Die Logik "Android hat Erfolg weil Samsung Erfolg hat und Samsung hat Erfolg weil sie viele Modelle anbieten" paßt nicht. Beides mag eine Rolle spielen, ist aber doch viel zu kurz gesprungen...Ribery88 schrieb:Doch die Leute kaufen mehr Smartphones, da Samsung jede Zielgruppe durch die hohe Produktpalette bedient, die Kunden greifen dann zum Samsung Smartphone, obwohl die vielleicht für den Preis ein besseres Smartphone und anderes Betriebssystem bekommen könnten
Ein paar lose Gedanken:
- Der Android-Markt kennt noch zahlreiche andere Hersteller. Die Dominanz von Samsung ist so erst seit etwas einem Jahr vorhanden und der Rest des Marktes sind immer noch 50%.
- Hinter den weltweiten Zahlen verschwinden regionale Unterschiede.
- Hinter der weltweiten Betrachtung verschwindet die Wahrnehmung, daß auch Nischenanbierter substantielle Gewinne erzielen können.
- Wenn es so einfach wäre mit vielen Modellen, dann sind alle anderen Hersteller einfach dumm, weil sie - anders als Samsung - zu wenige Modelle anbieten und es noch nicht einmal merken.
- Umgedreht läßt sich der Erfolg von Apple so auch nicht erklären, immerhin haben die jedes Jahr exakt ein einziges Modell.
- Blickt man im Media Markt auf die Handyauslage, gibt es zwar viele Samsung, aber eben auch zahlreiche andere Angebote.
- "Die Leute kaufen mehr Smartphones" - das kann ich nicht beweisen, bin mir aber sicher - nicht wegen Samsung. Wenn Samsung morgen pleite gehen würde, wäre der Smartphone-Markt 2013 trotzdem größer als 2012, ganz einfach deshalb, weil "die Leute" Smartphones wollen.
edit
Zu den ausgewählten Punkten folgende Anmerkungen:bLu3to0th schrieb:Dennoch möchte ich mal ein paar Dinge in den Raum werfen:
- Die meisten Käufer wissen nicht was Android, Bada, WP7 und Symbian sind
- Was von den Providern gerade beworben wird, verkauft sich in der Regel deutlich besser für den Werbezeitraum
- Wenn ein Gerät eines OS zwischen 20 des konkurriendes OS im Regal steht, sinken die Chancen für das eine Gerät verkauft zu werden dramatisch(außer es bekommt eine besondere Beachtung/Position/... im Laden), besonders auch weil dann auch nur ein Design bzw. eine Hardwareausstattung weiteren 20 konkurrierenden gegenüber steht
1. Was die Betriebssysteme technisch ausmacht, wissen sicher nur wenige Käufer. Aber sie wissen sehr wohl, welche Betriebssysteme all ihre Freunde haben, zu was sie also schnell Hilfe und Erklärungen bekommen und natürlich gibt es auch ein Vertrautheitsmaß, wenn man die Geräte in der Hand hält. Intuitiv ist schließlich immer das, was so ist, wie man es erwartet, weil man es schon kennt...
Insofern wird schon einigermaßen gezielt nach Betriebssystem ausgesucht. Einer technisch nicht versierten Freundin würde ich sicher nicht WP7 empfehlen, ganz einfach weil es niemanden gibt, der "mal schnell" support leisten könnte.
2. Japp. Stichwort regionale Unterschiede: In Amerika beispielsweise werden Smartphones nach wie vor ganz überwiegend hochsubventioniert mit Zweijahresverträgen ausgeliefert. Selbst Amazon bietet die Geräte dort regelmäßig mit Verträgen an. In Deutschland ist das Subventionsmodell dagegen auf dem Rückzug, in Asien war es niemals so dominant.
3a. Ja und nein. iPhones werden trotzdem massenhaft gekauft. Die "Dominanz im Regal" dürfte nur dann entscheidend sein, wenn aus vielen gleichartigen Geräten ausgesucht wird und die Entscheidung gewissermaßen eine "Zufallsentscheidung" ist. Ich glaube, daß das zumindest im Hochpreissegment regelmäßig nicht der Fall ist, Marke und Image des Produktes, Vertrautheit (siehe 1), technische Aspekte und anderes entscheiden mit.
3b. Außerdem halte ich die Argumentation "es wird gekauft was im Regal liegt" nur für die halbe Wahrheit. Die andere halbe Wahrheit ist "im Regal liegt, was die Kunden kaufen wollen". Das ist ein ziemlich empfindlicher Regelkreis. (Und um Verschwörungstheorien vorzubeugen: MS und Nokia hätten die Kohle sowie die Connections die nötig wären, um sich auch im Hinterzimmer durchzusetzen.)
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