So, das Thema hat mich auch die letzten Tage begeistert. Daher hier nochmal kurz eine Zusammenfassung. Über eine solche würde ich mich freuen, wenn ich nach Entscheidungskriterien für Gehäuse suchen würde. Falls Ihr das auch so seht und die Zusammenfassung gut findet, könnt Ihr das ja mal liken oder kommentieren, danke! :-)
Gehäuse sind Geschmacksache, nicht nur optisch, sondern man muss sich auch zwischen viel Airflow und guter Schall-Dämmung sowie Staubfilterung entscheiden. Möchte man abwärmestarke Komponenten leise kühlen, landet man bei einem Airflow-Gehäuse. Und für Reviews mit diesem Blickwinkel bei GamersNexus auf Youtube oder deren Website.
Am anderen Ende der Skala wäre ein weitestgehend geschlossenes Gehäuse, dass den Schall gut isoliert, aber durch wenige und kleinere Öffnungen die Luft austauschen muss. Ab einem gewissen Luftbedarf dominieren die Lüfter- und/oder Luftströmungsgeräusche dann allerdings die Lautstärke und ein Airflow-Gehäuse wäre leiser.
Der Luftbedarf aktueller Hardware liegt in Bereichen die relativ klar für Airflow-Gehäuse sprechen. Wer die noise-normalized Messungen von GamersNexus und Berichte auf hardware-helden.de oder igorsLab heranzieht, wird diesen Trend sehen können.
Natürlich kann über die Drehzahl der Lüfter zwischen Lautstärke und Temperaturen abgewogen werden. Beides gleichzeitig niedrig bekommt man aber mit AirFlow-Gehäusen besser hin.
Der ganze Airflow nützt aber nichts, wenn die Luft nicht dort ankommt, wo sie benötigt wird. Man kann hier von Lüftungseffizienz sprechen, als Maß dafür, wie gut die Luft die ins Gehäuse gelangt die Komponenten tatsächlich kühlt. Diese hängt hauptsächlich davon ab, ob der Luftströmung im Gehäuse Hindernisse im weg sind. Festplattenkäfige und Kabel wären hier die Hauptpunkte.
Bei der Recherche für das passende Gehäuse werdet Ihr einige Dinge finden, auf die ich punktuell eingehen will.
Ineffektiv montierte Lüfter
Es gibt extrem oft den Fall, dass Lüfter mehr oder weniger direkt an komplett geschlossenen oder nur unzureichend luftdurchlässige Flächen montiert sind. Besonders auffällig ist das bei der Front, wo dann zwar irgendwo seitlich oder unten/oben Schlitze vorhanden sind, durch die Luft gesaugt wird, die Luftmenge pro Lautstärke nimmt dadurch allerdings dramatisch ab. Wenn man diese Öffnungen nur für minimalen Airflow einsetzten will ist das natürlich kein Problem, allgemein macht es das Gehäuse aber entweder lauter oder wärmer oder beides.
"Warme Luft steigt nach oben"
Wer mal den Wind über einer heißen Herdplatte mit einem minimal drehenden Lüfter verglichen hat, wird dieses Prinzip auf seine Überlegungen eines aktiv belüfteten Gehäuses nicht anwenden. Vergleiche auch: Maße behaftete Körper ziehen sich an, es wirkt die Gravitationskraft. Dennoch bleibt permantes Gegensteuern, um Kollisionen mit anderen in der Fußgängerzone zu vermeiden, aus.
Wer RGB in Betracht zieht aber aufgrund von Preis und Leistung lieber non-RGB Lüfter nutzen würde, kann sich mal die Halos von z.B. Phanteks anschauen.
Zur Diskussion, wo und wie viele Lüfter man wie rum nutzen sollte, empfehle ich den sehr umfangreichen Test auf hardware-helden.de. Da wurde eine Menge Kombinationen getestet. Allgemein ist meiner Meinung nach vorne-unten rein und hinten-oben raus für zwei Lüfter optimal, wenn das Gehäuse "normal" aussieht, also CPU oben, CPU Kühler bläst nach hinten in den Abluft-Fan und die Graka sitzt klassisch. Ich denke, die Menge an Diskussionen und unterschiedlichen Meinungen liegt zu einem Großen teil auch am klassischen Design, was folgende Probleme hat:
Optimal wäre ein möglichst gerader Luftstrom, also entweder vorne/hinten, Links/recht oder unten/oben. Jede dieser Lösungen hat Nachteile:
Unten/Oben: Die Grafikkarte ist im Weg, die Gehäuse haben oftmals wenig Platz um unten anzusaugen, es kommt viel Staub ins Gehäuse und der Schall tritt oben aus, mehr oder weniger direkt ins Ohr des Nutzers, sollte der PC unterm Tisch stehen.
Links/rechts: Das Mainboard...
Vorne/hinten: Im Hinteren Bereich gibt es fast keinen Platz für den Ausgang, da hier die Blenden der Karten und das I/O vom Mainboard liegen.
Daher hilft in der Praxis eigentlich nur eine Erweiterung des vorne-unten-rein+hinten-oben-raus Konzeptes mit zusätzlichen Lüftern vorne (einfach für mehr), unten (extra Kühlung GPU) und oben-hinten.
Netzteil oben oder unten: Hier herrschen nahezu religiöse Kämpfe zwischen zwei Lagern: Die einen fürchten um die Langlebigkeit des Netzteils sollte dieses oben verbaut sein und die warme des Gehäuses zur Kühlung nutzen müssen. Dem entgehen steht die Meinung, dass dies ja "früher" immer so war und die Temperaturregelung des Netzteil-Lüfters das schon regelt.
Ich denke es haben alle prinzipiell recht, meine persönliche Meinung ist, dass ein System, wie ich es betreiben würde, dem oben eingebauten Netzteil Luft zukommen lassen würde, die kühl genug wäre, um die Lebensdauer nicht zu verringern. Das sollte man mit dem Hecklüfter und "Überdruck-Betrieb" hinbekommen.
Unterdruck/Überdruck/Neutraldruck: Habe ich meine Lüfter in Anzahl/Größe/Drehzahl/Luftleistung so eingestellt, dass ich durch die Lüfter mehr ansauge als ausblase, entsteht "Überdruck", andersrum Unterdruck und bei Gleichgewicht eben kein Druck. Da ich den tatsächlichen Luftdruck im Gehäuse für extrem wenig beeinflusst halte, kann man über die Begriffe diskutieren, verständlich wird es aber. Der Punkt dabei ist, da Gehäuse ja zumeist überall Öffnungen und Schlitze haben, kann man damit steuern ob die Luft durch diese ein- oder aus-strömen soll. Meiner Persönlichen Meinung nach würde ich diese ganzen Schlitze zu machen da die entweder keinen nennenswerten Effekt bringen, da zu wenig Luft durch kommt, oder sie zu laut sind oder sie den Luftfluss, den ich eigentlich erreichen will, stören. Oder eine Mischung aus diesen Dingen.