Mauerfall: 15 Jahre Einheit

red-ultra

Lt. Junior Grade
Registriert
Apr. 2004
Beiträge
340
Der folgende Beitrag des Bundespräsidenten zum 15. Jahrestag der Deutschen Einheit ist in der Schweriner Volkszeitung (Ausgabe 01.10.2005) erschienen:



"Am 3. Oktober feiern wir Deutsche den 15. Jahrestag unserer staatlichen Einheit in Freiheit. Es ist ein guter Tag für Deutschland. Er erinnert uns daran, wie sich die Menschen in der DDR mit friedlichen Mitteln die Freiheit erkämpften. Sie haben damit eines der schönsten Kapitel der deutschen Geschichte geschrieben, und sie haben es uns allen in Deutschland geschenkt. Daraus ist am 3. Oktober 1990 die neue gemeinsame Bundesrepublik Deutschland hervorgegangen.

Seitdem haben wir in anderthalb Jahrzehnten dank der Tatkraft und Solidarität der Deutschen in Ost und West viel erreicht: Die Städte in Ostdeutschland zeigen sich in neuem Glanz. Es gibt neue Straßen, Eisenbahnlinien und moderne Telekommunikationsnetze. International erfolgreiche Wissenschafts- und Technologiezentren haben sich entwickelt. Beim Aufbau industrieller Kerne sind beträchtliche Erfolge erzielt worden. Wir haben guten Grund, uns über das Geleistete zu freuen.[...]"


0,1020,454283,00.jpg



In dem Sinne: Einigkeit, Recht & Freiheit!


Ich freue mich über den Mauerfall und wünsche allen einen angenehmen Nationalfeiertag!
 
red-ultra schrieb:
Ich freue mich über den Mauerfall und wünsche allen einen angenehmen Nationalfeiertag!
Me too ! :)

CB hat sich darum auch gekümmert !(siehe Pic) :)
 

Anhänge

  • Termine.JPG
    Termine.JPG
    79,7 KB · Aufrufe: 537
Geile Sache das; ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages mal in Brandenburg ein Haus bauen würde, nun wohne ich schon über 5 Jahre hier.

Schade nur, dass es so viele Verlierer der Einheit gibt, aber das allgemeine wirtschaftliche Befinden in der bunten Republik betrifft ja nicht nur die fünelä.

Insofern, ...auf die nächsten Jahre mit einem optimistischen Blick in die gemeinsame Zukunft.


BTW: schade nur, dass viele typisch ostdeutsche Tugenden auf der Strecke geblieben sind.
 
Ich finde viel schlimmer, dass die Stimmung schlechter ist als die wirkliche Lage. Die deutschen sind aber auch so pessimistisch! Ich persönlich finde die Wiedervereinigung auch sehr wichtig für Deutschland und den Rest der Welt (=Ende Kalter Krieg). Leider hat sich das gemeinsame Deutschland noch nicht wieder richtig aufgerappelt, aber TeddyBiker sachte es schon: "Optimistisch in die nächsten Fünf Jahre" :)
 
Ich bin zwar der Ansicht, dass bei der Wiedervereinigung einiges zu vorschnell versprochen und eine Koexistenz über einige Jahre der bessere Weg gewesen wäre, aber wir sollten nun auch endlich mit der Situation umgehen, alle Kräfte bündeln und sehen, dass es weiter voran geht.
TeddyBiker schrieb:
BTW: schade nur, dass viele typisch ostdeutsche Tugenden auf der Strecke geblieben sind.
Mach mal nen Wessi schlau...;)
 
Es gibt viele Beispiele, aber um das wichtigste zu nennen, da wäre zum Beispiel der Zusammenhalt und die menschliche Wärme, ...das Wir-Gefühl ist völlig anders ausgeprägt als bei den Wessis.

Ich habe sehr viele Menschen unmittelbar nach der Wende kennenlernen dürfen und so manch eine Lebensgeschichte gehört.

Leider hat der graue Alltag auch die fünelä eingeholt und die Ellenbogengesellschaft ist mittlerweile auch in den Köpfen der Jugend einbetoniert. ...schade eigentlich.
 
Ich finde es bis heute beeindruckend, wie man sich durch *gewollt* falsche Worte beirren läßt und dadurch aktiv Geschichtsfälschung betreibt.
*Die* Wiedervereinigung hat bis heute nicht stattgefunden, sondern war lediglich eine *Teilvereinigung*. Auch haben wir uns nicht mit *Ostdeutschland* wiedervereinigt, sondern lediglich mit Mitteldeutschland.;)
 
Die im allgemeinen Sprachgebrauch übliche Bezeichnung, "Wiedervereinigung", mag den völkerrechtlichen Verträgen nicht genügen - du hattest das in einem anderen Thread bereits mehrfach angemahnt - aber ist es angesichts andauernder wirtschafts-/sozialpolitischer Problematiken nicht naheliegend, erst einmal diese zu regeln, anstatt juristische Haarspalterei zu betreiben...?

Imo haben wir ausreichend Potential, die immer noch vorhandenen "Hürden" zu nehmen...irgendwann.

Dazu bedarf aber erst einmal, das "Wir-Gefühl" auch unter anderen Bedingungen als denen eines totalitären Staates zu etablieren.

Und das kann dauern, auch wenn wir angesichts zunehmender sozialer Kälte so langsam mal aufwachen sollten - aber der "deutsche Michel" ist halt mal etwas träge, wenn es um Protest geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich ("OSSI") finde es auch schön das wir "Ein Ganzes" sind, leider nicht in vielen Köpfen. Das merkt man immer wieder durch soziale Konflikte zw. Ost & West.

Was ich am meisten bedauerlich finde, dass sich die Mendalität der Ostdeutschen so stark verändert hat.

Früher war ein viel größerer Zusammenhalt & jeder war gleich.

Nun sind die meisten Ossis wie Wessi (durch den kapitalismus).
Kein vorwurf an die Westdt., sie kennen es ja auch nicht anders.

Aber heut denkt nur noch jeder an sich, die habgier sowie die ausbeude der menschen durch andere menschen hat zugenommen. keiner vertraut keinen und jeder meckert nur noch.

Naja das wird man wohl nie schaffen, dass die deutscheen possitiv denken und sich um 180% drehen....


Aber nichts desto trotz kann ich die "Wiedervereinigung" nur begrüssen...

Wusstet ihr das Holland, Frankreich ... dagegen waren, sie hatten angst vor ein solch mächtiges land (gesamtdeutschland) :D
 
Spiro, es geht mir nicht darum den alten Thread wieder aufzukochen oder um juristische Spaltereien (die Haare laß ich mal weg).
Mir geht es um die Worte selber, weil wir tag täglich ganz bewußt mit solchen Worten konfrontiert werden die entweder die Wahrheit verschleiern, vergessen machen, uns Dreck auf die Augen schmieren oder uns gleichgültig machen sollen.
Kolateralschaden hört sich nun einmal auch besser an als zerstörte Wohnsiedlung und getötete Zivilisten.;)
GaBBa-Gandalf schrieb:
(gesamtdeutschland) :D

Du meinst Teildeutschland, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
meinte das so, die anliegenden staaten hatten angst vor der Wiedervereinigung.
Da es wieder mehr macht besaß (wie vorm II. WK)
 
GaBBa-Gandalf schrieb:
Wusstet ihr das Holland, Frankreich ... dagegen waren, sie hatten angst vor ein solch mächtiges land (gesamtdeutschland) :D
Allen voran: Maggie Thatcher!
Aber heut denkt nur noch jeder an sich, die habgier sowie die ausbeude der menschen durch andere menschen hat zugenommen. keiner vertraut keinen und jeder meckert nur noch.
Noch einmal: Herzlich willkommen, im Kapitalismus!

Damals, die Fernsehbilder, als um 00:00 eine deutsche Bank (war in Berlin, wenn ich recht erinnere) öffnete, um die langersehnte DM unters Volk zu bringen und die Menschen sich fast zu Tode getrampelt haben, kam mir bereits der Gedanke: Das war's wohl erst mal mit dem "Wir-Gefühl"...
 
Die Wiedervereinigung war der größte Fehler in der Nachkriegsgeschichte von Deutschland, dicht gefolgt von der Einführung des Euro. Diese beiden Schritte haben aus Deutschland vor allem wirtschaftlich das gemacht, was es heute leider ist (Helmut Kohl sei Dank).

Merv's Ansicht, dass die Stimmung schlechter ist als die tatsächliche Lage, kann ich auch nicht teilen. Denn ich finde, die Lage ist mindestens genauso mies wie die Stimmung. Und warum das Ganze? Weil die Leute kein Geld mehr in der Tasche haben. Und warum DAS zumindest zum sehr großen Teil der Fall ist, das weiß inzwischen sowieso jeder.

Letztens gab es mal einen Bericht über die wirtschaftliche Bilanz der Wiedervereinigung (ok, auf sozialer Ebene mag sie für manche auch Vorteile gebracht haben, aber die stehen in keinem Verhältnis zu den Nachteilen). Dort wurde gesagt, dass von den etwa 1,3 Billionen Euro Schulden, die Deutschland momentan hat, ca. 1 Billion nur Folge der Wiedervereingung sind. Ohne die DDR hätte also die BRD noch nicht einmal Schulden in Höhe einer halben Billion, und wäre damit ganz sicher auf einem besseren Weg als sie es momentan ist.

Außerdem haben in dem Bericht sehr viele damalige Politiker zugegeben die Situation unterschätzt zu haben. Sie hatten sich die Situation in der DDR nicht SO mies vorgestellt, hieß es. Und noch weitere Fehler wurden eingeräumt, z.B. dass man die Ostmark 1:1 gegen die D-Mark eingetauscht hat, oder dass man sich damit verspekuliert hat, dass die Wirtschaft in der DDR aufgebaut werden könne. Statt dass die Unternehmen aber in den Osten gezogen sind, haben sie nur "potentielle" Konkurrenz im Osten - sofern man die überhaupt so nennen kann - ausgelöscht, weil sie eben viel stärker waren. Die Folge waren höhere Arbeitslosigkeit und "Armut" als man sich das je hätte träumen lassen.

Meine Meinung also: aus finanzieller und wirtschaftlicher Sicht war die Wiedervereinigung ein absoluter Griff ins Klo. Sie ist dafür verantwortlich, dass heute so viele Menschen wirklich einen Grund zum Jammern haben, denn wegen ihr können die Normalbürger immer schwieriger ihren Lebensstandard halten und so wird die Kluft zwischen Arm und Reich auch in Deutschland immer größer werden. Die Abgaben werden überall höher, weil man ja Löcher stopfen muss.

Aus sozialer Sicht: aus den oben genannten Gründen kann ich persönlich Ossis nicht wirklich leiden, denn Sie machen mir hier das Leben schwer. Ich bin übrigens bei weitem nicht der Einzige, der so denkt, bevor hier jemand anfangen sollte darüber zu meckern. So denken eigentlich ausnahmslos alle, die ich kenne. Ein bisschen habe ich außerdem das Bild von Schmarotzern im Kopf, wenn ich an Ossis denke. Damit meine ich, das unter ihnen eben ein sehr großer Anteil von staatlichen Leistungen profitiert, ohne sich krumm zu machen oder sich je dafür krumm gemacht zu haben.

Außerdem finde ich es z.B. ätzend, dass dort extreme Parteien (vor allem bei den Rechten finde ich's schlimm) auf deutlich höheren Zuspruch stoßen, als im Westen. Nicht sehr beruhigend...

Ähm, was sollte die Wiedervereinigung doch gleich für Vorteile mit sich bringen? Ich glaube, der einzige Vorteil war, dass damit gleichzeitig der kalte Krieg vorbei war. Aber lieber Geld in der Tasche und die Angst im Hinterkopf, als arm und in Pseudo-Frieden lebend...

Bin mal gespannt, wie viele Ossi mir jetzt aufs Dach steigen...:evillol:. Ich will hier aber niemanden persönlich beleidigen. Es gibt immer Ausnahmen. Ich habe nur die allgemeine Situation beschrieben, wie sie sich mir zeigt.

Gruß
 
Solche Meinungen finde ich immer wieder erschreckend. Deine Aussagen resultieren aus genau diesem "kapitalistischen Tunnelblick", der weiter oben bereits angeprangert wurde. Aber ihr Westdeutschen kennt es wohl nicht anders. :(
 
@dbones: Mich würde es mal interessieren, ob du gebürtiger Deutscher oder Nichtdeutscher bist....


Nun es gibt faule Ossis aber es gibt genau so viele falue (wenn nicht noch mehr) Wessis.
Ausserdem kannst du davon viele Ossis nicht als faul bezeichnen, mda sehr viele arbeitslos sind und keine Arbeit finden.
Gründe dafür: In der DDR gab berufe die es in der BRD einfach nicht gibt.

Da kenn ich selbst fälle aus meiner Familie.
So haben 4 Leute studiert, sind sehr gebildet und bekommen nicht.
Bei dem einen hies es er sei überqualifiziert bei dem anderen hies es, schön dass sie das können aber es findet ihr keine anwendung... blablabla

Sicherlich war die Wiedervereinigung sehr sehr teuer, aber da kann keiner was dafür.
1990 war Deutschland schon in der Lage wie heute.

Aber damals gabs durch die Wiedervereinigung nochmal über 5-8 Jahre einen wirtschaftlichen Boom (dies belegen auch, wie damals die aktien hochschossen), da die Ossis nicht viel hatten und in den ersten Jahren kauften, was das Zeug hielt.... (die Leute hatten ja auch nichts und wenn dann altes Zeug)
Elektrogeräte, Essen, Autos, Möbel, ...
Das vergessen einige Wessis.
Natürlich ist der gr. boom vorbei und die wirtschaft schleift wieder.



@ Siro: Kurz zu Maggie Thatcher:
Im Prozess der deutschen Wiedervereinigung 1989/90 verhielt sich ihre Regierung weitgehend strikt ablehnend gegenüber einem vergrößerten Deutschland. Thatcher betonte in diesem Zusammenhang auch die Wichtigkeit einer engen Kooperation der europäischen Staaten und warnte vor einem europäischen Superstaat. Den 1992 unterzeichneten Vertrag von Maastricht lehnte sie daher ab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hinzu kommt noch, dass Unternehmen aus Westdeutschland über die staatlichen Farbriken herfielen, sie zu Spottpreisen kauften, die Betriebe bis aus Letzte ausschlachteten und anschließend wieder von dannen zogen.

Und wie GaBBa-Gandalf schon sagte, die westliche Wirtschaft erlebte einen Boom, da plötzlich ein Markt von 16 Millionen (potentiellen) neuen Kunden vor der Haustür erschlossen werden konnte.
 
Im Gegenteil, die Unternehmen waren leider schon marode! Der Staat versuchte diese dann zu verkaufen und es fanden sich zum Glück einige Investoren, die meist in der Fabrik gearbeitet hatten und Kredite auf sich nahmen...
 
Ich bestreite nicht, dass die Produktionsstätten größtenteils nicht mehr wettbewerbsfähig waren. Doch vielmals ging es entweder um das bloße Ausschalten von Konkurrenz oder das Abfassen von staatlichen Subventionen.
 
GaBBa-Gandalf schrieb:
@ Siro: Kurz zu Maggie Thatcher:
Im Prozess der deutschen Wiedervereinigung 1989/90 verhielt sich ihre Regierung weitgehend strikt ablehnend gegenüber einem vergrößerten Deutschland. *snip*
Und - nichts anderes habe ich oben geschrieben - eben dass M. T. strikt gegen die Wiedervereinigung war...

Ich bestehe übrigens auf das "p" in meinem Nick! ;)


-NachtschatteN- schrieb:
Aber ihr Westdeutschen kennt es wohl nicht anders.
Mit dieser Verallgemeinerung hast du dich imo auf das gleiche Niveau begeben und disqualifiziert wie dbones mit seinen Ablästerungen unter dem Titel "Aus sozialer Sicht"...

-NachtschatteN- schrieb:
Und wie GaBBa-Gandalf schon sagte, die westliche Wirtschaft erlebte einen Boom, da plötzlich ein Markt von 16 Millionen (potentiellen) neuen Kunden vor der Haustür erschlossen werden konnte.
Was ja wohl nicht auf den Verdienst der "Ostdeutschen" sondern auf den irrwitzigen Wechselkurs von 1:1 zurückzuführen ist.

-NachtschatteN- schrieb:
Doch vielmals ging es entweder um das bloße Ausschalten von Konkurrenz oder das Abfassen von staatlichen Subventionen.
Sorry, aber wer A sagt, muß auch B sagen und sollte dann auch bereit sein, mit den entsprechenden kapitalistischen Mechanismen zu leben – im Guten wie im Schlechten - oder versuchen, dass System zu verändern - oder sich seinen eigenen Mikrokoskos bauen - oder...aber eben aufhören mit dem ewigen Lamentieren!



Und ja, ich bin ebenfalls der Meinung, dass der Vereinigungsprozess alles andere als überlegt abgelaufen ist.

Wie weiter oben bereits angeführt, wäre ich dafür gewesen, zwei deutsche Staaten für mehrere Jahrzehnte nebeneinander existieren zu lassen.
Das hätte den "Ostdeutschen" zumindest die Chance eröffnet, aus eigener Kraft ihre marode Volkswirtschaft zu sanieren, um eventuell dann auf gleicher Augenhöhe mit den "Westdeutschen" in Verhandlungen zu treten.
So jedoch ist es aufgrund einseitiger Transferleistungen (Wechselkurs/Renten/Struckturreform etc.) imo wenig verwunderlich, dass, zumal aktuell die deutsche Wirtschaft schlecht geredet und es in fast allen Bereichen, insbesondere im sozialen, zu Kürzungen kommt, der Unmut der "Westdeutschen" wächst. Das wiederum assoziieren einige/viele? "Ostdeutsche" mit Arroganz, wie man aus -NachtschatteN-'s Beiträgen deutlich liest.
Eine Spirale ohne Ende, die sich fortsetzen wird, wenn wir nicht endlich mal dazu übergehen, uns mit der vorhandenen Situation zu arrangieren.

Damit meine ich nicht, dass die Menschen in den ostdeutschen Ländern in Sack und Asche gehen sollten, aber ein wenig Respekt vor der Leistung der "Wessis" hielte ich schon für angebracht.
Auf der "anderen Seite" ist es unverzichtbar, die Realitäten anzuerkennen und aufzuhören, die "Ossis" als Menschen zweiter Klasse zu sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben