvme sein :-)
 
Ja, das stimmt. Aber nur auf die externe, da ist der Speed dann erstmal zweitrangig. Wichtig ist, das mehrere Dateien flüssig und schnell entpackt werden können und zwar so, das ich trotzdem mit dem PC vernünftig weiterarbeiten kann währendessen.
 
Ich würde da zunächst mal nachprüfen, ob die bisherigen Datenträger durch das entpacken an ihr Limit gelangen, oder ob eher der Prozessor limitiert. Sollte sich ja mit Hilfe des Taskmanagers feststellen lassen. Denn was bringen tausend SSDs, wenn das Limit woanders liegt?
 
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Die Aussage hat mich gerade etwas verwundert, darum habe ich spaßeshalber gerade eine 4GB Datei (stärkste Komprimierung Winrar,) mit 10k Dateien ( Rumsdibums/Dokumente/Download/Appdata.etc) von Sata SSD zu Sata SSD entpackt.
Über 14% CPU Auslastung in Winrar ging das nicht, mit einem schon betagten 3770k.
Der Xeon wird hier auch nicht sehr viel weit drüber liegen.

Btw, die 3000MB/s bekommst du beim entpacken sowieso nicht rein, damit ist erstmal nur der Umsatz fürs Seq. kopieren gemeint. Gerade bei gepackten Dateien liegt die Transferrate weit niedriger. Aber natürlich immer noch höher als mit einer HDD.
Ansich würden sich schon 2 normale Sata SSDs für dich lohnen. Komprimierte Daten (besonders auch viele und kleine) reizen die beworbene Bandbreite nicht aus bzw. liegen weit darunter. Schau dir einfach mal die Benchmarks auf CB hier an. Je nach Anwendungsfall würdest du zwischen NVME M.2 SSD und SATA SSD gar keinen Unterschied merken.
 
Warum nicht. Die Karten kosten doch kaum was und die Erfahrungsberichte bei Amazon sind auch gut (hohe Geschwindigkeiten, bootfähig usw). Die eigentliche M.2 kannst du ja beim nächsten Mainboard weiterverwenden.

Ob es nun das Entpacken beschleunigt hängt natürlich von der CPU ab. Wenn du sagst, dass die aktuelle SSD am Limit ist, die CPU aber nicht und das Entpackprogramm ordentlich auf mehrere Threads skaliert, dann wird sich das auch positiv auswirken.

Packt deine EVO eigentlich die großen MKVs? Weil wenn du aus dem Cache rauskommst, sinkt die Geschwindigkeit ja noch mal. Deswegen habe ich mir als M.2 auch eine Pro geholt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn man gleichzeitig was runterlädt und zwei fertig gewordene Dateien gerade entpackt werden, dann ist die SSD total am Limit. Dann reagiert das System kaum noch. Genau dafür brauche ich Speedreserven mit dem NVME. Bei so einer hohen Belastung muss mir dieser Vorteile gegenüber einen lahmen SATA-SSD bringen. Außerdem entpacke ich nicht viele kleine Dateien, sondern zwischen 100MB-1000MB Dateien pro Film. Das ist dann ein ganz anderes Szenario. Wenn jemand von Euch mal so eine schnelle SSD hat, kann es ja gerne testen und die Ergebnisse hier mitteilen. Dann wüsste ich genau, ob es sich lohnt oder nicht.
 
Ich habe gerade mal herumprobiert. Und zwar habe ich eine 23 GB MKV in 1000M große Teilstücke komprimiert und dann wieder entpackt.

Zuerst genutzt habe ich dazu 7-Zip. Erstmal ist mir aufgefallen, dass egal wie viele Threads ich wähle, bei zip nie mehr als 30 bis 40% Last anliegt. Bei LZMA kann man außerdem nur max 2 Threads auswählen. Also habe ich mit LZMA2 und 4 Threads mit der schnellsten Option komprimiert. Diesmal ging die CPU (i5-8600K) auf 100% und die NVME (Samsung 970 Pro) auf 2 bis 5%, was aber auch Sinn macht, da die Schreibgeschwindigkeit durch die CPU-lastige Komprimierung auf ca 40 MB/s begrenzt ist. Dann habe ich die 21 Pakete markiert und per 7-Zip entpackt. Jetzt dachte ich muss das Teil ja abgehen wie Schmitz Katze. Denkste. CPU steht auf 30-35% und NVME bei max 50 MB/s bzw 3 bis 6% Auslastung. 7-Zip skaliert also beim Entpacken nicht gut.

Also habe ich mich mit WinZip probiert. Das einzige Programm, was auch eine GPU Beschleunigung über OpenCL besitzt. Allerdings nützt das bei mir nichts, denn es stürzte mit aktiviertem OpenCL einfach ab. ^^ Also habe ich auch hier nur per CPU komprimiert. Diesmal als mehrteiliges ZIP. Auch schnelle Komprimierung. Damit geht es schon mal doppelt so schnell, auch mit 100% CPU Last. Die NVME schwankt diesmal zwischen 9 und 15%. Beim Entpacken ging es ebenfalls schneller. die CPU aber auch diesmal nicht auf Anschlag. Nur ca. 60%. Die NVME aber mit 20 bis 30% also um die 400 MB/s etwas höher als zuvor. Einzelne Spitzen gingen auch mal bis 700 MB/s.

Dann mit WinRAR. 80% CPU, 5 bis 8% NVME (< 200 MB/s) beim Packen. Beim Entpacken dann ca 70% CPU und 15 bis 25% NVME. Also um die 300 MB/s im Schnitt mit Spitzen im Bereich von 500 MB/s.

Als letztes habe ich noch mal 7-Zip gewählt, aber die Komprimierung komplett abgeschaltet. 50% CPU Last und ein hin und her beim Lesen und Schreiben der NVME. Es schwankte dabei stark zwischen 500 MB/s und 2GB/s. Fas das selbe Bild gab es dann beim Entpacken. Ohne Komprimierung geht es also richtig ab.

Quasi also Bonusrunde wollte ich eine Theorie testen. Und zwar konnte ich mir vorstellen, dass das Entpacken von einer NVME (lesen) auf eine andere NVME (schreiben) am meisten bringt, da man doch sehr gut sehen kann, dass sich beim Entpacken Lesen und Schreiben ständig abgewechselt und entsprechende Schwankungen bei der Datenrate resultieren. Also habe ich eine RAMDisk erstellt, die MKV dorthin kopiert und mit WinRAR in Richtung NVME gepackt. Danach habe ich die MKV gelöscht und sie von NVME zur RAMDisk hin entpackt. Das Ergebnis war aber quasi identisch wie zuvor ohne RAMDisk. Die Schwankungen resultieren also nicht durch den gleichzeitigen Lese- und Schreibzugriff der NVME, sondern aus der CPU bzw dem Programm, das nicht schnell genug die von der NVME angelieferten Daten verarbeiten kann.

Fazit: Die NVME kann über SATA liegen bzw bietet natürlich noch genug Reserven, wenn man parallel was anderes macht, aber die eigentliche Geschwindigkeit hängt klar von der CPU Leistung ab und da meine CPU ca 50% schneller ist als deine, dürften sich die positiven Auswirkungen einer NVME in dem Szenario arg in Grenzen halten.

Nach wie vor frage ich mich aber, ob deine EVO nicht vielleicht schon überfordert ist, weil ihr Cache zu klein ist. Wenn sie überlastet ist, steht die CPU dann auf 100% und wie viel MB/s lesen/schreiben erzielt sie dann noch? Ist es zu Anfang vielleicht schneller und wird dann langsamer? Je nachdem wie viel RAM du hast, kannst du ja auch mal mit ImDisk Toolkit eine RAMDisk erstellen und mal schauen was nur innerhalb des RAMs möglich ist und eben von RAM zu SSD und umgekehrt. Vielleicht reicht dir ja schon eine zweite EVO um mit maximaler Geschwindigkeit lesen und schreiben zu können, denn dein SATA-Port kann ja nur eine Richtung im Wechsel immer mit voller Bandbreite bedienen.
 
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Reaper75 schrieb:
eine schnelle M2-SSD mit NVME zu holen, evtl. Samsung, A-Data oder ähnliches, wo der Speed mindestens bei 3000 Mb/s liegt
Wobei man bei denen mit TLC (oder QLC) NAND beachten muss, dass die beworbenen Schreibraten nur für den mehr oder weniger großen Pseudo-SLC Schreibcache gelten.
Reaper75 schrieb:
Damit könnte das parallele entpacken doch deutlich beschleunigt werden oder?
Ja, sofern diese Archive nicht kommprimiert sind, denn sonst limitiert in aller Regel die CPU Performance.
Reaper75 schrieb:
Denn meine 1TB Evo 850 ist oft völlig überlastet damit.
Bei einer SATA SSD kommt hinzu, dass SATA im Gegensatz zu PCIe eben nicht vollduplex ist. Aber jede SSD mit NAND Flash leidet mehr oder weniger stark, wenn gleichzeitige Lese- und Schreibzugriffe erfolgen. Einzig die Intel Optane mit dem 3D XPoint stören sich daran nicht und kennen auch keinen Steady State Zustand.
Reaper75 schrieb:
Mein Gedankengang war, das eine so schnelle SSD mehrere Aufgaben gleichzeitig bewältigen kann ohne Speedeinbußen.
"ohne Speedeinbußen" geht es wohl nur mit einer Intel Optane, aber die kosten richtig Geld und wahrscheinlich reicht es Dir ja auch schon, wenn es schneller als bisher geht. Dies dürfte schon mit zwei SATA SSDs der Fall sein, wenn eine als Quelle und die andere als Ziel verwendet wird.
 
Reaper75 schrieb:
Dann reagiert das System kaum noch.
Was mich aber schon sehr stuzig macht. Sicher dass das von der SSD kommt?
Was sagt der Ram?
 
kommt nicht von der ssd, die cpu ist hier komplett am rudern und deswegen reagiert nix.
der pc arbeitet primär erstmal mit dem ram und nicht mit den hdd/ssds...

wie es mgutt nochmal demonstriert hat und wir alle oben auch geschrieben haben: entpacken ist rein cpu lastig, außer man lässt die Komprimierung weg (macht man aber nur wenn man EXTREM viele kleine Dateien kopieren will)
 
Naja wenn mans eh weiß, dann kann man ja beruhigt gleich ein Systemupgrade empfehlen.
 
Er schreibt doch:
Reaper75 schrieb:
vor allem entpacke ich viel und oft MKV´s.
Also Mediendateien die man sowieso nicht mehr verlustfrei weiter komprimieren kann und daher werden solche Archive i.d.R. ohne Kompression erstellt. Ein CPU Upgrade dürfte dann nichts bringen.
 
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