M.2 SSD Kauf bereut?

Andy_O

Commander
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Hallo zusammen,

ich habe mir im Dezember 2016 ein 960 Pro mit 512 GB gekauft. Die M.2 SSD steckt in einem modernen 2011-3 Board mit aktueller Firmware, NVMe Samsung Treiber, PCIe Gen3 X4 und wird auch sonst vom restlichen System nicht ausgebremst.

Nachdem ich alles installiert und konfiguriert hatte, war ich ziemlich enttäuscht, über den tatsächlich gefühlten Mehrwert einer M.2 SSD.

Ich kann mich noch gut erinnern, als ich meine erste Intel Postville SSD gekauft habe. Da bin ich auch dem Grinsen gar nicht mehr raus gekommen, weil es ein phänomenaler Unterschied zur HDD war!
Bei der M.2 habe ich sogar manchaml den Eindruck, dass sie langsamer ist, als meine alte 850 Pro.

Die Benchmarks sind alle soweit in Ordnung, nur im täglichen Umgag mit der M.2, spüre ich absolut keinen Unterschied.
Wenn man jetzt mal die nackten Zahlen nimmt. eine HDD macht ca. 100 MB/s. Eine aktuelle SSD ca. 500 MB/s und der Unterschied ist gewaltig spürbar. Diesen Faktor 5 haben wir bei der M.2 auch, nur da bemerke ich im Alltag gar nichts.

Geht euch das genauso, oder habe ihr Anwendungsgebiete, bei denen die 3000 MB/s zum Tragen kommen?

Kann mir aber vielleicht trotzdem jemand erklären, wo die Mehrleistung dieser M.2 SSD Technik im Alltag verpufft? Ist dafür eine spezielle Komponente notwendig, dass die M.2 schneller wird, oder ist die gesamte restliche Infrastruktur für M.2 Platten noch zu lahm?

Oder kommt am Ende raus, das ich meine Kiste falsch konfiguriert habeund die Platten sind doch wahnwitzig schneller als SATA SSDs?! :headshot:
 
Aber das sagt Dir doch jeder Review oder Benchmark.
Kaum jemand hat Anwendungen um 3GB/Sec Bandbreite zu füllen.

Wer das Ding als Gamer oder Stino-User aus Performancegründen kauft ..... Sorry.
Bandbreite ist nicht alles.

Nicht beim SLI
Nicht beim RAM
Nicht bei HDDs im Raid0
und jetzt auch nicht bei der M.2

Ich hab jetzt willkührlich Hardware aufgezählt wo die User sich immer drauf gestürzt haben, in der Hoffnung die ultimative Leistung aus ihren Rechnern zu kitzeln. Es ist echt nix neues :-)


Ich hab mir drei m.2 gekauft, weil ich kein Bock mehr auf die Kabellei in meinem Rechner hatte.
Da haben sich meine Erwartungen erfüllt. 12 Kabel weniger im PC. (6 kleine SSDs gegen drei größere M.2 getauscht)
 
Kurz und knapp: Der subjektive Geschwindigkeitsvorteil einer SSD kommt nicht durch die hohe Datenübertragungsrate zu Stande, sondern durch die kurzen Zugriffszeiten! Während eine HDD ihre Köpfe (mechanisch) erstmal ausrichten muss für einen Dateizugriff, passiert das bei einer SSD rein elektronisch, was um mehrere Faktoren schneller ist.
 
Die HDD hat vorher ne halbe bis ganze Sekunde gebraucht bis die Daten "da" sind die du angefordert hast.
Eine SATA SSD braucht (WAG: wild ass guess): so ca. 50 Millisekunden. Der Mensch merkt es unter 100ms nicht mehr oder kaum. Das ist für den Mensch "sofort". Über 100ms merkt er aber die Verzögerung sehr gut.
Die NVMe SSD braucht eben nur noch 10 Millisekunden. Aber der Mensch bemerkt 10 vs. 50 Millisekunden eben nicht. Beide Arten von SSD sind unter einer bestimmten Schwelle, der Wahrnehmungsschwelle.

Die Datenübertragung ob 50, 100, 500 oder 3000MB/s bemerkt man seltenst. Eine normale SSD ist typischerweise so um die 50MB/s bei random 4k in realen Szenarien.
 
Den ausschlaggebenden Unterschied haben damals die Zugriffszeiten einer SSD im Vergleich zu einer HDD ausgemacht.
Ob du von einer M2 SSD profitieren kannst, hängt letztendlich vom Anwendungsgebiet ab. Wenn du täglich 4K-Material von A nach B kopierst, dann merkst du das. Wenn du aber mit der Kiste spielst, merkst du keinen Unterschied zwischen einer SATA SSD und der M2 SSD.
 
Dafür suche ich ja eine Erklärung.
Was hindert das System daran, die Daten mit der vollen Bandbreite weiter zu transportieren?
Welche Komponente bremst das alles aus, dass eben nicht dieser WOW Effekt zu stande kommt.

SLI habe ich eigentlich seit der Diamond Monster 2 immer genutzt und hatte bei Games mit SLI Profil auch immer einen Mehrwert.
Aktuell noch nicht, da tatsächliche gerade eine Karte reicht.

Meine WD Raptor Platten (36 GB!) waren damals im Raid 0 auch deutlich schneller als nur eine.

Beim Ram merke ich allerdings auch keinen Unterschied, so lange ich nicht übertakte.

Edit:
Dann Danke ich euch für eure Erklärungen. Vielleicht hab ich ja irgendwann ein Anwendungsgebiet für die M.2, dann muss ich zumindest schon keine neue Hardware kaufen. :)
Mir war auch wichtig zu wissen, ob ich etwas bei der Installation übersehen habe.

Vielen Dank an alle!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die CPU ist der Flaschenhals, die muss die Daten ja weiterverarbeiten.
Du kannst es auch auf Deine Anwendungen schieben, wenn die nur 200MB/sec "verarbeiten/anfordern", dann bringt ein Laufwerk nix, es sei denn die Anwendung läuft 15x gleichzeitig, und Du hast 15x die Prozessor-Leistung.

Den SLI-Vergleich hast Du dann wohl nicht so verstanden, wie ich ihn gebracht habe: kein Profil = keine Leistung. Die doppelte Bandbreite wird nur ausgelastet wenn Du ein Profil hast, wenn Deine CPU entsprechend stark ist, und wenn Du eine entsprechende Anwendung hast.

Bei der M.2 ist es halt: Keine entsprechende Anwendung = keine Mehrleistung.

Und eine SSD ist deutlich schneller als 10 Raptoren, durch ihre Zugriffszeiten, aber nicht durch die Bandbreite. Auch den Vergleich eventuell nochmal druchdenken. Is toll wenn man die Bandbreite steigert, aber die Anwendungen von den Zugriffszeiten deutlich mehr profitieren.



Schau Dir doch an was z.b. Games an Bandbreite brauchen. Das ist so lächerlich, kein Wunder das man dabei keinen Unterschied zwischen SATA und M.2 sieht.


https://www.youtube.com/watch?v=tjzm1RzbW1k
https://www.youtube.com/watch?v=_FZlrxinZic
https://www.youtube.com/watch?v=EfJ6oS45RiE&t=3s
Du kannst auch 10 Autos in der Stadt gleichzeitig fahren, und wirst nicht schneller durchkommen. Bandbreite ist nicht immer die Lösung.
 
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Mit neuem System musste für mich auch eine M2 SSD her...ich habe auch die 512gb 960 Pro...ich hatte vorher natürlich Tests gelesen und daher meine Erwartungen runter geschraubt^^.

Aber ich stimme dir zu, dass es ziemlich enttäuschend ist. Die tollen Werte aus den benchmarks sind in der Praxis nicht spürbar....das war mir klar und ist auch nicht weiter schlimm. Teils habe ich auch den Eindruck, dass eine normale Sata SSD fixer war....das schiebe ich aber eher auf den Wechsel von Win 7 auf 10.....wo ich auf leichte Vorteile gehofft hatte war z. B. das verwalten von großen Savegame Listen....z.B. in Witcher 1 oder Motorsport Manager sind die Savegames an sich groß und einmal werden vom Spiel und einmal von mir unzählige dieser angelegt.....um so größer der Ordner wird um so länger dauert es die Liste im Spiel aufzurufen und da hatte ich mir spürbare Vorteile erhofft....eventuell ist es auch messbar aber die goße Verbesserung ist ausgeblieben.
 
Eine NVMe/ M.2 SSD ergibt i.d.R. nur dann Sinn wenn man (sehr) oft, (sehr) viele und (sehr) große Dateien/ Ordner (im mind. sehr hohen 3 stelligen MB-Bereich und darüber) zu schreiben/ lesen hat. Denn sonst bemerkt man von der Geschwindigkeit ins Verhältnis gesetzt zu einer SATA 6Gbit/s SSD nämlich nichts.

Ist das nicht (sehr) oft und (sehr) regelmäßig der Fall, so kann man sich den i.d.R. meist doch vorhandenen Aufpreis zu einer SATA-SSD sparen und das gesparte Geld anderweitig anlegen.

Dann kommen ja auch noch Dinge dazu wie Anwendungs-/ Verwendungsgebiet und können die anderen Komponenten wie z.B. CPU die Menge an Daten verarbeiten. Oder auch wenn nur ein solches LW im System vorhanden ist und man von einem langsameren LW, wie z.B. einer SATA 6Gbit/s SSD kopiert oder darauf schreibt, bringt einem eine M.2 SSD auch nicht wirklich etwas weil diese nicht ihr volles Potenzial entfalten kann. All das sollte man schon vorher in seine Überlegungen einbeziehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ist doch ganz klar, woher der Unterschied kommt:
Reaktionszeiten durchschnittlich:
HDD: 14 ms
SATA-SSD: 0,1ms
PCIe-SSD: 0,1ms

Und beim Laden/Starten von Betriebssystem, Programmen und Spielen werden idR viele kleinere Dateien gelesen als wenige große, von daher ist auch die sequentielle Datentransferrate, im Vergleich 500 MB/s > 3.000 MB/s nicht so ausschlaggebend, wie es sich anhört. Der Geschwindigkeitsvorteil verpufft, weil viele kleine Dateien langsamer gelesen werden als wenige große und die Reaktionszeit sowieso schon sehr gering ist.
Hinzu kommt, dass eine moderne PCIe-SSD vielleicht gar nicht mehr DER Flaschenhals ist und sie wartet auf irgendeine andere Komponente.
 
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Nochmals vielen Dank.
Falls sich bei der restlichen Hardware nichts tut, kommen in den nächsten Rechner wieder SATA SSDs.

Das Auto Beispiel fande ich recht passend. :)
 
Hab ne 960EVO, bringt bei mir auch absolut keinen spürbaren Vorteil außer mal irgendwas entpacken oder ne Installation.
 
Ich habe mir bewusst die 960 Evo gekauft und nicht die Pro. Ich wollte eine nVME, weil darum und wusste aber, dass ich keine spürbaren Performanceverbesserungen im vgl zu Sata SSDs erwarten kann. Der Wow-Effekt stellte sich von HDD->SSD ein, da durch den Wegfall der Mechanik die Zugriffszeiten brachial schnell wurden. Mir ging es bei der Evo hauptsächlich darum, mich der Kabel entledigen zu können.
 
Hab selber eine Samsung 950 mit 256 GB und bin froh dem bestehenden Kabelsalat noch weitere Kabel hinzuzufügen. Dass ich nicht von der Leistung profitieren werde war mir von Anfang an klar und ich plane schon den Kauf einer weiteren M.2 SSD.
 
Ich verstehe zwar nicht viel von der Materie, habe mich dennoch für eine M.2 entschieden. Grund ist die Erklärung, die ich bekommen habe.

Signal kommt in den Rechner, muss gespeichert werden im Arbeitsspeicher von da auf die SSD. Gleichzeitig werden die Daten von der SSD wieder gelesen und weitergeleitet an die z.B. Graka.
Angeblich soll der Datenstau bei der M.2 kleiner sein als bei einer SATA.
 
Andy_O schrieb:
Falls sich bei der restlichen Hardware nichts tut, kommen in den nächsten Rechner wieder SATA SSDs.

Naja... eine SSD im M.2 Formfaktor hat ja noch andere Nachteile: kleiner und platzsparender, keine Kabel, je nachdem nicht viel teurer (oder gar günstiger, hatte mal eine 850 Evo als M.2 zum selben Preis wie das SATA-Modell gesehen)

@Antarktis-Fan
Und dieser Datenstau soll sich wie äußern? Ich höre gerade zum ersten Mal von dieser Erklärung. Nehmen wir mal an, dies stimme... wenn es praktisch keinen Unterschied macht, warum sollte es wichtig sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Manneken: Nachteil? Ich denke, Du meinst Vorteile. ;)
 
Oh, da hast du Recht! Ich lass das mal uneditiert so stehen, meinte aber natürlich Vorteile ;)
 
HisN schrieb:
Schau Dir doch an was z.b. Games an Bandbreite brauchen. Das ist so lächerlich, kein Wunder das man dabei keinen Unterschied zwischen SATA und M.2 sieht.

Grade The Divison und ME4 laden bei mir von der alten SM951 über 10% schneller.
Ich hab hier mal Messungen aus The Division gepostet, find es aber grade nicht.
Man kann sich jetzt fragen was einem diese 10% wert sind. Für mich ist jede Sekunde die ich nicht in nem Ladescreen hänge ne gute Sekunde.

Ich werd bei jeder weiteren Kiste auf NVMe setzen, aber garantiert nicht auf ne 960 Pro mit extremer sequentieller Bandbreite.
 
Und wie oft lädst du diese Szenario?

Ein-, zweimal am Tag oder doch schon 768 mal, so dass sich die 10% gesparte Zeit doch auch am Ende des Tages auch zeitwirksam bemerkbar machen?

Wenn du am Ende des Tages nach 8h = 480Minuten eine Zeitersparnis von 40-48Minuten erarbeitet hast, lass ich so etwas gelten und durchgehen. Jedoch nicht bei einer Minute die ein- oder zweimal am Tag anfallen und dort 6 bzw. 12 Sekunden einsparen. Das ist übern Tag mit 480Minuten gesehen mal gerade das Staubkorn unterm Fingernagel, mehr nicht.
 
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