Mathe-Aufgabe eines Kindes ist komisch

Mondgesang

Lieutenant
Registriert
Dez. 2023
Beiträge
886
Liebe Freunde,

ich, Abitur 2011, wurde gerade gebeten, meine unendlichen geistigen Kräfte zur Unterstützung bei einer Mathe Hausaufgabe einzusetzen. Im Prinzip ist da auch alles logisch und human (Themenbereich Funktionen). Aber ein Teilpunkt einer Aufgabe ist so abstrus, dass ich mich gerade selbst frage, welches Kind soll in aller Welt so eine Einschätzung hinbekommen. Und ja, hier wird von einer Einschätzung gesprochen.

photostudio_1742749838384.jpg

Um diese Aufgabe geht es. Und der Punkt c) hat mich doch sehr überrascht. Ich habe mal hinten in die Lösungen geschaut und fiel fast hinten über.

photostudio_1742749923333.jpg

Ein Kind soll also wissen, WAS Zentralheizungen sind, wie sie funktionieren, ab wann es keinen Sinn macht UND diese wischiwaschi Formulierung dass Heizungen zum Heizen weniger notwendig sind? WTF habe ich zu viel Bremsenreiniger eingeatmet?

Sollen die in die Formel vielleicht auch noch den COP-Wert von Erdwärmepumpen rein spekulieren oder Robert Habecks Heizungsgesetz? Ich bin etwas baff. Sind hier Eltern unter euch? Ist das heute in Schulen normal, solche Aufgaben?

Ich erinnere mich nostalgisch zurück und unsere Matheaufgaben waren immer abstrakt genug, dass man alles minutiös rechnerisch belegen konnte. Das hier liest sich ja wie reinstes Geschwafel gemischt mit Politik.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: CyborgBeta
Kann es sein, dass du etwas zu viel in die Musterlösung interpretierst?
Ich meine, da gibt es eine ganze Reihe von Antworten die ich, wenn ich Mathelehrer wäre, zulassen würde.
  • Bei 25 °C ist das Wasser gleich warm wie draußen, die Heizung würde daher nicht mehr heizen
  • Ab 25 °C ist das Wasser kälter wie draußen, die Heizung würde daher kühlen
  • Ab 50 °C würde das Wasser in den Rohren gefrieren
  • In Deutschland wird es selten unter -30 °C
  • In Deutschland wird es selten über 45 °C
  • Bei unter -50°C würde das Wasser in den Rohren kochen.
Zumal es hier um linear Funktionen geht, das ist was? 7. Klasse? Also 12-13 jährige? Denen würde ich durchaus zutrauen zu wissen, wie eine Heizung grob funktioniert, oder dass Wasser bei 0°C gefriert.

In Zweifel würde ich daher eher vom Lehrer abhängig machen, wie sklavisch der sich an die Musterlösung hält ob es sich 'lohnt' ein Fass auf zu machen oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: M-X, CyborgBeta, fandre und 8 andere
ab 20 Grad Außentemperatur wirds schon fast unnötig zu heizen insofern ist die Funktion brauchbar. Das andere wäre der Frischwasser Kreislauf der normalerweise eine getrennte Regelung an der Zentralheizung hat, weil warmes Wasser mit einer bestimmten Temperatur aus dem Hahn ständig verfügbar sein sollte. Aber welches Kind weiß das schon, daß es zwei getrennte Kreisläufe gibt?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mondgesang
Es spielt überhaupt keine Rolle, ob es hier um eine Zentralheizung geht.
Es geht rein um lineare Funktionen, rein mathematisch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: S K Y N E T, Skaiy, Topas93 und 3 andere
Mondgesang schrieb:
Ein Kind soll also wissen, WAS Zentralheizungen sind, wie sie funktionieren, ab wann es keinen Sinn macht UND diese wischiwaschi Formulierung dass Heizungen zum Heizen weniger notwendig sind? WTF habe ich zu viel Bremsenreiniger eingeatmet?
Das ist mit auch nur ein ganz wenig logischem Denken zu beantworten. Die Kinder sollen ja auch Ergebnisse/Funktionen interpretieren. Selbstverständlich wird es ab 20°C wohl eher weniger notwendig sein die Heizung an zu machen...

Die restlichen Aufgabenteile sind auch einfach Funktionen darstellen/ablesen.
Die letzterere (logisch Denken) ja eig. auch.

Ich sehe hier auch nicht mal im Ansatz irgendetwas komisches. In dieser Form sogar "sinnvoller/realiätsnaher", da greifbarer als abstrakte Darstellungen von Kurven wo einem nur Buchstaben um die Ohren geworfen werden.

MfG, R++
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TomH22, cartridge_case, Sanjuro und eine weitere Person
PXL_20250323_181823992.jpg

Ich habe das ganze Spiel hier mal durchgespielt und wie erwartet waren alle an Mathe geknüpften Teile easy peasy.

Ich habe auch geschrieben 25°C (entgegen der Lösung) wohl wissend dass diese Antwort an der Frage vorbeigeht denn die Frage war nicht ab wann sich das Heizen nicht mehr lohnt, sondern ab wann die Kurve keinen Sinn mehr macht. Aber dieser Zusatz mit dem Heizungen werden immer unwichtiger ist ein unnötiger Zusatz.

Das ist so als würde ich die Reichweiten verschiedener Fahrzeuge abhängig vom Hubraum und Kraftstoffart berechnen und deil der Lösung wäre zu schreiben "aber eigtl auch egal denn Verbrennerfahrzeuge verlieren ohnehin nach und nach an Bedeutung." Das ist ein Politikum und hat mit Mathe nichts zu tun.
 
Ich glaube mit dem Satz ist eher gemeint, dass es ab 20 °C nicht mehr lohnt die Heizung aufzudrehen, ist ja schon warm genug.
Aber wenn du da direkt eine politische Agenda hineininterpretierst, solltest du vielleicht mal in dich gehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: S K Y N E T, trabifant, TomH22 und 3 andere
@Mondgesang warum machst du eigentlich die Aufgaben, wenn diese
a) bestimmt von einem Schüler erledigt werden sollen
b) Die Lösungen wohl auch anwesends sind und folglich keine Hilfe benötigt wird
c) Heute doch zumindest die Fähigkeit vorhanden sein sollte, um seine Hausaufgaben in den Chatbot zu jagen.
?
 
Granted. Ich, wenn ich Ersteller dieses Buches wäre, hätte solche Randinfos auf jeden Fall mit in die Fakten vor den Aufgaben gepackt. Ich habe mich bis ich erwachsen und ausgezogen war niemals über Raumtemperaturen informiert, was so normal ist, was vielleicht overkill. Durch solche Infos verrät man noch nichts über die Antwort und die Kids können sich das dann rein mathematisch herleiten.

Dass Heizungen immer unwichtiger zum Heizen sind klingt doch schon total hirnrissig. Wie sonst heizt man dann das Wasser auf? Das würde ja implementieren dass die Kids über Dinge wie Solarthermie, Wärmetauscher und wat nicht alles Bescheid wüssten (und auch das ist in meinen Augen eine Gattung von Heizung).

Es ist nicht mein Kind, und ich werde natürlich nicht morgen in die Schule gehen und einen Aufstand machen :D aber gerade dafür habe ich Mathe und Physik immer geliebt. Klipp und klar. Ja Nein null eins an aus klappt klappt nicht.

Ich wäre ein ganz fürchterlicher Schulrat/Elternrat. Die hätten keine ruhige Minute mit mir 😁
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: RedPanda05
Mondgesang schrieb:
Dass Heizungen immer unwichtiger zum Heizen sind klingt doch schon total hirnrissig
Nein.
In der Lösung steht es doch wortwörtlich. Dass eine Heizung mit 30°C Wasser nicht mehr so sinnig ist (ist ja auch unter Körpertemperatur bspw.). DAZU ("gleichzeitig") muss man ab 20°C die "Heizung zum Heizen der Wohnräume" ja nicht mehr anmachen.

Steht doch alles genau so in der Lösung und ist faktisch korrekt und logisch sinnergebend.
Klar wenn du 50°C in der Wohnung haben willst, dann musst du im Sommer immer noch heizen:evillol:


Ich sehe nicht einmal Ansatzweise dein interpretiertes Politukum (im Sinne von: Heizung unnötig, da Klimawandel und alles wird heiss....).

Die deutsche Sprache ist da doch schon sehr exakt und man kann trennscharf Formulierungen treffen.
Hier ist es doch eindeutig, worauf sich es bezieht (unsinnig, da 30°C in der Heizung eher ineffektiv, da lauwarm und simultan wenn es eh warm im Zimmer ist, eine Heizung wenig Sinn ergibt).

Da muss man sich auch nicht mit Thermik oder was weiss ich informieren. Es ist gesunder Menschenverstand dass 100°C z.B. heiss ist und 0°C kalt. Da sollte ein normales Kind schon ein Gefühl für haben, dass es wenn es warm ist bspw. 20-30°C hat. Alles andere ist in meinen Augen realitätsfremd. Wer das nicht abschätzen/ein Gefühl für haben kann...
Hier geht es nicht um ab wann ein Neutronenstern zum Schwarzen Loch kollabiert:D

In Mathe (ging es bei uns auch; auch Abi vor über 15 Jahren) auch um ein Gefühl für Kurven. Wie sieht sie grob aus, was bewirk veränderung von Parameter blablubba (breiter, flacher, pipapo). Selbst wenn man es als "Transferdenken" deklariert, ist das für Mittelstufenkinder bspw. absolut angemessen.

PS: Aber vielleicht bist du in deiner "Interpretation" festgefahren, da du es einmal so gelesen hast und jetzt nichts anderes mehr erkennst^^

MfG, R++
 
Zuletzt bearbeitet: (PS:)
  • Gefällt mir
Reaktionen: TomH22, YomDom, Ginlock und eine weitere Person
Wie das Brauchwasser aufgheizt wird, spielt in dem Szenario der Aufgabe keinerlei Rolle.

- edit -
bei solchen Aufgaben nicht interpretieren, sondern mit den Infos die da stehen arbeiten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Nilson
Die Lösung für C) ist doch auch komisch formuliert bzw. beantwortet die Frage nicht explizit.
Die Kurve ist für die Aussentemperaturen von minus 50 (weil Wasser kocht.. jaja Druck in der Leitung erhöht den Siedepunkt sowie mal abgesehen von der Verbrennungsgefahr an 100°C heissen Heizkörpern) bis plus 20 sinnvoll.

Btw. bei gut isolierten Häusern mit Fußbodenheizung liegt die Vorlauftemperatur auch im Winter bei unter 30°C
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TomH22
Grundsätzlich finde ich die Aufgabenstellung c) gar nicht so schlecht, da es erstens praktischen Bezug hat und man zweitens diesen Bezug interpretieren muss.
Aber es wäre deutlich schöner und vielleicht sinnvoller, wenn c) quasi eine Zusatzaufgabe wäre, die nicht zwingend gelöst werden muss, man damit aber Zusatzpunkte sammeln kann, um zb andere Fehler ausgleichen zu können.
 
Finde es auch einen etwas seltsamen Themenrahmen für ne Matheaufgabe - aber zu meiner Schulzeit war es da normal über 237 Wassermelonen zum Nachtisch zu reden also lassen wir das wohl besser bei Seite...

Was ich eher sonderlich finde, dass hier viel ans logische Verständnis der Kinder appelliert wird. Wenn man das wirklich logisch hinterfragt kommt doch sofort die Frage auf: Wieso nimmt die Warmwassertemepratur mit steigender AUßentemperatur ab ? Wer will bitte bei 20 Grad Außentemperatur mit nur 30 Grad warmem Wasser duschen !? Das sollte doch sogar Kindern in dem Alter auffallen, dass da wenig Sinn hitner steht...
 
Ich halte die Grenze bei 20°C Außentemperatur auch für reichlich arbiträr.

25°C als obere Grenze (da dann Wassertemperatur = Außentemperatur; darüber müßte der Heizkessel das Wasser kühlen, was kaum sinnvoll ist)
-50°C als untere Grenze (da dann 100°C Wassertemperatur erreicht sind, und siedendes Wasser in der Heizungsleitung ist ebenfalls wenig sinnvoll)

wären meine beiden Begrenzungspunkte.
Ergänzung ()

Mondgesang schrieb:
Ein Kind soll also wissen, WAS Zentralheizungen sind, wie sie funktionieren, ab wann es keinen Sinn macht UND diese wischiwaschi Formulierung dass Heizungen zum Heizen weniger notwendig sind? WTF habe ich zu viel Bremsenreiniger eingeatmet?
Das 'immer weniger zum Heizen notwendig' bezieht sich auf 'Außentemperatur 20°C', da in der Regel nicht versucht wird, bei derartigen Außentemperaturen die Zimmer nennenswert höher zu heizen, als es draußen ohnehin schon ist.

Die Interpretation 'Heizungen werden generell immer weniger notwendig' ist, Entschuldigung, auf deinem eigenen Mist gewachsen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TomH22, R++, Nilson und eine weitere Person
YomDom schrieb:
Wer will bitte bei 20 Grad Außentemperatur mit nur 30 Grad warmem Wasser duschen !?
Es steht nirgends in der Aufgabe, dass mit diesem Wasser geduscht wird/werden soll.
Es steht doch explizit in den ersten paar Worten, dass es sich um das Wasser der Zentralheizung (zum Heizen der Wohnräume) handelt^^

MfG, R++

EDIT: Da sieht man aber mal wieder...frag 10 Leute nach der Interpretation (die mMn eindeutig ist:D) und du bekommst 11 Meinungen zum Sachverhalt. Jeder liest halt irgendwie "biased".
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: dideldei, cartridge_case und S.a.M.
also früher nannte man dergleichen "textgleichung"
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich interpretiere auch mal was: solche Eltern machen den Lehrern das Leben schwer.

Früher 20 Kinder, heute 40 Eltern die alles besser wissen... :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tici, TomH22, schmadde und eine weitere Person
Also @Mondgesang ich glaube du machst hier einfach den Fehler anzunehmen, dass die Musterlösung die einzige mögliche Lösung ist. Dem ist aber eher nicht der Fall. Ganz im Gegenteil. Die Unschärfe soll hier eher zeigen, daß es mehrere Lösungsmöglichkeiten gibt und es auch eine Spanne an Lösungen gibt. Man muss Sie nur halbwegs akkurat begründen und das passt dann schon. Das sind also an sich leicht gewonnene Punkte wenn man sich halbwegs ausdrücken kann und es grundsätzlich verstanden hat.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Skaiy
Zurück
Oben